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tig, weil dieser, wie sie sagten, „„ein abscheulicher Eng⸗ länder““ ist. — Herr Montalegre soll uͤbrigens von Dom Miguel nicht besonders freundlich behandest worden seyn, als dieser zu ihm eilen wollte, um ihm die aus Ma⸗ drid erhaltene Nachricht zu verkuͤnden. Dom Miguel war eben von Mafra zuruͤck gekommen und ließ ihm sagen, daß er sich zu Bette befände, obgleich es erst 7 Uhr des Abends war. Die Koͤnigin Mnutter hat dagegen den Gesandten viel freundlicher aufgenommen, der andererseits auch uͤber die kuͤrzlich in Porto vollzogene Hinrichtung zweier Staats⸗ Verbrecher ungchalten seyn soll, denn er sowohl, als der Britische General⸗Consul, Herr Mackenzie, hatten fruͤher bereits nach dem Auslande berichtet, daß, vermoͤge ihres Ein⸗ flusses, das bisherige grausame Verfolgungs⸗System aufge⸗ geben und der Minister Graf von Basto entlassen werden wird. — Bicomte von Quciuz soll küͤrzlich in seinem Ver⸗ bannungsorte jenseits des Tajo von Dom Miguel einen Besuch incognito erhalten haben. ear. Sgeen II
Tuürkei. Eö“
meine Zeitung meldet in einem Privat⸗ Sch⸗Alen 0s Fenantinopel vom 10. October: „Seit der Ratification des Friedens hat sich hier wenig von Be⸗ deutung zugetragen, sich auschtgeftch mit der Auftreibung der Kriegs⸗Contribu⸗ tionen beschaäͤftigen koͤnnen und fuͤrs Erste keine andere Sorge haben, als die militairische Besetzung der Provinzen moͤg⸗ lichst abzukuͤrzen, käme nicht die Kriegslust Mustapha Pa⸗ scha's von Scutari sehr zur Unzeit, und gaͤbe dieser unbe⸗ sonnene und widerspenstige Satrape nicht neue Veranlassung zu Klagen von Seiten des Russischen Ober⸗Generals. Mu⸗ stapha Pascha ist noch immer mit seinen Albanesern zwischen Philippopel und Adrianopel gelagert, und beunruhigt die Communicationen der Russischen Armee auf allen Seiten, ob ihm gleich der Sultan zu wiederholtenmalen die bestimm⸗ testen Befehle zugeschickt hat, sich zuruͤückzuziehen, und den geschlossenen Friedeu zu respectiren. Er scheint den Krieg im tiefen Frieden fortsetzen und die Heiligkeit der Vertraͤge mit Fuͤßen treten zu wollen; jedoch duͤrfte er bald be⸗ reuen muͤssen, sich eitlen Hoffnungen hingegeben und seine Stellung verkannt zu haben. Der Graf Na⸗ rischkin, Adjutant des Generals Diebitsch, ist vor eini⸗ ien Tagen hier eingetroffen; er soll Ueberbringer eines chreibens seines Chefs an die Pforte seyn, worin der⸗ selbe sich uͤber die Nichtachtung des eben unterzeichneten Frie⸗ dens⸗Vertrags bitter beschwert, die Pforte auffordert, ihre Vasallen zur Ordnung zuruͤckzuführen, widrigenfalls er (Die⸗ birsch) selbst Maaßregeln gegen den Unfug des Mustapha Pascha ergreifen wuͤrde. Dieses Schreiben soll einen tiefen Eindruck auf alle Mitglieder des Divans gemacht, und die Absendung mehrerer Tataren nach Philippopel veranlaßt ha⸗ ben. Man sieht mit großer Spannung den naͤchsten Nach⸗ richten aus jener Gegend entgegen, und wuͤrde sehr bedauern, wenmm die Unbesonnenheit einer unzeitigen Bravade neues Blutvergießen nach sich ziehen, und die Vernichtung des ein⸗ zigen, der Pforte noch ,2 eebliebenen bedeutenden Trup⸗ pen⸗Corps zur Folge haben sollte. Es wird behauptet, die bei Philippopel versammelten Albaneser beliefen sich auf 30,000 Mann. Die Ankunft des Englischen Admirals Sir Pulteney Malcolm, am Bord eines Kutters, und seine Au⸗ dienz bei dem Großherrn haben großes Aufsehen erregt. Sir Malcoim lief am 7ten d. im hiesigen Hafen ein, und stieg dei dem Englischen Botschafter ab, der ihn am folgenden Tage deim Sultan einfuͤhrte, wo der Admiral zwei Stunden verweilte. Seir dieser Audienz sind die sonderbarsten aber widersprechendsten Geruüchte im Umlaufe, die wohl kaum ei⸗ ner Erwöͤhnung verdienen. Die Abfertigung der Französi⸗ schen Fregarte „Armide“ nach Toulon scheint durch die An⸗ wesenheit Sir Malcvims verantaßt worden zu seyn. Man sagt, die Griechischen Angelegenheiten beschaͤftigten die Botschafter von England und Frankreich ganz besonders; Sit Robert Gor⸗ don habe in dieser Hinsicht Instructionen erhalten, welche eine Zusammenkunft mit Sir Maleolm nothwendig gemacht, und Letztern nach Konstantinopel zu kommen und eine Au⸗ dienz beim Sultan nachzusuchen bestimmt haͤtten. In einigen Tagen denkt der Admtral wieder abzureisen, und fuͤrs Erste bei Tenedos vor Anker zu bleiben; spaͤter duͤrfte er nach Korsu segeln. Die Blokade der Darbanellen von Seiten
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Sund das Tuͤrkische Ministerium wuͤrde
der Russischen Escadre ist aufgehoben; Admiral Heyden geht nach Vurla. Enos ist von den Russischen e d. geraͤumt worden; seit der Zeit soll viel Leben im dortigen
Hafen herrschen, wozu besonders die Anwesenheit Englischer Uebrigens erfaͤhrt man, daß Hr. von otschafter hierher kommt. Ha-⸗.“—
Kriegsschiffe beitraͤgt. Ribeaupierte als Russischer
lil Pascha sieht naͤchstens der Ankunft seiner Paͤsse entgegen, 2b. 5
2 wird alsdann augenblicklich nach St. Petersburg abrei⸗ en. bung der sechs schon durch den Tractat von Akjerman be⸗ stimmten Distrikte ergangen; diese Angelegenheit hatte An⸗
Rach Servien sind die nothigen Befehle zur Einveriei-.S
fangs einige Mißverstaͤndnisse mit dem Grafen Diebitsch verä.
anlaßt, da man uͤber den Zeitpunkt der Ausfuͤhrung dieser
Stipulation nicht einig war, ob sie vor oder nach der Rati⸗ fication des Friedens statt finden sollte. Dasselbe war auch hinsichtlich der bedungenen Uebergabe von Giurgewo der Pen; doch hat man sich schnell uͤber Beides verstanden. — Der
tan scheint sein bisheriges Lager nicht verlassen, sondern den
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ganzen Winter darin verweilen zu wollen. Die Hauptstadt
genießt die groͤßte Ruhe, und der Umsatz von Waaren aller
Art war nie so groß, obgleich allgemeiner Geldmangel herrscht;, 5
allein der Kredit ersetzt hier die Valuta.“
Der Oesterreichische Beobachter enthaͤlt Folgendes:
„Nachrichten aus Bucharest vom 23. October zufolge hatte man daselbst die Meldung von der in Adrianepel statt efundenen Auswechselung der Ratificationen des Friedens⸗ Tlacrate und zugleich Befehle zur Einstellung der Feindse. . Allem Anschein nach wird ein bedeutendes Russisches Truppen⸗Corps den Winter uͤber in der Wallachei verbleiben; man trifft bereits Anstala ten, um diese Truppen nach allen Districten des Fuͤrstenthu-
ligkeiten auf allen Punkten erhalten.
mes zu vertheilen.“
„In der Nacht vom 22. auf den 23. October ist der Diwans Praͤsident der beiden Fuͤrstenthuͤmer, General⸗Lieute⸗
nant von Zeltuschin, an einem hitzigen Gallenfieber gestorben.
Ein wenige Stunden darauf aus St. Petersburg eingetrof⸗ fener Courier uͤberbrachte die Ernennung des General⸗Lieute⸗ nants Kisseleff zur Praͤsidentschaft der Diwane der Moldau
und Wallachei.“
„Rachrichten aus Jassy vom 24. October zufolge hat
leider die Pestseuche daselbst und in einigen andern Distric⸗ 2
ten der Moldau wieder sehr um sich gegriffen. Die Zahl der taͤglich von dieser Seuche dahingerafften Personen wech⸗ selt zwischen dreißig und funfzig. Da die von der zur Pest⸗ Aufsicht eingesetzten Commission in den verschiedenen Auar⸗ tieren der Stadt angestellten Aufseher theils von der Pest hinweggerafft worden sind, theils von selbiger ergriffen, krank darnieder liegen, so befindet sich die besagte Sanitäͤts⸗Be⸗ hoͤrde selbst außer Stande, zu einer ganz genauen Angabe und Uebersicht aller durch das Pest⸗Uebel erzeugten Todes⸗ und Krankheitsfaͤlle zu gelangen. Von Seiten der Behöͤrden sind jedoch die strengsten Maaßregeln ergriffen worden, um
den Fortschritten des Uebels Einhalt zu thun. — In der
Nacht vom 22. auf den 23. Oecetober war zu Jassy ein star⸗ ker Frost eingetreten und so viel Schnee gefallen, daß man in Schlirten fahren konnte. Man hoffte allgemein, daß der ungewoͤhnlich fruͤhe Eintritt einer so rauhen Witterung die Ansteckungskraft und Bösartigkeit des Peststoffes daäͤmpfen, und in den Verherungen dieser Seuche einen Abschnitt er⸗ zeugen werde.“
** Griechenland.
Ein von der Allgemeinen Zeitung mitgetheiltes Schreiben aus Genf, vom 30. Oer. meldet: „Wir haben Nachrichten aus Griechenland, daß das von hier dahin ge⸗ sandte Zoogenon — eine Zusammensetzung von Gélatine und Mehl — dort treffliche Dienste geleistet hat. Zuerst vielen Ungluͤcklichen, die nichts mehr zu essen hatten, als einige wilde Kräuter. Es wurde auch an arme Kranke vertheilt in der Zeit, wo das boͤsaxtige Fieber in Poros herrschte. Diese einfache und gesunde Nahrung hat 5 ten Heilmittel zur Bekaͤmpfung des Uebels gewirkt. von dem Zoogknen übtig blieb, wurde der Waisen⸗Schule daselbst uͤbergeben, wo die Kleinen in einer Zeit, wo dort Augenuͤbel und scorbutische Krankheiten herrschten, einen Leckerbissen aus diesem wohlschmeckenden Nahrungemittel machten. Auch ien Waisenhause zu Aegina, das jetzt vier⸗
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hundert Kinder er haͤlt, jedoch achthundert fassen kann, wird
viel wie die angewand⸗ Was
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