2. Aezgyptischen Physik enthalten, erfordern
und zwar das des Amenophis fast ganz zerstört ist, das des Rhamses
und in den von Ost nach West fließenden Strom der un⸗ tern Hemisphaͤre eintritt. Waͤhrend dieser ganzen Fahrt in
den 12 Stunden der Nacht wird das Sonnenschiff durch eine
Menge von Genien gezogen, deren Zahl mit jeder Stunde —2 Das Gefolge des Gottes, und die Besetzung des
85 Schiffes sind verschwunden, nur der Steuermann steht noch
untheͤtig an dem Eingange des Naos, worin der Gott sitzt, dem die Goͤttin der Unterwelt, Thmei (die Wahrheit und Gerechtigkeit), Trost zuzusprechen scheint. Ueher jeder igur und jeder Scene stehen erklaͤrende hieroglyphische Inschriften. Außerhalb dieses großen Bildes sind in
Hieroglyphen die Constellationen fuͤr jede Stunde des Mo⸗ B. Monat Tobi, erste Stunde: die Con⸗
nats angegeben, z. stellation des Orion wirkt auf den linken Arm; zweite Stunde:
. die Constellation des Sirius wirkt auf das Herz u. s. f. Ich
habe diese kostbaren Ueberreste der und Astrologie sorgfältig gesammelt.
veeesen Astronomie dors und Säle in dem Grabe Rhamses V. enthalten eben⸗
ie folgenden Corri⸗
8 falls Darstellungen der Sonne in physikalischer und mythi⸗ scher Beziehung, die aber keine zusammenhaͤngende Aufeinan⸗
derfolge bilden. In dem Saale vor dem eigentlichen Grab⸗
male ist das Erscheinen des Pharao vor dem Tribunal der
22 göottlichen Richter, die uͤber das Geschick seiner Seele ent⸗ 8 schelben sollen, dargestellt. Der aus 42 Reihen bestehende
8 Tert enthaͤlt das Bekenntniß oder vielmehr die Recht⸗
fertigung des Kanigs, z. B. o Gott! der Sohn der
— Sonne, Koöͤnig Rhamses, hat keine Uebelthaten begangen, er hat nicht geläͤstert,
hat sich ist vn taige ewe. hat nicht den gttern geweihtes Gut 8 2 1 Lügen gesagt, ist kein Wollüͤstling ge⸗
wesen, hat nicht Worte der Wahrheit mit Kopfschuͤtteln auf⸗ senommen u. s. w. Der letzte Saal, in welchem der Sar⸗ ophag steht, üͤbertrifft alle vorigen an Pracht und Groͤße. Die Malerei des laubenartig gewöͤlbten Plafonds hat noch
ihre ganze Frische; der Lauf der Sonne in beiden Hemisphaͤ⸗
ren ist auch hier mit mehr Ausdehnung und einigen Abaͤnde⸗ rungen dargestellt, eben so auf den Basreliefs der Seiten⸗ winde, neben welchen auch Tausende von erlaͤuternden hiero⸗ glyphischen Inschriften stehen. Diese Vasreliefs, welche zum Tbeil das kosmogonische System und die Grundlehren der ein langes Studium, und ich habe sie nebst den Inschriften sorgfältig copirt. Die
Ppfeiler der Säͤle sind mit Anbetungen der Gottheiten Aegyp⸗ —2 stimmen, bedeckt; diese Goͤtter sind Phtha⸗Socharis, Atmu, die Goͤttin Mere Khaigsgraͤber in dem Thale von Biban ⸗el⸗ Moluck und in dem westlichen Thale enthalten dieselben Darstellungen, welche
und namentlich derjenigen, welche das Loos der Seelen
sochar, Osiris und Anubis. Alle uüͤbrigen
ih beschrichen habe, entweder ganz, oder zum Theil, je nach⸗
dem sie mehr oder weniger groß und vollendet sind.
Nur wenige dieser Köͤnigsgraͤber sind ganz beendigt ü (Memnon), dessen innere
Meiamuu, Rhamses V., Rhamses des Großen und der 2 Königin Thaoser. Alle anderen sind unvollendet, einige be⸗ 88 chen nur in einem Saal, andere in zwei, andere in einem Knige begannen bei ihrer Thronbesteigung den Bau ihres —₰— — wenn sie vor der Vollendung desselben starben, so blieb es auch undeendigt. Von dem mehr oder weniger ergeschrittenen Zustande des Grabes laͤßt sich daher auf die Regierungsdauer sedes Königs schließen. Amenophis III., hamses der Große und Rhamses V. haben nach Manetho 1 üͤber 30 Jahre regiert, und ihre Graͤber sind auch die ausgedehntesten. Das Grab Amenophis IIlI. (Memnon) wurde von ecinem Mitgliede der Aegyptischen Commisston im vestlichen Thale entdeckt, in welchem wahrscheiulich alle Koͤnige des ersten Theils der 18ten Dynastie (Amenophis I. und II. unt die vier Thutmosts) degraben sind. Um zu ihren Grab⸗ milern zu gelangen, und die Blöcke wegzubringen, welche am der Felsen liegen, muͤßte man aber große Arbeiten unter⸗ neymen. In dem Thale Behan’el⸗Moluk ist die erstaunens, wüͤrdige Frlsche der Gemäaͤlde, und die Feinheit der Stkulptur⸗ werke in dem Gratzmale Usirei I. bemerkenswerth, das leider töglich mehr verfäült; ich habe die schönsten Gemäͤlde dieser Prachtvollen Katakomde copiren lassen. Auf einem Basrelief
des er Pfeilersaales dieses Grabes sind die verschiedenen ewe Aegyptens und der fremden Länder dargestellt; s ist also eine Abbildung der den Aegyptiern bekannten
Men Racen. Es sind zwolf Maͤnner, die vom Gotte —— dem werden und sich in 3 (harf begeichnete Famillen schelden. Die 3 dem Gotte zu⸗ nite haben dunkelrothe Farde, einen sanften Aus⸗
sihrer Aufsicht und Leitung getrennt war. a großter Eile und 22 ausgehöhlten Gemach. Die r
, eine etwas gebogene Nasz, langes gefloch⸗
tenes Haar, sind verhaͤltnißmaͤßig gebaut, und tragen weiße
Kleidung; in der Inschrift sind sie als die Menschen⸗Race als Aegyptier be⸗
als solche, als Vorbild der Menschen, d. h zeichnet. Die drei folgenden Personen haben braune Ge⸗ sichtsfarbe, eine stark gebogene Nase, schwarzen, starken und spitz zulaufenden Bart, und eine kurze bunte Kleidung; sie werden Namu genannt. Ueber die Race, zu der die drei folgenden gehoͤren, kann kein Zweifel obwalten; sie sind Ne⸗ ber⸗ und fuͤhren den allgemeinen Namen Nahast. Die letzten drei haben weiße Hautfarbe, gerade Nase, blaue Augen, blonden oder rothen Bart, hohen schlanken Wuchs, sind mit rohen Ochsenhaͤuten bekleidet, und an mehreren Stel⸗ len des Leibes tatuirt; sie heißen Tamhu. Aus äͤhnlichen Darstellungen in den andern ö ich mich üͤberzeugt, daß hier die Bewohner der vier elttheile des Aegyptischen Systems gemeint sind, naͤmlich 1. die Aegyptier, deren Land einen eignen Welttheil bildet; 2. die Astaten; 3. die Afrikaner, Neger; 4. die Europeer, welche in dieser alten Zeit keine glaͤnzende Rolle spielten. Die Namen der Racen sind in allen Graͤbern dieselben, und folgen in derselben Ord⸗ nung auf einander, auch die Aegyptier und Afrikaner sind immer auf gleiche Art dargestellt, aber die Namu 28e und Tambu (die Europaͤer) sehen in den verschiedenen Gr bern verschieden aus. Statt des im Grabmale des Usi⸗ rei einfach gebildeten Arabers oder Juden, wird Asien in an⸗ dern Graͤbern durch drei Personen dargestellt, die zwar auch braune Farbe, gebogene Nase, schwarzes Auge, und dichten Bart haben, aber prachtvoll gekleldet sinz.
— (Fortsetzung folgt.)
W“ A, ker b18 .
in 25sten d. Abends gegen 6 Uhr vollendete der no⸗ einzig uͤbrige Geheime Obe. nachenh des ehemaligen 85 neral⸗Direktoriums, Herr Johann Wilhelm Eichmann, seine irdische Laufbahn in einem Alter von 81 Jahren und 6 Monaten.
Das Leben des jetzt Verewigten ist so reich an merkwür⸗ digen Zuͤgen, daß wir seinen nachgebliebenen Verwandten, Freunden und Verehrern einen Dienst zu erweisen glauben dürfen, wenn wir sein liebenswuͤrdiges Bild auch solchen Zeitgenossen vorhalten, die ihn nicht gekannt haben.
Herr Johann Wilhelm Eichmann wurde den 5. Mat 1748 zu Minden geboren, wo sein Vater als Kriegs⸗Com⸗ missarius lebte. Seine, auf einer festen, fast unerschuͤtterli⸗ chen Organisation beruhenden geistigen Anlagen erhielten ihre erste hoͤhere Ausbildung auf dem Joachimsthalschen Gymna⸗ sium zu Verlin; was als Vorberettung für den Staatsdienst, dem er sich gewidmet hatte, hinzukommen mußte, gab die Univer⸗ 5 zu Halle. Kaum 19 Jahr alt, sah sich der junge Eichmann in einer Vaterstadt als Secretair bei der Kriegs⸗ und Domainen⸗ Kammer angestellt; diese Benennung fuͤhrten in jener Periode bis zum Ieöss. 1808 die jetzigen Provinzial⸗Regierungen nur daß der oͤffentliche Unterricht in Kirche und Schule von
ein vortheilhaf⸗ tes Aeußere, so wie seine sittlichen eber sa atn 8o den damals sungirenden Kammer⸗Direktor von Dachröder, den Angestellten zugleich zu seinem Privat⸗Sekretalr zu er⸗ nennen; und dieser gluͤckliche Umstand trug unstreitig das Meiste dazu bei, da sich der Gesichtskreis des Kammer⸗ Sekretairs schneller erweiterte, als es auf sehr untergeordne⸗ ten Standpunkten zu geschehen pflegt. Seine ungemeine Brauchbarkeit machte ihn fruͤh zu einem Gegenstand der Bewerbung. Nach Berlin versetzt, machte er sich als Privat⸗Sekretatr, mit dem Titel eines Kriegs⸗ raths, nach einander den Ministern von Gaudi, von Horst, von Giren und von Schulenburg nuͤtzlich; und indem sein Ueberblick mit jedem Jahre zunahm, steigerte sich seine Brauchbarkeit leicht bis zur Unentbehrlichkeit. Praktisch ge⸗ bildet, mit guten positiven Kenntniffen ausgeruͤstet, und da⸗ bei offen, wahrhaft und ohne alle Anmaaßung, lieferte er in seinem Verhaͤltnisse zu den genannten Ministern den voll⸗ staäͤndigsten Beweis fuͤr die Wahrheit des lakonischen Aus⸗ spruchs, „daß man sich der Dinge am sichersten dadurch be⸗ mäͤchtigt, daß man damit anfaͤngt, sich ihnen unterzuordnen.“ Ein freierer Wirkungskreis wurze dem etzt — da⸗ durch zu Theil, daß er erst bei dem Faltsn Departement des General Direktoriums als Expedient, und nicht lange darauf (man wundere sich nicht uͤber die Senderbarkeit des Titels in einer Ordnung der Dinge, wo noch Alles auf den
rieg bezogen wurde) als Geheimer Kriegsrath im Fabraken⸗ und Aeelse Departement angestellt wurde. Dles geschas im Jahre 1793, nachdem Herr von Struensee seit einiger Zeit an die Spitze der Finanz⸗Verwaltung gekommen war. ie