1829 / 321 p. 6 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

2 8. 2 * iel⸗ der bei auswaͤrtigen Regierungen residirenden Portu⸗ 11 giesischen Consuln sich weigern, seine Macht anzuerkennen, soooceer ihr Amt unter seiner Bestimmung und Controlle zu be⸗ khäaalten. Folgendes ist die amtliche Mittheilung, welche der 8 28 Portugiesische Consul fuͤr die Staaten New⸗York, Connec⸗ yAicut und East⸗Jersey bei dem Staats⸗Secretair fuͤr die aus⸗ waͤrtigen Angelegenheiten eingereicht hat: b 8 „„Der unterzeichnete Consul Ihrer Allergetreuesten Ma⸗ jestaͤt, der Koͤnigin von Portugal, zu New⸗York, nimmt sich dsdie Freiheit, gegenwaͤrtige Note dem ehrenwerthen Staats⸗ Soecretair zu Washington, Martin van Buren, zu dem 1“ Zwecke zu uͤbersenden, um zugleich, wie es einliegend ge⸗ 8 sjieht, das Exrsequatur Seiner Excellenz des Präͤsidenten 88 der Vereinigten Staaten, wodurch der Unterzeichnete unterm 17. October 1826 in seiner Eigenschaft als Consul gaanerkannt worden, zuruͤckzustellen. Der Unterzeichnete findet sich zu diesem Schritte durch den Empfang bewogen, s(dden von Seiten der Regierung der Vereinigten Staaten der ersten und bisher auch der einzigen in der civilisirten Welt hinsichtlich dieses Verfahrens ein diplomatischer Agent der Usurpations⸗Regierung in dem ungluͤcklichen Va⸗ terlande des Unterzeichneten, hier gefunden hat; er findet sich ferner dazu veranlaßt, durch das, was er seiner Wuͤrde als ööffentlicher Beamter und der Pflicht gegen seine legitime Monarchin schuldig ist, denn niemals kann und will er dem Infanten Dom Miguel in der Eigenschaft als König von Portugal jemals dienen. Indem der Unterzeichnete das berwaͤhnte Document an die Quelle zuruckstellt, aus der r es erhalten hat, begiebt er sich dadurch selbst des Rechtes, ls Consul in New⸗York zu verfahren; inzwischen bittet er

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on der gesetzlichen Regierung Portugals fuͤr die Staaten New⸗York, Connecticut und East⸗Jersey ernannten Consul etrachtet. Uebrigens benutzt der unterzeichnete Consul diese Gelegenheit, dem ehrenwerthen Staats⸗Secretair die Versi⸗ cherung seiner ausgezeichneten Hochachtung zu erneuern.

9 New⸗Port, 6. Oct.

ZI1IqM“ 1“ Joaquim Cesar de Figaniere 8 I e Morao.““

8 1 Chili.

8 5 Die Times theilt folgendes Schreiben aus Chili vom 253. Juli mit: „Unsere Regierung sendet durch das Sch iff S „Ariel“, zur Vervollstaͤndigung der versprochenen 100,000 Dollars, nahe an 60,000 Dollars in Wechseln mit; diese so⸗ n wohl, als das Kupfer mit dem Schiffe „Diadem“ wurden an den Chilesischen Consul in London abressirt. Dort wird man also sehr bald wissen, ob Befehl abgegangen ist, diese Summen zur Tilgung der ruͤckstaäͤndigen Dividenden von der Anleihe zu verwenden. Es giebt hier dreierlei Hauptzweige der oͤffentlichen Einnahme, den Zoll, den Estanco (die Abgabe fuͤr die Berechtigung, Handel treiben zu duͤrfen), und die

Zehnten. Wäͤhrend der letzten 12 Monate brachten der Zoll

ein: 1,000,000, der Estanco 400,000, und die Zehnten 200,000

Dollars. Es ward ursprünglich beabsichtigt, den ganzen Er⸗

trag des Estanco zur Bezahlung der Dividenden zu verwen⸗

den, und wuͤrde dieser Fonds auch ganz zureichend zu diesem 8 Zwecke gewesen seyn; die Bedürfnisse der Regierung zwingen Iqu6¹ sie jedoch, diesen ganzen Einnahmezweig, gemeinschaftlich mit SMee- den uͤbrigen, auf die gewöhnlichen Ausgaben des Landes zu verwenden, und scheint dies auch vorläufig sich noch nicht ändern zu wollen. Pinto ward (wie bereits erwähnt wor⸗ den), zum Praͤsidenten von Chitt erwahlt; naͤchst ihm habe, so glaubt man, der Finanz⸗Migister Tagle die meisten Stim⸗ men gehabt; dieser duͤrfte daher Vice Praͤstdent werden. Die beiden genannten Maͤnner scheinen mehr als alle Andern, die bisher auf der polirischen Buühne hier aufgerreten sind, 2 2 8 geeignet zu seyn, das Landzu regieren. Dem Congresse wird,

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odald er zusammengekommen ist, ein neues Handels⸗System vor⸗ geschlagen werden. Folgendes sind die Haupt⸗Momente desselben: ie Einfuhn Zoͤlle werden von 27 auf 15 pCt. herabgesetzt; die Werth⸗Angabe wird von demjenigen gemacht, der die Waare einfuͤhrt, doch setzt er sich naruͤrlich einer Strafe gus, wenn sie nicht richtig ist. Fremde Waaren werden im Zoll⸗ hause 2 Jahre lang Unter Schloß bleiden duͤrfen, und zahlen alsdann nur †¾ pCt. von ihrem Werthe monatlich an Abga⸗ den. Alle inländischen Preoducte werden steuerfrei ausge⸗ fuͤhrt werden koͤnnen, Silber und Gold allein ausgenommen, die der bisherigen Taxe unterworfen bleiben.“ Aus Valparaiso wird (ehenfalls in der Times) unterm 2. August gemeldet, daß der Zustand des Landes ein durch⸗ ierung unzufriedenen Le⸗ at man die fr. ahrt bach der Insel Chiloe freigestelt, und haben sich auch wirt⸗

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och, hinzufuͤgen zu duͤrfen, daß er sich demunerachtet als den

unaufhoͤrlichen Regens im October eingestellt werden muͤssen;

Bei dem durch Verschiedenheit der

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lich ungefähr 30 Personen auf der ehemals Englischen Fre-⸗

gatte „Doris“ dorthin eingeschifft.

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Berlin, 18. Nov. Se. Köͤnigl. Hoheit der Prin Karl ist von Bruͤssel kommend am —2— M. fruͤh 2 Uhr in Bonn angelangt, und von da ohne Aufenthalt nach Coblenz weitergereist. Wie verlautete wollten Se. Koͤnigl. Hoheit Sich an letzterm Orte nur einige Stunden aufhalten um die Festungswerke von Ehrenbreitstein zu besehen, sodann aber die Reise nach Erfurt forrsetzen und daselbst uͤbernachten.

Nachrichten aus Breslau zufolge sind dem dorti⸗ gen Kinder⸗Hospital ad matrem dolorosam, zur Aufnahme und Erziehung zweier Kinder, von einem katholischen Geist⸗ lichen, welcher ungenannt bleiben will, 2500 Rthlr. geschenkt worden. Eben daselbst hat der kuͤrzlich verstorhene Gold⸗ Arbeiter Jaekel der evangelischen Kirche zu St. Bernhardin in der Neustadt 500 Rthlr. und der zu 11,000 Jungfrauen 200 Rthlr. vermacht. 1

Der Kaufmann Fr. Klocke zu Sagan hat seine (fruͤ⸗ her bereits erwaͤhnten) Vorlesungen, welche er Handwerkern verschiedenen Metiers aus den Buͤchern des Gewerbe⸗Vereins ertheilt, wieder begonnen.

Aus Leobschuͤtz wird gemeldet: Die hiesige Geist⸗ lichkeit beider Consessionen hat den erfreulichen Beweis ge⸗ geben, wie sehr ihr daran gelegen ist, auf Verbesserung der Herzen zu wirken, indem sie sich bereit erklärt, und auch wirklich schon angefangen hat, die hiesigen Stadthaus⸗Ge⸗ fangenen abwechselnd woͤchentlich einmal durch christliche Be⸗ lehrung und gemeinschaftliches Gebet zu erbauen.

Aus Nordhausen schreibt man: Der Chaussee⸗Bau zwischen hier, Stolberg und Harzgerode, welchen der Herr Graf v. Stolberg in seinem Gebiete sortfuͤhrt, hatte wegen

aber kaum trat am 21. Oct. güͤnstigere Witterung ein, so wurde von Neuem damit begonnen, und diejenigen Strecken, welche der Herr Graf dazu bestimmt hatte sind beendigt; ein Beweis, wie sehr derselbe fuͤr die gute Sache beseelt ist, und kein Opfer scheut, sie, so weit seine Kraͤfte reichen, in's Leben

Aus Merseburg wird gemeldet: Die Bestimmun daß die Straßenfrohnden nicht mehr zur Unterhaltung Chausseen verwendet werden sollen, wirkt hoͤchst wohlthätia auf die Besserung der Communications⸗Wege ein, und es ist erfreulich zu sehen, was die Land⸗Gemeinden seitdem zur Ver⸗ besserung dieser Wege, auf denen sonst kein Fortkommen war, gethan haben und noch zu thun beabsichtigen.

1 Die letzten Nachrichten, welche wir unsern Lesern uͤber die wissenschaftliche Reise des Hrn. von Humboldt in Sibi⸗ rien haben mittheilen koͤnnen, enthielten seine Untersuchung des Altai, eine Excursion von Narym aus nach dem ersten

Chinesischen Vorposten in der Songarei, noͤrdlich vom Sce Zaysan, und der Ruͤckkehr laͤngs der Irtisch⸗Linie, uͤber Buch⸗ torma, Ustkamenogorsk, Semipalatinsk, nach der Festung Omsk, theilweise durch die Steppe der mittleren nomadisi⸗ renden Kirgisen⸗Horde. Nach den neuesten Briefen aus Rußtand, ging die Reise von Omsk durch die Kosaken⸗Linie des Tobol in den suͤdlichen von Baschktren bewohnten gold⸗ reichen Theil des Ural. 83 von Humboldt, immer heglei⸗ tet von seinen gelehrten Freunden und Mitarbeitern, den Professoren Ehrenberg und Gustav Rose, besuchten Anfang Septembers Slatoust mit den von arbeitsamen Deutschen aus Solingen gegruͤndeten Waffen⸗Fabriken, die Gold⸗Allu⸗- vionen von Miask, Soimonofsk und Kischtim. Ein Reihe von Seen verschoͤnern hler die Landschaft. Bei Besteigung des großen Taganat, unter heftigem Regen, zerbrach Hr⸗ Humdoldt, durch einen Fall in einen Sumpf, sein lehtes B rometer von Bunten (nach Gay⸗Luͤssaescher Construction) einbrechenden Fossilien s beruͤhmten Miask haben die Goldwaͤschen in den letzten Jahren zusammen uͤber 10,000 Russische Pfund Gold gege⸗ den. Die in den Jahren 1821 und 1826 fast an der Ober⸗ fläche gefundenen großen Goldstücke wogen 8, 13, 16 ja bis 24½ Pfund. Die Miasker Goldwaͤschen sind Kaiserlich; die von Soimonofsk, Kischtim und Kaslinski gehören einem Pri⸗ vatmanne, dem sie jährlich 50 Pud oder 200 Pfund liesern. Zwischen dem goldhaltigen Geröͤlle von S

stein der Vorsowka, 12 Werste nördlich von anf metall⸗leerem flasrigen Gneise aufgelagert,