1829 / 317 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Staats⸗Zeit

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No. 317.

Berlin, Sonntag den 15tm November

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13829.

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben dem Consistorial, und Schulrath 2v zu Magdeburg den Rothen Adler⸗Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub zu verleihen geruhet.

Angekommen: Ce. Exc. der Staats⸗Minister, Graf von H itz, aus Schlesien.

Ie necch Resasche Kammerherr und Wirkliche Staatstath, Fuͤrst Michael Galitzin, als Courier von St. Petersburg. 8 1

DeneSange. Großbritanische Cabinets⸗Courier, Mea⸗

. EEö16 41 von London. 2 vr⸗ Zeitungs⸗Nachrichten. 1. Ausland. E Rußland.

beschränben⸗ daß das Uebel sich nur

Odessa, 28. Oct. Se. Majestät der Kaiser haben aus St. Petershurg unterm 1sten (13ten) d. M. folgendes Re⸗ script an die Bewohner der Stadt Odessa erlassen:

„Die Epoche des Krieges mit der Ottomanischen Pforte hat Uns muc Bewelse von dem musterhaften Eifer gegeben,

Unsere getreuen Unterthanen von allen Staͤnden insge⸗ sammt beseelt, und vorzuͤglich die Bewohner der an die Tuͤr⸗ ei gräͤnzenden Provinzen, die es sich ganz besonders angele⸗ seyn ließen, zu Allem mitzuwirken, was zum Ruhme Un⸗ erer tapferen Armeen beitragen konnte.“ .

„Mitten in diesem allgemeinen Wetteifer haben Wir mit dem lebhaftesten Vergnuͤgen bemerkt, daß die Bewohner der Stadt Odessa Alles aufboten, was dem oͤffentlichen Dienst zuͤm Besten gereichen konnte.“ 1

„Außer den Lebensmitteln, welche sie den Armeen liefer⸗ ten, find durch ihre Vorsorge Hospitäler fuͤr Kranke und Blessirte errichtet, und den tapfern Vaterlands⸗Vertheidigern

8 thäͤtigsten und großmuüthigsten Hulfsleistungen gereicht worden.“

„Indem Wir dem so lobenswerthen Eifer der Bewoh⸗ ner 8 Gerechtigkeit widerfahren lassen, ist es Uns angenehm, sie Unserer Erkenntlichkeit zu versichern, wo⸗ bei Wir vöͤllig uͤberz d, daß ihre Liebe und lichkeit für Thron terland sie Unserer Kaiserlichen Aüsmertsamteit und Unseres Wohlwollens immer wuͤrdiger

en werden.“

d & Zeitung liest man Folgendes: „Da sich vrgegtern in nrigen 8 von Juden bewohnten Su. Prevbraschenskasa eine Krankheit gezeigt hat, die von

er orden, so hat sich die chub zu sregeln zu schreiten, die man nicht mehr na⸗

thig glaubte, Laufe des * unerlaͤßlich und sich

ten am bewährt ha⸗ Schmer lich , neue Unfall dins abermals sar einige Zeit die Ruhe und Freiheit der Ver⸗ wosnng raubt, die wir hereits wieder erlangt hatten; wir die 8 2— ff es nicht fuͤr lange Zeit seyn werde; liefern mmlichen Maaßt werden auch dieselben Resultate mit dem Wenn alle Einwohner, so wie früͤher, der Obrigkeit nen se Eifer und der Ergebung zu Huülfe kommen, von de⸗ —1 e bereits so viele Beweise gellefert haben, so wird die⸗ jetzt nrAusbruch um so leichter gehemmt werden, da wir

ws* auf einen einzigen Punkt

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uͤbertragen worden waren.

verschäͤmte Adresse, wie

mnnen.

von allen Seiten bedrohte, und man nur nach Haus fuͤr Haus angestellten Durchsuchungen dahin gelangte, den Ge⸗ sundheits⸗Zustand der Stadt und ihrer Umgebungen und die Orte kennen zu lernen, wo die Pest wirklich vorhanden war. Die seit gestern fruͤh angestellten Untersuchungen werden viel⸗ leicht zu der Entdeckung fuͤhren, von wo das gegenwaͤrtige Uebel herstammt, oder wie es möͤglich war, daß es, aller statt gefundenen Vorsichts⸗Maaßregeln und Reinigungen ungeachtet, und nach so sehr verlaͤngerten Terminen, waͤh⸗ rend denen sich durchaus kein Unfall ereignete, verborgen bleiben konnte. Fuͤnf Personen sind aufs Neue von der An⸗ steckung betroffen worden, und gestern fruͤh starb ein alter Mann daran. Diese 5 erkrankten, so wie 54 andere Indi⸗ vibuen, die mehr oder weniger mit ihnen in Verbindung ge⸗ standen hatten, sind in die Hasen⸗Quarantaine gebracht worden. Der Stadttheil, den sie bewohnten, und zwei einzelne Haͤuser, mit denen sie in Verbindung gestanden hatten, sind abgesperrt worden. Die Doctoren Martin, Salos und Carruthers, die bereits so wichtige Dienste leisteten, haben gestern mit der Reinigung der verdaͤch⸗ tigen Haͤuser begonnen. Die Stadt ist e und Niemand darf weder herein noch hinaus, Die Obrigkeit hat Maaßregeln getroffen, die neulich aufgebobenen Maͤrkte und anderen Einrichtungen vor den Barrieren aufs Reue zu or⸗ ganisiren. Gleichzeitig mit diesem heklagenswerthen Ereig⸗ niß, welches die Stadt wieder dem Zwange unterwirft, des⸗ sen sie sich kaum entledigt sah, ist auch das Militair⸗Lager wieder in Wirksamkeit getreten. Das letzte Bataillon ist diesen Morgen ausgeruͤckt. Die Commissatre der verschiede⸗ nen Stadttheile begaben sich gestern fruͤh zu Sr. Excellenz dem General⸗Gouverneur, und traten Abends dieselben Dienst⸗ verrichtungen wieder an, die ihnen waͤhrend des Sommers

N12½ Frankreich.

Paris, 7. Nov. Der designirte Botschafter beim Stuhle, Graf von la Ferronnays, hat gestern die

eise nach Rom angetreten.

Das Journal du Commerce enthaͤlt (als Antwort auf die gestern gegebenen Auszuͤge aus der Gazette) Folgen⸗ des: „Das ministerielle Drama naͤhert sich seiner Entwicke⸗ lung. Seit zwei Tagen wird die Gazette schwatzhaft, wie man solches am Vorabende eines Ereignisses zu werden pflegt, das man kennt, fuͤr andere aber noch ein Geheimniß ist. Gestern erklärte diese Zeitung, daß die Minister nicht un⸗ sterblich seyen, und daß sie zu den jetzigen kein blindes Ver⸗ trauen hege. Heute fuͤgt sie hinzu, daß das Ministerium blos solche Manner, die das allgemeine Interesse höͤher als jedes Privat⸗Interesse stellten, zu sich berufe, um sich ihrer Einsichten und ihres Einflusses zum Wohle Frankreichs zu bedienen, daß es jedoch entschlossen sey, das gegenwaͤrtige System, als das einzige, das dem Lande fromme, aufrecht zu erhalten, und daß es sonach seinen Rathgebern nicht er⸗ lauben werde, ihm Bedingungen vorzuschreiben. Dies ist die Stellung, womit die Minister sich bruͤsten, indem sie zugleich hinzufuͤgen, daß sie noͤthigenfalls Frankreich zum Rich⸗ ter uͤber eine Faction wuürden, deren Verderbtheit klar am Tage liege. Jedermann sieht ein, daß hier die Deputirten⸗Kammer gemeint ist. Gegen diese Kammer, die aus Haß gegen die beklagenswerthe Verwaltung gewaͤhlt worden ist, sind in der That alle die Schmäͤhreden der Ga⸗ zette gerichtet; eine Kammer, von der fuͤr die Gazette nichts mehr zu hoffen, wohl aber die Verwei erung des Budgets zu befuͤrchten ist. Denn, man bedenke wohl: eine un⸗ r unsere Gegner sie nennen, wuͤrden die Minister noch hingehen lassen; neue Gesetz⸗Entwuͤrfe vorzulegen, haben sie nicht noͤthig; sie könnten also allen schwarzen Ku⸗ geln der Kammer, mit Ausnahme derer bei der Abstimmung

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