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No. 316. Berlin, Sonnabend den 14ten November
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1829.
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Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
ae B it der Prinz Wilhelm (Sehn . gr. *⁸ und Ihre Koͤnigl. Hoheit die Prinzessin Wilhelm, Hoͤchstdessen Gemahlin,
eimar hier eingetroffen.
ngekuͤndigte Auction der Dubletten der hiesigen 1., 2s 2 am Montage den 23sten d. M. in dem Zimmer zu ebener Erde in dem an der Behrenstraße F,elegenen rechten Pavillon des Koͤniglichen Bibliothek Gebzͤu⸗ des, in den Vormittagsstunden von 9 bis 1 Uhr, ihren An⸗ fang nehmen, und in diesen Stunden taͤglich fortgesetzt wer⸗ den. Einige Cataloge dieser Dubletten sind noch in der Königlichen Bibliothek und bei dem Königlichen Auctions⸗ Tommissarius Herrn Rauch fuͤr 5 Silbergroschen r. Berlin, den 4. November 1829. Königliche Bibliothek.
Angekommen. Se. Durchl. der General⸗Major und TCommandeur der 5ten Kavallerie⸗ Brigade, Prinz Georg zu Hessen⸗Kassel, von Frankfurt a. d. G. 3
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sind von
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* 1n Zeitungs⸗Nachrichten. Ausland. . Frankreich. 6. Nov. JJ. MM. der Köͤnig und die Kö⸗
nigin von Neapel, nebst der Prinzessin Marie Christine, kuͤnftigen Königin von Spanien, sind am 3lsten v. M. von Chember kommend, in Grenoble eingetroffen. Die Herzo⸗ gin von Verry, der Infant und die Infantin Don Francisco de Paula, so wie der Herzog und bie Herzogin von Orleans K. HH. waren Ihren Majestaͤten, nachdem Hoͤchstdiesel⸗ den an der Gränze von dem Herzoge von Blacas, Namens des Koͤnigs bewillkommnet worden waren, entgegengefahren. Die hohen Reisenden sind wahrscheinlich gestern in Nimes angekommen. 1 Gestern legte der Staats⸗Minister und Pair, Marquis von Lally⸗Tollendal, in seiner Eigenschaft als Comthur, Groß Officier und Ober Schatzmeister des Heiligen Geist⸗Or⸗ dens, zu welchen Functionen er an die Stelle des verstorbe⸗ nen Grafen Dessze bestellt worden ist, den aͤblichen id in die Haͤnde Sr. Ika. ab. . er General⸗Lieutenant und Commandeur der ersten Militair Division, Graf von Coutard, und der Praͤfekt des SeineDepartements, Graf Chabrol de Volvie, haben am Vememsfene Sr. Majestaͤt das Großkreuz der Ehren⸗ Legion erhalten.
Der Moni lt zwei Koͤnigliche Verordnungen. Durch die erste 822 , Anegs⸗Ministertum pro 1830 eroͤffnete Crebit von 188,845,250 Fr. unter die neun Abthei⸗
lungen des edachten Ministeriums vertheilt. (Der Sold und Unterhalt der Truppen betragen allein etwa 127 ¾˖ Mil⸗ nonen p. oder 34 Millionen Thaler Preußisch Courant.) Die zweite Verordnung setzt die Stipendien der Regierung bei sedem Königlichen Gymnasium vom 1. Januar 1830 an auf 30 fest, nämlich 10 ganze, 10 dreiviertel und 25 halbe Sti⸗ pendien. . Gestern Abend hatte sich hit Frankreich den Infanten Dom Uiguel als Koͤnig von Por⸗ al anerkannt habe. Die Gazette de France wider⸗ richt aber heute demselben und fuͤgt hi der Peb ꝑ1 ehas
8.4
das Geruͤcht verbreitet, daß
Systems wäͤre,
heraus,
habe Dom Miguel nicht anerkannt; der
Dom Päaͤbstliche Nun⸗ tius in Lissabon sey von Anfang an ermaͤchtigt gewesen, seine diplomatischen Verbindungen mit dem dortigen Hofe wieder anzuknuͤpfen, sobald irgend eine andere Macht Dom Miguel als Koͤnig anerkannt haben werde; dies habe nun auch der Nuntius gethan, nachdem der Spanische Gesandte sein neues Creditiv uͤbergeben gehaht habe.
Das eben erwaͤhnte Blatt enthaͤlt Folgendes: „Keine Bebingungen! Dies ist der Wahlspruch des Ministeriums. Die Minister berufen solche Maͤnner zu sich, die das allge⸗ meine Interesse jedem persoͤnlichen vorziehen; sie berufen sie aber nur in der Absicht zu sich, um sich ihrer Einsichten und ihres Einflusses in Allem, was die Wohlfahrt Frankreichs be⸗ foͤrdern und die verfassungsmaͤßige Monarchie aufrecht erhal⸗ ten kann, zu bedienen. Sie wuͤrden sich indessen keine Be⸗ dingungen von ihnen vorschreiben lassen; denn es giebt keine solche Bedingung, die nicht eine Modification des einzigen
welches die Regierung heutiges Tages befolgen darf. Bedingungen annehmen ist ganz dasselbe als Zuge⸗ staͤndnisse machen. Welches Zugestaͤndniß koͤnnte aber wohl gemacht werden, das nicht unsere oͤffentlichen Angelegen⸗ heiten ganz wieder in dieselbe Lage versetzte, worin sie sich bei dem Ruͤckzuge des Martignacschen Ministertums befan⸗ den? Es wuͤrde in der That nicht der Muͤhe lohnen, ganz Frankreich in Bewegung gesetzt zu haben, um wieder auf den⸗ selben Standpunkt zu gelangen, dessen Unhaltbarkeit man fruͤher erkannt hatte. Wir wiederholen, was wir schon ofte. gesagt haben; es handelt sich blos darum, ob der Koͤnig oder die Revolution den Sieg davon tragen, vob er oder sie die Minister ernennen solle. Diese Frage kann aber nicht mehr zweifelhaft seyn, seitdem das Ministerium beschlossen hat, sich von Niemanden Gesetze vorschreiben zu lassen und sich noͤthigenfalls auf ganz Frankreich hinsichtlich einer Faction zu berufen, deren Verderbtheit heutiges Tages klar am Tage liegt.“
Der Courrier
frangais den Stellen aus
b gais hebt die nachstehenden bei⸗ einem Aufsatze
der Gazette de France um zu beweisen, daß dieses Blatt eine Veraͤnderung des Ministeriums doch nicht fuͤr so ganz unmöͤglich halte. „Wenn wir einerseits“, sagte die Gazette gestern, „keine der Besorgnisse theilen, welche die Journale taͤglich im Publikum zu erregen suchen, so darf man andererseits die Ursache davon doch nicht einem blinden Vertrauen zu den Maͤnnern, die in diesem Augenblicke das Staatsruder beimessen⸗”“ Und besser unten fuͤgte sie hinzu: „Es waͤre nicht unmoͤglich, daß einzelne Mitglieder aus dem Minister⸗Rathe ausschieden; denn sie sind alle sterblich.’“ Der Courrier meint, der⸗ gleichen Aeußerungen seyen eine boͤse Vorbedeutung fuͤr Herrn von la Bourdonnaye. z ; Die Franzoͤsische Akademie hat in ihrer gestrigen Sitzung an die Stelle des verstorbenen Grasen Daru Herrn v. La⸗ martine mit 19 unter 33 Stimmen zum Mitgliede gewaͤhlt. Seine Mitbewerber waren der Graf Philipp von Segur, der Herzog von Bassano, und die Herren von Salvandy, Pongerville, Azais und David (chemaliger Consul), wovon die fünf letzteren sich indeß der Candidatur begeben hatten.
Der Graf Segur erhielt 14 Stimmen.
Die Oppositions⸗Blaͤtter machen ihre Glossen daruber, daß der Minister des Innern den Grundstein zu dem neuen Sitzungs⸗Saale der Deputirten⸗Kammer ganz in der Still und ohne das Pariser Publikum irgend auf diese Feierlich⸗ keit vorzubereiten, gelegt habe. 4
Auch das Tribunal erster Instanz hat gestern seine Sitzun⸗ e dem Praͤstdium des Hrn. von Belleyme wieder eröͤffnet.
Die Zahl der Englander, die sich in Frankreich nieder⸗ 8
Ihre jährliche Ausgabe laͤßt sit
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gelassen haben belaͤuft sich gegenwaͤrtig auf etwa 36,000, 2 worunter 7000 Arbeiter. 9. 4
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