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— 4 der noch täͤglich vermehrt
wird.
Türltet.
Der Courrier de Smyrne schreibt aus Konstanti⸗
nopel vom 26. Sept.: „Der Ober⸗Befehlshaber der Russischen Armee hat den Daͤnischen Gesandten, Baron v. Huͤbsch, ein⸗ geladen, von der Pforte alle in dieser Hauptstadt befindlichen Gefangenen in Empfang zu nehmen, um in ihr Vaterland zurückgeschickt zu werden. Dieser Gesandte, der seit funfzehn Monaten nicht aufgehoͤrt hatte, jenen Gefangenen im Namen des Kaisers Unterstuͤtzungen aller Art, sowohl zu ihrer Nah⸗ rung als Bekleidung, zukommen zu lassen, ist in diesem Augen⸗ blicke im Verein mit dem Kapudan⸗Pascha beschaͤftigt, sie alle auf zehn Oesterreichischen Fahrzeugen einzuschiffen, die sie nach Sisipolis fuͤhren werden. Ein Theil der Gefangenen befand sich seit langer Zeit auf der Insel Halki; die meisten Solda⸗ ten aber waren im Lager des Arsenals eingesperrt, und wur⸗ den zu oͤffentlichen Arbeiten verwendet. Die Russischen Offi⸗ ciere, die Konstantinopel verlassen, werden nicht muͤde, die Aufmerksamkeit zu ruͤhmen, die ihnen vom Baron Huͤbsch zu Theil wurde, besonders zu einer schwierigen Zeit, wo es Nie⸗ mand, wer es auch seyn mochte, erlaubt war, mit ihnen zu communiciren. Der Handelsstand erwartet mit groͤßter Un⸗ geduld die (bekanntlich seitdem erfolgte) Oefsnung des Schwar⸗ zen Meeres. Die Pforte wird ohne Zweifel fuͤhlen, daß be⸗ sonders in diesem Augendlick, wo ungehenre Verpflichtungen
auf ihr lasten, sie blos in einer Entwickelung aller Handels⸗ quellen ihres Reichs Finanzmittel suchen kann, und daß ein
allgemeiner Schutz, der an die Stelle gewisser uͤbelberechneter Beschraͤnkungen gesetzt wuͤrde, fuͤr sie eine reiche Quelle von Einkuͤnften werden koͤnnte. Es ist uͤberdies wichtig, daß der Handel noch die letzten schoͤnen Herhsttage benutzen kann, um in das Schwarze Meer einzulaufen, und von dort Getreide zuruͤckzubringen, nach welchem bei der Annaͤherung des Win⸗ ters sich ein dringendes Beduͤrfniß in der Hauptstadt selbst fuͤhlbar macht.“
— Dasselbe Journal meldet ferner: „Die Rheder der Franzoͤsischen Brigg „Heureux“, Capitain Baumier, der im letzten Juli ein Theil der Ladung in Tenedos weggenommen wurde, haben bei dem Admiral Ricord die Erfülllung des Versprechens reclamiet, das er im Augenblick der Wegnahme dem Capitain gegeben hatte, daß die Waaren den Eigenthü⸗ mern zuruͤckgegeben werden sollten. Das zu diesem Ende ge⸗ miethete Schiff hat alle sequestrirten Collis zuruͤckerhalten, und der Admiral, der fuͤr seinen Privat⸗Gebrauch zwei Faͤß⸗ chen Mehl genommen hatte, bezahlte sie mit 300 Piastern, einer Summe, die ihren Werth gewiß uͤbersteigt. — Die Franzoͤsische Brigg „Petit Mathieu“, Capitain Lombard, die von Smyrna nach Negroponte abgegangen war, wo sie eine Ladung Oel einnehmen sollte, ward am 23. Sept. —2 bei ihrem Bestimmungs⸗Orte von einer Griechischen Corsa⸗ ren⸗Brigg augehalten, deren Commandant den Capitain auf⸗ forderte, sich an Bord zu begeben. Nachdem er ihn uͤber den Zweck seiner Reise befragt hatte, erklärte er ihm, daß er sie nicht fortsetzen duͤrfe; er (der Griechische Commandant) sey mit mehreren Schiffen unter seinen Befehlen mit der Blo⸗ kade der Insel Euboͤa beauftragt, damit kein Schiff dahin gelange. Auf die Bemerkung des Superkargo, eines Soh⸗ nes des expedirenden Handelsmannes von Smyrna, die Reise des „Petit Mathieu“ sey blos auf die ausdruͤckliche Versicherung des Contre⸗Abdmirals Rosamel unternommen worden, daß die Franzöoͤsische Flagge keinerlei Hindernisse von Seiten der Griechen zu befuͤrchten haͤtte, erwiederte der Griechische Officier, er habe seine Befehle und werde sie voll⸗ ziehen. Er fuͤgte bei, der neutrale Handel muͤsse ohne Zwet⸗ fel eine bedeutende Modification in den Maaßregeln finden, die Griechenland genommen habe, denn fruͤher haͤtten die mit den Blokaden beauftragten Corsaren die Schiffe wegge⸗ nommen, waͤhrend sie sich jetzt damit begnügten, sie zuruͤckzu⸗ weisen. Auf diese Weise sah sich der „Petit Mathieu“ ge⸗ nöthigt, umzukehren, und ist nun wieder in unsern Hafen eingelaufen.“
Der Conrrier de Smyrne vom 27. Sept. enthält Folgendes: „In der Nacht des L1sten d. M. sind Raͤuber dei dem Holländischen Kaufmann Vansanen in dem Dorfe Budgia eingebrochen, und haben ihn gänzlich ausgeplündert. Zwanzig vermummte und dewaffnete Maänner drangen um Mitternacht in das Haus, erbrachen die Schraͤnke und Com⸗
moden, und nahmen alles was sie an Juwelen, Silberzeug sie ertungen hat, durfte man sowohl fuͤr das Beste des 2.
und Waͤsche finden konnten, mit sich fort. Der Werth der
estohlenen Gegenstaͤnde belaͤuft 18en 12,000 Piaster. Gluͤck⸗ sicher Weise wurde ein werthvolles Halsband vomn Perleu, wel hes die Raͤuber in der Eile der Flucht hatten fallen lassen,
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auf dem Hausflur wiedergefunden. Alle Franken haben seit diesem Ereigniß Budgia verlassen.“
— Der Nuͤrnberger Correspondent meldet in einem Privatschreiben aus Seres vom 17. Oct.: „Seit einigen Ta⸗ gen circulirt hier das sehr unwahrscheinliche Geruͤcht, daß Athen auf Befehl des Sultans von den Tuͤrken geräumt und den Griechen uͤbergeben worden sey.“
— Ein von der Allgemeinen Zeitung mitgetheiltes Schreiben aus Florenz, vom 26. Octob. enthält Nachstehen⸗ des: „Der Russische Botschafter bei der Pforte, Graf Ri⸗ beaupierre, kehrt unverzuͤglich nach Konstantinopel zuruͤck; Herr v. Ruͤckmann, welcher die ganze Zeit bei der Russischen Mission stand, wird ihn auch dahin in der Eigenschaft eines Botschafts⸗Raths begleiten. Man glaubt, der Herr Bot⸗ schafter werde auf seiner Hinreise zu Aegina oder Poros ver⸗ weilen, um sich mit dem Praͤsidenten von Griechenland und mit dem Admiral Heyden, welcher letztere nach der Ratisica⸗ tion des Friedens⸗Trackats nach Poros segeln, und daselbst üͤberwintern sollte, zu besprechen.“ 8
— — Konstantinopel, 16. Oct. Seit meinem letz⸗ ten Schreiben *) sind wieder uͤber 200 Schiffe verschiedener Nationen in den hiesigen Hafen eingelaufen; unter Anderm 18 Russische aus dem Mittelläͤndischen Meere, von denen der gröhte Theil nach dem Schwarzen Meere wieder abgese⸗ gelt ist. Diese Schiffe waren unter Holländischer Flagge durch die Dardanellen gesegelt; es wurde ihnen jedoch sogleich nach ihrer Ankunft von Seiten der Pforte notificirt, daß, ungeachtet der v erfolgten Auswechselung der Rati⸗ sicationen sie die Russische Flagge aufziehen und der schleu⸗ nigsten Expedition der ihre Weiterfahrt betreffenden Fer⸗ mane versichert seyn moͤchten. — Einige Obersten und Adju⸗ tanten des Sultans, welche nach Adrianopel gesendet worden waren, sind von dort zuruͤckgekehrt und koͤnnen nicht genug die freundliche Aufnahme loben, welche ihnen im Russischen Hauptquartier zu Theil geworden ist. — Der Gesundheits⸗ Zustand in der Stadt und Umgegend ist noch fortwährend gut, und die jetzt eintretende kuͤhle Witterung ssoͤßt allgemein das Vertrauen ein, daß man in diesem Jahre hier von der Pest verschont bleiden werde. n]
Aegypten. Der Courrier de Smyrne, welcher neulich eine Ueber⸗ sicht der Einnahmen des ne. Krn von e . 1 (vergl. Nr. 300 der Staats⸗Zeitung), enthält nunmehr auch folgende Nottzen uͤber die Ausgaben desselden: „Es is un⸗ moͤglich,“ sagt derselbe, „auch nur annaͤherungsweise die Ausgaben des Vice⸗Koͤnigs festzustellen, weil man auf keinen positiven Grundlagen fußen kann, und die Regierung selbst gegenwaͤrtig sich noch nicht Rechenschaft daruͤber zu gebe vermag. Die von ihm eingefuͤhrte Ordnung wird ihm bald die Mittel dazu an die Hand geben. Eine Vorstellung von diesen Ausgaben erhält man daraus, daß die Unterhaltung der Harems uͤber 10 Millionen Franken kostet, daß die Mie⸗ nister und andere hohen Staats⸗Beamten ein jährliches festes Gehalt von 333,000 bis 500,000 Fr. haben, ohne den Taime d. h. die Natural⸗Lieferungen an Lebensmitteln zu rechnen, welche sehr betraͤchtlich sind. Die Gehalte der oberen Offi⸗ ciere sind nach denselben colossalen Verhaͤltnissen festgestellt. Ein Oberst hat 31,000 Fr. Gehalt und etwa 20,000 Fr. an Lieferungen; ein Oderst⸗Lieutenant 12,000 Fr. Gehalt und 8000 Fr. an Natural⸗Lieferungen; ein Bataillons⸗Chef 10,000 F. und fuͤr 6000 Fr. Lieferungen; ein Adjutant 5000 Fr. chalt und 3000 Fr. an Lieferungen. Die Hauptleute, Lieu⸗ tenants und Unter⸗Liecutenants sfind verhältnißmäßig schlecht besoldet, und die Unter⸗Officiere und Gemeinen erhalten fast ar nichts. Die Uniform fuͤr die Officiere, welche von d Fei erneg geliefert wird, ist außerordentlich reich. Die G nerale und Obersoen haben sogar Diamanten an derselden, während die gemeinen Soldaten barfuß und zerlumpt einhe gehen. Die Regierung bietet den Kontrast der Verschwe dung und des Geizes dar. Alles den Großen und nich dem Volke, dies scheint bis jetzt das Gesetz ihres Verfahre gewesen zu seyn.“ — Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika. New⸗York, 2. Oct. In der Washington Zeitun der Telegraph, liest man Folgendes: „Nach dem heftig
politischen Kampf, den die Nation waͤhrend der letzten Pr fidenten⸗Wahl bestanden, und nach dem glänzenden Siege,
*) S. Nr. 307 der Staats⸗Zeitung.
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