1829 / 349 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Wien, 10. Dec. Am vorigen Sonntag den 6. Dec. Abends ist hier der Erzbischof von Warschau, Johann Paul von Woronicz, Primas des Köͤnigreiches Polen, Abt von Lendz, Großkreuz des Weißen Adlers und des Heil. Stanis⸗ laus⸗Ordens ꝛc. in Folge einer langwierigen Krankheit, im dret und siebenzigsten Jahre seines Alters mit Tode abgegangen.

Spanien.

Madrid, 3. Dec. Ueber die Festlichkeiten, welche in Barcelona bei dem Aufenthalte Ihrer Sicilianischen Maj. und der Prinzessin Braut daselbst veranstaltet wurden, ist noch einiges nachzuholen. Am 17. Nov. beehrten die Koͤnigl. Reisenden einen von der dortigen Kaufmannschaft auf der Boͤrse gegebenen glaänzenden Ball mit ihrer Gegenwart; am 18ten .v sie von dem Balcon des Pallastes einen aus allen Zuünften bestehenden Masken⸗Aufzug in Augenschein, und wohnten am folgenden Tage einem zweiten, vom Stadt⸗ Magtstrate veranstalteten Balle bei. Am 19ten, als an dem Namenstage Ihrer Majestaät der Köͤnigin von Neapel, war Gratulations⸗Tour und Handkuß und hierauf große Parade, nach welcher die hoͤchsten Herrschaften das Fort Monjui be⸗ chtigten und das Landhaus des Kaufmann Gironella in zugenschein nahmen. Am Acsten verließen dieselben Barce⸗ lona, und sind, wie bekannt, uͤber Tarragona und Tortosa am 29sten in Valencia eingetroffen. Der Herzog von Ala⸗ on, welcher zu Anfang des Jahres 1820 seiner Stelle als apitain der Garde du Corps entsetzt wurde, wird diesen 8** wieder antreten. In der Armee werden bei Gelegen⸗ eit der Vermählung des Koͤnigs zahlreiche Befoͤrberungen statt finden; die 8 ältesten Brigadiers sollen zu General⸗ Majors, 12 Obersten zu Brigadiers und in der Garde so wie in der Linie klassenweise 8 Officiere von jedem Regimente befoͤrdert werden.

Portugal.

e Blaͤtter enthalten folgende Nachrichten aus Lissabon, vom 25. Nov.: 8 folo⸗ 12

„Die vorgestrige Hof⸗Zeitung Dom Miguels Geschäftsträger bei den Vereinigten Staaten seine Antritts⸗Audienz beim Präsidenten Jackson gehabt . Am 14. d. hatte der Englische General Consul in Lis⸗ abon, Hr. Mackenzie, den Visc. Santarem, den Paͤbstli⸗ chen Nuntius, den Spanischen Gesandten und den Nord⸗ Amerikanischen Geschäftstraͤget Hen. Brandt . einem Gast⸗ mahl gelaben. Der Nuntius kam nicht, weil Fasttag war. Santarem ging gleich nach der Mahlzeit nach dem Cerele bei der Marquega v. Pombal und erzählte dort, Hr. Ma⸗ ckenzie habe die Gesundheit Sr. Maj. Miguels J. getrunken, dessen Anerkennung durch England mit dem ersten Packet⸗ boot erfolgen werde. Es ist aber nichts dergleichen ge⸗ kommen.“

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.

New⸗York, 9. Nov. Berichte aus Louistanag melden den am 6. vorigen Monats erfolgten Tod des dortigen Gou⸗ verneurs, Herrn Derbigny, und die interimistisch erfolgte Er⸗ nennung des Herrn Beuvaris an seine Stelle. Diese Er⸗ nennung hat bei allen auf die Beobachtung der bestehenden Gesetze haltenden Personen die groͤßte Uzustiebenheit erregt, indem Herr Beuvaris nur 35 Jahr alt ist und ihm alle zu einem Posten, wie der ihm übertragene, mangeln.

Der bei unserer Regierung neulich accreditirte Geschäͤfts⸗ trager Dom Miguels, Herr Torlade d' Asjambusa, hat Herrn Joaquin Barrozo Pereira, der früher in Vollmacht der vo⸗ rigen Portugiesischen Regierung denselhben Posten bekleidete, vor den⸗ Distrikts⸗Gerichtshof von Philadelphia fordern las⸗ ken, um Herrn Darrozo zu zwingen, ihm die Papiere und Archive der fruͤheren Perr zeisoe Gesandtschaft auszulie⸗ fern. Am 90. des vorigen als wurde Letzterer in Folge . Ern“ esehls in's Gefaͤngniß 22. hrt, weil er

ungewöhnlich große Buͤrgschaft nicht

llen konnte. Vor einigen Tagen -- Sese Angelegen⸗

t vor Gericht 22 Die Advokaten des Herrn Var⸗ rozo behaupteten zu seinen Gunsten, daß man ihm keine Bürgschaft auferlegen duͤrfe, weil Herr Torlade zu einer sol⸗ chen Forderung nicht berechtigt sey, da die von ihm gefor⸗

derten Dokumente dem Koͤnige von Portugal und nicht sei⸗ ’s 8

amtlich an, daß

nem Repraͤsentanten gehoͤren; und daß kraft seiner Vor⸗ rechte als diplomatische Person, das gegen ihn eingeleitete Verfahren gänzlich aufzuheben sey. Der Gerichtshof nahm den ersten Rechtsgrund an, und behielt sich die Entscheidung uͤber den zweiten auf die naͤchste Sitzung vor, die in 8 To⸗ gen stattfinden soll.

„Die letzten Wahlen,“ sagt die hiesige Abendpo st⸗ „die in mehreren Staaten fuͤr die inneren Verwaltungs⸗Be⸗ hoͤrden stattgefunden haben, beweisen, daß die gegenwaͤrtige Regierung im Innern des Landes immer mehr an Kraft ge⸗ winnt. Am wichtigsten ist der Ausdruck der öffentlichen Meinung in Maryland, einem Staat, der dem Sitze der Regierung so nahe liegt und mithin gewissermaßen ein Au⸗ genzeuge ihrer Handlungen ist, und in welchem sich zeither die eifkaosten Anhaͤnger des Herrn Clay befanden; die Mehr⸗ zahl der dort neuerwaͤhlten Beamten sind Anhänger der gen Verwaltung. In Baltimore wurden nach dortigen Be⸗ richten 41 Freunde der gegenwäaͤrtigen Regierung und 34 von der Opposition erwählt. In Middlesex fiel die Wahl fast gänzlich fuͤr Herrn Jacksons Anhänger aus.“

In St. Louis in Louistana, einem Platze, der noch vor wenigen 2 e unbedeutend war, hat die Bevölkerung und die Zahl der Gebäude im vorigen Jahr auffallend zuge nommen. Das merkwuͤrdigste Beispiel, in dieser Hiusicht liefert indessen die Stadt Cincinnatt im Staat Ohlo,

im Jahr 1824 zwöoͤlftausend Einwohner hatte und setzt 5. schen 24 und 25,000 zählt.

Im Staat Illinois geht man damit um, eine öffentliche Schule zu errichten, wozu man einen Platz in Jacksonville⸗ einer in der Mitte des genannten Staates liegenden henden Stadt, auserwählt hat. Schon hat der Staat aus oͤffentlichen Mitteln 2,000 Dollars dazu hergegeben, und der Bau des Schulhauses begonnen. Auf einer in den Artamg⸗ tischen Provinzen circulirenden Liste sind bereits 6000 D lars untexzeichnet worden. Der Plan dieser Unterrichts⸗Am⸗ stalt enthält einen auffallenden Punkt, der vielleicht Folge der Verhaͤltnisse des Staates und des Mangels ab Handel und baarem Gelde seyn mag. Man ist nämlich de hin uͤbereingekommen, eine aus 140 Neres bestehende Meierel in der Naͤhe der Stadt anzukaufen, welche die Zöͤglinge luü

jewissen Tageszeiten .,— sollen; der Ertrag ih

rbeiten ist zu ihren Erziehungs⸗Kosten bestimmt. Staat Illinois enthält in diesem Augenblick eine Bevälkerung von 120,000 Menschen und erfreut sich eines mäßigen, 962 sunden Klima's, eines groößtantheils sehr fruchtharen Bodene und majestätischer schiffbarer Stroͤme.

Schon seit mehreren Jahren besteht in Washington Cint Verbindung von Personen, die sich unter dem Namen rikanische Lion senoe Gesehschafre hauptsächlich zu Zweck vereinigten, eine Colonie an der Afrikantschen K. zur Aufnahme freigelassener Neger zu stiften. Diese ung dem Namen Liberia bekannte Celonie ist in sterem Zuneh Seit Gründung der Central Gesellschaft in Washington ben sich ihr in eben so viel Staaten gestiftete *₰ 1 Vereine angeschlossen; unter diesen 11 Staaken gehören 9 ½ den sogenannten Sklaven⸗Staaten. Unter den in der leht

eit nach Liberia Ausgewanderten befanden sich 130 fr assene Sklaven. Da dieser Colonisationsplau weiter dehnt werden soll, so wird das Publikum in öffen Blattern zu noch lebhafterer Theilnahme aufgeforderte e mentlich das unsrige, das bisher nur wenig zu seiner D derung beigetragen hat. e

Zufolge einer von dem hiesigen Postamte erlassenen 8 kanntmachung befanden sich dort am 1. Octoder 87 Briefe, zu denen sich bis dahin keine Eigner gemeldet bat b

Vor Kurzem fand hier im Amerikantschen Institun⸗ sährliche Ausstellung einheimischer Fabrikate statt unen⸗ traf die vorigläͤhrige in Hinsicht der Mannigfaltigeeng Gegenstände und der groͤßeren Vollendung vieler dersehe ganz besonders befriedigend⸗war Alles, was sich auf M.

nik bezog.

meriko.

Mort⸗Amerikantsche Blätter (his zum 17. 922 enthalten Nachrichten aus Mexiko bis zum 10. 227 8 zufolge es sich aushuweisen scheint, daß es gar -* 8 nier waren, die an der Westkäͤste von Meriko (fraber Fim breiteten Gerüchten zusolge) gesehen worden sind. wohner gewahrten fremde Fahrzeuge und weil

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