1829 / 330 p. 8 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

en zaͤhlt.

licch, als fuͤr die hiesigen Verhaͤltnisse nicht passend, abweisen moͤchte, ohne zu beruͤckschtigen, daß seit 30 Jahren ganz ge⸗

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die Zahl der damit beschaͤftigten Meister l Gehuüͤlfen. Von vielen minder zahlreichen Sewerben enthaͤlt sie nur die Zahl der Meister allein. Es haͤtte daher auch schon aus diesem Grunde die vorstchend aufgestellte Ansicht nicht auf gleiche Wrise allgemein durchgefüͤhrt werden koͤnnen. vE 8 bn 0 Man ist im Allgemeinen noch sehr geneigt, die Hinder⸗ nisse, welche dem Aufschwunge unferer Industzie, und beson⸗ ders einiger Gewerbszweige, in deren Betrieb das Ausland quffallend vorgeschritten ist, entgegen stehen, dem Zuuftgeiste zutzuschreiben, von dem man sich immer noch nicht ganz treu⸗ nen kann. Daß diese Meinung wohl nicht ganz ohne Grund

7 sey, scheint aus der Erwicderung hervor zu gehen, welche der

in Nr. 281 der Staats⸗Zeetung enthaltene Aufsatz üͤder den Gebrauch der Sodaseise im Lande, Seitens des hiesi⸗ gen Seifensteher⸗Gewerks, in den beiden Berlinischen Zeitun⸗ Zen vom 9. und 10. Nopemher, erfahren hat. An andern Drten im Lande zeigt sich freilich eine solche Uebereinstim⸗

mung und Abneigung gegen die Annahme neuer Arbeits⸗

Methoden nicht in cben dem Maaße, denn in Potsdam z. B. betreidt ein dort wohrhafter augeschener Seifensieder die Soda⸗ seise⸗Fabrikation schon laͤngst mit gluͤcklichem Erfolg, und dies geschieht auch au vielen Orten jenseits der Elbe, so wie in den Preußischen Rhein Previnzen. Sollte das Berliner Seifen⸗

gedergewerk olso allein so sehr an dem bisher Gewoöhnten,

haͤngen, daß es das ihm vor Angen gestellte Beispiel ganz und gor keiner Begchtung werth finden, und die stehende Fabrikation von vorn herein ledig⸗

waltige Veraͤnderungen in den Gewerben vorgegangen sind, und daß jetzt etvas sehr wohl gedeipen ⸗kann, koas damals noch nicht Wurzel fassen und aufblühen konnte? Wir sehren n dieselhe Erscheiuung im Seidenhau, und in der Kunkeltuͤben⸗Zucketfohrikation, die lange vernachlaͤssigt wor⸗ den sind, usuerzich abe; wieder in Aufnahme kommen, und Erfolge versprechen, die man fruüher nicht ahndete, so daß inan jetzt in Fraokeeich schon 153 Runkelrühen⸗Zuckerfabri⸗

Die Bemühungen Heembstödts, die Sodasalfe⸗Fabrila⸗ tion zu jener Zeit im Lande einzuführen, blieden ohne Erfolg, weil die damals bestehenden Vethältnisse denselben noch nicht zusprachen. Eben so konnten die ruhmlichen Leistungen Herr⸗ manns zu Schöouehack, ohgleich derjelbe fortwährend jährlich mehrere tausend Ctr. zohe Soda an Seifensteder der dorti⸗ gen Gegend ahsetzt, doch nicht so⸗umfassend werden, als sie es unter günstigen Umstzuden geworden wöͤren; und es ist in jedem Falle sehr zu bedauern, daß die Bemühungen dieser

G hochverdienten Maͤnner keine genuͤzendere Erfolge gehabt haben.

Das Fehlichlagen der damaligen Versuch⸗ kann keinen gelten⸗ den Beweis fuͤr die Verwerflichkeit der Dache in der jetzigen Zeit ahgeben. Man ist seitdem in Wissenschaft und Kunst weiter vorge⸗ schritten, und der ind üstriöͤse Geist hat uͤberall eine ganz an⸗ dere Richtung genommen. Die Müutel zum Betriche der Ar⸗ beiten haden sich unendlich vermehrt und vervolkkommnet. Pei⸗ spielsweise mag hier nur erwaͤhnt werden, daß man damwals upch keine hastsaren gußeisergen Kessel von eincger Gröͤße ha⸗

n konnte, aber zur Bereitung von Seife aus roßer oda noͤthig sind, weil kupferne Kessel dazu nicht taugen⸗ Irhzt liesert man sie von Capac'tät, und zur Soda⸗ seife Fabrikztion von 5 Fuß Durchmesser, 31 Juß Tiese 29 0

einem Gewichte ven nur 11. b16 12 Centnern in einer

2uten Peche sehbab. dasß sie jede Abkützlung vertragen. e 8

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Ue Anführungen des Seisensieder⸗Gewarks verlieren zwar schon jedes Gewicht, wann man ihnen lehiglich die

g . Erscheinungen im Auslandg c Ut, und auf den Flor r Dodascise Fabriken in ee himwelset.

ennoch wuͤrde der Varfasser des früheren, diesen Gegen⸗ ud betreffenden Zeitungs Artikeis die von den Gegnern r Sodaseise gemachten Einwuͤrfe hier aussuͤhrlich und voll⸗ dig widselegen, wann er nicht, aus Rücküchten der Villig⸗

keit, um deshalb davon abstehen müͤßte, weil Erstere ihrer⸗ seits hbereits auf das Bestimmreste erklaärt haben, sich auf

keine weitere Discussion in den Zeitungen einlassen zu . 2

Köunigliche Schausptele Sponnabend, 28. Nov. Im Schauspielhause: Der erste Eindruck, Lustspiel in 1 Aufzug, nach dem Franzöoͤsischen von v. W. Both. Hierauf: Das Räuschchen, Lustipiel in 4 Abtheilungen, von C. F. Bretzner. (Mlle. Fournier, vom Koͤnigl. Saͤchsischen Hoftheater zu Dresden: Wilhelmine, als Gastrolle.) *

Sonntag, 29. Nov. Im Opernhause: Die Zerstrenten, Posse in 1 Aufzug, von Kotzehue. Hierauf: Der Barhter 8— Sevilla, komische Oper in 2 Abtheilungen; Musik vo

ossini. g Im Schauspielhause, Spectacle domandé. 1) La se- conde représentation de: La haine d'ane femme, vante- ville nouvean en 1 acte, par Seribe. 2) Yelva, ou: POr. pheline müette, pièce en 2 parlies. par Seribe.

In Potsdam, zum erstenmale: Ein Stuͤndchen Incog⸗ nito, Versspiel in 2 Abtheilungen, nach einer wahren Be⸗ gebenheit, vom Dr. C. Töpfer. Hierauf: Launen des Zu⸗ falls, Lustspiel in 3 Abtherlungen, nach Juͤngers „Strich

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durch die Rechnung“, von C. Lebruͤn.

Montag, 30. Nov. Im Schauspielhause: Emilie Ga⸗ lotti, Trauerspiel in 5 Adtheilungen, von Lessing. (Mlle. Fournier: Emitte, als Gastrolle.) 3

Ksömntgsstodtsches Theater :; 6

Sonnabend, 28. Nov. Stille Wasser sind tief, Lust⸗ spiel 4 Atten. Nach dem dritten Akte und zum Beschluß werden die sechs Alpensänger, Herren Fischer, Stark, Schultz, Daburger, Soͤllner und Debiasy Steyrische National⸗ Ge⸗ saäͤnge ꝛc. vortragen.

Sonntag, 290. Nov. Polder, der Scharfrichter von Amsterdam, oder: Die Macht des Vorurtheils, Melodrama in 3 Akten. Hierauf: Das Fest der Handwerker.

Moutag, 30. Nov. Die Wittwe und der Wittwer, oder: Treue bis in den Tod Lustepiel in 1 Akt, Hierauf: Der Kaltbrenner, Posse mit Gesang in 1 Akt. Dazu: Steyrische Alpengesaͤnge. 23

Berliner Börse. SEe üer mn

Den 27. November 1829.

Amtl. Fonds- und Geld. Cours-Zettel. (Preuss Cour)

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Hüt.-Hchula-Src 4] 99911)b99 ½ [zehlenische do. 4 1028 be. Engl. Anl. 18 5 105 ½ [bowm. om. do. 5 —. Pr. Eagl. Anl. 22% 5 105 falark. do. do. 5 1 Kuru. Ob. 7.1.C. 4 99 0O⸗tpr. do. do. 5 108 2 108 ¾ Jeum. Int. Seh.d. 4 99½ Rnekst C. d Kmb— 75 1 Berl. Stadt-Ob.] 4 t0 do. do. . Nukb. 741 Königsbg. do. 4 ] 98 Zins-Sch. d.Kmb. 77 Eminger. do. 5 102 ½ dito d Nmb.—77. Danz. Jolin THZ. 38 Westpr. Plab. A+ 4 100 w—

dita dite B. 4 99 ½ 1 99¾ [Hall. velbvr. Duc. Croldlm. Pos, do- 4 10ü1 ½9 m Neue dite Ostpr. Pfaudbct.] 4 100 ½ sFriedrichsd'or. Pomm. Pfandbr. 4 ꝙm- 105% Disconto ... Kur-u. Neum. do.] 4 106 1105 ⁄%

Auswärtige, Börsen.

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zu 100 35 174 Brief.

Paris, P. Mav. Zproc. Rente. in coar. 86 Fr.

Neueste Borsen⸗RNachrichten. rankfurt a. M., 21. Nov. Oecterr. 58 Mataklig. 102 ½. Bank⸗Aetien 1432 Partial⸗Obligat. 132 ¾ Geld koose

öproc. Rente sip cour. 108 Fr. 70 Cent.

Redacteur Jo

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Cottel