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8 Berlin,
Adams. Von diesen 8000 sind nur 300, entlassen worden. Sind ferner die Klagenden nicht damit enean im Schatz⸗ und und bei der inneren Verwaltung 40 ihrer Freunde gegen einen Anhänger der Regierung zu wissen? Von dem zu den genannten Verwaltungs⸗ weigen gehoͤrenden Personal, das man auf 4000 In⸗ ividuen, groͤßtentheils Freunde des Herrn Adams un Clay anschluͤgt, wurden nur 100 verabschiedet. „It es endlich der Opposition nicht genug, daß ihre FKerntllchen Blätter in Hinsicht amtlicher Bekanntmachungen von der Regierung beguͤnstigt werden? Was will die Sepshae denn eigentlich? Ist ihr der Besitz von se⸗ Drittheilen der oͤf⸗ fentlichen Aemnter etwa nicht hinlaͤng ich? Will sie vielleicht alle haben? — Was sie uͤber Mangel an Edelmuth im ge⸗ genwaͤrtigen Cabinet gegen seine Opponenten schwatzt, ist wahrlich aͤußerst laͤcherlich, und das ganze Geschrei uͤber den Beamtenwechsel gruͤndet sich auf nichts als auf die graͤbsten
Unwahrheiten.“
Inland.
15. Dec. In Nr. 206 der Staats⸗Zeitung von diesem Jahre ist der beiden von Sr. Kaiserlich Russischen Mazestat an Se. Majestäͤt den Koͤnig uͤbersandten Kanonen Erwahnung geschehen. Seitdem haben Se. Majestaͤt der Kaiser an des Koͤnigs Majestaͤt auch eine in Adrianopel ge⸗ nommene Turkische Fahne gesandt, welche 7 Fuß hoch und beinahe 10 Fuß breit ist, aus gruͤner mit Gold durchwirkter Seide 249 an einer Stange mit messingenem Knopfe getragen wird, und auf theils rothen theils gtuͤnen Feldern in verschlungener Arabischer Schrift Chalifen⸗Namen und Koran⸗Verse enthaͤlt, wovon nachstehend mit Hinweisung auf die in der hier eingeschalteten Zeichnung befindlichen Num⸗ mern die Uebersetzung folgt: 0
21 * 2 1 6 2 1 8 12 2 N⸗* 71
8
ahmud ist der
Gesandte Gottes. 8. 82
1 — 2. ein Gott als Allah. “ 8* 3. 8.,ne ist der Gesandte Gottes. u 4. Es ist kein Gott als Allah u. „ —— 9 5. Alah. 6. Muhamed. 7. SEvENVNb6s⸗ 8. Alt. 9. Osman. 10. Omar. 5. 11. Gott ist der Beschuͤtzer und Gott ist der Helfer. 12. Der Sieg ist von Gott und die Eroberung ist
8 ist nahe; bring den Muselmaͤnnern die froͤhliche Botschaft, o 8 med. .1— e denen, welche tapfer sind gegen die Un⸗ glaubigen, großen Lohn. Ehrenstellen, Vergebung der Suͤnden und Barmherzig⸗ keit, denn Gott ist nachsichtig und erbarmend. Fürwahr, Gott der Hoͤchste verleihet den Sieg uͤber sie Alle.
— Nachrichten aus Marienwerder zufolge war die ichsel, welche schon seit dem 20. Novp. stark mit Grund⸗
eis ging, am 25sten desselben Monats, bei Wasserstande von 7 Fuß 10 Zoll am Pegel zu Kurzebrack zum Stehen gekommen. Damit hatte denn die Schifffahrt aufgehoͤrt, welche im Laufe des gedachten Monats noch 79 Gefäße, theils leer, theils mit Materialwaaren, Wein und Salz, aufwaͤrts, und 79 Gefäße mit Getreide, so wie 26 Holzflösse abwaͤrts faͤhrte.
Wissenschaftliche Nachrichten.
Herr Villemain begann am 3. Dec. in der Hauptstadt Frankreichs seine Vorlesungen uͤber die Geschichte der Litera⸗ tur des Mittelalters. Der ausgebreitete Ruf des Professors machte dies Ereigniß zu einem der bedeutendsten der ganzen Woche. Alles eilte, um in dem geraͤumigen Hoͤrsaale der digen Sorbonne noch einen Platz zu finden, und obgleich die Vor⸗ lesung erst um 1½ Uhr beginnen sollte, so war der Saal doch schon um 12 Uhr so gedruͤckt voll, daß die spaͤter Kommen⸗ den sich genoͤthigt sahen, auf dem Corridor Platz zu nehmen und hier ein zweites Auditorium zu bilden, das, auf den Zehenspitzen lauschend, zufrieden seyn mußte, wenn einzelne Stellen des beredten Vortrages vernehmbar bis zu ihm ge⸗ langten. Auch die Zeitungs⸗Redactoren hatten nicht ver⸗ saͤumt, sich einzufinden, und drei hiesige Blaͤtter (das Jour⸗ nal des Débats, die Auotidienne und der Univer⸗ sel) berichteten bereits am folgenden Morgen uͤber diese erste einleitende Vorlesung. Ein Auszug aus diesen drei Beur⸗ theilungen duͤrfte vielleicht den doppelten Vortheil gewähren, eine Vorstellung von dem Inhalte der Vorlesung selbst, und einen Beitrag zur Charakteristik der genannten Blätter zu liefern. Nach einer Hindeutung auf den vorjährigen Cur⸗ sus des Herrn Villemain, welcher die Literatur des achtzehn⸗ ten Jahrhunderts aͤäußerte das Journal des Dé⸗ bats sich in folgender Art: „Diesmal befinden wir uns im 12ten Jahrhundert. Waͤhrend die Lateinische Sprache in allen von den Roͤmern unterworfenen Ländern die Sprache der Kirche, des Gesetzes und des Krieges war, bildete sich unter dem schoͤnen Himmel der Provence die Romanische Sprache und die Poesie der Troubadours, — eine Poesie, in welcher die vornehmen Herren und die geistvol⸗ len Maͤnner jener Zeit die Leidenschaften ihrer Ju⸗ gend wie den satirischen Groll ihres Hoflebens aus⸗ sprachen. Neben dieser edlen Zunft der Troubadours entstand eine andere buͤrgerlichere und positivere Literatur, eine Reihefolge von eben so ausfuͤhrlichen als spoͤttischen Er⸗ zaͤhlungen uͤber die Kloͤster, die Staatsmaͤnner, die Geistlich⸗ keit, kurz üͤber Alles, was 2 Chronik der Zeit gehoͤrte. Diese Erzählungen fuͤllten dicke Baͤnde, mit deren Lectuͤre man sich in den Städten wie auf dem Lande und in den Kloͤstern die langen Winter⸗Abende verkuͤrzte. Drei sehr ver⸗ schiedenartige Maͤnner, ein Pabst, ein Raͤuber und ein Koͤ⸗ nig, Gregor VII., Robert Guiscard und Wilhelm der Er⸗ oberer rissen um diese Zeit die Welt aus ihrem lethargischen Schlafe und gaben dadurch auch den Anstoß zu einem neuen geistigen Leben. Gregor VII., von groͤßerem und dauernderem Einflusse als die beiden Andern, faßte den Plan, Italien als den Sitz der geistlichen Macht zur Universal⸗Macht zu erheben. Die Bewegung, welche Gregor seinem Jahrhunderte gab, war ungeheuer; er weckte Italien aus seinem Schlum⸗ mer und versetzte dem Vergroͤßerungssuͤchtigen Deutschland einen toͤdtlichen Stoß. Die Kriege der Lombardischen Staͤdte unter einander steigerten die allgemeine Aufregung in hoͤherem Grade, als die Kriege der einzelnen Fuͤrsten es vermocht hat⸗ ten. Um diese Zeit erschien Dante. Wie Homer unt Kaͤmpfen geboren, war er ein Dichter wie Homer, abe 8 gleich auch Theologe und Partheimann, wie alle sein Mae buͤrger. Waͤhrend Italien von Kriegen verheert . 2 dete er sich eine Sprache und eine oesie. A wurde, bil⸗ roßen Gedi 6 Alles an seinem, 85 1 sein Eigenthum; allen seinen Haß, sei⸗
eeinen j Jraltänischen⸗ Genäehs nnh — 12, die Gluth des gefagd hat er darein verwebt. Die b M”n 1e-h- 82 8 fehlt nur noch die Entdeckung von 8. ie Erfindung der Buchdruckerkunst, um dn elalter zu vollenden. — Dies ist der Plan, den Hr. illemain sich vorgezeichnet hat, und der die verworrenste schwierigste Epoche unserer Geschichte umfaßt.“ — Die Auotidienne, sonst keine Freundin der neueren Ausichten,
dem mäͤßigeu