1829 / 296 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

eifrigen Speculanten gehen so weit, zu behaupten, daß ZpCtige Consols beim Rechnungs⸗Schlusse des Monat November 2p Ct. hoͤher im Course seyn duͤrften, als jetzt; Ein großer Kheil des gegenwaäͤrrigen Begehrs wird dem Umstande zuge⸗ sschriehen, daß im Oekober mehr als 6 Millionen Pfund Di⸗ vvidenden fällig geworden sind.

Deutschland.

Iq * 8 München 18. Oct. Vorigen Freitag, den 16. d. M., mgwgurde Abends gegen halb 8 Uhr auf der Therestenwiese ein sehr schöͤnes Feuerwerk abgebrannt. Ihre Masestat die Kö⸗ nigin geruheten mit Jören Königlichen Hoheiten den Prin⸗ zen Otto und Luitposd und der Prinzessin Mathilde diesem Fglͤnzenden Schauspiele beizuwohnen, und wurden sowohl bei ihrer Ankunft als Abfahrt von dem zahlreich versammel⸗ en Publikum mit dem herzlichsten Jubel begruͤßt. E1. 82 Se. Köuigl. Hoheit der Kronprinz sind heute Verglt⸗ ags in Begleitung des Herrn Rittmeisters Grafen v. Fug⸗ ger⸗ Kirchheim⸗Hoheneck, nach Goͤttingen abgereist. Höͤchst⸗ dieselden waren noch vorher in Tegernses, um von Ihrer 8 Masestät der verwirtweten Köuigin Abschied zu nehmen. 2₰ Herr Baron von Ferussac aus Paris ist uüͤber Hei⸗ 8 delberg und Stuttgart hier angekemmen, um auch hier für den nuͤtzlichen und wichtigen Zweck seiner Reise zu weirken; dieser besteht darin, in verschiedenen Ländern die ausgezeichnersten Gelehrten der Föcher, wesche das von ihm 8 gegrüͤndete Bülletin untversel umfaßt, unter sich zu Comités

8.

und mit dem Central⸗Comiteé zu Paris in Ver⸗ 5 dindung zu setzen. Eigen ist diesem Unternehmen auch die Art), in welcher es eingeleitet und zefüͤhrt wird. In Paris 8 steht bekanntlich Se. Koͤnigl. Hoheit der Dauphin an der Spihze der Verbindung, und Se. Maj. der König hat sie in 2 uumittelharen Schuh genommen, so daß sie gegen die Folgen 8 des Wechsels in den höchsten administrativen Behöͤrden ge⸗ sschert ist. Auch nehmen mehrere Maͤnner aus den hoͤchsten 5 Ständen der Gesellschaft daran Antheil, und so hat der Hr. DABaron v. Ferussac auch in Baden und Wuͤrtemberg die Re⸗ gierungen und die angesehensten Maͤnner in das Interesse zu ziehen gesucht. Er bewirkt auf diese Art, daß in jenen Verei⸗ nen Männer von hoher Stellung in der buüͤrgerlichen Gesell⸗ Faft und Gelehrte von Fach sich in einem gemeinsamen INneeresse naͤhern köͤnnen, und gegenseitig jene Unterstüͤtzung oder Belehrung staden, die beiden zur Foͤrderung der wissen⸗ schaftlichen Angelegenheiten und Augalten noͤthig sind. Näürnberg, is. Oet. Pn Königl. Hoheit die ver⸗ wittwete Frau Kurfuüͤrstin von Batern kam gestern nebst Ge⸗ folge von Kassel hier an, uͤbernachtete im Gasthaus zum ro⸗ tbhen Roß, und sehte heute Ihre Reise nach Muͤnchen fort. debbEEhhemenz, 18. Oct. Gestern hatte unsere Stadt das GSluͤck, Sce. Fha. den Köͤnig, von Dresden kommend, hier antresten zu sehen. Nachdem Se. Mazj. die Ehrfurchts⸗Be⸗ 1 eeee des Stadt⸗ Raths und der Buͤrgerschaft zu em⸗ 8 aaen geruhet hatten, nahmen Hoͤchstdieselben das Barm⸗ derzigkeits⸗Stift in Augenschein, beschenkten die Stifts⸗Almo⸗ senbuͤchse, und setzten sodann, unter den Segenswuͤnschen der dersammelten Liawohnes, die hensis⸗ fort, w veelben zu Mittag zu speisen gedachten. 8 1 vum: 9. October. Se. Durchlaucht der Prinz MWijheim von Hessen⸗ Kassel, sind mit Ihrer Gemahlin Koͤ⸗ 3— nagl. Hoheir und Ihren Durchlauchtigen Kindern, von Ko⸗ b bpiefalbst eingetroffen, und beabsichtigen einen Theil sdes Winters in hiesiger Residenzstaht zuzubringen. 713 Bremen, 19. Oect. Das Andenken an den Tag, wel⸗ cher vor sechszchn Nahren auf den Schlachtfeldern von Leip⸗ sz die Befretung Deutschlands von frembem Joche bestegelre, b. bier gestern mit frohem Danke gefeiert. Wenn gleich ene ewig denkwürdige Zeit immer mehr in die Vergangenheit hraarritt, ie mird die Erinnerung daran, welche der gestrige Tag uns labhait wieder hervorrtef, doch nie aus dem Ge⸗ dichtniß derer entschwinden, welche das Gluͤck hatten, sie zu eriechen. Mäöͤge der Geist, welcher Deutschlands Völker da⸗ male zum Kampfe rief, nte erlsschen, und von Goͤhnen zu Fnkein uͤbergehend, sich an diesem festlichen Tage bei jeder Klckehr neu entzünben! zu⸗ 1 An die gestrige Feuer desselben knuüpfte sich die Erössnung der zmu wieder erhauten Brüͤcke üder die kleine Weser, welche orgen unter einigen angemessenen Festlichkeiten dem

8 am Mor 8 Fäattagtee Gedrauch 5 wurde. BBZIu Oesterre 4.

Wien, 18. Oct. ist das in den Zeitungen - bexcit⸗ besprochene neue ip Ctige Anlehn*) unferer Regierung

E. den Art. Hamburg in Rr 286 der Staats⸗Zeitung.

uu vereinigen,

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nee

kungskreis der Vank,

mit den Haͤusern Rothschild, Geymuͤller, Arnstein u. Eskeles und Sina abgeschlossen worden. Dem Vernehmen nach, be⸗ steht es aus 25 Millionen Gulden Conventions⸗Muͤnze, die den Unternehmern zwar hoͤher als ihrer urspruͤnglichen Sub⸗ mission nach, jedoch immer noch sehr billig wenn man das allgemeine Begehr danach in Erwaͤgung zieht zu stehen kommen. Als primitiver Preis werden 86 pCt., mit Ge⸗ nuß des auf der Obligation haftenden Coupons, angegeben, so daß die Unternehmer nicht mehr als ungefähr 84 ¾ dafür zahlen. Demunerachtet und wiewohl an der Börse sogleich 88 Ct. geboten wurden, wollen die Inhaber nichts hergeben, und thun etwas precioͤs damit. Einer der dabei interessirten Unterneh⸗ mer soll gestern den laconischen Bescheid gegeben haben, daß er vor⸗ erst gar nicht gesonnen sey, von seinem Autheile etwas zu verkaufen, so daß es den Anschein hat, als wolle man Alles aufbieten, um das neue Papier vorlaͤufig nicht in die Sphäre des Boͤrsen⸗Spieles kommen zu lassen. Uebrigens heißt es, daß sich die Contrahenten auch noch der besonderen Bedin⸗ gung unterwerfen mußten, die bisher in Händen gehabten Central⸗Anweisungen noch auf eine gewisse Zeit, und zwar u 4 pCt., zu prolongiren. Die Verhandlungen wegen des nlehns moͤgen ihnen uͤberhaupt etwas schwierig geworden seyn, denn die Regierung hatte eine zu guͤnstige Conjunctur fuͤr sich, um in die Propositionen, der Art, wie sie ihr ge⸗ macht wurden, sogleich einzugehen. Dafür denken nun auch die Unternehmer, durch ihre Zögerung mit dem Verkaufe sich zu entschaͤdigen, und es laͤßt sich nicht verkennen, daß ihnen die Umstaͤnde außerordentlich guͤnstig sind, da das Steigen der 4p Ctigen Bethmannischen Obligationen, eben so wie das eigene Interesse der Besitzer von Bank⸗Actien und anderer Effecten, dem neuen Papiere Schwung geben muß; denn je hoͤher dasselbe bezahlt wird, um so mehr werden auch alle uͤbrigen zinstragenden Fonds dadurch vorgeschoben. Was die Reduction des Bank⸗Disconto's von 5 auf 4 „Ct. betrifft, so ist die Bemerkung, daß die Erträgnisse dieses Instituts sich dadurch nothwendig 25v muͤßten, wenn nicht an⸗ dererseits eine größere Geschäͤfts⸗Ausdehnung eine Com⸗ pensation gewähren sollte, allerdinas richtig. Man schmei⸗ chelt sich indessen hier mit der Hoffnung, daß sich der Wir⸗ in Folge der neuen Verfuͤgung, um mehr noch als den vierten Theil erweitern werde. Die Dar⸗ lehns⸗Geschaͤfte gegen Depots, so wie die Wechsel⸗Escomp⸗ tirungen hatten sich, so lange der Zinsfuß auf 5 pCt. festge⸗ selzt war, allmählig immer mehr vermindert so, daß z. B. im verflossenen Früͤhjahre kaum fuͤr 6 bis 7 Millionen Gul⸗ den Depots in der Bank lagen. Es hatte dies den sehr natuͤrlichen Geund, daß man auf anderm Wege billiger un⸗ terzukommen wußte, und darum zweifelte man sogar vor dem Abfiusse des ersten diesjährigen Semesters daran, daß die Bank im Stande seyn würde, ihre früͤheren Dividenden forrzubezahlen. Jetzt gestaltet sich indessen die Sache ganz anders; wer bankfaͤhige Wechsel besitzt, kann auf 4 pCt. Disconto rechnen, und ist in Zeiten der Geldnoth keiner Steigerung ausgesetzt. Loose zu 100 Fl. und Partial⸗Obli⸗ gationen, welche den Ziusfuß von 5 pCt. nicht gut tragen konnten, können jetzt viel leichter eingelegt werden; selbst Meralliques zu 103 eingelegt, tragen noch ungesöhr 6 pECt. und i „Crige Obligationen zu 90 noch beinahe 5 ¾ p Ct. End⸗ lich aber glaubt man fast allgemein, daß das neue Anlehn eigentlich nur eine Art von Versuch sey, und daß spaäͤter ein groͤßeres nachkommen werde; hierdurch jedoch wuͤrden der Bank unbezweifelt neue bedeutende Geschäfte zufließen, so wie uͤberhaupt seit der Zins⸗Reduction fast täglich zait ihr verkehrt wird, was im vorigen Sommer noch zu den Sel⸗ tenheiten gehörte. Es kann also fast gar nicht fehlen, daß ihre Einkuüͤnfte beträchtlich zunehmen, es sey denn, daß wie⸗ der sehr geschaͤftslose Conjuncturen eintraäͤten. Auf Gold und Silber ist der Zinafuß ebenfalls herabgesetzt worden, und zwar von J auf 2 pCt.; ein einziger Griechischer Wechsler wollte, in Sang⸗ dieser Reduetion, 60,000 Stück Ducaten einlegen. Neue Partial,Obligationen des Königreichs ,. sad . . Fl. verkauft worden. us dem Oberpusterthale, 7. Nachdem fast den ganzen vorigen Monat e. . wie di 2 Woche des gegenwärtigen, Regenwerter Lone 88 9v18 Nachmitrags Schnee in großen Flocken der sich selbst auf der Landstraße anlegte, und da derselbe in der hellen t Ffenr. noch gegenwartig Morgens liegt. Ben dem Winter⸗ Hüöfee; 8 uns schon fruͤher durch Költe wentgstens die 51” 18 runde gegangen, und nun leidet auch das so gestandene Fruͤhlings Getreide sehr, da es auf Watten und in Thaͤlern noch nicht geschnitken 1t. Was, auf ber Ebene Geschnittene faͤngt auf bem Felde on 1u kelmen und zu fanlen. Wirklich ist, obwohl gus den wͤrmern Gegenden