1829 / 292 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Tage mit einer gleichen Anzahl Reisenden kehrt. Der Wagen ist mit 6 Pferden bespannt.

hierher zuruͤckge⸗

Großbritanien und Irland.

London, 10. Oct. Die Zahl der Patente, die von der nglischen Regierung fuͤr neue Erfindungen ertheilt worden ind, belaͤuft sich seit dem Jahre 1675 auf 5539, wovon noch gegenwaͤrtig 1885 in Kraft sind. Es lassen sich seit jener Zeit nur 3 Jahre nachweisen, in denen gar keine Patente ertheilt worden sind; dagegen wurden im Jahre 1825 nicht weniger als 249 neue Patente ausgegeben.

Unsere Zeitungen enthalten ein Schreiben aus Devon⸗ port, worin der Nachricht widersprochen wird, daß in Ply⸗ mouth 6 Linienschiffe binnen 14 Taten koͤnnen ausgeruͤstet werden, denn dazu seyen weder die Vorrichtungen noch die arbeitsfaͤhigen Hände hinreichend, die sich in jenem Hafen zur Verfuͤgung der Regierung besinden. In dem erwaͤhnten Schreiben wird zugleich mit großem Bedauern erzäͤhlt, daß Englische Schiffbauer, die vor Kurzem einen Besuch in Brest

kemacht, zu ihrem Erstaunen gefunden haͤtten, daß sich die

—ê1 alle neueren Erfindungen der Engländer bei der Construction ihrer Schiffe angeeignet haben, und in manchen Stuͤcken sogar die seekundigen Briten schon üͤbertreffen.

„Ohne uns“ heißt es im Courier „in Untersuchungen uͤber die Natur und Ausdehnung der Rechte auslassen zu wollen, auf welche der edle Herzog von Neweastle in Hin⸗ sicht seiner Paͤchter in Newark Anspruͤche macht, koͤnnen wir nicht umhin unser Bedauern daruͤber auszusprechen, daß er nicht, wenn er eine andere Verfuͤgung mit seinem Besitz⸗ thum in Newark fuͤr nothwendig hielt, sich dazu vor und nicht nach der letzten Repraͤsentanten⸗Wahl entschloß. Haͤtte er das gethan, so wuͤrde er allen gegen ihn erhobenen har⸗ ten, und wie wir uͤberzeugt sind, ungerechten Klagen vorge⸗ bengt haben, weil alsdann Nirmand Anlaß haͤtte nehmen koͤnnen, an der Wahrheit seiner Behauptung zu zweifeln, daß er ein aufrichtiger Freund wahrer Freiheit und der constitutionellen Rechte der Nation sey.“

Vor 25 Jahren ist im Irländischen Kanal das Engli⸗ sche Schiff „Herseverance!⸗, welches eine reiche Vaarladung, den Erloͤs eines dreisährigen Sklavenhandels, am Bord hatte, mit Mann und Maus untergegangen. Man kannte zwar die Stelle, doch Niemand dachte daran, Nachsuchungen zu halten, bis vor Kurzem ein Walliser auf die Idee kam, sich eine Taucherglocke anzufertigen, und sich, unbemerkt von den Einwohnern von Donaghadee, dem Orte, in dessen Naͤhe der Schiffbruch geschehen war, im Wasser niederzulassen. Wirklich ist es ihm auch gelungen, nach und nach eine Summe von beinahe 50,000 Pfs;. Sterl. in lauter Dollars,

die saͤmmtlich so aussehen, als haͤtten sie im Feuer gelegen,

aufzufischen. Endlich merkten jedoch die guten Einwohner von Donaghadee, welcherlei Fischfang der Walliser trieb, ließen sich selber eine Glocke anfertigen, und vertrieben den Walliser. Sie hatten jedoch jetzt nur noch die Nachlese, wiewohl es ihnen ebenfalls schon gelungen ist, werthvolle Sachen ans Land zu bringen, und sie auch auf vieles Andere noch hoffen duͤrfen.

In einigen Tagen erscheinen hier Capitain Mignans „Reisen in Chaldaͤa“, die zugleich Beobachtungen enthalten, die der Capitain im Jahre 1827 auf einer Fußreise von Bas⸗ sora nach Bagdad, Hillah und Babylon gemacht hat, so wie Beobachtungen der eigentlichen Lage und der Ueberbleibsel von Babel, Seleucia und Ctesiphon. Das Werk wird auch, wie es heißt, neues Licht uͤber einige früͤhere Reisende, na⸗ mentlich Bucktugham, Keppel, Rich und Major Rennell ver⸗ breiten, und schäͤtzbare Noten, so wie Uebersetzungen von vie⸗ len merkwuͤrdigen Arabischen Inschriften enthalten, die das Publikum bisher noch nicht gekannt hat.

Niebderlande.

Bruͤssel, 15. Oct. Hier wirz jetzt eine höhere Han dels⸗ und Gemeröschale 82 dem Muster der in Paris —₰ errichtet.

Der Erzbischof von Mecheln, die Konigl. Verordnung vom 2. Oct. in Betreff der geist⸗ segen amneren an seinem und schickte

nen Eypressen mit einem chrfurchtsvollen Danks⸗ gungsschreiben an Se. Maj. den Koͤnig. „8

Schweden und Norwegen.

—— Stockholm, 9. Octobe 4 gaben sind im Jahre 1828 im 89. , 2 pen,z0 die Kuhpocken eingeimpft worden. Ceir Anfang dieses Jahres wurden hier eingeführt; 35,174 Tonnen W

Fürst von Mean, erhielt

77,206 Tonnen Roggen, 93,819 Tennen Gerste 4970 Ten⸗

nen Malz, 28,217 Tonnen Hafer, 14,20 4 Tonnen Erbsen, 483 Tonnen Wicken, 1815 Tonnen Mangkorn, und 2,477,225 Kannen Branntwein. Am 14. Sept. d. J. brach zu Sala während des Gottesdienstes bei den Bergwerks⸗Huͤtten Feuer aus, und durch einen heftigen Wind angefacht ver⸗ breitete sich dasselbe so rasch, daß in kurzer Zeit die Schmelz⸗ huͤtte, die Stampfmuͤhle, ein großer Theil des Waschwerkes und des Huͤttensteigers Wohnhaus niederbrannte. Nach drei⸗ stuͤndigen Anstrengungen gelang es erst dem Feuer Einhalt zu thun, und nur durch das Umspringen des Windes wurde die Gefahr von den uͤbrigen Gebäuden abgewendet.

Deutschland.

Mauͤnchen, 14. Oet. Gestern Vormittags hatte in der Hofkirche zum heil. Michael der Trauer⸗Gottesdienst fuͤr die verstorbenen Ritter des Militair⸗Max⸗Joseph⸗Ordens statt, zu welcher Feierlichkeit die hiesigen Garnisons⸗Truppen in großer Parade ausgeruͤckt waren.

Se. Majestaͤt der Köͤnig werden durch Ihre Unpäͤßlich⸗ keit noch immer in Ihren Gemzͤchern zuruͤckgehalten, und konn⸗ ten daher weder gestern Nachmittags der Vigil noch heute Vormittags dem Seelenamte zum Gedaͤchtniß Sr. Maj. des Hoͤchstseligen Koͤnigs Maximilian beiwohnen. Ihre Majestaͤt die Koͤnigin waren dabei zugegen, wie auch Se. Koͤnigl. Hoh. der Prinz Karl. Da Se. Maj. der Koͤnig bereits heute außer Bette seyn konnten, und einer baldigen Wiederherstellung Ihrer dem ganzen Lande so kostbaren Gesundheit entgegen⸗ sehen, so wird kein Buͤlletin ausgegeben. 8

Se. K. Hoheit der Kronprinz, Hoͤchstwelcher kuͤnftigen Sonnadend die Reise nach Goͤttingen in Begleitung des Hrn. Grafen Fugger v. Hohenegg antketen wird, hat vorgestern Mittags die Aufwartung der K. Staabs⸗Chefs und Hof⸗ Chargen, der General⸗ und Fluͤgel⸗Adjutanten, dann der Her⸗ ren Staats⸗Minister und des Staats⸗Raths, so wie auch dem⸗ nächst die des uͤbrigen hoffähigen Adels anzunehmen geruhet.

Die zwischen der Krone Batern und Kurhessen, wegen im Jahr 1806 occupirter Staatskapitalien bestehende Diffe⸗ renz ist nunmehr erledigt, und der diesfällige Vergleich von den, von Sr. Maj. dem Koͤnige dazu ernannten Bevollmaͤch⸗ tigten, und dem von Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Kurfürsten anher abgeordneten Bevollmaͤchtigten, dem Geheimen Hofrath Buchholz, abgeschlossen worden.

Vorgestern Vormittags wurden die Saͤle der Kunst⸗Aus⸗ stellung der Koͤnigl. Akademie der bildenden Kuͤnste eroͤffnet. Die hiesige Zeitung bemerkt in dieser Hinsicht: „Steht auch die gegenwaͤrtige Kunst⸗Ausstellung an Anzahl der Nummern mancher fruͤhern nach (der Catalog zählt ihrer nur 617), so scheint doch, was den innern Werth der aufgestellten Werke betrifft, noch keine so gehaltreich gewesen zu seyn. Es ist in der Kunst wie in der Literatur es kommt nicht auf die Menge, sondern auf die Beschaffenheit der Produkte an, denn das Treffliche sordert Zeit zu seiner Vollendung, die schaffende Kraft wird zwar durch inwohnende Begeisterung rasch entzuͤndet, aber das rechte Leben der Kunst⸗ schreitet nur unter Studium und Fleiß allmaͤhlig vorwärts, und gelangt auch nur so zu einem ruhmvollen Bestehen fuͤr die spaͤtesten Zeiten.“ Weiterhin sagt dasselbe Blatt: „Unter Köͤnig Ludwig feiert die Kunst ihr goldenes Zeitalter in Baiern. Unternehmungen, wie die der Ludwigs, und Allerheiligen⸗Kirche, des Königsbaues, der —B und Glyptothek bleiben dauernde Schätze seines Hauses wie sei⸗ nes Landes, und unsterbliche Monumente des Ruhmes seiner weisen Regierung. Ein Regent, der seinen Stolz in Werke setzt, die Jahrhunderte hindurch in einer Form, wie sie nur der gelaͤutertsten Kunst angemessen ist, zur Verherrlichung der Religion, zur Erweckung und Bewahrung vaterlaͤndischen Sinnes, ventschen Heldenmuthes und dichterischer Begeiste⸗ rung dastehen werden, und der, unangefochten von engherzi⸗ gen Rüͤcksichten gewoͤhnlicher Menschen, die eigene reschbe⸗ gabte Brust zu Gesangen erschloß, wozu Ihn sein vohesoßs religiöses Gefuͤhl, und seine freit und oöffene Huldigung Alles dessen, was unserer Zeit Schwung und Kraft, den Välkern hoöhern Adel, und der Geschichte neuen Reichthum und Glanz giebt, angefeuert hat, ein solcher Regent bebarf auch er⸗ seuchteter Geister und tüͤchtiger Hände, um in allen seinen Eingebungen 1egcn verstanden, und bei seinen grandioͤsen Unternehmungen kräftig unterstützt zu werden; und in jedem Falle zugleich liebender Herzen, um fuͤr sein edelmuͤthiges

Wirken zut Hebung und Veredelung seines Volkes innige veg veE I; volles Vertrauen zu A.

on höchstem Interesse sind die Cartens und Zeichnun⸗

1 Juliue Schnorr 8

En Zunaͤchst verdienen diejenigen von arolsseld erwahnt zu werden, eine Reihe Dar dem Miebelungenlied enthaltend, welche al fresco

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