1829 / 358 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

barten Ländern dieses Weltthel⸗s vortheilhaften Absatz ge⸗ winnen. Ohne des guten Vertriedes unserer Fabrikate in

den Residenzen und den Gouvernements des Innern zu ge⸗

denken, kann man doch nicht unterlassen, dasjenige anzufüh⸗ ren, was in unserer Stadt, einem Gränzorte, in dieser Ruͤck⸗ sicht vorgeht. Die Kaufläden der Perser und anderer Asta⸗ ten waren unlängst noch mit ihren Landeswaaren angefuͤllt, deren Gebrauch hier allgemein statt fand; jetzt sind aus allen“ Läden die Asiatischen Waaren verschwunden, und es werden

Riussische Fabrikate in denselben seilgeboten. Besonders ist

von der Messe in Nischney Nowgorod eine Menge der besten Russischen Fabrikate hierher gebracht worden, die durch ihre Vollendung die Astatischen verdraͤngen, fuͤr welche bis⸗ her die Einwohner unserer Stabt, mit Einschluß der

Fremden, 60,000, eine Vorliebe hatten.“

Mehrere hiesige Blaͤtter enthalten Notizen uͤber Rus⸗

sische Diamanten, in denen es unter Anderem heißt: „Vor

wenigen Jahren noch betrug die kärgliche Ausbeute unserer Golddergwerke hoͤchstens 40 Pud Goldes, welche mit schwe⸗ rer Arbeit und großen Kosten aus tiefen Schachten zu Tage gefoͤrdert werden mußten. Wer haͤtte damals geglaudt, daß

wir in Kurzem an der Oberfläche des Bodens, auf unermeß⸗

lichen Strecken die reichsten Goldnester daß wir Massen gediegenen Goldes und Platina finden wuͤrden, wie sie bis jetzt noch nicht so groß in den Goldlandern der neuen Welt gefunden worden. Und doch ist dies erfolgt: Rußland steht in dieser Hinsicht den Ländern der andern Hemisphaͤre nicht nach, die seit der Entdeckung Amerika’s die Hauptquellen fuͤr die edlen Metalle darbot. Rußland hat zuerst aus Pla⸗ tina Muͤnze geprägt. Noch hatten indessen jene Länder den Diamant vor uns voraus; auch diesen haben wir jetzt.

erste Russische Diamant ward (wie bereits gemeldet) am 22. Juni 1829, an der Westseite des Urals, auf der

Goldwaͤscherei der Gräfin Polier, durch einen 13;ährigen Kuaben, Namens Paul Poposs, gesunden. tivirten fingernzet⸗ üͤber die wahrscheinliche Existenz von Dia⸗

Den ersten mo⸗

manten in Rußland verdanken wir dem Professor der Uni⸗

vwersität zu Dorpat, Moriz von Engelhardt, der im Jahr

1826 eine wissenschaftliche Reise im Ural machte. Die da⸗

maligen Umstände erlaubten es demselben nicht, auf der Stelle

8 naͤhere Nachforschungen anzustellen; in Folge seiner Berichte

hieruͤber erhielten indessen im näͤchsten Jahre alle Bergwerks⸗ Direktoren am Uralgebdirge vom Finanzmintster den Befehl,

den Bergbeamten das Nachsuchen nach Diamanten zur Pflicht zu machen. Letztere jedoch wurden nicht gefunden, wohl aber

fehr reichhaltige Goldsandlager, bis endlich der berüͤhmte Frei⸗

herr von Humboldt auf seiner diesjährigen Reise durch den

Hral in einem Kristall, den, wie oden erwähnt, ein Knabe

nachstehen.“

noch mehrere Diamanrten

in die Goldwäscherei der Graͤfin Polier gebracht hatte, den

ersten Uralischen Diamant entdeckte. Seirdem sind worden, die nach dem rafiltanischen in keiner Hinsicht

Odessa, 9. Dec. Es ist sortwährend ruhig in unserer Stadt und man höͤrt von keinen neuen Krankdeiten mehr sprechen. In der Hafen Quarantaͤne hat kein neuer Pestfall mehr stattgefunden. In der provisorischen Quarantäne⸗An⸗ stalt erkrankte ein Mann aus einer Familte, in welcher vor

Urtheil von Kennern den

2 Tagen ein Kind gestorben war. Die Juden, die beinahe einen Monat lang in ihren Häusern abzesperrt waren, duͤr⸗ sen nunmehr, gleich den übrigen Einwohnern mit den erfor⸗

derlichen Zeichen verschen, ausgchen. Die Obrigkeit hat fol⸗

gende Bekanntmachung erlassen: Die Sicherheit, welche die hitesigen Einwohner hinsichtlich des allgemeinen Gesundheits⸗ 8 seit den letzten 22

Tagen genossen haben, lätt mit rund voraussetzen, daß die Pest gehemmt ist; die Leichtt

1 8 keit aber, mit der dieses gefäͤhrliche Uebel sich unter mannich⸗ 1B fachen Umständen, selbst in den geringfüͤgigsten Gegenständen

verhergen kann, liefert hinlaͤngliche Grüͤnde, angemessene Gesundheits⸗Maaßregeln zu treffen, und Jeden, wer es auch sei, abzuhalten, sich einer gefährlichen Sicherheit zu überlassen.

Wenn aue Einwohner dies im Auge gehabt hätten, so wäre

die öffentliche Ruhe schon lange durch Maaßregeln gesichert

hesen, die jeder Einwohner zu seiner persönlichen Sicher⸗ 2 gegen die Austeckung ergrissen haben wuͤrde; unglücklt⸗ cherweise aber besinden sonen, welche die Gefahr nicht erkennen wollen, und die so lange warten, bis

worden sind. Dann giecbt es wieder andere Leute, die, oh⸗ gleich zur Beodachtung von Vorsichts, Maaßregeln geneigt, ihre Dachen oder ihr Geld, sey es aus Vorsicht oder aus irgend einem andern Grunde, der Reinigung nicht unter⸗

werfen wollen. Um den üͤblen Folgen vorzubeugen, die

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aus solchen irrigen Ansichten entspringen koͤnnten, hat die Odrigkeit es fuͤr unerlaͤßlich noͤthig gehalten, die Geistlichkeit b und einige Beamte aufzusordern, die Einwohner zu ermah⸗ nen, ihre Effekten und desonders ihr baares und Papier, Geld einer Reinigung zu unterwerfen. Damit aber diese Verfuͤ⸗ gung in Niemanden die Besorsniß erregen moͤge, daß, gegen seinen Wunsch, seine Vermögens⸗Umstände bekannt werden moͤgten, so wird die Obrigkeit denen, die es wuͤnschen, auf einige, ja selbst auf 24 Stunden ein Behältniß zukommen lassen, das Alles enthaͤlt, um eine Reinigung nach der Me⸗ thode von Guiton Morvauy vorzunehmen, und außerdem noch Weinessig oder fluͤssigen Chlor, um das baare Geld da⸗ mit zu waschen. Auf diese Weise kann ein Jeder sein Be⸗ sitzthum ohne Zeugen reinigen. Diese Reinigung ist um so nothwendiger, da man im vorigen Jahre, ja noch im letzten Pühlahr, waͤhrend die Quarantainen am Pruth und am

niester nicht mehr unter sehr strenger Aufficht standen, aus der Moldau, der Wallachei und aus Beßarabien nicht ge⸗ reinigte Gegenstände, vorzuͤglich aber baares und Papiergeld hat einfuͤhren koͤnnen, die schon mehrere Male das Gift der Ansteckung in Beßarabien verbreiteten, und die, wie man vorauszusetzen alle Ursache hat, es auch in der Mitte des letzten Oetobers nach Odessa brachten. Schließlich haͤlt es die Obrigkeit fuͤr noͤthig, die Unvorsichtigen darauf aufmerk⸗ sam zu machen, daß, wenn sie das ihnen angebotene leichte Mittel, sich selbst und das ganze Reich vor der Gefahr der Ansteckung zu schuͤtzen, nicht beruͤcksichtigen, sie sich sowohl nach den Vorschriften der Religion, als nach den Quaran⸗ taine⸗Gesetzen, welche letztere den ihnen zuwider Handelnden die Todesstrafe zuerkennen, die schwerste Verantwortlichkeit zuziehen wuͤrden.

Aus Dubossary schreibt man unterm 5ten December, daß an diesem Tage nach einer 42täͤgigen sehr strengen Qua⸗ rantaine die Absperrung des Dorses, in welchem sich die Du⸗ bossarsche Quarantaine⸗Anstalt und das Zollhaus befinden, nach erfolgter sorgfältiger Reinigung aufgehoben und darauf dos Zollhaus wieder eröͤffnet worden sey. Bevor sich die Pest zeigte, zählte das erwähnte Dorf 151 Bewohner 36 davon erkrankten und von diesen starben N, wogegen deren 9 geheilt wurden. In die Stadt selbst drang die Pest nicht. Zwei andere, in der Nahe der Sradt belegene Döorfer sind noch abgesperrt; indessen erkrankte seit dem 27sten vorigen Monats dort Niemand.

Die beiden Tuͤrkischen Schiffe, welche die Tuͤrkischen Gesandten hieher gebracht harten, sind am 6ten dieses Mo⸗ nats unter dem Besehl des Admirals Hassan⸗Bey wieder nach Konstantinopel zuruͤckgekehrt. 3

Aus Tiraspol melder man uͤber das dort neulich statte gehabte Elebeben noch nachtraͤalich, daß in Folge desselben die Karnseße des dortigen aus 2 Stocken bestehenden Rarh⸗ Hauses hinuntergefallen und die Mauern desselben an vielen Srellen von einander gerissen worden sind. Eine alte boöl⸗e zerue Scheune stuürzte völlig zusammen.

Aus Messembria sind vor Kurzem einige interessantt Denkmale aus dem Alterthume hergesendet worden. Eintcts. derselben enthält eine Aufforderung der Aaoranomen (obrig. keitliche Personen, die der Markt Polizei vorstanden) des 2 ten Messembria an die in der Stadt arbeitenden Toelöhner.

8 Polen. 8* Warschau, 22. Dec. Gestern wurte hier der 1 tag Seiner Masestät des Kaisers feterlichst degangen. 8 dem solennen Gotrtesdienste in der hiesigen Metrovolitonknce⸗ fand ein aroßes Diner bei dem Praͤsidenten des Abmee e⸗ à. tions⸗Rathes, Grafen Sobolewekl, start. Des Abenbde fere .: erseuchtet und wurde im Rationaltheater eine orstellung gegeben. 8 Se. acae der Koͤnig von Preußen haben des hiesigen Conservatortums, Soliva, fuͤr die Ueber Aleran- der von idm zum Andenken des verstorbenen Kausers Moater, 2 . Trauet⸗Messe eine goldene Medaille zu eenden geruhet. . Freunde In der letzten Sitzung der hiesigen ee Ab-

der Wissenschaften trug der Dr. Wolff eine Fenges.

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hier, wie an anderen Orten Per, schau vor.

sie durch Hunderte und Tausende von ßer sey als unter den Opfern von dem Dasein des vermwüöstenden Uebels überzeugt 1) 29 frühzeitigere Verdeirarhung der Jud

emische Topoagropdie der übes dte es enese gealehr in unserer Senen. 1 daß selbige unter den Christen

merkte der Verfasser, 8a als Grunde 90⸗ derseld⸗

8 en, wodm adern nachtheiligen Lastern dewahrt und 2 Dorgsalt im Suchen ärztlicher 9

die größere Enthaltsamkeit im Genusse 81883, partial

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vurs unserer Pfandbriese ist 97. b. O5n⸗nn. von 300 Fl. werden mit e eis bu

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