1829 / 306 p. 5 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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E Inland. Berlin, 3. Nov. Die Denkmuͤnze auf die Ein,⸗ nahme von Abrianopel, deren Erscheinen wir bereits (in Nr. 262 der Staats⸗Zeitung) als devorstehend angekuͤndigt 4 haben, ist nun aus der G. Loosschen Berliner Medaillen⸗ Muͤnze wirklich hervorgegangen und so wohl gerathen, wie man es nur von dieser ruͤhmlich bekannten Kunstwerkstaͤtte erwarten kann. Die Ausfuͤhrung weicht nur in sofern von der bereits gelieferten Beschrribung ab, daß, anstatt 8 Hin⸗ tergrunde der geoͤffneten Pforte Konstantinopel erbli lassen wie fruͤher die Idee war eine Palme, 2 —₰ des Friedens und Ziel des großen Kampfes, dargestellt 8 3 woburch unverkennbar der Charakter der P-vee. edler und der Sache angemessener geworden. e er⸗ schienenen Nummern dieser für die Ges⸗ so eressan⸗ ten Reihefolge von Denkmuͤnzen auf die Kriegsthaten der Kaiserl. Russischen Heere in dem Kampfe gegen die Tuͤrken betreffen: 1) die Kriegs⸗ Erklärung, 2) die Einnahme von Varna, 3) die Schlacht bet Schumla (Pravoda), 4) die Einnahme von Siltstria, 5) die Einnahme von Erzerum und den Uebergang uüͤder den Dalkan. Jede derselben kostet in Sil⸗ ber 2Rthir., in Neugold 25 Dor. und in Engl. Bronze 15 Sgr. *Snc. . Vernehmen zufolge wird nun auch sehr bald die dieser Suite, die Friedens⸗Medaille er, scheinen, die schon der Boslendung nahe ist. Bei der Ausfuͤhrung des Lorbeergekrönten Bildnisses Sr. M. des Kaisers Nikolaus J. auf der Hauptseite ist die vom Prof. Rauch gefertigte Buͤste be⸗ nutzt worden⸗ wodurch dasselbe noch an Aehnlichkeit gewonnen . hat, die Uung auf der Kehrseite aber ist, besonders 3 ür bne Größe der Medaille, sehr reich und eine müͤhsame 1 aAbe für den ausüͤbenden Künstler. Der Held, wie er auf Nr. 1 und 6 der Suiten⸗Medaillen erscheint, ist hier in chabener Stellung, im Kaisermantel und mit einem Lorbeer⸗ umwundenen Kronenhelme auf dem Haupte vorgestellt, wie er einem Türkischen Krieger, dessen fuͤrstlichen Stand die drei Böschel auf dem Turhan andeuten, den Oelzweig reicht. Sein Schild und seine Streitart ruhen neben ihm, aber die e ist sein Feldlager, wie die drei dieselben umgeben⸗ den Russischen aniere an waͤhrend Tuͤrkische Pa⸗ gere zu seinen; vor dem Tüuürkischen Krieger gestreckt liegen. Auch wird das Friedensgeschenk nahe bei Konstantino⸗ pel wie die nicht zu entfernte Ansicht dieser Stadt

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2 t. Die Umschrift erklaärt das Bild mit den deu * Dala n und im Abschnitt immend: rianopoll D. 2. Sept. St. v. 1829. seht näher befide (letzthin von uns z 25— auf dem Platze der ehemaligen Wittekinds⸗ Minden —2 Mähere gemeldet: „Der er, Eigenthuüͤmer des Guts Wedigen⸗ Amtmann Schumach die von ihm betriehene ene; stein, der sich —92— und eine herrliche Aussicht gewaͤh⸗ eAine uͤber 55, auf der Spitze des Verges, worauf renden Signal⸗ Hdn befindet, ein besonderes Verdienst sich der Margar eschloß sich, dem Andenken Wittekinds erworden hat, en des nach ihm benannten Berges, der eine scher am saltschen Pforte bildet, eine Burg besaß), se der 9 22 setzen, das fuͤr spaͤte Zeiten die den erwecke, wescher der Deutschen chört. Bei der Ausfuͤhrung hatte er a98 Mitalteder der Westphälischen —⸗2 Kulcur, welche die Seetion fuͤr vater! Ueunde bilden, in Anspruch genom⸗ Nleerrheerichtung auf den der Voͤlkerschlacht destimmt. Die zahlreich ein⸗ ch am genannten Tage der ehemaligen erhöhte Stelle

darg wird aus

Gesellschaft fuͤ⸗ Geschichte 85 aa 2* -8 . ꝙq 8 82 eladene 1 EEe. plaß Wit im Viere Umwallung zeigt. 1b Srandpunkt us Sandstein, auf eeinem ausgemauerten 8 der eine Vertiefung ennthäͤlt, in welcher Peeuztsche Muͤnzen e., und eine Piatte on Zink mit einer den Zweck und die Zeit der Errichtung des Denkwals beyeichnenden Jaschrift, gelegt wurden. Der Direktor der historischen Seckion der Westphälischen Gesell⸗ schaft hielt hierauf eine gediegene Rede, nach beren Beendi⸗ .. der Obelisk mit Eichenlaud bekräͤnzt wurde, wahrend Sr. Mazestät dem Köͤnige ein dreimaltges, von dem Jubel⸗

Hier wurde auf

rufe der versammelten Menge, und dem Schmettern der Blase⸗Instrumente begleitetes Lebehoch von dem Vorstande der Westphaͤlischen Gesellschaft fuͤr Kultur, Hrn. Regierungs⸗ Chef⸗Präsidenten Richter, dargebracht wurde. Ein Feuer⸗ werk und ein Ball beschloß die schoͤne Feier.

Vermischte Nachrichten. Burckhardt's Reisen in Arabien.

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anc. Herr Burckhardt, bekannt durch seine Reisen in Nubien

und Aegypten, besuchte im Jahre 1814 von dem letztgenann⸗ ten Lande aus auch Arabien. Seine sehr genaue Bekanntschaft mit der Sprache des Landes und den Orientalischen Sitten gewaͤhrte ihm die Moͤglichkeit, uͤberall unerkannt fuͤr einen aͤchten Muselmann zu gelten, und so mit großer Leichtigkeit in Geheimnisse zu dringen, welche den Augen der meisten im Orient reisenden Europäer verborgen bleiben. Das Aufse⸗ hen, welches sein Werk in England gemacht hat, noch mehr aber der scharfe und gruͤndliche Beobachtungs⸗Geist des Ver⸗ fassers, und seine einfache und gediegene Darstellungs⸗Weise lassen erwarten, daß den Lesern der Staats⸗Zeitung eine ge⸗ nauere Bekanntschaft mit ihm nicht unwillkommen seyn werde. Wir theilen daher folgenden Auszug aus seinen „Reisen in Arabien“ mit: d

Am 18. Juli 1814 traf ich in Djidda (einer Arablschen Stadt an der Kuͤste des Rothen Meeres) ein. Ein Krebit⸗ Brief, den ich aus Kairo mitgebracht hatte, wurde von dem Manne, an welchen er gerichtet war, sehr kalt aufgenommen, und das Einzige, was ich darauf erhielt, war das Anerbieten einer Wohnung in seinem Hause. Nachdem ich zwei Tage lang in der Hoffnung, daß ihn eine genauere Bekanntschaft freundlicher stimmen wuͤrde, in seiner Behausung zugedracht hatte, aber fand, daß seine Haͤrte nicht nachließ, begab ich mich in einen der oͤffentlichen Khans in der Stadt. Hier warf mich ein hitziges Fieber hart danieder. Zwar genas ich langsam unter der Pflege eines meiner Reisegefährten, eines Griechischen Hauptmanns, allein mein Geldvorrath war er⸗ schoͤpft, und um mir das Nothduͤrftigste zu verschaffen, entschloß ich mich mit schwerem Herzen, meinen Sklaven zu verkaufen. Zum Gluͤck hoͤrte Muhamed Ali Pascha, welcher sich zu Tayf, 5 Tagereisen von Djidda, aufhielt, und der mich in Aegypten ken⸗ nen gelernt hatte, daß ich in Lumpen gekletdet einhergehen muͤsse, und schickte deshalb einen Boten mit zwei Dromedaren an den Oberaufseher von Dsidda, mit dem Besehl, mir neue Kleidung, eine Boͤrse mit 500 Piastern und Reisegeld zu geben, und mit der besondern Einladung an mich, sofort nach Tayf zu kommen. Da die Einladung eines Türkischen Pa⸗ scha's nur ein hoͤflicher Befehl ist, und ich zu gleicher Pr⸗ von dem Arzte seines Sohnes, des Gouverneuts von Djidda, Tousoun Pascha, 3000 Piaster gegen Ausstellung eines Wech⸗ sels erhalten hatte, so begab ich mich noch an dem Abend Tages, an welchem der Bote angelangt war, auf len Weg.

Dilddg erstreckt sich 1500 Schritt am Rothen Meere entlang. Es wird von einem ziemlich in Stand —,q aber durchaus nicht festen Walle, mit Wachtthuüͤrmen und wenigen verrosteten Kanonen, umgeben, weshald es in Arabien im Rufe einer uneinnehmbaren Festung steht. Am suͤdlichen Ende liegt ein kleines Kastell, worin sich unter Anderm ein Geschuͤtz besindet, welches eine Kugel von 500 Pfund faßt. Dasselbe ist im ganzen Rothen Meere so beruͤhmt, daß sein bloßer Ruf der Stadt zum Schutze gereicht. Die elenden Hötren der Vorstaͤdte werden von Beduinen bewohnt. Das Innere der Stadt besteht aus steinernen Gebaͤuden, und ist viel besser gebaut, als irgend eine Türkische Stadt von ab licher Gröͤße, die ich früͤher gesehen hatte. Die St 8. sind ungepflastert, aber geräͤumig. Jedes Hau eine weite Halle, worin man die Fremden s hat vorn welche waͤhrend der Tageshitze unden empfaͤngt, und gewaͤhrt. Fast sedes Gehäͤude 7 ühlendem Aufenrhalt dem großen Mangel an Triakwasser 2 und bei man aus diesen Cisternen schoͤpft, fu 8 ,8 welches Ee giebt in der Otadt ue ünü⸗ ür eine Delicatesse geachtet. Wasser lüesern, alen b ur zwei Brunnen, * erträͤgliches hoͤchstens 000 i da dasselbe sehr theuer ist, so. machen

300 Personen davon Gebrauch, und die anderen Win⸗ wohner muͤssen sich mit schlechterem beanügen. Daben eüber hauptsaͤchlich der bestaändige krankhafte Zustand der Bewohner