3 83 esterreich. Eriest, 9. Oet. Zu Triest, wo uͤber einen Monat hin⸗ —durch fast immer regnichte Witterung geherrscht hatte, erhob ssich am 8. Oect. plöͤtzlich ein heftiger Drkan, welcher große Verwuͤstungen anrichtete. Beim Anbruch dieses Tages hatte ⸗ reißend schnelle Zug der Wolken gegen Nerdwest das MNiahen eines heftigen Seirocco's verkuͤndet; indeß schoͤpfte man dooch keine Besorgnisse. Spaͤter sprang der Wind nach Suͤdwest uum, und wuchs zu einem furchtbaren Sturme, der die Flu⸗ then des Meeres thurmhoch gegen die Gestade peitschte, so deaß die ganze untere Stadt, welche dem Ufer nahe liegt, unter Wasser gesetzt wurde, das eine seit Menschengedenken nicht erlebte Hoͤhe erreichte. Zum Gluͤck trat noch waͤhrend des Sturmes die Ebbe ein, und die Fluthen zogen sich aus den Magazinen und Speichern zuruͤck, die sie ploͤtzlich und wuͤthend überschwemmt, und worin sie eine große Masse von Waa⸗ en verdorben hatten. — Die auf der Rhede liegenden Schiffe scchwebten jedoch laͤnger, naͤmlich von 8 Uhr Morgens bis 4 ÜUhr Nachmittags, in Gefahr. — Indeß sind nur eine Nord⸗ Amerikanische Brigantine, Namens „Zamor“ und die Eng⸗ lüssche Brigantine „Gambia“, und durch das Anstoßen der⸗ sfelben an zwei kleinere Fahrzeuge, auch diese stark beschädigt worden. An den Ufern wurde viel Schaden angerichtet. Umgekommen ist, so viel man weiß, Niemand. 88 An demselben Tage wuͤthete auch zu Fiume ein furchtbarer, DHrkan, durch welchen fuͤnf theils beladene, theils unbeladene Fahrzeuge zu Grund gingen, und zwei an die Küste gewor⸗
fen wurden.
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1 Franzoͤsische Blaͤtter melden aus Madrid, vom 5 Het., daß der Koͤnig von Spanien die Vermäaͤhlung des Infanten Don Sebastian, Sohnes der Prinzessin von Beira, mit der Prinzessin Donna Maria Christina, Tochter des perstorbenen Köͤnigs von Sardinien, Victor Emanuel, und 8 ₰ Nichte des jetzigen, genehmigt habe. Die Minister begeben .1p.“ regelmaͤßig zu dem Koͤnige nach dem Eskurial. Einem neueren Reiseplan zufolge wird die kuͤnftige Königin mit ihren erlauchten Aeltern erst am 12. Dec. hier eintreffen. Die MNadrider Zeitungen sind mit Gluͤckwuͤnschungen des Staats⸗ FKasthes, des Raths von Castilien, und anderer Behoͤrden an den König wegen seiner bevorstehenden Vermählung ange⸗ mffält. Der Botschafter beim Paͤbstlichen Stuhle, Rätter La⸗ rador, wird, wie es heißt, als Botschafter nach Neapel ge⸗ hhen, und Graf Ofalia an seine Stelle in Reom treten. Bee Botschaft am Französischen Hofe sell einem Grande ubertra⸗
gen werden, und man nennt bereits den Herzog von Fer⸗
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2 2 Das Journal des Debats theilt Folgendes als den 1 authentischen Teyt der Sentenz des Provotal⸗Gerichtshofes 9 in Porto mit: „Es ist erwiesen, daß nach der gluͤcklichen Ankunft Sr. Majestat in diesem Köͤnigreiche cinige entartete, und von dem Geiste des Stolzes und Chrgeizes, so wie des Hasses gegen die erhabene Person des Königs beseelte Por⸗ eugiesen, als sie die heldenmüͤthige Tapferkeit, die Festigkeit und Weisheit sahen, mit der er sllne Regierung begann, und besorgten, daß sie vielleicht bald die Strafe füͤr ihr fruͤheres Benehmen erhalten wuͤrden, ihr Vaterland unter verschlede⸗ nen Borwaͤnden und in der boͤswilligen Absicht verließen, bei den fremben Maͤchten den Glauben zu verbreiten, daß ihnen im Vaterlande eine Versolgung gedroht habe, waͤhrend sie im Gegentheil von Sr. Maz. mit der größten Guͤte em⸗ pfangen worden waren. Aus der statt gefundenen Untersu⸗ Hang, und aus aufgefangenen Briefen hat sich unumstößlich ergebzen, daß, als Se. Maj. den Wuͤnschen und Bedürfnissen ksener ÜUnterthanen gemaͤß, und auf die Vorstellung der Lissa⸗ b Nanlcipalitat und fast aller Behöͤrden des Königrei. ches mitteist Dekrets vom 3. Mai 1823 die Zusammenberu⸗ fung der drei Stände verordnete, jene entarteten und un⸗ dankbaren Portugtesen ihrer Wuth und ihrer Leidenschaftlich⸗ ett (ehen übn um diese Versammlung zu verhindern. Waäͤhrend die Einwohner des Koͤnigreiches ihre Buͤnsche fuͤr
die Erhaltung und das Wehl Sr. Mal. an das höͤchste We⸗
sen richteten, verläͤumdeten einige der Angeklagten, im Ver⸗ ein mit ihrem Oberhaupte, dem Marquis von Palmella, in ausläͤndischen Blaͤttern die Person und die heroischen Tu⸗ m des Könige, und wollten gfauben machen, daß das ind sich im Zustande der größten Anarchie hesinde; auch
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riefen sie alle mit der gluͤcklichen Regierung Seiner Maje⸗ it Unzufriedenen zu sich. Es ist notorisch, daß es ihre bsicht war, den Buͤrgerkrieg im Lande anzuzuͤnden, um die Versammlung der drei Stände zu verhindern; wodurch sie sich des Verbrechens der Majestaͤts⸗Verletzung schuldig ge⸗ macht haben. Es werden daher folgende Verbrecher aller Titel, Privilegien, Ehrenstellen und Wuͤrden, die sie in die⸗ sem Koͤnigreiche besessen haben, beraubt: der Marquis von In der Graf von Villa⸗Flor, J Carlos de Saldanha, G. Stubbs, Graf von Sampayo, Ph. von Souza⸗Hol⸗ stein, Candido J. Pavier, Graf von Taipa, von Camara, Baron von Renduffe; sie werden verurtheilt, mit gebunde⸗ nen Haͤnden und den Strick um den Hals durch die Stra⸗ ßen von Porto bis zum neuen Platze gefuͤhrt zu werden, wo ein Schaffot errichtet werden soll, damit die Einwohner die Bestrafung derselben sehen; hier sollen sie erdrosselt, ih⸗ nen das Haupt vom Rumpfe getrennt, und das Schaffot so wie ihre Leichen zu Asche verbrannt und diese in das Meer geworfen werden, damit das Andenken an sie vertilgt werde. Die Verbrecher R. Pinto Pizzarro, M. J. Men⸗ des, T. P. Saavedra, Varrato Feio, Barredo Praca, J. da Costa Pavier, F. de Sampapo und F. Ferreird d Aranso werden verurtheilt, durch die Straßen von 8 mit ge⸗ bundenen Haͤnden und den Strick um den Hals bis zum neuen Platze gefuͤhrt zu werden, wo sie an den dort errich⸗ teten Galgen gehangen, ihre Koͤpfe abgeschnitten, und auf Stangen vom Orte der Hinrichtung bis zum Wege von Mattrozinos aufgepflanzt werden, und so lange den Angen des Velkes ausgesetzt bleiben sollen, bdis sie durch die Zeit verwest sind. Außerdem verlieren sie sämmtlich ihre Guͤter, welche zu Gunsten des Köuiglichen Schatzes confiscirt werden. Ihre Majorate sollen dem De⸗ crete vom 17. Januar 8 mit den Krongütern ver⸗ einigt werden. Da diese Verbrecher aus dem Koͤnigreiche abwesend sind, so wird den Gerichts⸗Beamten Sr. Majestät befohlen, auf der ganzen Erde auf die Verhaftung derselben zu dringen, und allen Unterthanen wird geheißen, sie zu tödten, auch ohne etwas Boͤses von ihnen erlitten zu⸗ haben. Porte, 21. August 1829. (Folgen die Unterschriften des Pra⸗ lidenten und der Richter.)
— Der Constitutionnel meldet qus Lissabon vom 1. October: „Die Englischen Kauffahrtheischiffe „Vine“ und „Briton,“ welche das Portugiesische Blokade⸗Geschwa⸗ der vor Terceira weggenommen hatte, sind von dem hiesigen Marine⸗Tribunal verurtheilt worden, ohne daß man die in San⸗Miguel befindlichen Capitaine derselben zur Vertheldi⸗ Pns sieß. Der Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten, icomte von Santarem hat dieses Urtheil dem bisherigen Englischen General⸗Consul Herrn Matthews mitgetheilt, der diese Angelegenheit seinem Nachfolger, Herrn Mackenzie, hinterlassen hat. — Seit drei 52 ist das Verschwinden des Vicomte von Queluz, des Günstlings Dom Miguels, der Gegenstand aller Gespräche. Er befand sich am F7sten Sept. unter den Personen, welche Dom Miguel nach Alseite begleiteten; es fiel auf, daß dieser allein zuruüͤckkehrte; man erwartete den Vicomte am folgenden Tage, aber vergebens, endlich glaubte man gewiß ihn gestern bei dem —— zu sehen, wo er die Wuͤrde eines Grafen von atanhette, einen alten dem Hause des gestorbenen Marquis von Marialva gehöͤrigen Titel empfangen sollte. Aber auch hier erschien er nicht, und es verbreitete sich nun das Ge⸗ rüͤcht, daß er das Schicksal des ungluücklichen Marguts von Loulé getheilt habe. Auf jeden Fa ist er in Ungnade 98⸗ fallen, und zwar auf Veranlassung der Köoͤnigin Mutter, welche dem Guͤnstlinge ihres Sohnes abgeneigt war.“ 3
— In Englischen Blättern wird ferner aus Ter⸗ ceira gemeldet, daß von den, bei dem letzten Angri gemach⸗ ten 500 Gefangenen, 300 in der Consticutionellen Armes der Insel Dienste gefunden haben; die Uebrigen, deren Treus ciwas zweifelhaft ist, beschaͤftigt man mit Ausbesserung 9 Festungswerke. Wie groß setzt die Sicherheit der Jnset itt, geht unter Anderm auch daraus hervor, daß man sich Zelt nimmt, Muünzen zu Ehren der jungen Koͤnigin von Portu⸗ E u prägen. Münzen im Werthe von 80 Reis sind nach
ngland ₰ t, und erwäͤgt man, daß sie aus Glocken⸗Moe⸗ tall und blos im Sande geprägt sind, so muß man die Arz beit auch elegant nennen. Sie tragen auf der finen Seite den Namen und die Titel der Donna Maria lI., und auf der andern Seite die Umschrift: „Teregits — Uiilitati pu- blcne. Die Garnison sowohl, Lis alee öffentliche Beam der Insel werden aus den vomn Katser von Brasitten ange.
wiesenen Fonds auf das Liberalste beseldet. An der
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