1829 / 297 p. 7 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

.„ 8 Einrichtung einer Vorschule in einer oder zwei Klassen, nach der Anzahl der Schuüͤler, eine mit diesen Anstalten un⸗

schule und eine Toͤchter⸗ Die voͤllige Einrichtung Trennung von dem Gym⸗ stelligt werden; bis dahin der Bestimmung der Koͤnigl. l⸗Klassen einstweilen Real⸗

mittelbar zu verbindende Elementar Anstalt füͤr die höͤheren Staͤnde. der höͤheren Buͤrgerschule und ihre nastum soll bis Ostern k. J. bewerk werden vom 1. Nov. au nach Regierung mit den Gymnasia Klassen verbunden werden.“

—— Nachstehendes ist der Schluß der gestrigen Mittheilung aus dem Aufsatze in der Buchholzschen Neuen Monats⸗ schrift fuͤr Deutschland: Ueber den Grafen von Die⸗ birsch⸗Sabalkanski und üͤber die natuͤrlichen Folgen des be⸗ Friedens zwischen Rußland und der hohen orte:

„Vielleicht ist die Polltik des Russischen Cabinets seit mehr als einem Jahrhundert gemißdeutet worden. Wie dem aber auch sey, am Tage liegt, daß das Baltische Meer, ver⸗ moͤge seiner noͤrdlichen Lage, nicht hinreicht, dem ungeheuren Russischen Reiche die Entwickelung zu geben, auf welche es

Anspruch zu machen berechtigt ist. Peters des Großen Schoͤ⸗ pfung war nicht viel mehr, als das Werk der Noth zu ei⸗

ner Zeit, wo das Tuͤrkische Reich noch fuͤr stark galt wo wenigstens Rußland sich nicht stark genug fuͤhlte, um die orderungen zu machen, die es seit Katharina's der Zweiten Zeit zu machen nicht aufgehöͤrt hat. Die Verlegung des Siz⸗ zes der Regierung nach ge etersburg hat jedoch seit mehr als einem Jahrbundert standhaft dahin gewirkt, daß Ruß⸗ lands Civilisations⸗Bedüͤrfniß im Zunehmen geblieben ist; und wie haͤtte dies Bebuͤrfniß wachsen koͤnnen, ohne auf den

Gedanken einer Niederlassung im Suͤden zu fuͤhren, da das

Gesuchte nur auf diesem Wege zu finden war? So entstand

die Niederlassung in Odessa, welche von ihrem ersten Aufange an die Nothwendigkeit in sich schlo uͤber die Ausfluͤsse des

Schwarzen Meeres zu gebieten, weil sie sonst nur unfrucht⸗

bar und kostspielig blieb.”“

8 „Man darf also behaupten, da Rußland seit etwa 60 Jahren mit eeAeinen anderen Zweck gehabt haben,

F * durch den Bosporus und die Daröa

Territorial. Vergroͤßerungen handelte

sefern sie Mittel zum Zweck waren: eine andere Nothwendig⸗

keit sprach nicht dafuͤr, und wäͤren die Tuͤrken nicht in ei⸗ nem so hohen Grade Barbaren gewesen, daß sie den Verkehr

Rußlands mit der ganzen civilisirten Welt fuͤr ihr Bestehen

haͤtten benutzen mih ssen, so ist zu glauben, daß der Friede

von Kud schuck⸗Kainardschi nie eine Unterbrechung wuͤrde er⸗ Alle, seit dem Jahre 1774 gefuͤhrten, zum Theil

nbns ten Kriege zwischen Rußland und der Tuͤrkei, haben , ufissang, 892 Seiten der ersteren Macht, keinen anderen Zweck gehabt, als derjenige ist, den auch der gegen⸗ wärtige hat, naäͤmlich dem Schwarzen Meere den Charakter eines bloßen Landsee’s zu nehmen, und ihm den einer Welt⸗ straße zu gehen. Hätte also die Tüͤrkische Regierung ihre von einer Zeit zur andern gegebenen Verheißun wieder zurüͤckgenommen, um den Russtschen lästigen: so wuͤrde Friede und Einigkeit zwischen beiden Rei⸗ chen statt gefunden haben. Wie es scheint, wird freilich ein

der Tuͤrket gefuͤhrt hat, als die freie Durchfahrt nellen zu gewinnen. Um es sich dabei immer nur,

8 Aufklärung, als den Tuͤrken eigen ist, er⸗ —₰ 24 der Anschauung zu erheben, daß, weil das Meer weder ut, noch besessen werden kann, und fuͤr Men⸗

schen nichts weiter ist, als der einzige wirklich oͤffentliche

ahrweg, auf welchem sie sich einander begegnen sollen, jeder sc.

8 ur See, ja, jede eigensuͤchtige Be⸗

* vortheilhaften Lage zur Be⸗ (reͤnkung des Verkehrs, einer Kriegs⸗ Erklaͤrung gleich kommt. Doch sollen 59 Milltonen Russen anhaltend leiden, damit die rkische Reglerung in der ungestoͤrten Benu ung zweier erengen das Mittel finde, ihr veraltetes Daseyn asetzen? In der That, es bedarf nur eines fluͤchtigen Hin, llchks auf den Bosporus und die Dardanellen, um zu der

berzeugung zu gelangen, daß die Abhängigkeit, worin die Eeksce Res Betriebsamkeit Rußlands von ihrer Wüükühr erhalten ehben so unnatuͤrlich als verdamm⸗ 1i 18. Deese sind kaudinische Gabeln fuͤr den Russischen Handel, weil sie nichts weiter sind, so hat 8e. Russische Regierung nicht aufhoͤren koͤnnen mit Versu⸗ chen zur Fortschaffung des gröͤßten Hindernisses, das jemals dem cines großen es im Wege stand.“

* Die bei weitem wichtigste Erscheinung der gegenwaͤrti⸗

dere, als daß der Krieg, der fruͤher nur * te, sich nach und nach in ein Etvilisa⸗

rober Wenige kennen die Ursache die⸗

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ser 2 Zerwandlung; sie laͤßt sich aber deshalb nicht minder au eine sehr bestimmte Thatsache zuruͤckfuͤhren, und diese ist die Befreiung Amerika's, des Spanischen sowohl als des Por⸗ tugiesischen, von den Bestimmungen der Mutterlaͤnder. Na-. poleon Bonaparte glaubte sich zum der Europaͤtschen Welt zu machen, wenn er die Pprenaͤische Halbinsel eroberte. Was aber war die letzte Folge dieses Wahnes? Un⸗ streitig beschleunigte er nur, was ohne seinen Ehrgeiz ein halbes Jahrhundert spaͤter unabtreiblich erfolgt seyn wuͤrde; allein die ganze Europaische Politik war deshalb nicht we⸗ niger dadurch veraͤndert, daß Lissabon und Cadix ihre fruͤhere Bedeutung verloren hatten. Die Idee des Gleichgewichts, so wie dies fruͤher aufgefaßt und gehanthabt wurde, war num nicht laͤnger anwendbar, und mit ihr traten Merkantil⸗Sy⸗ stem, Colonial⸗Besitz und Monopol in den Hintergrund der Zeit zurüͤck. Was N parte fuͤr die hoͤhere Ci⸗

hn Napoleon Bona vilisation geleistet hatte, war wider seinen Willen erfolgt.

Idee der Handels⸗Freiheit draͤngte nicht weniger vor, und kaum waren seit seiner Verbannung nach St. F an selbst in

t. Helena zehn Jahre verflossen, als m England daruͤber zur Besinnung kam, das fortan die Gruͤn⸗ dung der Handelsfreiheit alle Ideen von Eroberung und Ge⸗ bietszuwachs in CEuropa ersetzen muͤsse, weil der Vergesell⸗ schaftungs⸗Zweck dadurch auf eine unendlich vortheilhaftere

Weise erreicht wird.“ „Die Verkuͤndiger des neuen Voͤlkerrechts waren Can⸗ theidiger der buͤrgerlichen

ning und Huskisson: jener als Ver und kirchlichen Freiheit, dieser als Vertheidiger der Handels⸗ er die Emancipation der

freiheit. Canning ist nicht mehr; ab Kathgliken ist selbst unter Lord Wellingtons Ministerium er⸗ folgt. Huskisson hat fuͤr den Augenblick dem Kampfe ent⸗ sagt, worin er mit veralteten Vorurtheilen von der Nuͤtzlich⸗ Monopole, getreten war; uden Klassen deshalb we⸗ n ihm verfolgten Zieles? cht die einzigen ihrer Art. Staat mehr in Europa, wo die Po⸗ gewichenen Jahrhunderts unbedingte Verehrer faͤnde; wenigstens ahnet man üͤberall, daß, wie Gesetzgebung und Polizei keinen anderen Zweck haben, als die Provinzen eines und desselben Landes ein gemeinschaftliches Leben leben zu lassen, so auch die Politik, als Wissenschaft, nicht darauf ausgehen duüͤrfe, die Voͤlker zu entzweien, um von dem allge⸗ meinen Nachtheil Vortheil zu zichen. In großer Allgemein⸗ beit kommt man daruͤber zur Erkenntniß, daß Scheidungen durch Berge und Fluͤsse ein trauriger Behelf sind, fofern es darauf ankommt, hoͤheres Wohlseyn zu bereiten; in großer Allgemelnheit begreift man, daß Bertheisizunge Linten, Ka⸗ nonen und Soldaten ihre Bestimmung verändert haben, und gegenwaͤrtig einer Betriebsamkeit dienen, die fruͤher nur ein Gegenstand der Unterjochung war.“ 1 „Wuͤrde ein Russisches Heer, Zweiten, unter Paul dem Ersten, u dem Ersten bis nach Adrianopel vo Genugthunng versagt Reiche auf

und dem Tuͤrkischen machen? Worin nun liegt es, daß Nikolaus üͤber diesen denkt, als * Vorgänger? Man beantworte

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Canning und Huskisson Es giebt vielleicht keinen litik des ab

sind aber ni

das unter Katharina der ud selbst unter Alexander gen waͤre, sich die zu erobern, chlag ein Ende zu

Punkt anders diese Frage wie man wolle: immer wird man darauf zuruüͤck. kommen muͤssen, daß die Politik des jetzt regierenden Kaiser * von dem Grundsatze ausgeht, „nicht durch Vergroͤßerungen 1.“ wohl aber durch Handels Freiheit, und durch eine, von diee ser herruͤhrende größere Belebung werde dem Lroßen Russi-⸗ 8 hen Reiche eine bleihende Wohlthat erwiesen.“ Und dieser Grundsatz ist der einzig richtige. Nicht zehn Jahre werden . 1 verfließen, ohne daß Odessa sich zu einem Glanze seine Lage in einer duͤrren Wuͤste nur verstärken kann. dieser Niederlassung war Alles auf die freie Dur den Bosporus und die Dardanellen berechnet, u von den Tuͤrken immer wieder streitig gemacht dessa nicht empor kommen. Jene freie Durchfahrt ist nicht blos die ganze Handelswelt erobert, und, indem d sische Reich sich in Odessa usammenengen wird blos Rußlands Städte, auch alle A Mittellaͤndischen Meeres z einem Leben, in welchem der letzte U

und des Monopose, wotan Europa sei ie kränkelt

wie in heiliger Gluth, verzehren J. 44 im 227

urch die er Spanischen und Portugtesischen olonteen reiheit geschehen ist, das ist im

ber den Balkan so verstärkt wor⸗

Fae⸗⸗ wo er auch angetroffen werde, in Ult.

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