1829 / 290 p. 7 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ETESS1n1““ Gamarra statt des Prästdenten Ober, Befehlshaber der Ar⸗ mee geworden sey, und Letzterer in Folge dessen sich einge⸗ schifft habe, um Peru zu verlassen. Einige Tage jedoch vor dem 5ten waren schon einige Anzeichen von Veränderungen bemerklich gewesen, indem General La Fuente sich geweigert hatte, den Befehlen des Vice Praͤsidenten zufolge, mit seinen Truppen zur Armee zu stoßen. Das Publi zum war sehr für die Folgen von La Fuente’s Betragen besorgt, glüͤck⸗ licher Weise aber ging Alles ohne Blutvergießen ah. Die Personen, die jetzt am Ruder stehen, scheinen ihren Procla⸗ mationen zufolge den Frieden mit Columbien zu wuͤnschen, und La Fuente hat die Einstellung der Feindseligkeiten vorgeschla⸗ gen, bis der Congreß, der sich am 10. Juli versammeln soll, entschieden haben wird, ob die am 28. Februar unterzeichne⸗ ten Capitulationen ratificirt werden sollen oder nicht. as Interesse des Landes ist es undezweifelt, daß der Vertra⸗ destätigt werde. Was ihre Handelspolitik hetrifft⸗ so bt en⸗ gegenwaärtige Verwaltung bis jetzt schon viel liberalere 87 F. nungen gezeigt, als die vorige, und beschaͤftigt sich be. Handels⸗Beschränkungen und einige Einfuhr⸗ Zoͤlle 2 . dern. Die Regierung steht mit einigen Ke Nefben ger Aufhebung der Verbot⸗Maaßregeln in Unterhan Nnash 2 durch sie sich die Mittel erleichtern wuüͤrde, 8₰ ser 2 9 5 machen. Man sieht taͤglich der Entscheidung ies 8* heit entgegen. Wie es heißt, werden die geg 8 88 2 den Bergwerks⸗Besitzern fuͤr ihr Silber zu 8 Fn 2 aben um 6 pCt. herabgesetzt werden. Es ist 8* gliche Vuesicht vorhanden, daß Friede, Orbnung und Wohlstand bald wieder hier einkehren, und ein liberales auf dauerhafte Grund⸗ saͤtze gestuͤtztes Handelssystem eingefuhrt seyn , Nachrichten aus Porto⸗Cabello zufolge soll daselbst am 26. August die Meldung eingegangen seyn, daß zwischen Columbien und Peru nun ein definitiver Friede geschlossen qe.n. üESE 7 elas. Hbas AiAnise Französischen Blaͤttern zufolge, hat er Praͤsident Boyer am 17. August die Repraͤsentanten Versammlung mit solgender Rede eröffnet: „Buͤrger, Repräaͤsentanten! Als ich den Zeitpunkt der diesjährigen Sitzung hinausschob, glaubte ich, daß die di.araen b welche angeknuͤpft waren, um

worden.

die Verhältnisse zwischen Halti und Frankreich in bestimmten Formen festzustellen, jetzt bereits beendigt seyn wuͤrden, daß ich an diesem feierlichen Tage das Endresultat wüͤrde bekannt machen koͤnnen. Gegen meine Erwartung ist aber die Ant⸗ wort der Französischen Regierung auf die letzten ihr gemach⸗ ten Mittheilungen noch nicht eingegangen, und diese Verzö⸗ gerung ist die Ursache, warum ich meine Hoffnung nicht ver⸗ wirklichen kann. Demungeachtet habe ich keinen Grund zu glauben, daß dieses Resultar nicht von der Art seyn werde, wie man es vernuͤnftiger Weise erwarten kann. ie Ge⸗ rechtigkeit unserer Forderungen, die unbestreitbaren Rechte, welche wir erworben hHaben, bürgen dafuͤr, daß der Vertrag, durch welchen die politischen und commerciellen Verhaͤltnisse beider Länder geregeit werden sollen, das Princip der Gegen⸗ seitigkeit zur Grundlage haben wird. Es ist mir erfreulich, hier wiederholen zu köͤnnen, daß in allen Theilen der Repu⸗ Flit die vollkommenste Ruhe herrscht. Der durch die Erfahrung gestärkte öffentliche Geist ist in der güͤnstigsten Stimmung, man verlangen kann. Der Ackerhau ist stets der Gegen⸗ stand meiner beständigen Sorgfalt. Ueberzeugt, daß das Gluͤch der Republtk von der Wichtigkeit unserer Produktionen ab hngt, werde ich mich stets bestreben, dieser wesentlichen Grunblage des öffentlichen Wohlstandes den groͤßten 2 und alle nur moögliche Aufmunterung zu Theil werden zu las⸗ sen. Die Einziechung der Schlangenmünze, eine dringend nothwendige Maaßregel, hat, wie man nicht in Abrede stel⸗ en kann, große Verwitrungen in der Geld⸗Circulation her⸗ deigefuͤhrt, da es durchaus unmöͤglich war, die Auswechselung 8 und vollstaäͤndig zu be Uigen. Da aber das große RMatisnal.J e diese wichtige Maaßnahme gebot, so durfte hiicch vor den Schwlerigkeiten nicht zuruͤckschrecken. Uebrigens ist die vollständige, zu Gunsten des Publikums bewirkte Ein⸗ lösung, ungeachter des großen Desicits fuͤr den Staat, ei⸗ ner traurigen Folge der auslaͤndischen Falschmuͤnzerei, ein neuer Beweis, daß das Vertrauen in die Schritte der Regierung sich immer völlig rechtfertigen wird. Außerordent⸗ ee v. 2gn00, Freiheit en nicht erlandt, die Bezahlung der gegen Ahnusland dagügtgagehen Verpvflichrungen 85 densetben Mit⸗ ein forrzusetzen. Allein sobald als moglich sollen die groͤß⸗ ten Anstrengungen für die hgg dieser Schuld gemacht 2 werden, wesche durch die Rechtlichkeit und durch die Natio⸗

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S nalehre verbuͤrst ist. Es steht sest, daß der Zustand der f 8 I 8 8

ich mit der lebhaftesten Freude zur Eroͤffnung Eurer Arbei⸗

1“ Staats⸗Finanzen, bei der Anhaͤufung unserer Lasten und bei 8. dem fortdanernden Stillstande des Handels sich einigermaaßen verschlimmert hat. Dennoch sind die großen Huͤlfsquellen unseres Bodens, die Entwickelung des Gewerbfleißes 32 die Ausdauer der Haitier Buͤrgen dafuͤr, daß die Zukunft 3 unseres Landes eine guͤnstige, und daß das Geschick, 8 die Vorsehung uͤber Haiti verhängt hat, so gluͤcklich seyn 8 wird, als ein freies und großherziges Volk es verdient 178 Buͤrger, Repräͤsentanten! voll Vertrauen in Eurer Vater, landsliebe und Einsicht rechne ich stets auf Euren Beistand

fuͤr die Annahme legislativer Maaßregeln, welche zum Gluͤkk

und Ruhm des Vaterlandes beitragen sollen. In dieser 2* Hoffnung und dem Willen der Verfassung gemäß, schreitite

Es lebe die Republik! Es lebe die Unabhängigkeit!“ A Hierauf erhob sich der Kammer⸗Praͤsident und antwore⸗,““ tete dem Oberhaupte der Republik mit einer Rede, welche * nur eine Umschreibung und weitere Ausfuͤhrung der e. 8

des Praͤsidenten Boyer ist.

Berlin, 18. Oct. Es ist bereits in der amtlichen Rubrik 8

ten.

ser Zeitung gemeldet worden, daß die Wahl des Prof. Hegell um Rektor der hiesigen Universitaͤt fuͤr das Jahr 18 ½8 die aller/ hoͤchste Bestaäͤtigung erhalten hat. Gestern Abend geschah der, F1 der oͤffentlichen und morgen statt findenden Uebergabe des Rektorats vorhergehende, Antritt des neuen Rectors im Se⸗ nate der Universitaät. Das Decauat der theologischen Facul⸗ taͤt verblieb bei dem Professor Marheinecke; das der ju- ristischen ging vom Professor Schmalz an den Professo von Lancizolle uͤber; das der medicinischen von Professor Bartels an den Professor Wagener, und das der philo⸗ sophischen vom Prosessor Bopp an den Professor v. d.

agen. Es wurde hierauf zur Wahl der neuen Senats⸗

Nitglieder geschritten. An die Stelle der ausscheidenden Professoren v. Raumer, Biener und von Lancizolle wurden durch Mehrheit der Stimmen die Professoren Boeckh, Wilken und Gans zu Seuatoren gewaͤhlt.

Die große Entfernung vom Ural, in der sich Herr von Feen seit einem Monate am oberen Irtisch und an den raͤnzen der Chinesischen Songarei befunden, ist Ursach ge⸗ wesen, daß man einige Zeit in Petersburg ohne Nachricht von ihm und seinen Begleitern, den Professoren Ehrenberg und Gustav Rose, gewesen ist. Neuere Nachrichten aus dem eneen eeans bezeugen den gluͤcklichsten Fortgang die⸗ er wissenschaftlichen Unternehmung. Nachdem Herr von Humboldt am 28. Mai Moscau verlassen hatte, schiffte er sich in Nischnei⸗Nowgorod auf der Wolga ein, und machte die aumuthige Schifffahrt bis Casan und zu den Ruinen von Bolgari, einem Wallfahrts⸗Orte der Tataren, wo einst die Timuüriden herrschten, und haͤufig silberne Muͤnzen mit Arabischer Umschrift ausgegraben werden. Von Casan ging die Reise durch die schoͤnen Waldungen von Wiatka üͤber Perm und die hahlenreiche Gegend von Kungur nach Ekate⸗ rinburg an dem Astatischen Abfall des Ural⸗Gebirges. Vier Wochen wurden dazu verwandt (vom 15. Juni bis 18. Juli), um den mittleren und noͤrdlichen Theil des Urals geognostisch und botanisch zu untersuchen, die neuentdeckten gold und pla⸗ tinhaltigen Geroͤllschichten, welche jährlich 300 Pud (zu 40 Russischen Pfunden) Gold und 90 Pud Platin geben, die Vergwerke von Berosofsk, Gumeschefsky und Pogoslowsk noͤrdlich von Werchoturie, wie die Beryll⸗ und Topas⸗Gru⸗ ben von Mursinsk zu besuchen. Herrn von Humboldt’s an⸗ aͤnglicher Plan a8, von Ekaterindurg nur bis Tobelsk west⸗ ich zu reisen, und dann unmittelhar uͤber Omsk sich nach Sla⸗ toust und dem suͤdlichen Uralzu wenden; aber die anhaltend schöͤne Witterung, die Leichtigkeit schneller Bewegung, welche die vortrefflichen und großartigen Vorkehrungen der Regierung begüͤnstigten, der Wunsch, tiefer in Sibirien einzudringen, und des Andlicks einer fremdartigeren Vegetation zu genie⸗ ßen, fuͤhrte zu dem Entschluß, die Sommer⸗Reise um 4000 Werst zu verlaͤngern, und die Bergwerke von Koliwan und einen Theil des Altal zu untersuchen. Die Reisenden nah⸗ men den Weg uͤber das schoͤn gelegene Kloster Abalak, Ka⸗ insk, die Barabinskische Steppe, in der man von den Mos⸗ Weio⸗ (gelben Muͤcken) wie am Orinoco leidet, nach rgski am Obi, und nach Barnaul. Eine endemische Krankheit, welche Menschen und Vieh zugleich defällt, und, Sibirski⸗Yaswa (Sibhirische Pest) genannt wird, einige Besorgniß, da Kranke, die nicht vom Anfang an ärzrliche Huͤlfe empfangen, oft am 5ten Tage an diesen

Brandblattern oder Geschwuͤlsten, die mit T pphus verbunden sind, sterben. Die heiße Wittetung hatte in diesem Jahre

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