Volkes, das Mir
genommen, und den Officieren gestattet, in die Armee einzu⸗ treten.
In Plymouth ist das Schiff „Gräfin von Liverpool“ aus Terceira angekommen. Es bringt Depeschen fuͤr den Gesandten der Koͤnigin Donna Maria in London mit, und wußte der Wachsamkeit des blokirenden Geschwaders waͤhrend eines Nebels zu entgehen. Zur Zeit seiner Abfahrt waren alle Befestigungen der Insel fast vollendet; man betrachtete die Stellung fuͤr unuͤberwindlich, und die Truppen rechneten auf einen gewissen Sieg, für den Fall, daß Dom Miguels Geschwader einen zweiten Angriff wagen sollte. Das Einzige was den Einwohnern fehlte, war Wein und Zeug zu Klei⸗
dungs⸗Stuͤcken.
Am vergangenen Montage seierten die noch in Plymouth befindlichen Portugiesischen Officiere den Geburtstag des Kaisers Dom Pedro durch zwei verschiedene oͤffentliche Di⸗ ners und Illumination ihrer Wohnungen.
In der Dubliner Abendpost liest man Folgendes: „Da in England die Trauungen von Katholiken durch einen Priester ihrer Religion ungesetzlich sind, so treten in den unteren Klassen Irlaͤndischer Katholiken, deren auf diese Weise in Irland vollzogene Heirath gesetzlich ist, und die von den Englischen Gesetzen nichts wissen, große Mißver⸗ hältnisse ein, und beständig haden die Gerichte mit derglei⸗ chen Angelegenheiten zu thun. Die Koͤnigreiche sind verei⸗ nigt, und doch finden solche Widerspruͤche in den Gesetzen
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Im Leeds⸗Intellizencer wird der in Sierra Leone vor Kurzem erfolgte Tod des dortigen stellvertretenden Gou⸗ verneurs, Major Ricketts, mit dem Bemerken gemeldet, daß er der siebente Gouverneur ist, der in dieser ungluͤcklichen Co⸗ lonie seit 1824 starb, daß in dem dort stehenden Koͤniglich Afrikanischen Colonial⸗Regiment kein einziger weißer Soldat mehr am Leben ist, und daß von allen dorthin gesendeten Officieren nur noch drei uͤbrig geblieben sind. Ein hiesiges Blatt, die Post, spricht ebenfalls üͤber den schlechten Ge⸗ sundheits⸗Zustand dieser Colonie, und zieht dabei im Allge⸗ meinen den Nutzen derselben fuͤr Großbritanien sehr in Zwei⸗ fel. Es behauptet, der dortige 2 waͤre keiner Erwaͤh⸗ nung werth, und es sey nur die Frage, ob Sierra Leone zur Ansiedelung aus der Sklaverei befreiter Afrikaner Vortheile genug darboͤte, um das aufgeopferte Leben so vieler Europaäͤer und die dort verwendeten großen Geldsummen zu uͤberwiegen. Um diese Frage gehoͤrig zu beantworten, fordert es die Re⸗ gierung auf, genaue Untersuchungen anstellen zu lassen, und in Folge derselben einen Beschluß zu fassen, der mit den For⸗ derungen der Menschlichkeit und des Interesses von Groß⸗ britanien uͤbereinstimmt.
Man schreibt aus Rio⸗Janeiro, daß der Nord⸗Amerika⸗ nische Geschaftstraͤger Hr. Tudor 4½ den Vereinigten Staaten zurückgekehrt war. Eine neue Anleihe sollte naͤch⸗ stens zum Zweck der Reduction des Papiergeldes eroͤffnet werden, aber in Europa, weil man im Lande nicht damit zu Stande zu kommen hoffte. 1
Briefe aus Chili melden, daß Partheigänger am 6. Juni, jeboch ohne Erfolg, versucht haben, den General Pinto wie⸗ der von dem Praͤsidenten⸗Stuhl, auf den er erst kuͤrzlich ge⸗ setzt worden, zu stuüͤrzen.
Es sind 50,000 Piaster, die Santa⸗Ana zur Bestrei⸗ tung der Beduͤrfnisse seiner Truppen zu Vera⸗Cruz vor sei⸗ nem Abmarsche sich hat auszahlen lassen.
Die unguͤnstigen Verhältnisse im Handel haben sich auch auf dem kuürzlich gehaltenen jährlichen Pferdemarkt in Dum⸗
ies gezeigt. Man nimmt an, daß dort die Preise der ferde im Durchschnitt 20 pCt. und daruͤber gefallen sind.
Niederlande.
Bruͤssel, 20. Oet. Se. K. H. der Prinz von Ora⸗ nien, welcher am 17ten aus dem Haag hier eingetroffen war, ist vorgestern wieder dahin zurückgekehrt.
Der Englische Botschafter am diesseitigen Hose, Sir Bagot, welcher vor einigen Tagen aus England hierher zuruͤck⸗ gekehrt war, ist gestern nach dem Haag abgereist.
Haag, 20. Oet. Se. Maj. haben gestern die Versamm⸗ lung der Generalstaaten mit folgender Rede eröffnet:
„Edelmoͤgende Herren! Mit Vergnuͤgen seye Ich Mich wieder umgeben ———— des Niederlandischen „in den verschiedenen Gegenden, die seit Ihrer letzten Zusammenkunft besucht die un 84
deutigsten Beweise der A lich aufs neue üͤberzeugt hat, daß en,1 an5e. 82 fühle von Liehe und Vertrauen hegt, auf welche Mein Herz den höchsten Preis setzt, und worauf meine destaͤndigen Sor⸗
—
8 gen für ihr Glüͤck Mir Anspruch geben. Diese S
durch den goͤttlichen Segen reichlich belohnt worden. Wäh
rend der letzten Jahre hatte Ich den Zustand eines großen
Theils Meines Reiches nicht in Augenschein genommen; unlaängst konnte Ich ein Zeuge des merklichen Fortschritt
der meisten Gewerbszweige und des daraus fließenden Gee⸗. —
deihens seyn;
Ich bin mithin zur Gewißheit gelangt, da die getroffenen
Wohlstandes ergiebig zu machen, gute Fruͤchte tragen. Die⸗ 8
ser Erfolg laͤßt Mich die Hoffnung nähren, daß bei fort⸗ dauerndem Genusse des Friedens der Flor der Niederlande und das Wohl seiner Einwohner stets zunehmen werden.
Maaßregeln, um alle Quellen des oͤffentlichen —
Seit Ihrer letzten Session ist von Mir eine 5
kunst geschlossen worden, die Mir
frohe Aussichten gewährt,
und zu welcher, wie Ich Mir schmeichele, Ewr. Edelm. Ihre
Zustimmung geben werden. Sie betrifft die vorhabende Ver⸗ maͤhlung Meiner geliebten Tochter mit dem Prinzen Albrecht, züngstem Sohne des Koͤnigs von Preußen. Ich darf mit allem Grunde von dieser bree allein des Gluͤckes Meiner Tochter, sondern auch der engen und mannigfachen Beziehungen erwarten, welche seit undenk⸗ lichen Zeiten beide Haͤuser mit einander verbinden.
Es ist Mir angenehm, Versammlung die Versicherung geben zu koͤnnen, daß die Nieder⸗ lande fortwährend durch die Bande des Friedens, der Freund⸗ schaft, und des guten Vernehmens, mit allen Maͤchten ver⸗ einigt sind.
Es ist gegruͤndete Hoffnung vorhanden, daß die Maaß⸗ regeln der Verwaltung in Unsern Ostindischen Besitzungen die dortigen Unruhen zu einem gluͤcklichen Ende bringen wer⸗ den. Im Mutterlande sind alle erforderlichen Mittel ange⸗ wandt worden, jene Maaßregeln zu unterstuͤtzen, und der Niederlaͤndischen Macht in jenen Gegenden eine Kraft zu sichern, welche in den Händen von Maͤnnern, die durch frü⸗ here Erfahrung erprobt find, Vertrauen einfloͤßen kann.
Verschiedene Beses.Borschig⸗ werden auf Meinen Be⸗ fehl Ihrer Versammlung zur Erwaͤgung vorgelegt werden. Die, welche sich auf den allgemeinen Anschlag der Staats⸗ Beduͤrfnisse, in ihren beiden Abtheilungen, und auf die Mit⸗ tel zu deren Bestreitung beziehen, nehmen darunter die erste Stelle ein, und es 88 Ihnen einige andere in Betreff der Anordnung der Erhebungsweise 1 Abgaben folgen. — Der Ausgan Fer Berathungen uüͤber den, im vorletzten Jahre der veha hrigen Periode vorgelegten Entwurf zu dem gewoͤhnlichen Staats Budget, hat fuͤr diesen dringenden Ge⸗ genstand einen neuen Vorschlag nothwendig gemacht. Die gemeinsame Verathung daruͤber wird befoͤrdert werden durch die gruͤndliche Kenntniß des Geld⸗Zustandes und der Angele⸗ genheiten des Landes, die in Ihrer vorigen Sesston erlangt wurden. Ew. Edelm. werden die angewendeten Bestrebun⸗ gen, um den damit geäͤußerten Wünschen soviel als möglich zu begegnen, klar werden. Bei dem Bewußtseyn, hierin Al⸗ les gethan, zu haben, was das allgemeine Wohl gestattet, darf Ich hieruͤber mit Vertrauen auch bei den Generalstaa⸗ ten Uebereinstimmung der Ansichten hoffen, damit, nach der Absicht des Grundgesetzes, nach dem Ablauf des gegenwärtigen Zeitraums, dieser wichtige Theil Unserer Staats⸗ Einrichtun⸗ gen zum Heil des Vaterlandes festgestellt werde.
Das Straf⸗Gesetzbuch ist in Folge der gemachten An⸗ merkungen sorgfältig aufs Neue durchgesehen worden, und das, was sonst noch der Zusammensetzung der gerichtlichen Macht vorangehen muß, wird ebenfalls auf die Tafel Ew. Edelmoͤgenden gelegt werden, se daß Ich die Versscherung wiederholen kann, daß die Einfuͤhrung der neuen Gese bung allein von der Beendigung Ihrer Verathungen hi abhlugen wird. — Auch wird Ew. Edelmoͤgenden ein Gesetz in Betreff des öͤffentlichen Unterrichts vorgelegt werden, um durch gemeinsame era igan den milden Grundsätzen mehr Festigkeit zu gehen, nach welchen in Hinsicht dieses wichtigen Gegenstandes verfahren werden muß. — In sofern mehr an⸗ dere Angelegenheiten waährend der gegenwärtigen durch gesetzliche Anordnung sollten geregelt werden k oder müssen, um das Wohl und die Freiheiten unserer bürger zu sichern, so heffe Ich, Edeimoͤgende Herren! auf die bereitwillige Mitwirkung Ihrer Versammlung rechnen zu buͤrfen. einerseits kennen Meine Unterthanen versichert seyn, daß Ich, treu eingedenk des Sinnspruchs meiner V4 ter, zur Handhabung und Befestigung der gesellschaftlichen Orbnung stets —₰ ittel 21v werde, die 9. liche Vorsehung r in die Hände gegeben hat.
Se. Mafestät haben den Grafen de Thlennes de Lom⸗
bize zum Präͤsidenten ügene Kammer für diese Sesslen
Euer Edelm. bei Eroͤffnung dieser
die Befestigung nicht