1829 / 312 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ich wiederhole das Wort:

* 11I1ö1A““ 8 11“ 8 CE1.“ EEEE“ 4 die Probe stellen. Wenn Sie mich verwerfen, so werde ich

daraus nicht auf Ihre Undankbarkeit, sondern auf meinen eigenen Unwerth schließen.“ n Als Herr Sheil im fernern Verlaufe seiner Rede zu der Beantwortung der Frage kam: „Was ist bisher fuͤr Irland gethan worden?“ sagte er: „Es ist etwas gethan worden, was dem Manne, der es zu Ende

gebracht, einen immerwaͤhrenden Ruhm verleihen wird; es

wird seinen Namen in dem Allerheiligsten der Geschichte be⸗ wahren, seinem militairischen Ruhme giebt es die Vollen⸗ dung einer heiligen, im Frieden erworbenen ECelebritaͤt, und nicht blos an die Spitze der Wohlthäter seines Vater⸗ landes ward er dadurch gestellt, sondern auch denen 88 es ihn angereiht, die durch ihre hohen Ideen das ganze Men⸗ schengeschlecht begluͤckt haben.“ Welterhin suchte der Red⸗ ner die Frage zu beantworten: „Was bleibt nun noch uͤbrig, fuͤr Irland zu thun? „Ich habe“, sagte er bei dieser Gelegenheit, „nicht selten schon das gegenseitige Verhaͤltniß der Creolen und Spanier mit dem der Irlaͤndischen Kathpo⸗ liken und derer, welchen sie durch die Uebermacht untergeord⸗ net waren, verglichen. Die Aehnlichkeit hat auch jetzt noch nicht ganz aufgehoͤrt, denn Humboldt erzaͤhlt, daß, wiewohl Gesetze zur Emancipation der Creolen durchgingen, diese doch ganz wirkungslos blieben, denn ihnen arbeitete ein Geist entgegen, der maͤchtiger war, als die Regierung uUnd das⸗ jenige, was diese erließ, nichtig und zum hohlen Worte

machte. (Hört, hört!). Moͤgen doch diejenigen, welche die

Zügel der Macht in Haͤnden haben und die Schicksale der

ation leiten, sich davor huͤten, daß ihnen nicht die weise Ausfuͤhrung dessen, was sie so weise und wohlthaͤtig begruͤn⸗ det haben, unmoglich gemacht werde, und so unser Zustand noch trauriger werde, als zuvorv. Ich will damit nichts ge⸗ gen unsere Landes⸗Verwalter, gegen den Herzog von Northum⸗ berland und Lord F. L. Gower, gesagt haben; sie haben eben so wie Herr Peel bewiesen, daß sie vom besten Willen zur Beruhigung des Landes beseelt sind, allein wir duͤrfen es uns nicht verhehlen, daß seit Bewilligung der Emancipation ei⸗ nige ganz unerwartete und durchaus unzeitige Ernennungen zu Aemtern statt gefunden haben, während auf der anderen Seite noch kein einziger Katholik mit dem Manna des Pa⸗ tronats begluͤckt worden ist. Die Maͤnner jedoch, welchen das Gluͤck dieses großen Landes anvertraut ward, muͤssen 1 sie muͤssen bald einige praktische Breweise davon geben, daß sie wirklich gesonnen sind, die Emancipations⸗Maaßregel auch ihrem Geiste nach in Aus⸗ führung zu bringen; ein staͤrkeres und gefährlicheres Mizver⸗ gnuügen würde sonst daraus enrstehen, daß die Hoffnungen der Nation zunichte gemacht wurden, und auch Maͤnner dürften sich alsdann wieder finden, welche die Faͤhigkeit be⸗ sitzen, die Leidenschaften des Volkes durch diejenigen kleinen Künste zu lenken, die sie nur allzu gut anzuwenden wissen. Fragt man mich, worin jene Beweise, die ich von den Maͤn⸗ nern der Verwaltung verlanze, eigentlich bestehen sollen, so antworte ich freimuͤthig: Die Irlaͤndischen Katholi⸗ ken erwarten die durchgehende Abschaffung des bisherigen protestantischen Uebergewichts⸗Systems. Sie erwarten, daß man Niemanden blos wegen seiner Religion einen Vorzug gebe gleichviel wo, nur da ausgenommen, wo die Staats⸗Religion mit betheiligt ist. Die Irlaͤndischen Katholiken verlangen, daß jeder Unterschied zwischen Katho⸗ liken und Protestanten in den Augen der Regierung aufhoͤ⸗ ren soll, und daß weder an der Barre, noch in irgend einer andern Lausbahn eine Secten⸗Sonderung gekannt werde! Gro⸗ ter Beifall folgte dieser Rede, in welcher Herr Sheil seine Grundsäͤtze, so wie Alles, was dem Lande noch Noth thut, darzustellen suchte; als darauf die Gesundheit von Daniel O Connell getrunken wurde, hielt ihm Heir Sheil eine be⸗ gasterte Lobrede, in welcher er ihn den „Befreier Irlands“ annte.

Die in England den Katholiken der hoͤheren Klas⸗ sen eingegangenen Bembn 2.be cnen Fehbe belaufen sich jett auf etwas über 1000 Pfd.

ie Untersachungen t d nunmehr geschlossen; die uͤbrigen Verhafteben vier zum Tode verur⸗ theilten) sind, wegen nicht hinlaͤnglichen Beweises gegen die⸗ selhen, von dee Jury frei gesprochen worden. Die Hinrich⸗ tung der Verurtheilten ist auf den 14. d. M. festgesetzt worden.

Das Linienschiff „Glocester“ ist, nachdem es die Koͤni⸗

gin von Portugal escortirt hat, am 23. Sept. in Malta angelangt.

Auf einem in Portsmouth liegenden Kriegsschiffe hat man im Junern des Hauptmastes von 22 bis in die

e hinein, eine zinnerne Röͤhre angebracht, die in star⸗ kem Unweiter als Sprachrohr dienen solle .vn. 8 82¾

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arsons,

messer einen Zoll, und ist die Erfindung eines Herrn der bei den Seee Docks angestellt er 2 p

Der Morning⸗Herald behauptet, daß das seit eini⸗ ger Zeit bestehende Geruͤcht, als werde die Bank ihr Dis conto auf 3 Procent setzen, ungegruͤndet, und die Bank ent.“ sbüsslen sey, vor der Hand bei dem bisherigen Disconto zu bleiben.

Am Stocks⸗Markt zeigte sich heute uͤberfluͤssig viel Geld, da zwei Makler allein fuͤr 200,000 Pfd. Sterl. machten, es wirkte aber wenig auf die Preise, noch auf den Geldzins, der auf 2 pCt. fuͤr kurze Fristen ganz courant blieb.

Der Courier giebt aus mehreren Englischen Zeitschrif⸗ ten und aus der Glasgow⸗Chronicle ausfuͤhrliche Handels⸗ Berichte, welche alle darin uͤbereinstimmen, daß an vielen Orten im Innern der Handel ein guͤnstigeres Ansehen ge⸗ winnt. In Manchester unter Anderm war es in der letzten Zeit ausgezeichnet lebhaft im Seidenhandel, so daß einige Artikel gaͤnzlich aufgeraͤumt wurden; in Halifax waren Wetk⸗ lenwaaren ganz ungewoͤhnlich gesucht; in Leeds und seiner Nachbarschaft befand sich Niemand unbeschaͤftigt, und eben so stand es in Bradford. In Glasgow hatte sich erneuerte Thaͤtigkeit im Twist⸗Handel gezeigt, so daß manche Gattun⸗ gen beinahe ganz ausgegangen waren.

Den Nachrichten aus den Vereinigten Staaten von Nord⸗Amerika zufolge befinden sich die dasigen Baumwollen⸗ Manufakturen, trotz des Tarifs, in einem sehr leidenden Zuu— stande. Die Fallimente in Boston sind sechs Monate hin,. durch staͤrker gewesen, als seit sechs Jahren; eines belief sich allein auf 1 Million Dollars. Auch in New⸗York waren sie ungewoͤhnlich haͤufig. Die Einfuhr Franzoͤsischer Manu⸗. fakte war auch nicht sehr vortheilhaft mehr, und viele Franz Haͤuser in New⸗York hatten ihre Zahlungen eingestellt.

Die Zufuhr von Weizen war im Laufe dieser Woche nicht sehr bedeutend, und dennoch mehr als hinlaͤnglich fuͤr die Nachfrage; vorzuͤgliche Gattungen fanden indessen guten Absatz zu den Preisen von vorigem Montage, was auch mit Malzgerste und Hafer der Fall war. Zu Markt gebracht wurden: Aus England: 2920 Q. Weizen, 3820 Q. Gerste, 1516 Q. Malz und 8386 A. Hafer; vom Auslande: 7820 Q. Weizen, 2487 Q. Gerste und 470 Q. Hafer; aus Ir⸗ land: 1425 Q. Hafer; Mehl: aus England 12,075 Stäcke und aus Amerika 850 Fässer. Die zu notirenden Preise sind fuͤr Weizen 40 à 70, für Gerste 20 à 35, f̃ür Malz 54 à 60, und fuͤr Hafer 18 à 29 Schillinge der Quarter.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 30. Oct. Se. Maj. der Koͤnig sind von ihrer letzten Unpaͤßlichkeit Gottlob fast gänzlich hergestellt.

Graf Lagerbjelke hat dem Constitutions⸗Ausschusse einen auf die Veraͤnderung des Preßgesetzes bezuͤglichen Vorschlag überreicht, welchem zufolge die Jury gaͤnzlich aufhoͤren, 1uu wedes Vergehen wider das erwaͤhnte Gesetz von den Gerich, ten gerichtet werden, das dem Hofkanzler bisher zustehende Recht der Confiscarion eines Blattes aufhöcen Und jeder u. eine bestimmte Summe als Buͤrgschaft zahlen solle. Sollte jedoch die Jury beibehalten werden, so muͤsse dieselbe fuͤr ein Jahr permanent seyn, und die Mitglieder derselben nicht jedesmal neu erwählt werden. Der onsti⸗ tutions⸗Ausschuß hat bereits sein Gutachten uͤber diesen Vor⸗. schlag abgegeben und die meisten darin vorkommenden Ver⸗ änderungen genehmigt.

Der verstaͤrkte Staats⸗Ausschuß schritt gestern zur Ab⸗ stimmung uͤber die verschiedenen Beschluͤsse der Reichsstaͤnde in Bezug auf den dritten Haupttitel des Budgets, verwarf aber alle von dem gewoͤhnlichen Staats⸗Ausschusse vorge⸗ schlagenen Erhoͤhungen, ausgenommen die vom Adelstande bewilligte, zum Belaufe von 66,000 Rthlr. zur Regultrung der Gcehalte in der Armee.

1 Deutschland. . e. Darmstadt, 4. Nov. Se. Koͤnigl. Hoheit der G herzog haben unter den Ihnen fuͤr die der zweiren Kammer vorgeschlagenen 6 Mirgliedern den Ge⸗ heimen Rath Schenk zum ersten, und den Staats⸗Procura⸗ tor Parcus zum zweiten Praͤsidenten ernannt.

Mainz, 2. Nov. Die Mitalieder des neuen Dom⸗ kapitels sind nun alle ernannt, dasselbe wird bestehen aus einem Domdechant und 6 Domkapitularen.

Frankfurt, 4. Nov. Auf dem heutigen Fruchtmarkt betrug die Zufuhr 376 Malter Weizen, 300 M. Korn, 148 M. Gerste, 131 M. Hafer, 25 M. Reps, 5 M. Erbsen, 3 M. Linsen und 2 M. Wicken. Die Durchschnitksprelse waren: fuͤr Weizen 8 Fl. 51 Kr., die 190 Pf. (höchster Preis 9 Fl. 5 Kr.), für Korn 5 Fl. 51 Kr., die 180 Pf.

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roͤß⸗ Präͤsidentenstellen in