1829 / 361 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ein li Candidat gewählt wurde? Daruͤber ist nicht so 1 dns s n. Man koͤnnte eben so gut behaup⸗ ten wollen, Orford sey der katholischen Emancipation nicht entgegen gewesen, als es sich weigerte, den besten Minister, den Enzland seit einem Jahrhundert als Staats⸗Secretair fuͤr das Innere besessen hat, in das Parlament abzuordnen.

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WZu Der Drapeau blanc sagt aber endlich auch, daß die 2 —2, nicht zu denjenigen gehoͤren, die das Volk darstellen. Irrthum hahe ich 39 schon als einen sol⸗

8 nachgewiesen. Wer soll denn sonst das Volk dar⸗ en⸗ Die Priester etwa? Gewiß nicht! Denn niemals war das Priesterthum so unpopulair in Frankreich, als jetzt. Pairs? Gewiß nicht! Denn wie koͤnnen Maͤnner, die 8 1⸗2 vom Könige kraft des Gesetzes oder besonderer Gunst pensio⸗ nirt werden, als Volks Repraͤsentanten gelten? Die Pairs öͤilden eine privilegirte Klasse, und zwar nicht mit Unrecht. Viele sind durch die Revolution zu Bettlern geworden, und Frankreich hat durch seine Kammern dem Köͤnige die Macht gelassen, ihren Bedurfnissen abzuhelfen. Recht und gerecht

8 r es, daß dies geschieht. Wer jedoch kann behaupten wol⸗ len, daß in einer pensionirten und bevorrechteten Pairschaft 1 2 das Volk sich darstelle? Die bloße Idee schon ist monstroͤs. 2 Lc 4 Nun, dann sind wohl die Beguͤterten, die Eigenthuͤmer gro⸗ zer Andereien ober bedeutender Manufacturen, die eigentli⸗ 9 chen Volks⸗Darsteller? Nein, denn gegen jeden großen Eigen⸗ thüͤmer in Frankreich lassen sich 19000 kleine und 2000 Arme nachweisen. Doch nehme man selbst an, daß jene die eigent⸗

lichen Muster sind, was bietet sich uns dann dar? Koͤnnen 81 1. wohl in ganz Frankreich vermögendere und achtungswerthere Maͤanner gefunden werden, als die Wahler von Bordeaux? And was haben diese nun gethan? Tie weigerten sich, azum Deputirten ihren Maire zu machen, der doch Autoritat, 8 Macht und die Gelegenheit hat, allerlei Gefaͤlligkeiten zu er⸗ etgen, der endlich den Schutz des Hofes und der Minister fͤor sich hatte, und waͤhlten dafüͤr einen einfachen Mann, der

8 auf der Tribüne auch nicht ein Wort zu sprechen weiß, aber keein achtharer Bordeauxer Kaufmann ist, und waͤhlten ihn blos 1 deshalb weil er ein Liberaler war. Sehr Unrecht hat deaher der Drapeau blanc, wenn er behauptet, daß weder die Presse, noch die Deputirten und Waͤhler das Volk darstellen. 4 Das Volk ist vielmehr mit allen dreien indentificirt. Man öüunnterdruͤcke die liberalen Journale, und es bricht ein buͤr⸗ gerlicher Krieg aus. Man loͤse die Kammer auf und schreite b. zu neuen 8 d ie ropalistische Parthei verliert 2 100 eputirte von ihrer Seite. Man greife die Wahlpatente * und nehme den Waͤhlern das Recht, dasjenige, was sie

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1 kuͤr ihr Patent bezahlen, zu ihren uͤbrigen Steuern, um die nͤthigen 12 Pfd. herauszubringen, hinzuzurechnen, und keeine Emwporung ist unvermeidlich. Und doch sind dies die Magßregeln, welche der Drapean blane zu befolgen anraͤth! Die Masse des Franzöͤsischen Volkes ist nicht loyal; dies behaupte ich und will es aus der Geschichte, aus den Bege⸗ benheiten des Tages und aus den oft genug unumwunden aus⸗ gesprochenen Urthellen der Liberalen selbst beweisen. Die asse des Franzoöͤsischen Volks besteht aus Liberalen. Warum ddiies der Fall ist, wird man binnen einiger Zeit deutlicher sehen eoonnen fuͤr jetzt habe ich es nur mit der Thatsache zu thun, daß

. 8 die Masse wirklich liberal ist. Der Drapeau blanc ist je⸗ dSDddoch nicht das einzige Blatt, welches sich und den König zu S taͤuschen sucht. Die liberalen Zeitungen machen sich der aller⸗ groͤbsten Taͤuschung schuldig. Sie geben naͤmlich vor, den - Köͤnig, die Königliche Familie und die Bourbonen uͤberhaupt zu liehen. Sie thun dies, um das Publikum nicht zu beun⸗ ruhigen, oder gar Europa stutzig zu machen und gegen 89 zu erheben. Sie glauben, daß sie, wenn sie ihre wahren Ge⸗ üinnungen und Wuͤnsche kund thaten, die furchtsamen gema⸗ zigten Maͤnner ihrer 55 erschrecken und ihre Reihen verlassen wuͤrden. „„Nach und nach““, das ist ihr Motto; est greifen sie die Minister und dann die royalistischen Grund⸗ fate an, enblich aber werden sie es rund heraus sagen, wie ie es meinen. hasse die Heuchelei der Liherasen in iese Nicht start genug ist der Schleier, um die Bestalt zu * die sich darunter befindet; unwürdig ber ist er solcher Maͤnner, die vorgeblich nicht um Perso⸗ nen, sondern um Grundsätze streiten. Ich will diesen Schleier uüͤften und zeigen, daß die Liberalen nicht den König lieben, icht die Bourhonen achten, nicht die bestaͤndige Dauer der Monarchie wänschen, daß sie luͤgen, wenn sie vorgeben, Achtung, Zuneigung oder Loyalträt zu besitzen. Ob sie Recht 8 Unrecht haden, dergleichen Gefühle nicht zu hegen, un⸗

ersuche ich jetzt nicht; nuer das behaupte ich, daß sie Unrecht aben, wenn sie falsche Peldzeichen tragen, und sich in

lschen Lichte zeigen. Die Liberalen sind nicht loyal! Dies 8 iu beweisen, soll die Aufgabe meines naͤchsten Briefes seyn.“

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Ein Bewohner von Manchester besitzt eine alte wohler⸗ haltene Bibel, die ohngefähr 1000 Kupferstiche und Karten von den alten in der helligen Schrift angefuͤhrten Orten, so wie die apocryphischen Buͤcher und die Psalmen Davids in metrischen Versen euthält.

In der Grafschaft Devonshire hat man in einem Berg⸗ werke Gold und Silber in einer Erzart entdeckt, wie man sie bisher in England nicht fand und die dem Kupfer⸗Erz des Harzgebirges gleichkommt; sie ist von grauer beinahe schwarzer Farbe und hat einen Metallglanz.

Deutschland.

Muͤnchen, 23. Dec. Dem Vernehmen nach werden Ihre Königl. Majestaͤten der Köͤnig und die Koͤnigin ꝛc. und Se. Koͤnigl. Hoheit der Kronprinz ꝛc. von Neapel mit einem großen und zahlreichen Gefolge, auf der Ruͤckreise von Ma⸗ drid, in einigen Monaten hier eintreffen.“

Karlsruhe, 24. Dec. Se. Maj. der Köͤnig von Groß⸗ britanien und Haunover haben Sr. Königl. Hoßeis unserm gnaͤdigsten Grotherzog das Großkreuz des Koͤnigl. Guesphen⸗ Ordens uͤbersendet.

Darmstadt, 23. Dec. Heute wurde der neu ernannte Bischof von Mainz, Herr Dr. Veit Burg, durch den dirigt⸗ renden Sraats⸗Minister in das Cabinet Sr. Königl. K. oheit des Großherzogs eingefuͤhrt, und legte daselbst den vorge schrie⸗ benen Eid in die Haͤnde Sr. Koͤniglichen Hoheit ab.

Frankfurt a. M., 24. Dec. r. General Francisco de Paula Santander, Hr. Evequiel Rosas, Advocat, und Hr. Francisco Gonzalez, sind sammmtlich aus Columbien hier eingetroffen.

Italien.

Rom, 17. Dec. Se. Majestaͤt der Kaiser von Rußland haben dem Professor Metaxa S und dem Mitgliede der hiesigen archaͤologischen Akademie, Vincenzo Ballanti, fuͤr verschiedene Sr. Maj. gewidmete Werke, jedem einen Bril. lantring uͤbersandt. 8

Nachrichten aus Neapel zufolge glaubt man daselhst, daß das Russische Geschwader unter den Befehlen des Admiral Heyden den Winter auf der dortigen Rhede zubringen werde.

Tuͤrkei.

Ein Schreiben aus Wien vom 18. December (in der Allgemeinen Zeitung) meldet unter Anderm: „Ein von London kommender Englüscher Courier ist hier durch nach Konstantinopel geeilt; man glaubt, er überbringe dem Herrn Robert Gordon die Schluß⸗Acte der letztern Londoner Con eeren⸗ zen, wodurch die voͤllige Unabhaͤngigkett Griechenlands aus⸗ gesorochen wird. Es heißt, der Pforte solle nur ein kurzer Termin anberaumt werden, um zwischen der Annahme des Protokolls vom 22. März, die bereits in Adrianopel stipulirt wurde, oder der neuen in den Londoner Conferenzen ange⸗ ies. Uebereinkunft zu wählen.“

Der Courrier de Smyrne vom 8. Nov. einem Schreiben aus Konstantinopel, 8 Lülhetan Regierung mit wichtigen Veraͤnderungen in der Verwaltun beschaͤftigt sey. Die in eintgen rovinzen bereits begonn . Absonderung der Civil, und Militair⸗ 8 —₰ 8 9 id Militair⸗Behörden solle durchge⸗ fuͤhrt werden. Der Mangel an Bestimmtheit in den Be⸗ fugnissen der hoͤheren Beamten und das nothwendige Resul⸗ tat davon, Eiferfucht und Intriguen, raubten der Verwal tung die noͤthige Kraft und Uebereinstimmun zum Theil Ursache der in einigen Gegenden Na⸗

gebrochenen Unruhen. Besser sey es, daß ein * jeder Prern alle Gewalt in 88 F., H. zu Mizbraͤuchen fuͤhren koͤnne, als daß die BVerwaltun 2 ter zwei Chefs vertheilt werde, deren beiderseitige Befugzafe⸗ nicht bestimmt genug seypen, um Eingriffen des einen 52 des anderen Theils vorzubeugen. Dieser Gegenstand bes⸗ fr tige die efm ffsamnfen der Tuͤrkischen Regierung cßf⸗ Der genannte Courrier, wel i spondenz Artibe aus Konstantinopel eine Se bens uns mitgetheilten) Nachrichten üͤbereinstimmende ven 2 des von dem Englischen Botschafter auf der Enocscher 1n8 „Blonde! gegebenen estes enthaͤlt macht n schen Fre⸗ 3 olgende Betrachtungen: 8 t über legteres

3 „Die von b 3 b getheilten Derails sind nicht die uns über dieses —— erer

1 . einzigen, ee. Priwatreen c⸗ Fonaser⸗ gegebenen beschr nt anWir haben uns jedoch auf die von uns noch die Wuͤrde den muͤssen, da die üͤbrigen weder die Eleganz Weins und der H leses Festes erhähtent 8 Verbot des so die Sitten des Taesarsviele und die Macht, welche es üdes die, wenn sie ni rfischen Volkes ausuͤbt, ist eine Schrant

. ie nicht schon vorhanden waäͤre, geschaffen werbent

muͤßte. Man darf dieses Verbot nich als ein vorüͤhergehen

dehhe ühee.

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