1829 / 307 p. 7 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Nord⸗Amerikanische Blaͤtter enthalten folgende Nachrichten aus Tampico, 1. Sept.: „In der Nacht vom lsten v. M. brachte General Santa⸗Ana seine Truppen, an 1400 Mann, von der Altstadt Tampico heruͤber, und P. den hier gebllebenen Theil des Spanischen Heeres an, da Ge⸗ neral Barradas auf Altamira abmarschirt war, um den Gen. la Garza, der mit einem Theile der Mexikanischen Truppen dort steht, zu uͤberfallen, und, wie er sich schmeichelte/ ten General und Alles was unter ihm stand, ohne Verlust seinerseits, gefangenzunehmen. Am 22sten fruͤh um 2 Uhr fing das Gefecht hier in den Straßen, und oben von den Haͤusern berab, an, und währte bis 10 Uhr, wo die Spanier zu par⸗ lamentiren verlangten, und einwilligten, sich an Santa⸗Ana zu ergeben; da aber Gen. Barradas, der froh war, von seinem Besuche nach Atramira wieder wegzukommen, zu eben der Zeit mit seinen Truppen hier eintraf, wandte sich das Gluͤck des Tages. Es fand ein neuer Vergleich start, Santa⸗Ana uͤbergab die Stadt wieder und durfte unbelaͤstigt mit seinen Truppen auf seine vorige Stellung in der Altstadt sich zu⸗ ruͤckziehen, wo er jetzt verweilt und seine Truppen vermehrt, was mit der groͤßten Leichtigkeit eschieht, da jeder Mexikaner in der Nähe, vom 18 bis 60 Ahrigen Alter, zu ihm stoͤßt. Die Mexikaner halten sich fuͤr uͤberztugt, daß ihr naͤchster Angriff Erfolg bringen, und Barrabas, von allen Seiten umringt, froh seyn wird,

tapfern Santa⸗Ana zu uͤbertiefern. Die Nord⸗Amerikanische

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Stunden 0 erhalb bietget Staot ge üiten.

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ö 88 8 8 g/s Von hier iitt schnell alle erforderliche Huͤlfe herbeigeschafft worden, und be⸗ 8

reits gestern Morgens kam dieses Schiff, welches wieder flott 8 gemacht war, mit den beiden, zur Uebernahme der wenigen

geretteten und beschaͤdigten Wagren, dahln entsandten Schiffen

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den Platz und seine Truppen dem

Kriegssloop „Hornet“ kam hier um die Zeit von Santa⸗

Anas deabsichtigtem Angriff an, und ehe dieser ausgefuͤhtt wurde, leisteten ihre Boote und Mannschaft große Dienste, indem sie das wenige Amerikanische Eigenthum von hier an Bord der Schif⸗ im Hafen schafften. Wir zweifeln nicht, daß Barrabas sich bald wird ergehen muͤssen und die Ruhe hergestellt werden wird. Die jetzt in der Altstadt und auf der Straße nach Altamira vorhandenen Mexikantschen Truppen werden auf nicht wenzger als 10,000 Mann ge⸗ schätzt, welche sich täglich und stuͤndlich durch die vom Innern her heranstroͤmende Mannschaft vermehren, alle vom hoͤchsten Hasse wider die Angreifenden beseelt, die saͤmmtlich ihre Ge⸗ beine hier lassen werden.“ Dieser Bericht kam durch ein Nord⸗Amerikanisches Schiff in 30 Tagen nach Baltimore, von wo man noch hinzusetzt, daß es am 31. August auf den Schiffen geheißen habe, Barradas sey mit einem Parlamen⸗ tair zu Santa⸗Ana abgegangen, es habe viel Krankheit in

mopico geherrscht und 700 Mann von den Truppen haͤtten

am Fiebetr dantedergelegen.*)

Ialand.

* Berlin, 4. Nev. Heute aus Muͤnster eingegangener achricht zufolge ist daselbst der General⸗Lieutenant und Emmandirende General des zten Armee⸗Corps, von Horn rcellenz, am Zlsten v. M., nach einer dreitägigen Krank⸗ heit und hinzugetretenem Blutsturz verschieden. en Am ZSsten vorigen Monats fand zu Duͤsseldorf 2 erste GeneralVersammlung des Rheinischen Kunst⸗ 8 ereins statt, um die Verloosung der von demselben erwor⸗ enen Kunstwerke porzunchmen. An 100 Mitglieder, darun⸗ ter viele auswärtige, waren im hlesigen Ständesaal versam⸗ melt, woselbst sich im Ganzen 109 Kunstgegenstände ausge⸗ stellt befanden. Nachdem einige Vortraͤge gehalten, und der disherige Verwaltungs⸗Rath und Ausschuß des Vexeins fast einstimmig bestaͤtigt worden, ward zur Verloosung selbst ge⸗ Aus den Verhandlungen ging hervor, daß 1309 Abtim, im Betrage von 6545 Rthlr. eingelöͤst, und unrter ese Anzahl 26 Kunstwerke, die für ungefähr 3300 Rehlr.

erstanden worden, zu v Außerd erloosen waren. ußerdem hatte der Ausschuß hereirs” 8

its Aufträge füͤr Gemäaͤlde in Kirchen zu Ko⸗ ., n eüdorf und Arnsderg ertheilt, und ein Gleiches

schlossen; jebom begonnene Rathhaus zu Elberfeld be⸗

Fonds zu Bestell Pribvatbesitz nicht n duͤrfen.

. n vom 30. Oct. wir eldet: Am Asten d. M. Mirtags gegen 12 Uhr ist 92 Schiffer Ph. Hartmann von Bingen zugehörtge Schift, genannt „Amor“, 2000 Centnern Kolonlal⸗Waaren und gedoͤrrten Fischen hier im Hasen beladen, und fuͤr Mainz bestimmt, etw 2 .

nie mehr als ein Viertel des jaͤhrlichen gen oder Anschaffungen solcher fuͤr den geeigneten Kunstwerke verwandt werden

als ungcgeandes

2) Die letzthin aus dem Journal du Commerece mitgetheilte w ⸗An.

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scher Mundart Ma

iff.], wieder hier an. Beider hiestgen Versicherungs⸗Gesellschaft wa⸗

ren fuͤr ungefaͤhr 12,000 Thaler dieser Waaren versichert; der bei weitem groͤßere Theil der Ladung, woruünter viel Zucker, soll nicht versichert gewesen seyn. Die Veranlassung des Un⸗ gluͤcks ist noch nicht hinlanglich ausgemittelt.

Wissenschaftliche Nachrichten.

Waͤhrend Champollion bemuͤht ist, die an den Ufern des Nils uͤber und unter der Erde verborgenen und dort seit Jahrtausenden geborgenen Ueberreste der Vorwelt an das Licht zu ziehen, fehlt es ihm auch in Paris nicht an geschaͤf⸗ tigen und talentvollen Mitatbeitern, die es sich angelegen seyn lassen, theils das bereits von ihm Aufgefundene in sei⸗ ner Abwesenheit zu sichten, zu beleuchten und in das richtige Verhältniß zu stellen, theils Anderes zu sammeln und zur Kenntniß des Publikums zu bringen, was sich von Aegypti⸗ schen Antiquttaͤten in Europaͤischen Sammlungen zerstreut fin⸗ det. Insonderheit hat auch Hr. J. Klaproth (bekannt durch seine Reisen nach Siberien und dem Kaukasus, und seine gehaltvollen Untersuchungen üͤber die Sprachen und Vöoͤlker Asiens) dieses interessante Fach, das er fruͤher fast ganz unbrachtet gelassen, zum Gegenstande seiner neuesten wissen⸗ schaftlichen Bestrebungen gemacht. In mehreren Zeitschrif⸗ ten und kleinen Broschuͤren, vornäͤmlich aber in einer aus⸗ fuͤhrlichen Abhandlung, die mit typographischem Aufwande gebruckt, der ebenerschienenen Collecuion d'Antiquités Egyp- tiennes recueillies par M. le Chevalier de Palin beigefuͤgt ist, hat derselbe seine Bedenken und Zuftze bei und zu den Champollionischen Mittheilungen niedergelegt. Reidungen dieser Art foͤrdern die schnellere Erkenntniß der Wahrheit, und verdienen jederzeit Beachtung und billiges Anerkenntniß⸗ selbst wenn, wie im vorliegenden Falle, dem Lefer durch die absichtliche Herabwuͤrhigung fremden Verdienstes und das Hervorheben der gegebenen Bloͤßen nicht selten ein Mißbeha⸗ gen abgenoͤthigt wird.

Wenn man das von Kl. ũber Ch. gefäͤllte Urtheil von aller Feindseligkeit entkleidet zusammenfaßt, so erglabt sich immer wieder aufs Neue, wie es schon mehrfach ausgespro⸗ chen worden, das End⸗Resultat:

Daß Champollton zwar nicht zuerst und nicht früher als Dr, Joung in der Inschrift von Rosette die ersten vier oder füͤnf phonetischen Zeichen richrig erkannt hat (im Ge⸗ gentheil anfangs in eine voͤllig irrige Richtung gerathen war); ahber seitdem in der Entzifferüng der Hieroglyphen mehr geleistet hat, als alle seine Vorgänger und gleich⸗ zeitigen Forscher zusammengenommen; daß zwar, wie es bei jedem gruͤndlichen Studium und tuͤchtigen Bestreben zu gehen pflegt, manche fruͤhere zu vorschnell hingeworfene Behauptung durch spaͤrere Entdeckungen und allmaͤhlig er⸗ langte tiefere Einsicht widerlegt und berichtigt wurde *); den⸗ noch aber die Masse des Weseatlichen sich fort und sort als brauchhar bewährt; kurz, daß Champollion unperkennbar viel geleistet, aber deshalb bei weitem noch nicht Alles ent⸗ deckt und gedeutet hat: mithin der kuünftigen Forschung noch ein weites Feld geoöffnet bleibt, ja selbst eine nicht unbedeu⸗ tende Masse hieroglyphischer Legenden sich schon deshalb fuͤr immer der Entzifferung entziehen wird, weil wir von der Koprischen Sprache, die (selbst ausgestorben) den Schlössel zum Verstaͤndniß des Alt⸗Aegyptischen bildet, ebenfalls in vie⸗ ljer Hinsicht nur eine mangelhafte Kenntüiß besitzen.

Auch die Chinesen, versichert Hr. Klaproth, bedtenen sich ihrer ideographischen Schrift⸗Charaktere bißweilen zur phoneti⸗ schen Versinnlichung von Eigennamen, und pflegen in solchem Falle, eben wie die Aegypter, eine solche Legende in eine Kartusche Ohne diese Maaßregel würde das richtige Verständniß unmöͤglich seyn, und z. 8 der phonetisch geschriebene Name Maria (oder nach Chinesi⸗ 1.ie. nnsenr an -eg de gewöhniich. ideograͤphische gelesen, folgenden Sinn geben: Zweite im Range.“ . 1 „Pferd, Gewinn, v

*„ Es bedarf uͤbrigens keines großen Aufwandes von Mühe oder S eent⸗ dergleichen einzelne Iuconsequecnzen zu erken⸗ nen und aufzufinden; auch ist es nicht das erstemal, daß sie zur Sprache gehracht werden. Ein großer Theil der bvon lappeth.. ausgesprochenen Ruͤgen, und selbst einige andere, die ihm entgan⸗ Grash 82 bereits vor 19 in 4*2

ell. z. altesten Geschichte und Geographie von 2 ten, angedeutet worden. 82.