1829 / 302 p. 7 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

hätte sich die Zahl der Haͤuser in Berlin in dreizehn Jahren, naͤmlich vom Ende des Jahres 1815 bis zum Ende des Jahres 1828, um 837, das ist beinahe um breizehn Prozent, also sehr nahe jaͤhrlich um ein Prozent vermehrt. Vermehrung des Werthes der Häͤuser nach dem Mierhssteuerkaraster ist sehr piel größer. Darnach stieg nämlich der wuͤrklich versteuerte jahrliche Miethsertrag der berliner Häuser

von 12 mal 135,171, das ist 1,622,052 Thlr.

auf 15 mal 245,835, das ist .. . . . 3,687,525 Thlr. indem im ⸗Jahre 1815 bei dem Steuersatze von 8 Prozent, oder 2 der Miethe, die Steuer 135,171 Thlr., im Jahre 1828 aber bei dem Steuersatze von 6 ¾ Prozent, oder der Mietrhe, die Steuer 245,835 Thlr. einbrachte. Diese Ver⸗ mehrung stieg von 100 auf 227 ½, oder betrug 127 ¾ Prozent. Ein Theil derselben ist gewiß nur scheinbar, und enrsteht durch die niedrigen Schätzungen der von den Eignern selbst bewohn⸗ ten Gelasse vor dem Jahre 1822. Wäre diese aber auch selbst so weit gegangen, daß die Steuer bei dem Satze von 8 ½ Pro⸗ zent nicht mehr ertragen haͤtte, als sie bei richtiger Sdabuns zu dem Satze von 6 Prezent haͤtte einbringen muͤssen: so würde doch immer noch eine wuüͤrkliche Vermehrung des jaͤhr⸗ lichen Miethsertrages 1

von 13 mas 136,171 das 4 . s 2 wee oder von 81 ¾ Prozent stattge⸗ 85 nun zum Theil entstanden durch das Stei⸗ gen der Mietheu, zum Theil aber anch durch die Vermeh⸗ rung des Wohngelasses, nämlich dadurch, daß theils 837 neue Wohnhäͤuser auf neuen Baustellen entstanden, theils nicht wenig von Grund aus neue Haͤuser auf der Stelle al⸗ ter schlechter abgebrochner Gebäunde errichtet, theils alte Haͤu⸗ ser durch Aufsetzuns neuer Stockwerke, Ausdau von Dach⸗ stuben und Kellerwohnungen, Anbau von Seitenfluͤgeln und Hintergehaͤuden sehr betraͤchtlich erweitert worden sind.

. der That ist aber die Vermehrung des jaͤhrlichen

ertrages, welche den Hauseignern zukommt, groͤßer,

als sie vorstehend berechnet worden; denn sie bezichn auch die Miethe von denjenigen Gelassen, welche steuerfrei, und also vorstehend nicht in Rechnung gekommen sind, und diese haden sich ebenfalls seit 1815 bedeutend vermehrt. Nach ber vorlicgenden Uchersicht waren in Berlin zu Ende des Jah⸗ res 1815

. g. 8. 89

. 7 unbesteuert vewohut n. teu⸗ weg Durf⸗ weil sie 2nna Feeit S.eee e. von 8 bis 30 Thlr. 21,240 224 1,997 161 5 31 » 795 6,542 142 106 84⁴ v 1909 4 5,387 161 19 48

101 200 2,949 7— 1 27

. 201 7 300 1 788 38 8 301 4900 287 19 52

401 ⸗„ 500 116 10 ve

501 1000 E11 7, 1001 4800 2„ me 2 Zusammen 37,427 722 2,122 317

temder 1828 Dazgegen waren im Sey 82,84 512“** teu⸗, weg 22 weil sie

* bewehnt u. d. kigkeit d AQuarttere im Miechewerthe veseuert er Bewohner

standen 8 n 817 4,364 611 von 49 903 3,405 517 100 2 10,125 821 740 395 300 226 . 22

500 ö 18

: 1000 I r 4600 26 2n EAEEEEEAEEEE

Nach dieser Angade gat sich in den letzten dreizeyn Jah⸗

ren die Anzahl her bewohnten Quarttere um 9,664, die An⸗

aͤhl der en Quarttere ader allerdings nur um 421 ”] Man scheint indessen daraus doch keinesweges solgern zu koͤnnen, daß die Vermchrung der Bevoͤlkerung

Salins, wirend deeses Zeitraumes startfand, fuͤr die

Vermch des, oder auch nur fuͤr die Ver⸗ mehr F* Kommunal⸗Einkuͤnste unfruchtdar ge⸗

. hat sich dech die Anzahl der wegen ih⸗ 8 9 —2 e steuert A. Familien * indem fie von 722 auf J 531 gestiegen ist.

2

8* v amilien, welche hiernach mehr eingemiethet sind,

8 * gehoͤren einem betraͤchtlichen Theile nach zu den wohlhaben. den: es ist ihre Nachfrage, welche die eeaene —7 8 mit derselden auch den Ertrag der Miethssteuer erhoͤhen hilft; und es ist ihre Verzehrung, welche zu der Beschaͤfrigung s Gewerbtreibenden, und zu der Vermehrung des Ertrages Mahl⸗ und Schlachtsteuer, mithin uch des Kommunal usch ges zu derselben, wesentlich beitraͤgt. zuschlaa

Die Anzahl der Famlien, welche wegen ihrer Duͤrftig⸗ keit keine Miethssteuer zahlen, hat sich der Angabe nach mehr als vervierfacht; naͤmlich von 2122 bis auf 8556 vermehrt.

1“

Wenn die berliner Stadtgemeine jetzt 6,434 Familten mehr als im Jahre 1815 die Miethssteuer erlaßt: so werden hierin

wohl die Fortschritte einer hoͤchst achtbaren Mildthaͤtkgkeit,

aber nicht die Fortschritte einer tiefen Verarmung erkannt werden koͤnnen. Ueberhaupt ist der Schluß von einem ver,

mehrten Aufwande fuͤr die Armen auf eine Zunahme der Armut selbst keinesweges zu rechtfertigen. Indem die Be⸗ ——⸗* griffe von dem, was Lebensbeduͤrfniß ist, sich erhöͤhen veredeln, vermehrt sich nicht nur der Aufwand fuͤr die schon fruͤher der oͤffentlichen Mildthaͤtigkett anheim gefallnen men, welchen nun mit groͤßern Kosten ein bessres Loos bew reitet wird; sondern es waͤchst auch ganz natuͤrlich die Anzahl A

derer, welche fuͤr huͤlfsbeduͤrftig geachtet werden. In armen Gegenden ertraͤgt ein sehr großer Theil der Einwohner Ent, behrungen, welche den Bewohnern wohlhabender Städte ganz unerträaͤglich scheinen: waͤrend jene nicht daran denken, eine Unterstuützung zu suchen, weil ihr Zustand ein ganz ge;x. woͤhnlicher ist; erregen diese bei gleichem Mangel selbst un-, aufgefordert eine milgthaͤtige Theilnahme.

Berlin hatte im Jahre 1815 23,461, im Jahre 182 8I aber nur 12,148 dewohnte Quartiere zu dem Miethse⸗ werthe von 8 bis 30 Thalern. Es ist also die Möglichkeit gefunden worden, die Miethen auch der aͤrmsten Familien so detraͤchtlich zu steigern, daß fast die Haͤlfte derselben, naämlich 11,313, aus der Klasse derer, welche bis dahin 8 bis 30 Thaler jaͤhrliche Mierhe zahlten, in die Kiasse derer über⸗. gegangen ist, welche 31 bis 50 Thaler jährliche Miethe ge- den. Ferner hatte Berlin im Jahre 1815 6,790 im Jahre 1828 aber 14,897 Quartiere zu dem Miethswerthe von 31 bis 50 Thlr. Es sollten aber, ohne alle Ruͤck⸗ sicht auf die starke Zunahme der Bevölkerung, neben 6,790 Familien, welche schon im Jahre 1815 in sol⸗ ** chen Quartieren wohnten, auch die 11,313 darin unterge⸗ bracht werden, die nach vorstehender Nachweisung aus der Klasse derer geschieben waren, die 8 bis 90 Thir. Miethe zahlten. Man bedurfte also blos füͤr den alten Bestand von Familien 18,103 Quartiere zu 31 bis 50 Thlrn., und dem⸗ nach noch 3,206 mehr, als jetzt fuͤr diesen Preis vermiet sind. Diese Ueberzahl hat sich in der Nothwendigkeit funden, die Nachfrage nach Anartieren zu vermehren, die zwischen 51 und 100 Thalern Miethswerth haben. Es scheint nicht fuͤr ein Zeichen fortschreitender Verarmung gelten zu koͤnnen, wenn ein großer Theil der armsten Einwohner sich in der Moͤglichkeit befindet, zehn bis zwanzig Thaler mehr Wohnungsmieche zu zahlen. Die Erleichterung, welche ein Theil derselben durch den Erlaß der Miethsstener, das ist eines Funszehntheils des Miethsbetrages, empfaͤngt, verguͤtet den Vetrag dieser Mehrausgabe bei weitem micht. Wollte man entgegnen, es sei uicht die Moͤglichkeit, sondern die un⸗ bedingte Nothwendigkeit mehr zu zahlen, welche die Miethen dieser armen Familien erhöͤht habe: so wüͤrde man da⸗ mit nur behaupten, die Bestimmung des Miethrprei⸗ ses haͤnge unbediagt von der Forderung der Hauseigner ab. Daß dieses nicht der Fall set, daß vlelmehr ein üͤbergroßes Anerbieten von Wohnungen bestehe, wird vielmehr aus der sehr gestieanen Anzahl der unvermiethert gebltehnen Wohnun⸗ gen zu erwetsen versucht.

Wollte man annehmen, die Eigner selbst wuͤren in der Nothwendigkeit höhere Miethen zu fordern: so wuüͤrde man wieder nur auf ein Eroͤugniß kommen, welches wohl wachsen⸗ den Wohlstand, aber nicht wachsende Armut verkündet. Denu die Prelse der Baumatertalten und die Löhne der Bauhand wwerker sind in den letzten drelzehn Jahren keinesweges all mein getiegen; obwohl zuwetien hoͤhere Oaͤtze be werden muüssen, wenn in einzelnen Perioden die se mehete Nachfrage der Banenden e sehr der⸗ +₰ Der Zinssatz von bypethekarisch versicherten Kapita⸗ len ist, wo nicht im Sinken doch gez Bie ü.. 7 gewiß nicht im Steigen. Die saͤdtischen Lasten von Grundstͤcken sind nach den in der vorllegenden Schrift selbst enthaltnen Angaben verminbert Fbn Es könnte daher nur ein Stetgen des Preisesz der Baupfaͤte sein, welches die Kosten des . so, erhähte⸗ daß die auseigner genöthigt waͤren, höhere Miethen zu for⸗ dern. Aber es (s Niemand Anders, a5 die e Weunber⸗

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