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aufgestellt, welche eine der reichsten und schoͤnsten Sammlun⸗ gen der Art bilden. Ueber diesen Gruppen sind Röͤmische Reliefs, woorunter das herrliche 32 Fuß lange Frieß aus dem Pallast ddella Valle, Vittorien, welche Stiere opfern, darstellend. 87 Sarkophage und Lektisternien von der schönsten Roͤmischen Kunst zieren die 12 Obergitter der ersten Kuppel von Sti⸗ chehelmayer, die drei Mittelbilder, und die 24 Figuren der zwei
anndern Kuppeln von Schwanthaler, besonders schoͤn die Stre⸗
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nge. Alle uͤbrigen Ornamente 2 Zeichnungen von Krempf
dellirt. Dies Alles gehoben durch die sinnreiche Pracht und Mannichfaltigkeit der Farben, der Vergoldungen und den reinsten Geschmack aͤcht antiker Verzierungen, in denen die Roͤmische Fuͤlle eben so rein nachgebildet ist, wie auf dder andern Seite der Glyptothek in den Griechischen Säͤ⸗
len, die lautere und man darf sagen, keusche Hellenische Annmuth, bildet ein in sich zusammenhaͤngendes charaktervolles 8 Ganzes von so ausnehmender Schoͤnheit und Wirkung, daß
nmman nicht umhin kann, den reichen und klassisch gebildeten Geist des ausgezeichneten Kuͤnstlers zu bewundern, aus dem diese eben so neue als herrliche Schöͤpfung hervorgegangen ist. Nach den Zeichnungen des Herrn Geheimen Raths v. Klenze hat uͤbrigens Herr Krempf die Ornamente modellirt, und nach seinen Angaben hat Herr Stichelmayer die drei Mittelbilder, Herr Schwanthaler aber die 24 Figuren der zwei andern Kuppeln modellirt. Vorzuͤglich schoͤn sind die Strenae. Der Saal der Bronzen und farbigen Marmore, keeeine Rotunde, welche dem oben beschriebenen Incunabeln⸗ Saal gegenuͤber liegt, ist mit gleichem Sinne fuͤr die Be⸗ scchaffenheit ihres Inhalts ausgeschmuͤckt. Die Marmorbeklei⸗
. dung der Wand ist hellgelb, die Kuppel in. weiß und sanftem (Gruͤn mit goldenen Einfassungen der Kassetirungen, so daß ddie dunkeln Bildwerke der Bronzen und des farbigen Mar⸗ mors rein und in ihrer ganzen Eigenthuͤmlichkeit hervortre⸗ ten. In der Mitte des Fußbodens ist eine Römische Mo⸗ saik eingelegt. So sehen wir also die Glyptothek in dem reichen großartigen Geiste des Monarchen, der sie empfangen, von dem ausgezeichneten Manne, welchen sein Vertrauen mit dem Bau beehrte, der seltenen Aufgabe wuͤrdig ausgefuͤhrt und der Vollendung nahe, durch alles das Schoͤne und Große, das sie vereinigt, überzeugt, daß sie ein Besitz fuͤr immer
seyn werde.
Ein Englisches Blatt enthält solgendes Schrelben des bekannten blinden Reisenden, Lieutenant Holman: „Port⸗Louis (Mauritius), 15. Jult. Ich bin am 8ten d. in dem K. Schiffe „Maidstone“ in 23 Tagen vom Vorgebirge dder guten Hoffnung hier angekommen, und was sich sonderbar trifft, unser Freund Dr. Lyall ist am nämlichen Tage hier an⸗ gelangt, nachdem er von der Koͤnigin von Madagascar den hoͤflichen Wink erhalten hatte, daß ihre Goͤtter ihm nicht erlauben wollten, laäͤnger auf ihrem Gebiete zu weilen. Vor seiner Abreise von Tananarive aber hatte er erst verschiedene
roben ansstehen muͤssen, um die Eingebornen zu uͤberzeugen, daß er kein Zauberer sey. Zuerst nahmen dieselben ihn und ₰ einen aͤltesten Sohn gefangen, und schleppten sie nach einem öDoorfe, etwa sechs Miles von Tananarive, wo sie von den (Eitngeborenen genau bewacht wurden, und nur aus dem Hause 8 pder hinein gehen durften, wie deren Goͤtter es geboten. Diese Goͤtter bestehen gemeinhin aus Stüͤcken von einer Baumwurzel, mit Tuch umwunden. So blieben sie 5 Tage, nach welchen auch des Doctors Frau und seine übrigen vpier Kinder zu ihm geschickt wuͤrden. Nachdem Frau vall und ihre Familie zu ihm gekommen waren, paßten die nsulaner die Gelegenheit ab, Schlangen in ihre Haͤuser zu erfen (welche Hauser klein sind, so daß die Familie drei zu ihrer Wohnung drauchte); dies geschah, um zu sehen, ob die⸗ ses Ungezieser den Zauberer oder eins und anderes seiner An⸗ gehoͤrigen beißen wuͤrde; zum Glͤck geschah es nicht. Das waͤhrte so vier Wochen, wo sie denn aufhoͤrten, ihn zu pla⸗ gen; nach diesem, ungefähr vor vierzehn Tagen, beschlossen die Goͤtter, er solle sich sogleich an die Kuͤste begeben und die Insel verlassen. Dies sind Privat⸗Mittheilungen an mich; Dr. Lyall will dem Publikum keine machen, da er fuͤhlt, daß er in seinem diplomatischen Charakter es nicht kann. Was mich betrifft, denke ich nicht laͤnger als zwei
onate hier zu bleiben, und dann nach Bengalen abzugehen.“
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Köoͤnkgliche Schauspiele.
Dienstag, 10. Nov. Im Schauspielhause: Die feind lichen Bruͤder, Possenspiel in 3 Abtheilungen, von E. Rau⸗ pach. Hierauf: Der kleine Matrose, Divertissement in 1 Aufzug, von Jean Briol.
Mittwoch, 11. Nov. Im Opernhause: Wallensteins Tod, Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von Schiller.
Im Schauspielhause: 1) La maitresse au logis, vau- deville en 1 acte. 2) Nelva, ou: L'Orpheline muette, pièce nouvelle en 2 parties, par Seribe.
Sonnabend, 14. Nov. Im Opernhause: Zum ersten⸗ male: Faust, große Oper in 2 Abtheilungen, von J. C. Bimurd; Musik von L. Spohr. G
Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.
Konigsstaädtsches Theater.
Dienstag, 10. Nov. Er spukt! Lustspiel in 2 Akten, von Frau von Weißenthurn. Hierauf⸗ List und Phlegma, Vaudeville⸗Posse in 1 Akt. Nach dem ersten Stuͤcke und zum Beschluß werden die Steyrtschen Alpensaͤnger, Herren Fischer, Stark, Schultz und Daburger, mit ihrer eigenen Instrumen⸗ tal⸗Begleitung von den Herren Soͤllner, Debiasy und Stark, zum erstenmale folgende Piecen vortragen. Erste Abtheilungr 1) Der Schnee, gesungen von den Herren Fischer, Stark, Schultz und Daburger, mit Begleitung der Zither, Violine und Guitarre. 2) Phantaste in Es, vorgetragen auf der Zither von Hrn. Söllner, wobei er mit dem Bogen auf einer Drath⸗Saite spielen wild, begleitet mit der Violine und Guitarre. 3) Frohsinn auf der Alm, gesungen von Hrn. Fischer, mit Begleitung der Zither, Violine und Guitarre.
weite Abtheilung: 1) Gasselreime, gesungen von den Her⸗ ren Fischer, Stark, Schultz und Daburger, mit Begleitung der Zither, Violine und Guitarre. 2) Das Gestaͤndniß, ge⸗ sungen von Hrn. Schultz, mit Begleitung der Zither, Vio⸗ line und Guitarre. 3) Variationen, gepfiffen mit bloßem Munde von Hrn. Fischer, mit . Zither, Vio⸗ line und Guitarre. 4) Zum Beschluß: Maͤrzthaler⸗Jodler, gesungen von den Herren Fischer, Stark, Schultz und Da⸗ burger, mit Begleitung der Zither, Violine und Guitarre.
hclinnamns Zöres e. Den 9. November 1829.
Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuss. Coaur)
2. Vru*/ Geld.] wMr. vnaCen.
Sb.-Schuld-Sch.] 4 99 ½ 1,99 ¾ Schlesische do. 4 ¼ — 1067 Pr. Engl. Anl. 18, 5 — 105 ⅜ [pomm. Dom. do.] 5 s1 27 Pr. Engl. Kal. 22 5 — 104 IMasrk. do. do. 5 1 22 Kurm. Ob. m.l.C. 4 99 ½ 98 ¾ Ostpr. do. do. 4 108 ½ — Neum. Int Sch. d. 4 90% 981 Rselss C. ikmk. — 75 ½ — Berl. Stadt-Ob. 4 [102 — do. do. d. Nmk.] — 75 — Königsbg. do. 4 — 97 ⅞ [Zins-Sch. d. Kink. —] 77 — Elbinger do. 5 — 101 ¾ dito d. Nmk. — 77 Danz. do. in THZ. — 38 ½ — Mas. Westpr. Pfdb. A. 4 100 99
dito dito B. 4 — 99 ½ Holl. vollw. Duc. I 18 ½ Grolaha. Pos. do. 4 101 ½ — ‧ Neue dito —8— 20 Ostpr. Dlandbrf.] 4 99¾ riedrichsd'or. 13 ¾ 1231 Pomm. Pfandbr.] 4 10. — [Disconto . . . . 3 4 Kur-u. Neum. do.] 4 102 —
Auswärtige Börsen. 8. A-78 on. e.g. 2r. 5.2 Oesterr. Metall. 102 ⅛; neue Anleihe 92 ⁄. Bank-Actien 1242. Russ. 88n Anl. 1031 Russ. Anl. Hamb. Cert. 98. Dan. 71⁄. Peln. pr. 1. Dec. 110 ⁄¼.
8 1c.
London, 3. Nov.
Cons. 90¼ 91. Russ. 104 ⁄. Prasil. 65 ⅛. Griech. 20 ½.
8 Neueste Boͤrse „ Frankfurt a. 18 100 xFl. 1742. 8. Paris, 3. Nov. 8 comptant 108 Fr. 50 Cent.;
Zproc. Rente 1 in Cour. 102 bv. per compt. 83. 25, und ün C
83. 65 heißen.
M., 6. Nov. Oesterr. 5 ¾ Metalliq.
comptant 82 Fr. 40 Cent.; r. 90 Cent. — Im gestr. Bl. der St. Z. muß der Cours der 3½ Rente v.
gr. Petereburg, 30. Oettbt.ß Hamburg 3 Mon. 9 †¼/. Silh er-Niabel 359 8 Wien, 4 Nov. 2. Meiall. 102 ½. Loose zu 100 Fl. 174. Part.-Oblig. 132 ½. Bank-Actien 1240. 8 i ünmnn 4
vFahch hlchten. 102 ½. Bank⸗Actien 1479. Partial⸗Obligat. 132.
Loose zu
sin Cour. 82 Fr. 70 Cent. ö5proc. Rente per
Goaͤrudkt bej g. W. Hapn.
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