1829 / 339 p. 7 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Sprichwoͤrtern V

nisse zu Frankreich und England: „In Hinsicht Frankreichs hat unser Gesandte den Auftrag erhalten, sein Moͤglichstes in thun, um fuüͤr den unserem Handelsstande verursachten Schaden Ersatz zu erhalten Was England betrifft, so wänscht der Präsident ernstlich, und hat auch dazu mit aller Aufrichtigkeit Schritte gethan, die zwischen jener Regierung und der unsrigen obwaltenden Mißverständnisse auf eine Weise beendigt zu sehen, die, fuͤr deide Theile aunehmlich und vortheilhaft, den Grund zu einer dauernden Eintracht legen möge.“ 8 Nach Privat⸗Nachrichten aus Washington ging vort die Rede, das der Staats⸗Secretair der auswoͤrtigen Ange⸗ legenhetten, Herr van Buten, ein sehr verbindliches . an den auf seiner Abreise begriffenen Brasilianischen Ge⸗ schäftsträger, Herrn Robello, erlassen und ihm zu e eise die Benutzung eines Kriegsschiffes n dagr. Herr Robello habe solches auch anfaͤnglich ais eine Gefäͤllta⸗ keit angenommen, demnaͤchst aber, sobald er von der Aner⸗ kennung Dom Miauels Kenntniß erhalten, mit dem Bemer⸗ ken abgelehnt, daß er diese —5292 als feindselig gegen die Brasilianis⸗ ung betrachte. 1 x III““ s6ren d. M. von hier nach Cadix abgegangenen Packetbvete hat sich unser neuer nach Madrid bestimmter Gesandte, Herr van Reß mit seiner Familie nach Cadix eingeschifft -). Mehrere aus Mexiko verwiesene Spa⸗ nier denutzten diese Gelegenheit, um sich eeeen Meriko. sa s ie 2 jder Zeitung vom 19. Rov. meldet, daß geͤe Por⸗ mach einer Fahrt von 28 agen jam 10ten d. M. in Cadix angelangte Nord⸗ Amerikanische Fregatte „Fabius“ ans Tampico folgende Nachrichten erhalten babe: „Eine Diviston republikanischer Truppen, die sich gegen Tampico in Marsch gesetzt hatte, stieß unterweges auf eine Abtheilung der Armee des General! Barradas, welche nach Altamira hin ihre Richtung nahm, und, nachdem es zwischen beiden zum Gefecht gekommen war, wurden die Rebellen total geschlagen und genoͤthigt, eiligst die —₰+₰ zu ergreisen, indem sie 700 Gefangene zuruͤckließen. a der Spanische General keine Cavallerie bei sich hatte, so konnte er den Feind nicht verfolgen, um ihn ganz zu ver⸗ nichten, und so zog er (Varradas) sich sey es um des⸗ halb, weil ihm Reiterei fehlte, oder weil er in Erfahrung gebracht hatte, daß Santa⸗Ana mit mehr als 1000 Mann uͤber den Fluß gegangen war, um 200. Mann Koͤnigl. Trup⸗ pen anzugreifen, welche sich in Tamaulipas befanden nach Tampico zuruͤck. Es war ein gluͤcklicher Entschluß von ihm, denn er langte zur Zeit an, als das Gefecht gegen die 200 Mann voch dauerte, und so gelang es ihm, nachdem er das Gefecht gegen Santa⸗Ana noch neung Stunden fort⸗ bbe⸗ denselden zur Flucht zu zwingen, ihn wieder uͤber den luß zurückzutreiden, und ihm einen ziemlichen Verlust zu verursachen. In dem Gefecht blieb ein gewisser Zubiaga, panier und Kaufmann in Tampico, und auf der Heerstraße von Altamtra nach San Luis wurde ein Buͤrger, Namens on Lorenzo Cortina, von den Insurgenten ermordet.

Bermischte Nachrichten.

BGBurckhardt's Reise in Arabien.

Ans 522% Nr. 311 dieser Zeitungl. Im Monat November, dem Anfange der Pilgerzeit, langten zahlreiche Karapanen aus verschiedenen Gegenden in Metka an. Die stärkste war die Syrische, welche 4 bis 5000 Personen und 15,000 Kameele zaͤhlte —. Auf dem Festzuge nach Arafat, welchen bie Bewohner von Mekka und Djidda, so wie die fremden Ankoͤmmlinge zu dieser Zeit in jedem 522 machen, und an welchen auch ich mich diesmal an⸗ I hatte ich von Neuem Gelegenheit zu g wie 1 nstößtge und die Sittlichkeit beleidigende Vorfäͤlle ein Pilger auf seiner Wallfahrt nach dem heiligen Lande mit anschen muß, und wie wenia dieselde daher geeignet seyn

mag, seine inneren reltgiösen Empfindungen zu laͤutern. Die

Haͤufiakeit solcher scandalosen Vorfaͤlle scheint dieselben ge⸗

wissermaaßen legalisirt und zugleich zu mehreren gebraͤuchlichen

teranlassung gegeben zu haben, deren Sinn

.—* Siehe den Artikel Madrid in N Staats⸗Zei⸗ tun⸗ um. 337 der 1 seeen“ erfolgte Ankunft des Hrn. van Reß in Cadix

**) Nach El Fasy befanden sich in d e der Mutter des

dahin geht daß die Hadjys (Pilgrimme) weniger religits und zuverlässig seien als andere Personen. Nachdem die Ka⸗,

ravanen der Pilgrimme die Hauptstadt wieder verlassen hatten, 8

schien diese ganz veroͤdet zu seyn. Von den glaͤnzenden Kauflaͤden blieb nur der vierte Theil in seinem alten Prunk. In —— 1 durch welche man sich vorher wegen des Getuͤmmels und der Volksmenge mit Gewalt hindurch draͤngen mußte, begegnete

man nur wentoen zerlumpten Bettlern, welche oft ihre bittende w Stimme vor Haͤusern erhoben, deren Bewohner schon üngf

von dannen gezogen waren. Alle Arten von Unrath bedeck. ten die Wege, und Niemand schien dazu berufen, denselben wegzuraͤumen.

der Stadt viele todte Kameele, deren Koͤrper selbst bis in 8

drigen Geruch verbreiteten.

nenden Araber gingen nie aus, ohne sich kleine Stückchen

Baumwolle, die sie zu dem Ende beständig um den Hals ge, 2

bunden trugen, in die Nase zu stopfen. 1u

Am 15. Jan. kleinen Karavane von ungefaͤhr 15 Kameelen. Der Weg war Anfangs ganz eben, und fuͤhrte uns durch das sehr wohl bebaute Thal Wady Fatme. Am folgenden Tage zogen wir durch Thaͤler, welche mit Acazien⸗Baͤumen bewachsen sind. Gegen Abend entfernte ich mich ein wenig von der Karavane, haäͤtte

Beduinen uͤberfielen, und da sie mich fuͤr einen Deserteur

*

aber beinahe Ursache gehabt, dies zu bereuen, indem mich 8 2

der Tuͤrkischen Armee hielten, fuͤr ihre gesetzliche Prise erx.8— 2 Zum Gluͤck naheten meine Begleiter bald heran,

klaͤrten. und meine Angreifer zogen sich bei deren Anblick in —2 Schnelligkeit zuruͤck. Meine Reisegefaͤhrten waren groͤßesten Theils Malayen, und zwar, mit Ausnahme einiger Weni⸗ gen, die von der Kuͤste Malacca kamen, Britische Unterthaa- nen aus Sumatra, Java und der Kuͤste Malabar. Sie

studirten den Koran selbst während der Reise sehr fleißig Sie hassen die Engloͤnder, obgleich sie ihnen nichts vorzuwera⸗—

fen wissen, als daß dieselben zu viel Wein trinken und 0b) gleich sie eingestehen, daß ihre Regierung sehr gut sey. Am 17ten kamen wir durch den Marktflecken Kholeys. Bald darauf erblickten wir in einer Entsernung von 20 bis 30 Englischen Meilen einen hohen Gebirgsruͤcken mit scharf ge⸗ zeichneten Umrissen und einzelnen sehr erhabenen Gipfeln. Im Uebrigen war der Weg hoͤchst einförmig und die Hitze trotz der Jahreszeit unertraglich. In dem Dorfe Rabegh, in dessen Naͤhe dicke Palmen⸗Waldungen unterhalten wer⸗ den, kamen wir dem Sre auf 6 bis 7 Meilen nahe. Wir trafen hier einen Afghanen, der die ganze Reise von Kabul dis Mekka zu Fuß gemacht hatte, und den Ruüͤckweg in der⸗ selben Art zuruͤckzulegen gesonnen war. Bald erblickten wir den höchsten Berg dieser Gegend, welcher Djebel Ayonb heißt, und von einem wilden Stamme, den Owf⸗Bezuinen, bewohnt wird, welche durch ihre Räubereien den Weg sehr unsicher machen. Am 22sten traten wir endlich in die hohen Gebirge ein, welche wir schon lange gesehen hatten. Zwar gelangten wir nur durch sehr unfruchtbare Thaͤler, doch sollen zu bei⸗ den Seiten auch fruchtbare Stellen seyn, und nament⸗ lich waͤchst in einigen Thaͤlern dieser Bergkette der Ara⸗ bische Balsam⸗Baum. Nach einem ziemlich beschwerlichen Marsche kamen wir in das hochgelegene Dorf Es⸗Szafra, wo man Datteln und einiges Getreide baut. Es wird von Beduinen des Beni Salem⸗Stammes dewohnt. Bemerkens⸗ werth ist es, wenn von diesen Jemand einen Andern tödtet, die Familie des Letzteren vdn Jenem eine Geldstrafe erhaält, die 800 Dollars beträgt, und nicht nur von dem Moͤrder, sondern auch von dessen Angehoͤrigen anfgebracht werden muß. Zu Dar el Hamra, einem unbedeutenden Weiler, ward mein Gepaäck, waͤhrend ich mich von meinem Kameele entfernt hatte, durch die Eingebornen gepluͤndert. Dieselben sind we⸗ gen ihrer verwegenen Raͤubereien beruͤchtigt; die gewoͤhnliche Art, sie zu bestrafen, wenn sie auf der That ergriffen wer⸗ den, ist, daß man einen Pfahl durch ihren Körper stößt und sie auf diese Weise durchbohrt liegen laäßt. An einem der sol⸗ genden Tage durchkreuzten wir die rings von Bergen umschlossene Ebene Wady Shohada oder „das Thal der Martyrer.“ Hier fiel eine große Anzahl von Anbaͤngern Muhammeds im Gefecht mit den Feinden desselben. Rohe Steinhaufen bezeich Grabstaͤtten. Gegen das Ende unserer Renseaenen 8* ein heftiger Regen, dem ein scharser Frost solgte In der Nacht des 2sten gelangten wir vor die Thore von Medina, ,ön verschlossen und wir mußten mit nassen Klei⸗ ud mitten in einer empfindlichen Kalte den Morgen erwarten. Endlich zogen wir in die Stadt ein, in welcher ich ein zurn Zimmer in der Nähe der —ö, Ld zuerst mußte ich wiederum, wie zu Mekta die heiligen

.

Namentlich lagen an den äußersten Enden— * —,

die in der Mitte belegenen Bezirke hinein einen hoͤchst wi⸗ Sogar an den Wasserbehältern

lagen mehrere Hundert derselben, und die in der Naͤhe wochh.

1815 verließ auch ich Mekka mit einet

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