1111114146464*“] genblicke fuͤhren, wo lung seiner Verbindlichkeiten zu entledigen. Kann aber die Pforte nicht auf Unterstuͤtzung von Außen rechnen (was nicht wahrscheinlich ist), so duͤrfte sie sich durch ein so gewagtes Spiel in eine noch weit mißlichere Lage, als ihre gegenwaͤrtige, ver⸗ setzen. Denn im Innern des Landes sieht es traurig aus, alle Bande des Gehorsams scheinen geloͤst; kein Pascha be⸗ folgt mehr die Großherrlichen Befehle, jeder geht seinen eige⸗ nen Gang, und die Masse des Volks ist uͤberall fuͤr die Rus⸗ sen eingenommen. In Asien haben in der letzten Zeit meh⸗ rere Pascha's mit dem Feinde gemeinschaftliche Sache zu machen gesucht, und die Russischen Generale beschworen, sich der eroberten Provinzen fuͤr ewige Zeiten zu versichern. In Schumla weigert sich, dem Vernehmen nach, der Groß⸗Wesir das Reichssiegel abzugeben, indem er behauptet, er habe das Reich gewissenhaft verwaltet, und die feindliche Invaston nach Kraͤften verhindern wollen; er koͤnne fuͤr Ungluͤck nicht verantwortlich gemacht werden, und sehe nur Gefahr fuͤr das Allgemeine voraus, wenn er seinen Posten in diesem Augenblicke verließe. Der Sultan befindet sich durch diese Erklärung des Groß⸗Wesirs in keiner geringen Verlegenheit, denn wollte er einen andern Groß⸗Wesir ernennen, waͤhrend der jetzige noch die Attribute seines Amtes in Haͤnden hat, so koͤnnte daraus ein öffentliches Skandal entstehen, das den Abfall eines geachteten Wesirs und seiner Anhaͤnger zur Folge haͤtte. Auch ist in dem Betragen der Ortomanischen Mini⸗ ster eine Unschluͤssigkeit sichtbar, welche gewohnlich den gro⸗ ben politischen Katastrophen vorausgeht, und es wird stuͤnd⸗ lich deutlicher, daß das Osmanische Reich sich seiner Aufloͤ⸗ sung mit raschen Schritten nähert, die Ausgleichungen und Verstaͤndigungen über die Friedens⸗Bedingungen moͤgen nun schnell oder gar nicht zu Stande kommen. Halil⸗Pascha er⸗ wartet noch immer seine Paͤsse zur Reise nach Petersburg.“
Vereinigte Provinzen vom La Plata.
Aus Buenos⸗Ayres sind Zeitungen bis Mitte Sep⸗ tembers in London angekommen. Durch Privat⸗Briefe wollte man am erstgenannten Orte erfahren haben, daß Dr.
rrancia, der Dictator von Paraguay, am 14. Juni gestorben
v. Etwas Sicheres war jedoch noch nicht daruͤber bekannt geworhen; auch wird von anderer Seite der Nachricht wider⸗ sprochen. — Der neue Gouverneur von Buenos⸗Ayres, General Viamont, hat, gemeinschaftlich mit dem Staats⸗ cretair Guido, ein Circulare an die verschiedenen Provin⸗ — erlassen, worin diese zur Eintracht aufge⸗ ordert werden und ihnen die Zusicherung ertheilt wird, daß die Vorrechte der verschiedenen Provinzen alle ungeschmälert bleihen sollen. — Aus der Provinz ist gemeldet worden, daß die henachharten wilden Indianer, in großen Haufen, raͤu⸗ berische Einfäͤlle in das Gebiet der Republik gemacht aben; Oberst Pacheco ist mit einem Cavallerie⸗Re⸗ Amente gegen sie marschirt. — Herr Mandeville, der Französische General⸗Consul, ist wieder in Buenos⸗Ayres angekommen. — Da in Folge der Uebereinkunft zwi⸗ schen Lavalle und Rosas alle in der letzten Zeit geschehenen Wahlen fuͤr ungültig erkläͤrt worden, so muß auch die eines raͤsidenten von Neuem Statt finden, und nach Privatbrie⸗ en (die in London eingegangen sind), ist Garcia bereits zum 8 1 der 98r gsd erwaͤhlt worden. — Das neue inisterium sucht die lange unterbrochen gewesenen Post⸗ Verbindungen mit Chilt und Peru wieder zu erneuern und ist auch bereits eine solche mit Chili zu Stande gekommen. ige einer Streitigkeit, die vor einigen Tagen im schen den Officieren der bisher einander
Statt fand, ist es sedermann unter⸗ zu tragen, wenn nicht der Dienst es
nland. Berli 3
n, 21. Nov. jesigen Communal⸗Behoͤrden seierten vorgestern — — —2 „an welchem des “ ie Städte rdnung im Jahre 1808 zu
F-2 habenen Worten des licandums, zus Welesnach den erhabe „ munen ei roͤßere — ₰ des Gemeinsinns den Com⸗ daütige Enbe ku ständigkeit und der Buͤrgerschaft 2n rkung auf die Verwaltung der Communal⸗ dem hagrlh 8 — ren. Die Feierlichkeit begann mit . Dir eeg. zenebmeten Liede: erkra und nach einem Herscen ers Bbefande ꝛc. rn. 2 Vincke gedichtete und von dem veeeefnc⸗⸗ 48 vesegte Baterlandelied auf eise demselden hoͤchst wuͤr⸗
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er hoffen koͤnnte, sich gewaltsam der Erfuͤl⸗
dige Art durch einen erbetenen Säͤngerverein vorg Der Hr. Buͤrgermeister v. Baͤrensprung erwaͤhnte darauf in ei⸗ ner kuczen Anrede den Zweck der Feierlichkeit, machte bemerklich, wie auch im verflossenen Jahre so manche gluͤckliche Forrschritte in der Communal⸗Verwaltung gemacht und so manche neue Einrichtungen, zum Besten der hiesigen Einwohner zu Stande gebracht waͤren. Die Commune fuͤhle sich daher an dem heu⸗ tigen Festtage zu einem um so innigern Dank gegen des Koͤnigs Majestaͤt beseelt, der mit wohlwollendem Vertrauen die Staͤdte⸗Ordnung verlieh, und dadurch Begruͤnder der se⸗ gensreichen Erfolge derselben wurde. Die Commune wuͤrde es sich stets zu einem heiligen Bestreben gereichen lassen, dies Vertrauen zu erhalten und zu perdienen, und der vaͤterlichen Huld wuͤrdig zu seyn, von welcher dieselbe in diesem Jahre wieder erneute und sie so hoͤchst begluͤckende Beweise erhal⸗ ten habe. — Ein darauf von dem Sprecher ausgebrachtes Lebe⸗ hoch auf das Wohl unsers erhabenen Monarchen und seines Koͤniglichen Hauses wurde von den Anwesenden mit einer herzlichen und innigen Theilnahme dreifach wiederholt, und bezeugte die ehrfurchtsvolle Liebe und treue Anhänglichkeit der Versammlung an den Vater seines Volks. Bei dem Mahle, bei welchem gesellige Unterhaitung mit sehr wohl besetzter Vokal⸗Musik wechselte, wurde auf den Antrag des Vorstehers der Stadtverordneten⸗Versammlung, Hrn. Desselmann, nach dem schoͤnen Armenliede: „Barm⸗ herzig ist der Herr und mild!“ eine sehr reichlich ausgefal⸗ lene Sammlung zur Verstärkung der Stiftung vom 17. Nov. 1822 veranlaßt. — Diese Stiftung wurde damals zum ewi⸗ gen Gedaͤchtniß der so froh erlebten Feier des 25jährigen Re⸗ gierungs⸗Antritts Sr. Majestät des Köoͤnigs durch die Com⸗ mune begruͤndet. Sie hat den Zweck, wohlgerathenen 858 lingen des hiesigen Waisenhauses aus den Zinsen eine Praͤ⸗ mie von 50 Rthlrn. zu ertheilen, und diese bei der ebenfalls von der Commune gestisetren Sparkasse so lange zu bewahren, bis sie nach fortgesetzter guter Auffuͤhrung in dem unterdes⸗ sen angetretenen Beruf dieser Beihuͤlfe zu ihrer Etablirung, Verheirathung u. s. w. beduͤrfen.
Die Feierlichkeit, an welcher auch mehrere hohe Staats⸗ Beamte, viele bei der Communal⸗Verwaltung so thäͤtig mit⸗ wirkende Geistliche, und mehrere andere geehrte Personen, Theil nahmen, hatte alle Anwesende mit dem erhebenden Ge⸗ fuͤhl beseelt, wie gluͤcklich ein Land sey, das fest auf Gott und seinen Koͤnig baut.
— Aus Lyck, vom 12. Nov. wird gemeldet: In vori⸗ ger Woche ist hier endlich eine seit geraumer Zeit ihr Unwe⸗ sen treibende Diebesbande entdeckt worden, welche bis in die Gegend von Tilsit verbreitet ist. Der Anfuͤhrer derselben und 9 seiner Mitschuldigen sind bereits verhaftet. Der Ein⸗ bruch auf dem hiesigen Schlosse, die Beraubung der Stadt⸗ gerichts⸗Sportel⸗Kasse, der Diebstahl beim Depositorio des Ju⸗ stizamts Oletzko und der mißlungene Einbruch in der hiesigen Kreis, und der Accise⸗Kasse sind, dem Vernehmen nach, die schon eingestandenen Verbrechen jener Bande.
— Zu Breslau fiel am 10ten d. M. ein 9 Jahr al⸗ tes Maͤdchen, welches sich unvorsichriger Weise auf einem vom Ufer nach einem auf der Ohlau befindlichen Flosse gelegten Brette schaukelte, in den Fluß, wurde aber durch die Ent⸗ schlossenheit des 13 Jahr alten Sohnes des Schiffers Bucksch, welcher sogleich mit einem Kahne herbeieilte, gerettet. 8
— Aus Koln vom 16ten d. wird gemeldet: „Der Rhein ist sehr stark im Anschwellen, te Nachmittags um 4 Uhr ist die Rheinhoͤhe bereits 16 ¾ Fuß. Die Ufer werden sehr bald uͤberschwemmt seyn.“
Die „Jahrbuͤcher fuͤr wissenschaftliche Kritik“ enthalten in No. 96 nachstehende Recenston des (letzthin bereits von uns erwaͤhnten) Werkes:
Wiens erste aufgehobene Tuͤrkische Belagerung, zur dreihun⸗ dertjaͤhrigen Jubelfeier derselben, zum Theil aus bisher unbekannten christlichen und Tuüͤrkischen Quellen erzaͤhlt von Joseph Ritter von Hammer. Mit 30 Deilagen. Pesth 1829. in N. A. Hartlebens Verlage. XX. 174 S. 8.
Diese Schrift, deren Veranlassung der obige Titel be⸗ zeichnet, ist sowohl wegen der aussührlichen und sorgfaͤltigen Darstellung der merkwuͤrdigen Begebenheiten, mit welchen sie sich beschaͤftigt, als wegen der Mittheilung mehrerer gleich⸗ feltigen und bisher unbekannten Nachrichten uͤber dieselben v den Veilagen eine sehr dankenswerthe Gabe. Am 11.
Mai 1529, einem Montage, als dem säͤnstisftens Wochentage zur Reise und zum Aufbruche nach dem Glauben der Mu⸗
Literarische Nachrichten. 8— 8 8