1829 / 304 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

4 gLCraa(er.

Pari 25. Oct. Se. Majestaͤt der Koͤnig sind gestern

Abend in Begleitung des Dauphins und der Dauphine aus Fontainebleau zuruͤckgekehrt, und haben das Schloß der Tuile⸗

rien bezegen, wo Hoͤchstdieselben den Winter über residiren

mwerden.

Poäaͤbstlichen Stuhle,

Gleichzeitig mit der Herzogin von Berry sind am 20sten

8 d. M. auch der Infant Don Franz de Paula und dessen

Gemahlin wieder in Lyon eingetroffen. Das Austreten des

Tanaro soll Ihre Koͤnigl. Sicilianische Majestaͤten jenseits

dieses Flusses zuruͤckhalten, und deren Ankunft auf Franzoͤsi⸗ schen Boden verzoöͤgern.

Der Graf von la Ferronnays, designirter Botschafter beim ist gestern aus Mailand hier angekommen.

Das Journal du Commerce meldet nach den Ca⸗ direr Zeitungen vom 9ten d. M., daß die Spanischen Trup⸗ pen unter dem General Barradas „sich am 27. August der Stadt Vera Cruz und des festen Schleosses von St. Juan de Ulloa bemächtigt hätten, so wie daß der General Santa⸗

Ana sich fuͤr Spanien erklärt habe. *)

8 genheit des Jubeljahrs eine

Der Cardinal Erzbischof von Toulouse hat bei Gele⸗ Verordnung erlassen, worin fol⸗

gende Stellen vorkammen: „Wie krankend, meine Bruͤder,

. mußte uns nicht die Freude der Gottlosen seyn, als diese,

zu einer Zeit, wo verderhliche Maaßregeln die Kirche be⸗

droheten, unsern tiefen Schmerz sahen. Und was veran⸗

laßte jene Freude der Feinde des Glaubens? Das Asypl der

Unschuld und der gesunden Lehre war ohne Barmherzigkeit geschlossen, die frommsten und weisesten aller Unterweiser der Jugend waren stolz verbannt worden; man lachte zu die⸗

8 sem Verfoigungsgeiste, verhöhnte die heiligsten Rechte der

Vaterschaft und verbreitete Trostlosigkeit unter die tugend⸗ haftesten Familien. Wie sehr hat nicht in jenen Tagen der Trauer und Betruͤbniß fuͤr die Kirche die Gottlosigkeit zu⸗ genommen! Der hochherzige Widerstand der Bischöfe wurde als eine Empörung geschildert; nichts fehlte den Seelsorgern noch zum Lohne fuͤr die Behauptung ihrer Freiheit, als die An⸗ wendung entehrender Strafen. Doch, vergessen wir jene truͤbe Zeit. Der Gott des deiligen Ludwig hat einen Blick der Barm⸗ derzigkeit auf die Monarchie unseres großen Königs geworfen. Die treuesten, fähigsten, dem Throne ergebensten Maͤnner sind von unserm gelichten Monarchen zu seiner geheiligten Person berufen worden; unsere theuersten Interessen liegen in geschickten und sichern Haͤnden, alle wadrhaft Französische und christliche Herzen geden sich der Hoffnung einer glüͤckli⸗ cheren Zukunft hin. Den besten Beweis, daß schon jetzt eine bessere Ordnung der Dinge eingetreten ist, licfern uns eben der Has und die Unzufriedenheit, welche die Feinde des Lan⸗ des in diesem Augeublicke mehr als je zu erkennen geden. Die

Minister, die von den, der Monarchie wie dem Christenthume

2 , L. S Nacheicht find biestgen Lesern dereits durch die buN der Staats Zeitung bekannt 92 2„ so scheint dieselde wohl um so mehr einer andemn be.engthe Rachactes aus London die Über jenes Ercigniß ader günzlich

in gleichem Maaße abgeneigten Maͤnnern so unwürdig ge⸗ lästert werden, sind sonach des Vertrauens des Koͤntgs und der Hoffnungen der Christen vollkommen wuürdig. Zweifeln wir dahee auch nicht, meine Bruüͤder, daß es ihnen gelingen werde, das Vaterland auf seine wahren Geundlagen wieder herzustellen u. s. w.“ Das Journal des Dedats stellt bei Mittheilung dieses Erlasses folgende Betrachtungen an: „Unter den wenigen Bischöfen, die sich gegen die Könitgl. Verordnungen wegen der kleinen Seminarien auflchnten, zeichne⸗ te Hr. v. Clermont⸗Tonnerre sich ganz besonders durch seinen lei⸗ denschaftlichen Eifer und die Heftigkeit seiner Declamationen aus. Der König, entrüstet uͤber einen Widerstand, den unsert peinliche Gesetzgebung selbst als cine straswürdige Handlung dezeichnet, degnuͤgte sich bamit, dem au n Peäla⸗ ten den Zutritt dei Hofe zu perbteten. Eine so große Nach⸗ sicht, der einige Monate späͤter eine vellkommene Amnestie folgte, häͤtte den Erzbischof von Tounleuse bewegen sollen, in sich zu gehen. Welche Macht werd aher jemals uͤber die chrgeizigen Ansprüͤche, die unter dem Maniel der Religion —— gemacht werden, süegen? Hr. von Clerment⸗Tonnerrt

ht den Eintritt des J res, um auf seine fruͤderen Gewohnheiten z von der Kanzel herab deginnt er auss Whens gegen Berordnungen zu cifern, denen er fruͤ⸗ ber förmlich beigetreren war, und die er, wentgüens auf osten⸗

sible Weise, vallzegen hatte. der Cemmentar zu ecinem solchen Tezte, ein Siram von Verunglempf des vorigen Mintsttriums, und von Lodreden auf das sey/

versteht sich von selbst. Man sieht übrigens aus der Ve⸗-. ordnung des Herrn Erzbischofs, daß er noch immer wie sonst die geistliche Macht mit der weltlichen vermengt. Kein Bischof, und überhaupt kein Geistlicher, hat als solcher das Recht, sich in weltliche Angelegenheiten zu mischen. 8 Und doch sehen wir, wie ein 82* der Gallicanischen Kir-. Üche, mit Hintansetzung seiner heiligsten Pflichten, Staats. Beamten, woruͤber die göttlichen wie die menschlichen Ge⸗, setze ihm Stillschweigen gebieten, öffentlich als Gottlose und Atheisten bezeichnet und sie mit dem Anatheme beleat. Ist das ein Geist christlicher Milde, Sanftmuth und Duldsam⸗ keit? Glaudt man, verirrte Gemuͤther durch Beleidigungen oder durch die Sprache des Hasses und der Rache in den Schooß der Kirche zuruͤckzufuͤhren? Wir zwetfeln daran. Die Diener der Kirche sind uns heilig, so lange sie sich in den Graͤnzen ihrer Befugniß halten; aber ihre Excursionen auf fremdem Gebiete koͤnnen wir nicht billigen. Die Religion ist über jeden Angriff erhaben; die Fehler und Verirrungen ihrer Diener aber düͤrfen nicht ungeahndet bleiben.“

Die Gazette de France giebt das (gestern mitge⸗ theilte) Verzeichniß der dei den verschiedenen Ministerien zu ernennenden Unter⸗Staats⸗Secretaire unter der Rubrik der Tages Luͤgen. 8

Der See Minister hat den See⸗Präfekten zu Toulon beauftragt, allen Büͤreau⸗Chefs der dortigen Marine⸗Ver⸗ waltung so wie den Schiffs⸗Capitainen cinzuschärfen, daß sie die ihnen zugehenden amtlichen Befehle geheim halten, ihre Untergedenen in derselben Absicht streng controlliren und je⸗ den von ihnen namhaft machen, der etwa mit einem Zettungs⸗ Redacteur in näherer Verbindung stehen sollte.

Auch in der Champagne ist ein Bündniß gegen die Er⸗ hebung gesetzwidriger Steuern geschlossen worden; das Jour⸗ nal de [Aude verspricht, dasselde näͤchstens zur K des Publikums zu 83

Herr Eynard ist küͤrzlich aus Geuf hier eingetroffen.

Großbritanien und Irland.

London, 24. Oct. Die durch mehrere Blüätter verbrei⸗ teten unguünstigen Nachrichten uüber den Gesundheits⸗Zustand des Kahigs geden dem gestrigen 221 Journale zu bemer., ken Gelegenheit, daß an aben diesen Gerüchten durchaus nichts Wahres sey. b

Heit Hume widerspricht der fruͤher mitgetheilten Nach, richt, daß er seinen Sitz im Parlamente aufzugeben wuͤnschrt.

Der Koͤnigl. Ober⸗Jägermeister (Master of the Duck HHounds). Lord Matpborough, stüͤrzte am Montage auf der Jazd vom Pferde und brach einen Arm, befinder sich aber. in der Besserung.

Der Courier enthält einen authentischen Abdruck von dem Minister Peel der neuen Poltzei ertheilten In⸗ structionen; diese Anstalt hat noch immer mit vielfachen Vorurtheilen zu kämpsen.

Der zu Newcastle erscheinende Tyne- Mercury mel⸗ det: „Wir vernehmen, daß die Sitre, Britische Schiffe in aus Häͤfen auszudessern, sehr baͤufig geworden, und daß ein Sachkundiger kürzlich von Sunderland nach Ham⸗ barg abgegangen ist, um die Aufsicht uͤber dort an Werfre zur Ausbesserung von Schiffen zu füͤhren.“

Der Courter erwähnt, daß die neuesten hier gangenen St. —2,ö Zeitungen (bis zum 8. Oct.) den Friedens, Bertrag zwischen Rußland und der Pfette noch nicht enthalten. Der Grund hievon liege (sagt 672 wahrscheinlich in dem Wansche der Russischen Regierunt⸗ der Welt alle auf den Frieden im Orient sich bezt Akrenstuͤcke auf einmal, und nicht den Traktat allem, vot

Augen zu legen. 8 „Die Grafen Diettesch

im Courier heißt es auch: 42 und , die von ihrem Monarchen zu arschit uszetchannsahch

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len ernannt worden sind, verdienen diese wir muüssen es gestehen vollkommen, und haden · die Geschicklichkeit ihrer Combinattonen, durch thre Th2a keit, Klugheit und Energie, die Bewunderung aler Mt tairs erworben. 0 Die Indige⸗Auetionen, die jetht fuͤr Rechmunt der indischen Tempagnte start finden, und Anfangs sehe . von satten giugen, fangen jetzt an etwas ₰☚ 4 den, da mehtere neue Auftroͤge vom Ceucswest cinges

sind. r 5b ven Einer Ordennanz jufolge, welche die Lek⸗n dem Vorgedirge der guten Hoffaung erliehet⸗ tentorten und Farhigen in der Celente. 179779 u 70,000 an der Zahl, jeht einer geistigen 2 uich gemacht, und wo ms ich in drauchdarec Landleute