1829 / 289 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

1, A.

2.

In Irland sind die Preise von allen Landes⸗Produkten, namentlich aber auch vom Schlachtvieh, bedeutend gewichen.

In Dublin wird am naͤchsten Dienstage die neue Ita⸗ liänische Oper durch Rossinis Barbier von Sevilla eröͤffnet werden.

In der Morning⸗Chroniele wird von den Ursachen ge⸗ sprochen, die den Verfall des Schauspiels in England her⸗ beigefuͤhrt haben. Als solche werden bezeichnet: Das Ueber⸗ handnehmen puritanischer Grundsäͤtze, der verdorbene Ge⸗ schmack unserer Zeit, und die laͤcherlichen Sitten der Ton⸗ Angaben unserer Modewelt. .

Am 5ten d. wurde wieder eine Versammlung der Ra⸗ dicalen gehalten, in welcher es, wie gewoͤhnlich, aͤußerst un⸗ ruhig herging. Mehrere junge Leute mit weißen Huͤten . laubten 2 lautes Zischen, was die Folge hatte, daß alle Weißhuͤte hinausgeworfen wurden.

Lord Cloncurry hat eine Präͤmie von 50 Pfb. auf das feinste in Irland fabricirte Stuͤck schwarzgraues Tuch aus⸗ esetzt.

4 sees hier in London hat es bereits am 7ten b. ge⸗ schneit, daß man eher um Weihnachten, als um Michaelis zu seyn glaubt.

AF;zeer Fai⸗ 8 Brüssel, 12. Oct. Se. Kaiserl. Hoheit der Groß⸗ fuͤrst —e ist gestern üͤber Terwueren nach Deutsch⸗

1 bgereist. n 869 ., , Mäplhes ist von dem Haag nach Amster⸗

dam gegangen, um in der General⸗Versammlung des Til⸗ „Syndikats zu prästdiren. .

2ung. e0,ass von Mecheln ist mit einem Plane fuͤr

sein Seminar beschäftigt, in welchem die geistlichen Studien

nach den Absichten des Päpstlichen Stuhles und des Koͤ⸗

nigs eingerichtet werden sollen.

Baiern.

München, 11. Oct. Se. Majestaͤt der Koͤnig konnten der am vorigen Sonnabend den 10ten in Freysing statt ge⸗ habten Jagd, woran Se. Koͤnigliche Hoheit der Kronprinz Theil nahm, wegen einer kleinen Unpäͤßlichkeit nicht beiwohnen. Das neueste Regierungsblatt enthaält eine Köͤnigl. Er⸗ klärung vom 2. Oct. uͤder diejenigen Bedingungen, unter welchen die Abtretung der streitigen Gerichtsbarkeit von ade⸗ ligen Gutsbesitzern von Sr. Maj. angenommen wird. Eine Entschädigung dafuͤr wird nie bewilligt, da solche nach ge⸗ nauer Abwäͤgung aller Ruͤcksichten zum eigenen Vortheil des Gutsbesitzers gereicht. Dagegen werden alle auf der Gerichts⸗ harkeit haftenden Lasten uͤbernommen, mit Ausnahme bereits vorhandener Quieszenzgehalte, Penstonen ꝛc. Das wirklich active Gerichtspersonal wird zwar unter gewissen Modisica⸗ tionen üͤbernommen, muß jedoch die weitere Verwendung im Staatsdienste sich gefallen lassen. eute Vormitrags um 10 Uhr wurden auf dem hiesigen Rathhaussaale in Gegenwart einer sehr großen Volksmenge die Preise an die verdientesten Dienstboten der hiesigen Haupt⸗ stadt vertheilt. Zu dieser Preis⸗Vertheilung sollten sich, der von Seiten des Magistrats ergangenen Aufforderung zufolge, alle diejenigen Dienstboten hieseldst melden, welche bereits 20 und 30 Jahre ununterbrochen in der nämlichen Familie ge⸗ dient haben. Der Erfolg hat die Erwartung weit uͤbertroffen;

es haben sich nämlich 129 Dienstboten gemeldet, die alle uͤber

20, und von denen sogar viele über 40, ja uͤber 50 Jahre in den naͤmlichen Familten dienen; ein Verhaͤltniß, welches den Dienstboten wie ihren Herrschaften gleich sehr zum Lobe

gereicht.

Nachdem es die ganze Woche geregnet und zum Theil elbst geschneit hatte, war das Wetter gestern Nachmittags nichts günstiger. Dennoch hatte sich auf der Theresten⸗

lese eine nicht unbedeutende Volksmenge eingefunden, um

das . 10 ne Revnen mit anzusehen, welches um 4 Uhr

Spanien.

Das Journal des Dobats enthäͤl rei⸗ bei der Regierung üͤber die ersten Versuche der Expedition des Brigadter Isidor Barrabas gegen Mexiko eingegangen sind, haben unsere Staatsmänner mit Freude erfuͤllt. Es ist Befehl ertheilt worden, die Expeditions⸗Truppen um 6 bis 7000 Mann zu verstärken, von denen 1000 von Porto⸗

ich genommen werden sollen. Der Oberst⸗Lieutenant Ari⸗ stirobal ist vor Kurzem von hier nach Cadix abgegangen, wo er sich mit einem geheimen Auftrage der Regierung an den General Capitain von Cuda, General Vives, eingeschifft hat.

ernannt: die Herzöge von Medina⸗Celi, von San⸗Fernando,

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LEEEEEEEEEE1“ Es handelt sich, wie man sagt, um die Wiederherstellung der 5 Mexikanischen Regierung, wie sie vor der Revolution war, * 38 und man rechnet auf die Unterstuͤtzung vieler angesehener 8 7 Personen, denen bereits im Voraus Titel und Auszeichnune.— gen zur Belohnung zugedacht sind. Man glaubt, daß der General Vives einen Theil der in Neu⸗Orleans und auf andee ren Punkten der Vereinigten Staaten zerstreuten Expeditione, Truppen wieder gesammelt hat. Die Regierung beschaͤftigt b sich schon mit der Liste der Beamten, welche nach Mexiko gehen, und hauptsaͤchlich aus, den Mitgliedern der fruͤ⸗ heren Verwaltung genommen werden sollen. Auch der ge⸗ wesene Erzbischof von Mexiko, Pietro Fonte, der sich gegen⸗ 1 waͤrtig in Valencia aufhält, hat die Weisung erhalten, An⸗ stalten zur Abreise nach seinem alten Sitze zu treffen. Die Form der Mexikanischen Regierung soll dieselbe seyn, wie sie vor der Unabhangigkeits⸗Erklaͤrung war.“ . Andere Franzoͤsische Bläͤtter melden aus Madrid, vom 2. Oct.: „Wegen der Vermaͤhlung des Koͤnigs und der gluͤcklichen Ankunft der Spanischen Expedition an der Mexi⸗ kanischen Kuͤste wird Se. Maj. der Koͤnig mehrere Gnaden⸗ Bezeugungen ertheilen. Fuͤr politische Vergehungen und Mei⸗ nungen soll eine allgemeine Amnestie erlassen werden; man⸗ chen Individuen wird jedoch die Annaͤherung an die Haupt⸗ stadt untersagt werden. Der Neapolitanische Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten, von Medicis, und der Neapo⸗ litanische Botschafter am hiesigen Hofe, Fuͤrst von Partana, erhalten den Orden des goldenen Vueßes. Die Minister der Finanzen, des Krieges, der Marine und der auswärtigen Angelegenheiten sollen das Großkreuz des Karls⸗Ordens er⸗ 1“ halten, welches der Justiz⸗Minister bereits besitzt. Die Ge⸗ 1 nerale, Fuͤrst von Anglona, Marquis von Mon⸗Salud und Morillo, Graf von Carthagena, werden fuͤr gereinigt— erklaͤrt, und in alle ihre Aemter und Wuͤrden wieder einge setzt. Das Großkreuz des Ordens Elisabeth der Karholischen erhalten der diesseitige Gesandte am Koͤnigl. eecm 881— Hofe, General⸗Major Don Luis de Cordoba, und der Gene⸗ ral⸗Lieutenant⸗Miranda. Die Brigadiers Barradas und La-⸗ borde werden zu General⸗Majors ernannt, und erhalten den Titel von Castilien. Zu Kammerjunkern des Koͤnigs snd

von Osma, die Marquis von Santa⸗Cruz, von Alcanizes,

von Villafranca und der Graf Punon⸗Rostro. Der jetzige 1 Botschafter am Päͤbstlichen Stuhle, Ritter Don Gomez La⸗- brador, geht in derselben Eigenschaft nach Neapel, wo er diesen Posten bereits vor der Cortes⸗Regierung bekleidete.“”

Portugal. 1 8 Zeitungen aus Lissabon bis zum 19. Sept. (die in Lon⸗ 8 don angekommen sind) enthalten eine Bekanntmachung des 8 Kriegs⸗Ministers, Grafen von St. Laurenzo, des Inhaltbs, daß Dom Miguetl, in Beruͤcksichtigung der Treue, welche die Offiziere und Soldaten, die bei dem Angriffe auf Terceira etodtet oder gefangen worden, bewiesen haben, 2—— 8 ge⸗ den Familien der Getoͤdteten die Verguͤnstigungen des eecrets vom 24. Juni und denen der Gefangenen die Ge⸗ halte zukommen zu lassen, welche ihren Angehoͤrigen, nach ihren respectiven Graden gebuͤhren.

Tuͤrkei.

Die Allgemeine Zeitung enthält Nachstehendes:

„Von der servischen Graͤnze, 30. Sept. Es sind an alle Paschaliks des Ottomannischen Reichs von Konstan⸗ tinopel aus, und nicht wie sonst gebraͤuchlich von Seite de Groß⸗Wesirs, Befehle ergangen, die Feindseligkeiten gege Rußland einzustellen, und die Russische Nation als eine der mit der Pforte befreundetsten zu behandeln. Auch wird den 8 Muselmaͤnnern durch einen Hatti⸗Sherif auf das Ernstlichste befohlen, unter sich in Eintracht zu leben, und sich nicht dem Verfolgungsgeiste gegen Individuen zu überlassen, die zwar die allgemeine Verachtung verdienten, allein dennoch den Schutz der Regierung genössen, und ungestoͤrt ihren Geschaͤften nach. gehen koͤnnten. Dieser Erlaß scheint in Folge mehrerer ilim— Asten statt gefundener Exzesse ergangen zu seyn, deren Wieder⸗ 8 vlung man in Europa besorgt. Die Pforte will sich, sowohl K. n die Vergangenheit als fuͤr die Zukunft, von seder Theil⸗ nahme daran in den Augen der Welt lossagen. Die Servier sehen stuͤndlich einer Bekanntmachung entge en, woburch sie endlich in den Besitz der Rechte zu treten Foffen, die ihnen . schon durch den Tractat von Akjerman zugesichert wurden.⸗ 11I

Meriko.

Das Journal du Haͤvre meldet Folgendes: Dder Bericht des Capitains des Amerikanischen Schiffes „Boli⸗ . var“, welches gestern aus Neu⸗Orleans in Havre angekom⸗ 2

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