auch sonst uͤberall, große Beweise von Achtung erhalten hatte, und Eduard Thayer als auswaͤrtige Mitglieder aufge⸗ nommen. Von allen Seiten stroͤmen die kostbarsten Ge⸗ schenke und Pracht⸗ Erzeugnisse aller Art, Tribute des beherrsch⸗ ten Ostens herbei. So hatte in der letzten Sitzung die Mar⸗ chioneß Hastings, ein in Indien zu Bohar schaͤn lithogra⸗ phirtes und colorirtes Werk die Oriental Ornithology, heraus⸗ gegeben von Sir Ch. d'Ogly und Sir M. Smith, der Ge⸗ sellschaft vorlegen lassen. Der im Dienst der Compagnie ge⸗ standene gelehrte Sanskritist, Oberst Tod, brachte sein kost⸗ bares Werk, die Jahrbuͤcher von Rajasthan (einen Groß⸗ Quartband), das fuͤr 4 Pf. Sterl. 14 Shill. verkauft wird. Der Bramin Rom Ros, Oberlehrer der Englischen Sprache im Collegio zu. Calcutta kuüͤndigte seine Uebersetzung von Silpi Sostra, das heilige Buch der Hindus uͤber Architektur und Schlptur an. 79 Lieven übergab im Namen seiner Regierung einige auf. Kaiserliche Kosten in St. Petersburg veranstalteten Werke, die Gesetze der Circassier, deren genaue Kenntniß, Tausch, der lange in Circassien gelebt hat, in einer besonderen Vorlesung der Gesellschaft empfahl, und die in Rußland gemachte Uebersetzung der Chinesischen Gesetze fuͤr die Mongolei. Eins der gelehrtesten Mitglieder F. C. Bal⸗ four hielt mit Vorzeigung der dazu gehbrigen Werke eine Vorlesung uͤber die Arabischen Druckereien in Asien und Europa. Burnouf theilte seine Ausgabe von Vendidat Sade im Original⸗Text mit. Fast alle Orientalisten in Paris sind Mitglieder, und schicken ihre Werke. So hatte in der letzten Sitzung Jomard sein Werk uüͤber Cairo uͤbersandt. Hier floͤssen also der Ganges und Nil in die Themse.
Unter den für die Naturgeschichte im weitesten Umfange in London thaätigen Gesellschaften, der Linnean, der Zoolo- gical und Horlcultural Society, wovon in einer andern Uebersicht die Rede seyn kann, zeichnet sich durch ihre zweck⸗ mäßige Thätigkeit besonders die Medico Botamcal Socicty aus, deren Hauptzweck besonders auch die Erforschung der Medizinal⸗Pflanzen und ihrer Heilkrafte ist. Sie hat an dem freisinnigen Grafen Stanhope einen viel bethaäͤtigenden und regsamen Praͤsidenten, und man hofft daher, daß ihre Anstolt und Sammlung, zum Gebrauch der Vorlesungen über die Materia Medica bei der neuen Londoner Universitat, bei wel⸗ cher die medizinische Section wohl die beguͤnstigste seyn duͤrfte, offen stehen werden. Es kommen in den, regelmäßig alle Mo⸗ nate gehaltenen Versammlungen die interessantesten Berichte aus allen Ländern und Welttheilen vor. In der am 12. Mai gehaltenen Sitzung las man zuerst Schreiben des Erz⸗ herzogs Erzbischofs Rudolph und des Großherzogs von Mecklenburg⸗Strelitz vor, welche die Mitgliedschaft degehrten. Dann schickte ein anderes auswärtiges Ehrenmitglied, der Koͤnig von Wuͤrtemberg, ein Herbarium aller, auf der Wur⸗ tembergischen Alp gefundenen Pflanzen. Viscount Strang⸗ ford hatte aus Prasilien an 400 Saͤmerei Packete von den merkwuͤrdigsten Med gin Pfannes Brasiliens mitgebracht, und der 11te Theil der Berliner Gartengesellschafts⸗Schrif⸗ ten wurde vorgelegt. Der Amerikantsche Minister Barbour erklärte, daß fernerhin alle botanischen Anstalten in den Frei⸗ staaten in Verhindung mit dieser Gesellschaft zu treten ver⸗ anlaßt werden sollten, und daß er selbst aus seinen weirläuf⸗ tigen Besitzungen am Delaware eine Pflanze beibringen mwürde, der dort die seltensten Heilkräfte zugeschrieden wuͤr⸗ den. In der folgenden Sitzung wurde der Erzherzog Ru⸗ dolf, der Herzog von Chartres, damals anwesend, und der Großfüͤrst Michael als Ehrenmitglieder ernannt. Darauf folgte Dr. Hancock's Mittheilung üͤber die wirksamste Zube⸗ reitung der Sasaparille. Der berühmte Ober⸗Gärtner des Königl. Gartens von Kew Aiton zeigte die neuesten exoti⸗ schen Pflanzen seiner Gaͤrten, und der Präsident, Graf Stanhope, legte des Preofessors Nees ven Escheck in Bonn aus 440 lithographirten und colorirten Tafeln destehende Sammlung von Officinal: Pflanzen vor⸗ In der Nuli⸗ Versammlung kamen schine Beiträͤge der Nord⸗Amerikantschen botanischen Flora, als Dr. Titfords Hortus botanicus Ame- reamas und Dortons Fasay towards a Materia medica ole the Unned States. Der Merikanische Gesandte Roccafuerte uͤber⸗ reichte ein wichtiges Werk uͤber die Mexikanischen Pflanzen,
und versprach seine Vermittelung bei den Suͤd⸗Amerikanischen
Freistaaten. Der alte ehrwuͤrdige Schotre, Sir John Sin⸗ clair, machte in einem, vom Präsidenten vorgelesenen Briefe auf die Heilkraͤfte der Alga und anderer Kustenpflanzen auf⸗ merksam, woran die Hebriden so reich sind. Der liberale Joseph Hontton las eine Abhandlung uͤber die Schirling⸗ und Dandelion⸗Extracte vor. (Schluß folgt.) *
Kinigliche Schauspiele.
Donnerstag, 22. Oct. Im Schauspielhause: Die feind⸗ lichen Bruͤder, Possenspiel in 3 Abtheilungen, von E. Rau⸗ pach. Hierauf: Vocal⸗ und Instrumental⸗Concert, unter Mitwirkung der Hofsaͤngerin Madame Muller, aus Braun⸗ schweig, und des Herrn Sigismund von Praun. Inhalt: 1) Zweites Violin⸗Concert von Mapseder (erster Satz) ge⸗ spielt von Herrn von Praun. 2) Arie von Mozart, vorge⸗ tragen von Madame Muͤller. 3) Ungarische Violin⸗Varia⸗ tionen mit obligatem Violoncello, von Pechatscheck, gespielt von Herrn v. Praun, begleitet vom Koͤnigl. Kammermust⸗ kus Moritz Ganz. Und zum erstenmale; Der kleine Ma⸗ trose, Divertissement in 1 Aufzug, von Jean Briol.
Freitag, 23. Oct. Im Opernhause: Der Wasserträger, Singspiel in 3 Abtheilungen; Musik von Cherubint. (Herr Stromeyer aus Weimar: Micheli, als Gastrolle.)
Im Schauspielhause: Pour la premier début de Mr. Mariuos dans Peiploi des premiers comiques: 1) Les faus- ses confidences, comédie en 3 actes et en prose, par Ma- rivaux. 2) La première représentation de: Les dames Martin, vaudeville en 1 acte. (Dans la premiere piece Mr. Marius remplira le w6le de Dubvis, et daus la seconde, celui de Mr. Martin.) 1 I
In Folge mehrerer vorgefallenen Unannehmlichkeiten, wird jedermann vor dem Ankaufe solcher Theater⸗Einlaßz Billets gewarnt, welche nicht unmittelbar entweder in dem Billet⸗Verkaufs⸗Buͤreau, oder aber am Abend der Vorstel⸗ lung selbst an der Tageskasse angekauft sind, indem nur al⸗ lein fuͤr die Gültigkeit solcher Billets eingestanden wer⸗
den kann.
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Königsstädtsches Theater. Donnerstag, 22. Oct. Die Brautschau, oder: Der. Schmetterling, Original⸗Posse in 5 Akten. Zwischen den dritten und vierten Akt und zum Beschluß werden die Hrn. Paul Schweizar und Johann Laufer aus Steyermark, Al⸗ pensaͤnger Sr. K. K. Hoheit des Erzherzogs Johann, fol⸗ gende National⸗Gesänge vortragen. Erste Abtheilung: 1) Ober⸗ steyrische Tänze für Zither und Guitarre, erfunden von Hrn. Laufer, vorgetragen von Demselbeu und Hrn. Schweizar. 2) Der Schnee auf der Alm, Steyrisches Alpenlied, gejodelt von den Herren Schweizar und Laufer. 3) Der Stadtgru⸗ eines Alpensangers, erfunden und gejodelt von Hrn. Schwei⸗ zar. 4) Der Steyrische Waldbub. Solv⸗Jodler aus A-moll, erfunden und gesodelt von Hrn. Schweizar. Zweite Abthei⸗ lung: 1) Kettendruͤcker Walzer, auf der Zither gespielt von rn. Laufer. 2) Der Schweizerbub, Alpenlied aus der weiz, gejodelt von Hrn. Schweizar. 3) Zum Beschluß: Die Schwagrin auf der Alm, Scene mit Echo, gejodelt von
den Herren Schweizar und Laufer. Metuall. 101 ¼. DU2nb-Actich 120028 Ruas. Anl.
Hunb. Cert. 94½. D2n. 70. Pola pr. 1.
, Lond on, 13. Oet. 8. 7 69†0 Pen. 71 Gaeech. 8 Ni. 1 1
Wien, 16 Ocet. 2 5pCe. Hetall. 102. DPart-Oblig 1225. Banl-Aedes 1227.
Auswrtige Börsen.
Oesterr. 100. Russ.
RKRchacteur John. Mitzedactent gettel.