1829 / 294 p. 6 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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dem thoͤrichten Plan beharren wuͤrde, Mer er⸗ obern zu wolen. Die vorhandene Exfahrung indessen, be⸗ weiset das Gegentheil, und wir wissen, daß die Sklaven Ferdinand VII. es gewagt haben, den Boden unserer Repu⸗ blik zu entweihen. Elendes Volk! Sie vergessen, daß die Mexlkaner immer unabhäͤngig sind; daß sie ihre Rechte ken⸗ nen; daß sie frei zu seyn verstehen, und daß es eine Beleidi⸗ gung ist, ihnen die erniedrigende Stellung von Kolonisten anzubieten, zu welcher sie in weniger gluͤcklichen Zeiten durch einen elenden Abentheurer im Jahre 1519 gedracht wor⸗ den waren.“

(Jetzt folgen in Spanische Expedition, heitsmaaßregeln.)

„Und damit“ (heißtes dann weiter) „in der gegenwaͤrtigen Lage des Landes nichts verabsäumt werde, hat die gesetzgebende Gewalt die Zusammenberufung des Congresses zu außerordent⸗ lichen Sitzungen beschlossen, deren erster und hauptsaͤchlichster Zweck sein soll, fuͤr alle Maaßtegeln zu sorgen, welche der Schatz und der Krieg erheischen. Kein Entschluß konnte entmuthi⸗ enigen seyn, die dahin streben, uns zu Sela⸗ ven zu machen. Entschlossenheit, Patriotismus und Huͤlfs⸗ quellen sind im Schooß der Republik vorhanden, womit der interessante und gluͤckliche Umstand verbunden ist, daß dasselbe Verwaltungssystem die sicherste Bürzschaft und die festeste Stütze unsers polirischen Daseins ist. Wie hat es in den 19 Staaten, dem Bezirk und den Territorien der Foͤderation triumphirt? Welche Macht vermag es zu zerstoͤren?

Die Tapferkeit und Abhaͤrtung des dienstthuenden Sol⸗ daten und die Ueberlegung, die Vorsicht und die Weisheit der Ober⸗Verwaltung der Union und der Staaten, Alles vereinigt sich für die Sicherheit der Republik. Der heutige Tag ist ohne Zweifel ein gluͤcklicher. Meine Mitbürger! Unser Vaterland empfängt ein neues Daseyn und schon jetzt ist an seinen Altaͤren jedes Partei⸗Interesse als Opfer dar⸗ gebracht; nirgends sieht man die mindeste Spur von Unei⸗

der Rede mehrere Details uͤber die und die vorläufig getroffenen Sicher⸗

gender fuͤr die

stischen, 152 zur medicinischen und 126 zur philosophischen Fakultät bekennen. Ausländer sind darunter begriffen B44. Gegenwaͤrtig waren uͤberhaupt auf der Universitat im Win⸗ tersemester 1825: 1752, und im Sommersemester 1829: 1706 Studirende. 8

Karzer, was im Verhäͤltnisse zu der Anzahl der Studirenden

darf.

nigkeit. Ewig gelobt die Vaterlandsliede und die ge⸗ sunde Urcheilseraft der Fese. 1 8 Senatoren und Deputirten! Empfangen Sie meine Gluͤckwuͤnsche. Setzen Sie Ihre wichtigen und nuͤtzlichen Arbeiten fort; bereiten Sie Ihrem Vaterlande Tage des Ruhmes, und Ihren Feinden Tage der Verwirrung. Er⸗ halten Sie Ihre Festigkeit und bewundernswuͤrdige Einrich⸗ tungen, die der Mexicanischen Nation zu so großer Zufrie⸗ denheit gereichen. Verlassen Sie sich in allen Dingen auf die getreue Mitwirkung der vollziehenden Gewalt und em⸗ pfangen Sie die heute von mir wiederholte Versicherung, daß ich nie eine andere Richtschnur meines Betragens haben werde als die Verfassung und die Gesetze. Ich bin zu Ende.“

Süd, Amerika.

Englischen Bläͤttern zufolge enthält ein in London eingegangenes außerordentliches Blatt der Bogota⸗Zeitung, vom 7. Aug. den am 27. Junt in Gnayaquil zwischen dem Columb. Brigadier General von Febres Cordera und dem Heeee. Oberst⸗Lieutenant Valleriestra a lossenen

affenstillstand bis zur Ruͤcktehr des Obersten Guerra, den Bolivar mit einem Auftrage ins Peruantsche Lager nach gesandt hatte, um die Uebergabe des Forts von nayaguil zum Behuf des Abschlusses eines neuen Waffen⸗ stihstandes zu verlangen, waͤhrend dessen beide Regicrungen üͤber den Frieden einig werden koͤnnten. Am 17. Juni war der in Guayaqutl commandirthabende Peruanische Ge⸗ nerxal nach Callao ahgegangen, nachdem am 6. General La⸗ mar die Präͤstdentschaft und den Heersbefehl niedergelegt hatte, und nach Mittel⸗Amerika devortirt, Gamara aber von der neuen Regierung in Lima unter la Fuente im Heersbe⸗ fehl bestätigt worden war

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Inland. 1 rlin, 22. Oct. m 19ten d. M. fand im großen Hoͤrsaale des Untversitäͤts Gebaudes die I Ueber⸗

8 des Rektorates statt. Herr Prosessor Klenze, als zeit⸗

riger Rektor, eroͤffnete die Handlung mit einer Lateinischen ede, in welcher er von den edaaa⸗ die Ie dealfce des 8— Universitaͤts⸗Jahres

Immatriknlirt sind in diesem Zeltraume 1021 Studi⸗

Hierauf uͤbergab Herr Profe der Universität, das Album und die Insignien des Rekto⸗ rats seinem Nachfolger, dem Herrn Professor Hegel, welcher die Feierlichkeit mit einer Lateinischen Anrede schloß.

Nachdem die Sammlung der Beitraͤge zur Unterstuͤtzung der durch Ueberschwemmung verungluͤckten Bewohner in Ost⸗ und Westpreußen gegenwaͤrtig in der Provinz Sachsen ge⸗ schlossen, hat sich ergeben, daß aus den Regierungs⸗Depa⸗ tements Magdeburg, Mersecburg und Erfurt überhaupt nach, stehend verzeichnete Sendungen an die Unterstuͤtzungs⸗Vereine in den bedrängten Gegenden meistens direct befoͤrdert sind:

a. aus dem Regierungs⸗Departement Magdeburg uͤber⸗ haupt 23,861 Rthlr. 15 Sgr. 2 Pf. incl. 756 Rthlr. 15 Szr. Gold und 25 Rthlr. in einem Staatsschuldscheine;

b. aus dem e Merseburg über⸗ haupt 14,726 Rthlr. 28 Sgr. 11 Pf. incl. 368 Rihlr. 28 Sgr. 2 Pf. Gold; *

c. aus dem Regierungs⸗Departement Erfurt uͤberhaupt 7941 Rthlr. 10 Sgr. 8 Pf. incl. 353 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pl Gold und 37 Rthlr. 1 Sgr. 9 Pf. in Pretiosen und Be⸗ kleidungsstuͤcken. 8

Ueberhaupt hat also die Provinz Sachsen 46,529 Rthlr. 24 Sgr. 9 Pf. incl. 1478 Rthlr. 14 Sgr. 5 Pf. Gold 25 Rihsr. Staatsschuldscheine und 37 Rthlr. 1 Sgr. 9 Pretiosen und Kleidungsstuͤcke zu jenem milden Zwecke getragen. .

Zu Königsberg in Pr. beging am 15ten d. der da⸗ sige Verein zur Versorgung armer Schulkinder mit Kleidung, Lehrmitteln und Schulgeld seine dritte Jahresfeter. Nach Juhalt des dabet verlesenen historischen Verichts üͤber die disherige Wirksamkeit des Vereins, haben im abgewichenen Verwaltungs⸗Jahre, ungeachtet der seit Jahr und Tag er⸗ solgten Einrichtung hinreichender Armenschulen, durch den Verein noch 113 Kinder freie Schule und noch 68 Kinder Lehrmittel erhalten, theils weil es hart schien, die Zöglinge aus den Schulen, wo sie schon gute Fortschritte gemacht hat⸗ ten, zu entfernen und mit Anfängern zusammen zu bringen, theils weil für mauche hierbei interessirte Aeltern die in⸗ weisung an die Armenschule eine zu herhbe Erinnerung an ihr unzunstig veraͤndertes Geschick gewesen seyn wuͤrde. Veoll⸗ ständige Bekieidung haben aus den Mitteln des abgewiche, nen Vereins⸗Jahres 321 Kinder erhalten. In den verslo⸗⸗ senen 3 Jahren haben uͤberhaupt durch den Verein freie Schule 379, Lehrmittel 499, und .nlemn 846 Kinder er⸗ halten. Die Gesammtzahl der von dem Vereine in diesen Jahren vertheilten Wohlthaten betraͤgt demnach 1724! Aus dem sodann erstatteten Vortrag des Rechnungs⸗Extrackts für das zurüͤckgelegte Verwaltungs⸗Jahr ergab sich, daß die Einnahme des Vereins fortwährend und ungeachtet der un⸗ Pßegen Zeit, Ercignisse auch im letzten Jahre gestiegen ist.

eer ausgezeichneten Gnade, mit welcher Se. Majestut der Koͤnig den Verein begluͤckt haben, der großmuüͤthigen Unter⸗ 55 welche Se. Köͤnigl. Hoheit der Kronprinz demselben gun. naß angedethen lassen, so wie aller uͤbrigen ausgezeichne⸗ ten Wohlthaäter des Vereins, wurde vor der zahlreichen Ver⸗ sammlung mit Empfindungen der ehrerbictigsten und innig⸗ sten Dankbarkelt gedacht. Zum Schluß trat unerwarter ein Knabe hervor, welcher in einem sehr angemessenen und

mwohl gerathenen Vortrag, den er (wie er aus⸗ wies) selbst gefertigt hatte, in seinem und seiner Mitschäler Namen fuüͤr die empfangenen Wohlthaten dankte. Ein rist⸗

licher Gesang be Kinder noch dur Ersrischungen und Schreibbuͤchern

Aus Achen wird gemeldet: „Die 1 ren so wie die Nadel⸗Fabriken erfreuen sich eines bluͤhenden Fortgangs und Absahes, namentlich stehen den ersteren durch die inzwischen erfolgte Beendigung des Russisch⸗Turkischen Krieges erfreuliche Aussichten rücksichtlich des bieher stockene⸗

endete die Feterlichkeit, worauf die bekleideten ch einen unbekannten erense mit zc. beschenkt wurden.

Woll⸗Manufactu⸗

rende, von welchen sich 288 zur theolegischen, 465 zur jari⸗

den kevantischen Handels bevor, indem es an bedeutenden Bestellungen aus der Levante nicht .

fehlen kann.

Mit Disciplinarstrafen sind belegt worden uͤberhaupt 29 Studirende, und zwar einer mit der Relegag- tion, einer mit dem consilium abeundi und 27 mit dem

Summen eingekommen, und in mehreren

als ein guͤnstiges Zeugniß fur die Sitten angesehen werden ssor Klenze die Urkunden

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