1829 / 337 p. 5 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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zur Allgemeinen Preußischen Staats⸗Zeitung Nr. 337. B

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eingefunden hatte, um Denenselben ihre Chrfurcht zu bezeigen; die ebenfalls daselbst zu gleichem End⸗ zweck angelangten Katalonischen Behoͤrben, als; der Graf b'Eepana, General⸗Capitain und der Intendant her Provinz, so wie auch Deputationen des Gerichtshofs und der uͤbrigen höheren Civil⸗, Militair, und Geistlichen,⸗ Behoͤrden wurden zum Handkuß gelassen. Hierauf setzten die hohen Reisenden ihre Reise nach San Fernande fori, wo Judel und Freude ihnen entgegenschallte. Am 13ten d. M. war die 10te Mor⸗ gen⸗Stunde zur Adreise bestimmt worden, da der Koͤnig bei⸗ der Sicilien jedoch die Festung von Figueras sehen wollte, so wurde die Abfahrt bis um 112 Uhr 2gebhs Am naͤm⸗ lichen Tage langten die hohen Reisenden gluͤcklich Gerona an, statteten unverzuͤglich einen Besuch bei dem Köͤrper des heiligen Narciß ab, welcher in der Kathedral⸗Kirche aufbe⸗ wahrt wird, nahmen das, in dem weiblichen Kapuziner Kloster befindliche, seiner höͤchst eleganten Architektur wegen, außer⸗ ordentlich merkwuͤrdige Badehaus der allgemeinen Mei⸗ nung nach ein Kunst aus den Zeiten der Araber in Augenschein, ließen alle Behoͤrden ebenfalls zum Handkuß und nahmen Abends die, viele Sinnbilder enthaltende Illu⸗ mination, in Augenschein. Am l4ten Morgens verließen Hoͤchstdieselben die Stadt Gerona, nahmen auf der Haͤlfte des Weges in einem Hause, Mafanet de la Selva genannt, ein Fruͤhstuͤck ein, und langten, nachdem Sie bei dem schoͤnen Werter eine Strecke Weges zu Fuß gegangen waren, Abends um 6 ½ Uhr in Canet an, wo eine hoͤchst glaͤnzende Illumi⸗ nation von den ersten Häusern der Vorstadt an, bis zum Pallast auf eine magische Art das Dunkel der Nacht in Ta⸗ geshelle verwandelte. Am 15ten haben, dem Reiseplan zu⸗ folge, die hohen Reisenden sich nach Barcelona begeben, wo Höchstdieselben 4 Tage lang verweilen werden. Der Graf von Bornas, welcher den erhabenen Reisenden bis zur Graͤnze entzegen gesandt worden, hat im Namen Sr. Majestaͤt auch Ihre Köͤnigliche Hoheit die Herzogin von Berry dringend eingeladen, mit nach Madrid zu kommen. Ihre Koͤnigliche Hoheit hat jedoch solches aus dem Grunde abgelehnt, weil sie als Franzoͤsische Prinzessin dazu der Erlaubniß Ihres Souverains bedürfe. Der Herzog von, Caraman ist vor einigen Tagen zum Besuch bet seinem Schwiegersohn, dem Königl. Französischen Botschafter am hiesigen Hofe, Vicomte von St. Priest, hier eingetroffen. Der außerordentliche Gesandte und devollmaͤchtigte Minister der Vereinigten Staa⸗ ten von Nord⸗Amerika am Spanischen Hofe, Hr. Cornelius Peter van Neß, ist nebst seiner Familie am 10ten d. M. in

Cadix angelangt.

Franzosen und Spanier

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lobe enthält Nachrichten aus Lissabon

vem 2 2182 den g. Zustand als fortwaͤh⸗ rend schr traurig schildern. Nach fuͤnfmonatlisher Duͤrre waren Regengüsse eingetreten; Mangel und Hungersnoth nahmen and. Viele Kaufleute schickten sich zur Aus⸗ wanderung an. Die oͤffentlichen Beamten wurden mit An⸗ weisungen bezahlt, an denen 30 pCt. verloren gingen. Es ist indessen der Reaierung gelungen, sich durch Verpachtung des Tabacks⸗ und Seifen Regals 40,000 Pfd. 24 verschaffen, und damit die Soldaten zu defriedigen. Zu St. en be⸗ fanden sich 501 Gefangene; bret Schiff⸗ wurden ausgerüstet, Uum einen Theil derselben nach den Afrikanischen Besitzungen zu deportiren. Es wird ferner gemeldet, daß der Marquis von Bahia nach Madtid abgehe, um dort fuͤc Dom Mtguel zumn eine jüngere Tochter des Koͤnigs von Neapel anzuhalten. Verbiahang mit Spanlen sucht man auf jede Weise zu erleichtern, und sind die Wege dahin bedeutend verbessert worden. Dlrs oldaten⸗Vergiftung auf Madeira *) hat dort außer⸗ ordentliche Unruhe erreat Am 23. Oct. erkrankten naͤmlich 100 derselben ganz plötzlich, von deuen 5 im Hospitale star⸗ ben. Es verbreitete sich das Gerucht, der Commissaͤr Baxixa, ein Genueser, habe das 13t2 Infanterie⸗Bataillon, welches im Rufe constitütionneller Gesinnungen steht, durch Gift ausrotten wollen. Baxixa wüurde am 26. Oct. durch die

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lieferung eines Fluͤgel⸗Adjutanten, Namens Japa, der aber entkam und Depeschen nach Lissabon uͤberbrachte.

Brasilien.

Ueber die Gruͤnde, welche der Kaiser Dom Pedro zu der Schließung der gesetzgebenden Versammlung gehabt habe, liest man in Franzoͤsischen Blaͤttern Nach⸗ stehendes: „Um die Discussion uͤber das Budget zu beendi⸗ sen und den Betrag desselben festzustellen, schien eine Ver⸗ aͤngerung der Sitzung noͤthig zu seyn. Allein die Wendung, welche die Debatten gleich zu Anfang nahmen, so wie die geringe Schonung, mit welcher die Deputirten auf große Ersparnisse in den Ausgaben der Ministerien, und nament⸗ lich der des Kriegs und der Marine drangen, und die sich im Ganzen auf 110 Millionen beliefen, verhinderten dies. Man sprach bereits von der Abtakelung der meisten Kriegs⸗ schiffe, und von der Entlassung der auslaͤndischen Officiere bei der Marine. Die Minister geriethen uͤber die Folgen, welche diese Maaßregeln haben mußten, wenn sie angenommen worden waͤren, in Schrecken, und suchten ein Mittel, um dem zuvorzukommen. Der 3. Sept. bot sich ihnen als der von der Verfassung zum Schlusse der Kammern festgesetzte Tag ganz natuͤrlich dar. In einem Lande wie Brastlien, das so ausgedehnte Kuͤsten hat, und wo die Land⸗Communi⸗ cationen zwischen den einzelnen Provinzen unwegsam sind, wuͤrde die Vernichtung der Marine nur dazu dienen, aus den Provinzen Maranhao, Para, Fernambuc und Bahla kleine Republiken zu bilden, und den Gaͤhrungsstoff zu Unord⸗ nungen, der dort ohnehin taͤglich mehr einwurzelt, zu vermehren. Der Kaiser, der im Verlaufe der Sitzung von heftigen Aus⸗ faͤllen nicht verschont geblieben war, sah mit Freuden den 3. September herrannahen, ohne daß etwas hinsichtlich des Budgets festgestellt war, obgleich er wiederholentlich die Kammer aufgefordert hatte, sich mit den Finanzen und den gerichtlichen Institutionen zu beschäftigen, in⸗ dem er es fuͤr angemessen gehalten habe, die Kammer außerordentlich zusammenzuberufen, um ihr mehr Zeit zur Abfassung guter und die Ruhe sichernder Gesetze zu geben. Aber die außerordentliche wie die ordentliche Sitzung i uͤber gefaͤhrlichen und betruͤbenden Debatten und uͤber P nen zu einer Anklage gegen die Minister . Am Tage des Schlusses hatte sich eine große Anzahl neugieriger

Zuschauer in dem Sitzungssaale versammelt. Man erwar⸗

tete allgemein, daß der Kaiser eine Rede halten und die

Kammer um das Resultat ihrer Arbeiten befragen werde; er sprach aber nur mit ernstem Ton die Worte: „„Sehr erlauchte und sehr wuͤrdige Repraͤsentanten der Brasiliani⸗ schen Nation, die Sitzung ist geschlossen.“ Um die noͤ⸗ thigen Fonds fuͤr die Ausgaben der verschiedenen Ministe⸗ rien herbeizuschaffen, wird, wie man glaubt, ein Staatsrath zusammenverufen werden, indem die Deputirten nicht Zeit gehabt haͤtten, das Budget fuͤr 1830 festzustellen. Rio⸗ Janeiro wuͤrde den Anblick vollkommener Ruhe gewäͤhren, wenn nicht dieser Geist der Opposttion gegen die Regierung die Mitglieder der gesetzgebenden Kammern aufregte.“

Vereinigte Provinzen vom La Plata.

Die in Buenos⸗Ayres erscheinende Zeitung Gaceta Mercantil, vom 17. August, wuͤnscht der Republik Glück zur Zerstreuung der Wolken, die den politischen Horizont verdunkelten, und versichert, daß die neuen Minister alles Moͤgliche thun wuͤrden, um Ordnung und Wohlfahrt wieder herzustellen. Die Zolleinnahme in Buenos⸗Agyres belief sich

im Laufe des Juli⸗Monats auf beinahe 650,000 Dollars

und bis zum 15. August war sie verhaͤltnißmäßig eben so be⸗ deutend, so daß die Regiernng in Zeit von anderthalb Mo⸗

naten durch den Handel allein gegen eine Millio beziehen konnte. n Dollars

Mittel⸗Amerika.

Die Guatemala⸗Zeitung vom 30 981 m 30. Juli meldere der im Jahre 1826 durch den 1

591† Straßen geschleppt und nur mit Muͤhe gerettet. Man factoᷣ ste brachte ihn an Bord einer Kriegshrigg; die Soldaten aber bestanden darauf, daß er wieder ans Pand geschafft und ver,

baftet würde, was auch geschah. Auch forderten sie die Aus⸗

Föderal⸗Congreß sich am 24½ 3,* wieder versam

8 . F. me General Morazan sey mit seinen Officieren erschte 1§½ 5982, den Congreß zu installitren und habe Herrn Bär aneea imm

buchstäblichen Sinne gezw. is

irꝙ e gezwangen, interimistisch Praͤstdent der Republik zu werden. Hierauf wurde, dere A☛ 5 1““ das Foöͤderativ⸗Sylctem