verschworen hatten, drei benachbarte Gutsbesitzer zu ermor⸗ den, und zwar nicht, weil sie persoͤnliche Feinde derselben waren, sondern weil sie in ihnen die thaͤtigsten Beamten oder Gegner der Emancipation erkannten. Die Morning⸗ Chroniele bemerkt sehr richtig: „In der Gegend von Cork lebt der Gutsherr mit den Bauern im Stande eines bestaͤn⸗ digen Krieges, und Gefangen⸗ und Gehangenwerden gilt bei den Letzteren fuͤr das, was dem Soldaten Verwundung und Tod auf dem Schlachtfelde ist.“ Die Herren thun zwar sel⸗ ten mehr, als ihnen das Gesetz gestattet, oft weniger, aber die Bauern, welche meistentheils Zins bis auf'’s Blut zu be⸗ zahlen haben, leiden darunter so sehr, daß sogar ihre Existenz von dem Verfahren des Gutsherrn oder Pfarrers abhaͤngt, und da er von uralten Zeiten her daran gewöhnt ist, das Gesetz nicht als den Schutz der Schwachen, sondern als die Geißel in der Hand der Mäͤchtigen anzusehen, denen es er⸗ laubt sey, durch List oder Gewalt zu widerstehen, da die Guts⸗ besitzer auch meistentheils Abkoͤmmlinge der Eroberer, oder was bei den katholischen Bauern gleichbedeutend ist, Prote⸗ stanten sind, die ihnen alle fuͤr Sassenachs (Sachsen) gelten, so ist die beständige Retbung unvermeidlich. Die Strenge der Gesetze vermag es nicht, einem solchen Zustande ein Ende zu machen. Die Geistlichkeit muß keine Zehnten mehr zu empfangen haben, die Land⸗Eigenthuͤmer müssen aufhoͤren, Friedensrichter zu seyn und in ihrer eigenen Sache zu ent⸗ cheiden, das Gesetz, welches erlaubt, aus zweiter und dritter Hand zu vermiethen, muß aufgehoben werden, und die Re⸗ gierung Friedensrichter anstellen, welche ohne Ansehen der Person das Recht pflegen, bis der Bauer verstehen lernt, daß das Gesetz nicht ein Tyrann, sondern ein Beschuͤtzer ist. Was sich von der Furcht vor dem Galgen erwarten lasse, ist leicht zu errathen, wenn man in den Irlandischen Zeitungen
liest, daß, während jene Maͤnner so zu sagen mit dem Stricke um den
Hals vor Gerichte standen, drei Mordthaten in der Nachbarschaft begangen wurden, nicht um die Personen zu berauben, sondern weil sie sich irgend eines Vergehens schul⸗ dig gemacht, welches nach dem Coder der Bauern⸗Verschwoͤ⸗ rung den Tod verdiente. Einer der Getoͤdteten war ein Geist⸗ licher, und sein Vergehen nichts Geringeres, als ein Ritt in die benachbarte Stadt, um von seinen Collegen im Friedens⸗ gerichte den Befehl zu holen, 37 Bauern auspfaänden lassen zu duͤrfen, welche mit ihren Zehnten im Ruckstande waren. sah hrend nun die Reglerung diese Graͤuel zu bestrafen sucht, B rt der wuͤrdige Bischof von Ferns fort, durch Briefe an * Mountcashel seine Widersetzlichkeit gegen irgend B —— in den Kirchen Einkuͤnften zu beurkunden, — ucht den alten Weibern durch die Drohung bange zu achen, daß Resormation nichts Anderes als Revolution 9ens Kee. in diesem Augenblicke zur Revo⸗ unke, 1 9. ber sein Widerstand ist vergebens; der *, den die Reformatoren in Irland ausgeworfen, hat . England Zunder gegriffen; zu Norwich hat man — 88 mit der Bildung einer Resormations⸗Gesellschaft der Parh nd schon in der naͤchsten Sesston werden die Tische bei⸗
88 laments⸗Haͤuser mir Bittschriften üͤber den Gegenstand ver⸗ seyn; und wer dann noch daran zweifelt, daß eine
angte Reformatioen statt finden werde, der lese nur bie eschichte der Emancwpation der Katholcken, — Aus unseren tungen ist zu erschen, daß die Spanische Expedition zu q schon im Anfange vorigen Monats in einem hoff⸗ — ngslosen Zustande war. Bolivar hat von Guyaquil Be⸗ 8 genommen, und der Krieg zwischen Columbien und Per u NK ganz gewiß zu Ende. 11““
FUM.-Wwer.
Tuürkei. CeeZie, Allgemeine Zeitung giebt folgendes Privat⸗
laste . dse Servischen Gränze, 19. Oet. Im Pal⸗
t 5 von Belgrad sollen in diesem Augenblicke
. Penerdandiungen 2— finden, die sowohl auf die die neuen ise erjegende Kriegs⸗Contribution als auf Wi beazn. sten Eiarzchtungen Serviens Bezug haben. K Uhes 3 18b — mehrere Griechische und Irraelitische — g Pfeer die Mittel zu Rathe ace, 3 n Psorte am leich und schnell⸗
ben.Her glben ünhgend asennamnane eceten wnaz edug „Bekan - 2
nancier, so weit sich tlich ist der Pascha ein guter
dies von einem Täͤck eten laäßt. r hat fruͤher ein wichtiges Handl — 22 chsel des Glüͤcks und neue Verhatseeschaäft hrs d.
1 6. — 4 tnt fuͤhr! ' der
vellttateischen Laufbahn zu, in welcher 5 ⸗ jetzt⸗
8 in emperschwang. Er wird von der Pforte bei IIIn
Geldgeschaͤften haͤufig zu Rathe gezogen, und man scheint bei den gegenwaͤrtigen Umstaͤnden wieder seines Raths zu be⸗ duͤrfen. Der Vertraute des Pascha's ist ein Israelit Na⸗ mens Heine, der jetzt unaufhoͤrlich mit ihm arbeitet, und die ungewoͤhnliche Zusammenberufung der Kaufleute veranlaßt haben soll. Man sagt auch, der Fuͤrst Milosch werde nach Bel⸗ ₰ kommen, um sich mit dem Pascha uͤber manche zu nehmende
erfuͤgung zu besprechen. Die Servier wollen in diesem Fuͤr⸗ sten ihren kuͤnftigen Hospodar sehen, und versichern, es sey daruͤber in Adrianopel verhandelt worden, Servien wuͤrde eine Verfassung wie die Fuͤrstenthuͤmer erhalten, und Milosch Hospodar werden. Ja man behauptet, daß nach einer ge⸗ wissen Zeit die von den Tuͤrken besetzten Servischen Festun⸗ gen geraͤumt und den Serviern üͤbergeben werden sollten, und daß alsdann kein Muselmann mehr auf Servischem Ge⸗ biete wohnen werde. So unwahrscheinlich dies Alles lautet, so finden doch dergleichen Geruͤchte ihr Publikum, das sie mit blindem Zutrauen aufnimmt. Mit Recht freuen sich jetzt die Servier des Gluͤckes der Russischen Waffen, das ihnen den Genuß der ihnen schon durch den Tractat von Akjerman stipulicten Beguͤnstigungen verschafft hat, deren sie sich auch durch ihre ruhige Haltung wuͤrdig zeigten, während der Krieg an ihrer Graͤnze sie leicht zum Ungehorsam gegen die Pforte haͤtte verleiten koͤnnen. — In Adrianopel soll, so oft die Russischen Truppen einen oͤffentlichen Gottesdienst halten, die ganze Bevoͤlkerung der Stadt herbeistroͤmen, um Augen⸗ zeuge davon zu seyn und Wohlgefallen daran zu äußern. Auch an andern von den Russen veranstalteten Festlichkeiten nehmen viele Tuͤrken Theil, und es soll einen seltsamen An⸗ blick geben, in den von dem Russischen Militair oder dessen Gefolge errichteten Restaurationen und Schenken die lebhaf⸗ ten Russen mit ernsthaften Tuͤrken in bunter Reihe gemischt sich gegenseitig Gesundheiten zutrinken zu sehen. Denn auch die Tuͤrken verschmähen den Wein nicht mehr, und fuͤr viele scheint er schon ein Beduͤrfniß zu werden.“
— In einem, von dem Nuͤrnberger Correspondenten mitgetheilten Schreiben aus Bucharest vom 16. Oct. heißt es: „Seit einigen Tagen werden hier von den Russischen Behoͤrden wieder Quartiere gemiethet, und es ist kein Zwei⸗ fel, daß General Geismar mit einem Theil seines Corps bald hieher zuruͤckkehren wird. — Der Pascha von Scutari hat angefangen, seine Truppen in ihre Heimath zu entlassen, welche sich nun nach allen Gegenden zerstreuen. — Die zur Uebernahme der Festung Giurgewo ernannten Commissarien sind von hier abgegangen.“
Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.
New⸗York, 30. Sept. Vor einigen Tagen wurden in Boston 14 Misstonaire ordinirt, von denen 8 fuͤr die westlichen Sraaten bestimmt sind.
Die Geseuschaft der Freunde in Washington hat eine Bibel⸗Gesellschaft gestiftet und beabsichtiget eine Octav⸗Aus⸗ gabe der Bibel in großen Typen und auf feinem Papier zur allgemeinen Vertheilung zu veranstalten.
Der Free⸗Trade Advocate theilt folgende Thatsa⸗ chen uͤber den schlechten Zustand der Fabriken in Neu⸗Eng⸗ land mit: Nachdem eine dortige große Fabrik seit einigen Monaten mit beinahe 200,000 Dollars ihre dringendsten Schulden bezahlt hatte, war sie endlich genoöͤthigt worden, ihre Arbeiten ganz einzustellen und ihr Eigenthum ihren Glaͤubigern zu uͤberlassen. Eine andere in New⸗Hampshire, die vor 18 Monaten mit einem Capital von 100,000 Dol⸗ lars unter den guͤnstigsten Aussichten begann, ist gleichsalls ins Stocken gerathen; ein gleiches Schicksal widerfuhr einer dritten, die mit einer Schuldenlast von 100,000 Dollars ihre Arbeiten einstellen muͤßte.
2 Atwater der mit noch zwei anderen Personen zu den Indtanern der „Hundewiese“ abgesendet worden war, um mit ihnen Vertraͤge zu schließen, ist nach gluͤcklich been⸗ digtem Geschaͤft auf seiner Ruͤckkehr nach Washington in Cineinnati eingetroffen. Ein Hauptgegenstand der desagten Vertraͤge war die Sicherung reicher Blei⸗Minen fuͤr die Vereinigten Staaten. Herr Atwater ist Botaniker und Mineralog, und hat eine Menge Zeichnungen von Natur⸗ gegenstaͤnden der von ihm besuchten fruchtdaren Gegenden mitgebracht.
Eine Kentucky⸗Zeitung spöͤttelte über die Reisen des Herrn Clay im Innern, uͤber die Gastmahle die ihm gege⸗ ben werden und uͤber seine bei solchen Gelegenheiten gehal⸗ tenen Reden. „Wo Herr Clay hinkommt“ C(heißt es unter Anderem Larin) „findet er Alles von einer auserwählten Parrhei seiner eiftigsten Anhänger vorbereitet, um ihn durch