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8— nes Marchese und das Commandeur⸗Kreuz des St. Ferdi⸗ nand⸗Ordens verliehen. Fuͤr die Zeit der Abwesenheit Sr.
Majestaͤt ist der Herzog von Calabrien zum General⸗Vicar mit Verleihung des Alter-Ego ernannt.
Rom, 3. Oct. Ihre Majestaͤten der Koͤnig und die Koͤnigin beider Sicilien sind mit der Prinzessin Marie Chri⸗ stine gestern hier eingetroffen. Der Prinz von Salerno war ihnen vor das Thor San Giovanni entgegengesahren, wo mehrere Abtheilungen Paͤbstlicher Carabiniers und Dragoner aufgestellt waren. Die hohen Reisenden stiegen im Pallaste des Herzogs von Lucca ab, wo sie von dem maestro di ca- mera und von dem Staats⸗Secretair, Cardinal Albani, be⸗ gruͤßt wurden.
Spanien.
Franzöoͤsische Blaͤtter melden aus Madrid vom „ 1. October: „Es herrschen jetzt viele Krankheiten in unserer Stadt. Bereits sind fuͤnf Staatsraͤthe und vier Prälaten geestorben, naͤmlich die Erzbischoͤfe von Cuba und von Burgos, und die Bischoͤfe von Pampeluna und Ceuta. — In der Pprovinz Murcia haben die Erdbeben wieder begonnen. In dem Dorfe Torrevieja sind in der vorigen Woche nicht weni⸗ ger als funfzig Erderschuͤtterungen gefuͤhlt worden.“
Portugal.
Pariser Blaͤtter schreiben aus Lissabon vom 26. Sept.: „Gestern Abend ist ein aus England kommendes Packetboot und eine Fregatte von derselben Flagge in den Tajo eingelaufen; letztere hat den Englischen General⸗Con⸗ sul am Bord, der kuͤnftig hier residiren wird. Gestern ist das Urtheil der Commission von Porto üͤber die in die Re⸗ volution vom 16. Mai vor. J. verwickelten Individuen hier eingegangen. Die Hauptschuldigen sind zur Todesstrafe, Degraͤdation und Confiscation ihrer Guͤter ernannt; unter ihnen bemerkt man: Den Marquis von Palmella, den Gra⸗ fen von Villaflor, den Grafen Emmanuel von Sampaio, den Grafen von Taipa, den Baron von Renduffe, die Ge⸗ nerale Azevedo und Stubbs, den Obersten Candido Pavier, Emmanuel da Camara u. s. w. Zwei minorenne Soͤhne des Marquis von Palmella sind fuͤr immer aus Portugal verbannt. Mehrere Offictere verschiedener Grade sind abge⸗ setzt worden. — Durch ein an den Straßenecken angeschla⸗ genes Edict wird verboten, religiöse Bilder gemeinschaftlich mit anderen Gegenstaänden auf Tischen zu verkaufen; jene Bilder sollen kuͤnftig abgesondert auf kleinen Altaͤren zum Verkauf ausgeleat werden. Fuͤr die Uebertretung ist das erstemal 10,000 Reis, das zweitemal 20,000 als Strafe fest⸗ geseht. Als Dom Miguel am 22. d. M. im Pallast von Bemposta Audienz ertheilte, fand sich auch der Graf Anton Sampaio, Bruder des zum Tode verurtheilten, ein, ent⸗ fernte sich jedoch sogleich, als ihm der dienstthuende Kam⸗ merherr, Graf von Belmonte, einige Worte in’s Ohr ge⸗
sagt hatte.“ Griechenland.
Der Oesterreichische Beobachter meldet: „Nach⸗ richten aus Aegina zufolge war der Praͤsident von Griechen⸗ land, Graf Capodistrias, am 5. September Abends am Vord der Fregatte „Helene“ von Poros zu Aegina eingetroffen, und mit den gewoͤhnlichen Ehrenbezeugungen empfangen worden.“
„Durch einen Moͤnch, welcher am 6. Sept. aus dem Kloster Jerusalem, bei Daulia, am Fuße des Parnasses, welches er am 28. Auaust verlassen hat, in Aegina angekom⸗ men ist, hat man die Nachricht erhalten, daß 4000 Albane⸗ ser, durch die Engpaͤsse des Oeta⸗Berges in die Ebenen von Turkochori, Livadia, und nach Talandi vorgedrungen sind; sie sollen dreitausend Lastthiere, mie Zwieback und anderen Mundvorraͤthen beladen, mit sich fuͤhren. Karatasso hatte seine Stellung bei Budonitza einige Tage vorher verlassen. Die Tuͤrken machten hier zwei Tage lang Halt, um sich zu versichern, ob in den schwierigen Passen von Fontana und Waßilito kein Hinterhalt liege. Die Einwohner dieser Ge⸗ genden sind in die Gebirge geflohen, und haben dem Feinde ihre Aeruhten überlassen. Demetrius PYpsilanti hält mit un⸗ gefähr 3000 Mann Petra, das Dorf Steveniko und einige endere feste Positionen des Heltkons, wis auch die Wege, die am suͤdlichen Abhange des Parnasses nach Delphi und
Salona fuͤhren, besetzt. 8 Ambliani aufgenen. den. en s ehe ess 89 hes
2 8 8 egypten. e Das Journal bdes Debats enthalt folgende NMe richten auc Alexandrien vom 30. Angust: se de Nach⸗
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serm Pascha und der Pforte herrscht offene Uneinigkeit, zz welcher das Verlangen des Großherrn, daß der Pascha eine Huͤlfs⸗Armee nach Konstantinopel schicken solle, Anlaß gege-. ben hat. Außerdem sind aber auch noch andere Gruͤnde zuec Spaltung und zum Mißtrauen zwischen dem Oderherrn und dem Vasallen vorhanden. Die Pforte hat das Steigen des Pascha immer ungern gesehen, und betrachtet seine Erhebung zu dieser Wuͤrde als das Werk des Aufruhrs. Auch wuͤrde er dem Hasse seines Herrn laͤngst unterlegen haben, wenn er die Ueberbringer der seidenen Schnur, unter denen einer so⸗ gar der zu seinem Nachfolger bestimmte Pascha war, nicht immer bei Seite zu schaffen gewußt haͤtte. Ein neuer Fir⸗ man, wodurch die Toͤdtung des Pascha anbefohlen wird, soll nach der Raͤumung von Morea in der Syrischen Wuͤste auf, gefangen worden seyn. Die Pforte ist hierbei in ihrem Groll ungerecht und undankbar; denn von allen Paschas des Rei⸗
ches hat ihr keiner so viel Unterstuͤtzungen zukommen lassen,
als Mehemet Ali. Er altein hat zuletzt die ganze Last des Krieges gegen die Griechen uͤbernommen, seinen Schatz er⸗ schoͤpft, seine Flotte geopfert, und er mußte ungehorsam ge⸗ gen den Sultan seyn, um nur die Truͤmmer seines Heeres und seinen eigenen Sohn zu retten. Der letzte Firman, in welchem der Befehl, 20,000 Mann unter Anführung Ibra⸗ him's nach Konstanrinopel zu schicken, erneuert wird, enthäͤlt zugleich die Weisung an den Pascha, die Rechnungen uͤber seine Einnahmen und Ausgaben einzusenden, und anzuerken⸗ nen, daß er nur ein besoldeter Agent der Pforte, gleich den andern Paschas sey. In einer Familien⸗Conferenz, welcher der Pascha, sein Sohn und seine beiden Schwieger⸗ soͤhne beiwohnten, wurde beschlossen, diesem Befehle nicht zu gehorchen. Der Bruch ist jedoch noch nicht offen erklärt, weil der Augeublick füͤr die Pforte nicht guͤnstig ist; sie hat daher fuͤr jetzt dem Vice⸗Koͤnig ihre Unzufriedenheit zu erkennen gegeben. Das Beispiel des Ungehorsams köͤnnte auf die an⸗ dern Paschas unter den jetzigen Verhaͤltnissen sehr lockend wirken. Mehemet⸗Ali scheint nicht geneigt, die Feindseligkei⸗ ten zu beginnen, doch ruͤstet er sich für alle Fälle. Die Kuüͤ⸗ sten sind gut befestigt; bei Abukir und bei dem Thurm der Araber, den einzigen Landungspunkten, erheben sich zwei Fe⸗ stungen. Die Armee wird durch neue Aushebungen auf 30 dis 35,000 Mann Infanterie, und auf 3000 Mann Kaval⸗ lerie, nach Europäischer Art gebracht werden, ohne die Trup⸗ ven in Mekka und Cordufan zu rechnen. Diese Streitkraͤfte reichen hin, ein von Wuüͤsten umgebenes Land zu vertheidi⸗ digen. In eine Festung Syriens, an der äußersten Graͤnze des Paschaliks Aegypten soll eine Garnison von 8000 Mann gelegt werden. Von der Seeseite können vie Tuüͤrken nicht einmal eine Blokade unternehmen, die vier gro⸗
ßen Fregatten des Pascha's, gute Segler, wuͤrden den Tuͤr⸗ kischen Kreuzern, die gewoͤhnlich sehr schlecht segeln, furcht⸗
bar werden. Der Pascha darf aber auf die Treue der Ara⸗ bischen Truppen nicht sehr bauen, und er kann am Ende uichts Kluͤgeres thun, als die Europaͤtschen Maͤchte fuͤr seine Emancipations Pläne zu interessiren.“
Meyiko.
Vera⸗Cruz, 15. August. Wir haben die Rachricht von der Landung einer Handvoll Spanier, angeblich 3500 Mann, in der Nähe von Tampico. Mit Blitzesschnelle greift das ganze Land zu den Ss, und wie verschieden auch sonst die Meinungen seyn mögen, so giebt es nicht einen Mexikaner, der sich mit den Spantern ver wird. Retten sie sich nicht durch eine Wiedereinschiffung, so müssen sie sich alle ergeben, denn die Erbitterung st groß. — Der Handel liegt natürlich augenblicklich ganz dar⸗ nieder, auch sind die Rimissen aus dem Innern eingestellt worden. Guerrers hat um und bei Mexiko 17,000 Mann zu Gebot; alle Mexikanischen Truppen zusammeungezogen, die aber noch sehr vertheilt sind, wuͤrden eine Armeer von 35,000 Mann geben. Die Spanter haben durch ihre Invaston das Gute gestiftet, daß auf einmal aller Parthethaß verschwun⸗ den ist.
Peru.
Ein Englisches Blatt enthäͤlt folgendes Privat⸗Schrri⸗ ben aus Lima vom 25. Juni über die Verhältnisfe Peru's: „Die letzten politischen Ereignisse hatten hier das bsfenrliche Zutrauen sehr erschuͤttert. Der Prasthent und der Vire⸗ Prastdent von Peru bestanden, den Waͤnschen einiger ande⸗ ren an der Spihe der Regierung stehenden Persenen enrge⸗ gen, auf den Krieg mit Columbien. Am 5ten dieses Monats wurde General La Fuente als Vice Prästdent eingesetzt, und Tages darauf zum provisorischen Oberhaupt der Republik er⸗ klärt. hier die Nachricht ein, daß General
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