1829 / 351 p. 7 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

einfache Weise geöffnet werden koͤnnen. Um dem Schaden vorzubeugen, welcher oftmals an den Fenstern durch Hagel⸗ schlag herbeigefuͤhrt worden ist, werden diese waͤhrend der „Monate mit leichten Drathgittern belegt, die bet

sehr heißer Witterung zugleich zum Schattengeben dienen. tropischen Pflanzen sagt diese Bedeckung, wodurch die unenstrahlen gebrochen werden, sehr gut zu. In Brüssel verdienen die großartigen Anlagen der dortigen „Ge⸗ sellschaft der Flora““, die sich eines jaͤhrlichen Beeeaennen 12,000 Fl. von Seiten des Staates und der Stadt sle⸗ nehen einem großen Actien⸗Kapital erfreut, einer loben⸗ den Erwähnung. Der damit verbundene botanische v. hat eine sehr vortheilhafte Lage; prachtvolle —] afer eine große Rotunde mit zwei angebauten Fluͤgeln;

der mittlere Raum der Rotunde dient zu den Versamm⸗ gen der Gesellschaft und der Bibliothek; der vordere aldkreis derselben enthäͤlt die seltensten In nghien unterhält der Herzog von Aremberg eine lung epotischer Pflanzen; er hat zu diesem e⸗ ction und inneren Einrichtun 2 8

it Drathgittern versehen. Der

dac, dier sind die Benferne Part zeigt die groͤßte

ll angelegte schoͤne, aͤußerst geschmacven⸗ 47 vortreffliche Kultur der

i etati 1 ausgebreiteten Landwirthschaft koͤnnte überall zum Muster aufgestellt werden. Besondere Erwaͤhnung verdient in Enghien noch die große Pflanzen⸗Sammlung des dortigen Buͤrgermeisters Hrn. Parmentier, vielleicht die schoͤnste und reichste im ganzen Lande, die durch betraͤchtliche Ankaͤufe in England, durch fortdauernde Sendungen aus fremden Welt⸗ theilen und durch einen lebendigen Tausch⸗Verkehr, stets mit

reichert wird. Antwerpen besitzt ei⸗

ltenheiten bereich 2 —— aber sehr zierlich und systematisch geordne⸗ ten botanischen Garten. Außerdem verdienen die Garten⸗Anlagen

e eisernen Gewäͤchshäuser des Hrn. de Cathers, die mit dae,ene esesehen Pflanzen geziert sind, und namentlich herrliche Exemplare von Kraucaria excelsa und brasiliensis

einer

Fezabce garee nimmt natuͤrlich der Jardin des plantes, Jardin da Roi in Paris den ersten Rang ein. Hin⸗ sichtlich der Zweckmäͤßigkeit und Zierlichkeit seiner uͤberall auf Belehrung berechneten Einrichtung duͤrfte schwerlich ein äͤhn⸗ liches Institut existiren. Man findet dort die herrlichsten Schulen (écoles) für alle Zweige der Gaͤrtneret, der Land⸗ wirthschaft und der technischen Gewerbe. Jedem einzelnen Zweige ist ein besonderes Feld eingeraäͤumt, wo die dahin ge⸗ höͤrigen Pslanzen, als: Kuͤchengewaͤchse, Futterkräͤuter, Ce⸗ realien, officinelle Pflanzen, Handelsgewaͤchse u. s. w. in an⸗ gemessener Ordnung aufgestellt sind. Eine eigene Abtheilung enthält die verschiedenen Gehoöͤlze, wie sie zu Alleen und Schmuckbaͤumen, zu den verschiedenartigsten Hecken⸗Anlagen u. s. w. geeignet sind. Die Obstschulen bieten einen selte⸗ nen Anblick der mannichfachsten Veredlungs⸗Methoden dar, kurz, die ganze Einrichtung ist musterhaft zu nennen, und ge⸗ währt durch die anschaulichen Darstellungen, die sich bei je⸗ dem Schritte darbieten, einen unendlichen Nutzen fuͤr den Gewerbe⸗Betrieb. Kein Wunder also, daß das Publikum die regste Theilnahme füͤr das Institut behetzt Von großer Wichtigkeit für die Landes⸗Custur sind die freigebigen Ver 8 Baumschulen des Gartens. Die Pflan⸗

theilungen aus den Samm in den Gewaͤchshaͤusern, bieten viel Sel⸗ 8. Seeeneeth s dar. Von den Privatgaͤrten in

—x näͤchsten Umgebungen duͤrfen nicht unerwaͤhnt

1 die ausgezeichneten Anlagen von Rhododendren und 8. ehs anderer Nord⸗Amerikanischen Gehoͤlze in dem schlnen Garten des Herrn Boursoult. Man findet dort Rhododendron arboreum vom Nepaul, von 10 Fuß Höhe; Araucarien von 25 30 Fuß 9bed 88 3 Fuß Hoöbe u. s. w. b) gezeich⸗

Sammlu es Hrn. Fulchiron zu Passy. Sie v 23 8 n Kemtlae der Größe und öͤnheit. Die Gaͤrten der Herren Cels und 2 ebenfalls schoͤne Sammlungen und vortreffliche Baumschulen. c) Die großartigen Gar⸗ ten⸗Anlagen und Gewaͤchchaͤuser des Hrn. Soulange⸗Vodin 2 Der Besitzer dieses devunerse. 727 ben eine Gerrner 2geehese ein,nnaase verbunden. Die ungeheuren Massen der hier auf einer nnüägersehbaren Flaͤche 8s me. nehchaf in Eestaunen Cg gc

eelien uͤber 40,

in Vermehrung, und die Massen von Kalmien, Rho⸗ dodendren, Azaleen, Andromeden, Magnolien u. s. w. sind

besonderen Erwaͤhnung. Unter den Fran⸗

gar nicht zu uͤberzaͤhlen. Es wuͤrde kaum zu begreifen se⸗ wie diese enormen Pflanzen⸗Vorraͤthe, 884 duch Methode leicht und schnell bis ins Unendliche vermehrt wer⸗ den, Absatz sinden koͤnnen, wenn man nicht zugleich die bei⸗ spiellos wohlfeilen Preise, zu welchen dieselben verkauft wer⸗ den, in Erwaͤzung zoͤge. So kosten z. B. 100 Stuück Zjäh⸗ rige Pflanzen der Andromeda mariana 20 Fr.; 100 Stück 5jahrige Pflanzen der Kalmia latifolia 75 Fr.; 100 Stuͤck desgl. der Magnolia glauca 30 Fr.; 100 Stück 41 e Pflanzen des KhododEndron maximum 30 Fr.; 12978 der seltensten Inglans⸗Arten 10 bis 15 Fr.; 1000 Stück Tulpenbaͤume 60 Fr. u. s. w. Eine lobende Erwähnung ver⸗ dient schließlich noch der herrliche Blumenmarkt in Paris, dessen musterhafte Einrichtung stets den Wunsch rege macht, in der Hauptstadt Preußens ein aͤhnliches Etablissement entstehen zu se⸗ hen. Man erstaunt uͤber die Masse der hier feilgebotenen Bew chie⸗ Schmuckpflanzen und Blumen, die alle mit vielem Geschmacke und großer Zierlichkeit geordnet sind und zu ungemein wohl⸗ seilen Preisen verkauft werden. Recht huͤbsche, von Fruͤchten strotzende Exemplare des Citrus japonica, (Zwergpommeran⸗ zenbaum die bei uns kaum zu kaufen und zu erhalten sind, findet man z. B. dort fuͤr den Preis von 2— 3 Fr., so wie viele andere seltene Pflanzen.

Von Paris .2 Herr Direktor Otto sich nach Calais, wo er sich nach England einschiffte. Hier sowohl als in Schottland besuchte derselbe 47 gröͤßere und kleinere Gaͤrten und Parks, wovon wir, da es uns zu weit fuͤhren wuͤrde, sie sämmtlich namhaft zu machen, vorzugsweise der nachste⸗ henden erwaͤhnen. Unter den Londoner Privat⸗Gaͤrten zeich⸗ net sich besonders der der Gebruͤder Loddiges, Handels⸗Gaͤrt⸗ ner zu Hackney, aus. Man findet hier ohne Zweifel die groͤßte Palmensammlung, die es irgendwo geben mag. Die Masse derselben ist so groß, daß man sich in einen Urwald von Palmen versetzt zu sehen glaubt; der Eindruck dieses seltnen Anblicks läßt sich kaum beschreiben und ist fuͤr den Bo⸗ taniker von hohem Interesse. Einige Exemplare haben eine Hoͤhe von 24 28 Fuß; sie stehen zum Theil in Kuͤben von Tectonia grandis (Kajuͤttenholz), das seiner Häͤrte wegen sonst nur zum Schiffsbau gebraucht wird. Neben dieser eben so seltenen als kostbaren Palmen⸗Sammlung, besitzen die Gebruͤder Loddiges noch andere nicht minder reiche Sammlungen an Tropen⸗ Gewaͤchsen, namentlich an Ost⸗ und Westindischen und Suͤd⸗ Amerikanischen Pflanzen. Den Koͤniglichen Garten zu Kew unter der Leitung des Intendanten Herrn Aiton, kann man mit Recht den Sammecplatz alles Neuen und Seltenen in der Pflanzenwelt nennen, und unaufhoͤrlich stroͤmen ihm noch neue Schaͤtze aus den fremden Welttheilen zu, die weder in anderen Gaͤrten bekannt noch beschrieben sind. Vier verschie⸗ dene Schiffe brachten noch in diesem Jahre Pflanzen aus Neu⸗Holland mit, die groͤßtentheils jenseits der blauen Ge⸗ birge gesammelt waren. Man kann wohl annehmen, daß der Garten zu Kew jaͤhrlich mit 6 800 neuen Species bereichert wird. Die Ananas⸗ und Weintreibereien in Windsor und Kensington, gleichfalls unter der Leitung des Herrn Aiton, sind von hoher Vollkommenheit, und die neuen Anlagen im St. James⸗Park, dem ehemaligen Buckingham⸗ house, so wie der Windsor⸗Park, das Windsor⸗Castle, Royal⸗ Lodge und Virginien⸗Water zeigen von Geschmack und Ein⸗ sicht. Der neue Garten der Londoner Gartenbau⸗Gesell⸗ schaft (Horticultural Society) zu Chiswick bei London hat einen Fluaͤchen⸗Inhalt von 30 Acres zu 660 Fuß; die jähr⸗ lichen Unterhaltungskosten, welche aus den Beiträaͤgen der 2000 Mitglieder der Gesellschaft bestritten werden, betragen etwa 2600 Pfd. Sterl. Die dortige sehr zweckmäßige Ein⸗ richtung giebt eine herrliche Uebersicht der verschiedenen Kul⸗ turen; namentlich gewaͤhren die auf dem herrlichsten Rasen gebildeten Pflanzengruppen einen uͤberraschend schoͤnen An⸗ blick. Auch hier sindet man eine unendliche Menge neuer in anderen Gaͤrten nicht vorhandener Gewaͤchse, namentlich von der Nordwestkuͤste Amerika's, aus Kalifornien und Ost⸗ indien, aus Buenos⸗Ayres und La Guayra; dieselben ruͤhren theils von den Reisen des beruͤhmten Botanikers Herrn Wallich und des Dr. Gilles her, theils aber sind sie a dem unermuͤdlichen Eifer des Gaͤrtners Herrn Douagl 59 verdanken, der bei seiner Bereisung der Nordwesteüste. Amerika mit verhaͤltnißmaͤßig geringen Mitteln, digli be von seinen bewundernswerthen Fleiß und seine negs dauer die werthvollsten ö —2 Ir Die von ihm mitgebrachten Sa —, o groͤßern Werth, als sie meistens im Frei 3

r ten aushalten, un sich viele Schmuckpflanzen darunter befinden, 8*

w. daß die sehr verzweigte bn

Oenotheren, Ribes, Berberis other⸗ en Es ist nicht zu leugnen, daß ö

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