Meſſager, der, wie man ſieht, in gehörigem Maaße unwiſ⸗ ſend iſt, will uns eben ſo unwiſſend machen; er ſetzt namlich voraus, daß es unſere Abſicht ſey, die Kammern in Zuchtpolizeigerichte zu verwandeln, um in den gedachten Fäͤllen den betreſſenden Bitrſteller zu richten. So etwas iſt uns nie in den Sinn gekommen; wir behaupten nur, daß die Beſeitigung der eingereichten Petition durch die Tagesordnung, nach vorhergegangener gewiſſenhafter Einziehung der benöthigten Erkundigungen, immer die ſtärkſte
Verurtheilung ſeyn wird, die einen verlammderiſchen Bittſteller
treffen kann, ſo wie ſie andererſeits immer die chrenvollſte Genugthuung füͤr den Beamten ſcyn wird, der unſchuldig eangeklagt worden iſt.“
Die Gazerte de France meldet, daß die neue Or⸗ ganiſation der Militair⸗Dwiſtonen bereits vollſtändi⸗ — Ausführung gekommen ſey; keine von allen ſey en worden, dagegen aber ſeyen 26 Unter⸗Diviſtonen gen. Die Organiſation der Erſten Diviſton giebt die Ga⸗ zerte folgendermaaßen an: Die ſieben bisherigen Unter⸗Di viſſonen ſind auf vicz reduzirt worden; die erſte begretie das Seine⸗Departement, und hat ihr Haupeznartter in Pa⸗ ris; Commandeur iſt der Graf von Wall. Die zweite um⸗ faßt die Departements der Seine und Oiſe und der Seine und Marne, hat ihr Hauptquartier in Verſailles und zum Commandeur den Marquis von Rochemore. Die dritte, be⸗ ſtehend aus den Departements des Atsne und der Oiſe, hat ihr Hauprquartier in Soiſſons, und der Graf von Seran befehligt ſie. Die vierte endlich, mit dem Hauptquartiere in
„Chartres, begreift die Departements des Loiret, und der Eure
und des Loir, und hat den Baron von Montgardé zum Commandeur. — Die Gencrale von Estiſſac, von Ferriex —— Clouet haätten ſonach ihre bisherigen Unter⸗ ſonen verloren.
Seit dem Jahre 1825 hatten der Präfekt und das Ge⸗ neral⸗Conſeil des Seine Departements ſich unabläſſug fuüͤr dieſes Departement Behufs ciner E der Grund⸗ ſätze, wonach in Paris die ſäͤhrliche der jungen Mannſchaft geſchieht, verwendet; namentlich hatten ſie be⸗ wieſen, daß die Baſis, wonach das Contingent disher im Verhältniß zu der ganzen Bevölkerung deſtimmt wurde, fuͤr Parzs En und gar irrig waäre, da hier ein dritter Theil dieſer Bevölkerung aus Leuten beſtände, die bloß in her
„Hauptſtadt wohnten, nicht aber in derſelben geboren Endlich haben ihre Reclamationen Gehör gefunden. Präſident und der Secretair des General⸗Conſeils haben den Miniſtern des Krieges und des Innern Abſchrift des in der diesjährigen Sitzung des Conſells gefaßten Beſchluſſes, worin die angefuͤhrten Thatſachen klar ausetnander geſetzt werden, vorgelegt und von den Miniſtern die beſtimmte Ver⸗ ſicherung erhalten, daß die Sache ſofort genau unterſucht werden ſolle. Das Seine, Devarrement hat ſonach Urſache zu hoffen, daß ſeinen gerechten Beſchwerden endlich genuüͤgt werden wird.
Der Biſchof von Ajaccio, Herr Sebaſtiani de la Porta, iſt neulich irrthümlich unter die Zahl der, den Verordnungen vom 16. Pn⸗ noch nicht beigetrerenen Praͤlaten aufgeführt worden. a es im Bereiche ſeines Sprengels zur Zeit noch weder große noch kleine Seminarien uͤberhaupt t, ſo fin⸗ den die gedachten Verordnungen auf ihn gar keine Anwen⸗
dung. 2 8 IVer Algier hat ſich in der letzten Zeit nichts Neues zugetragen. Der Dey weigert ſich noch immer hartnäckig, eecgend einen Vergleich, namentlich mit den zu den Blokade⸗ ruppen gehörigen Franzöſiſchen Officieren, einzugehen; er will ſie nicht einmal empfangen, indem er vorſchuͤtzt, daß faine Chre darunter leiden könnte, daß er ſich nicht das An⸗ ſehen geben wollte, als ob er geneigt wäre, zu capitultren, üund daß er nur Unterhändler annehmen die nicht zur Biekade gehörten. Die Algierer ſollen in zwei Partheien t ſeyn, wovon die eine den n⸗ die andere den 88 55 will. Dieſe letztere iſt in die mäͤchtigere und hat von deem Dey die Bewaffnung der zu erlangen zt, die, nun eachtet der Beament der Franzöͤſiſchen r, ſi doch räͤglich durch kleine 5 re mehrt, welche Italia⸗ niſche Speculanten der R ft abtreten. Man glaubt inndeſſen nicht, daß die werde auslaufen koͤunen. Großbritanien und
1 v 2* 3 London, 23. Dec. Geſtern früh ſich der groͤßte FKCbheil der Miniſter nach dem Schloſſe von Windſor, um da⸗ ſelbſt dem ſeierlichen der Königin von e ee heceen Folhendes: „So⸗ . in : „
bald es dem Itabapana officiell angezeigt ward,
Im Wagen wagen die
darauf Ihre Maz
daß Se. Mazeſtät beſchloſſen häͤtten, Ibre Majeſtät die Kö⸗ nigin von Poörtugal zu empfangen, wurden fuͤr Ihre Maz. die glänzendſten Equtpagen zuhereitet, um Sie mit Ihrem Gefolge von Lalcham nach Windſor zu fuͤhren. Der Vi⸗ comte abayana traf geſtern hier ein, zund der Mar⸗ — von Palmellav heute fruüͤh. Nachmittags um 1 ür ſtieg die Köͤnigin den Galla, Wagen. Sie hatte prachtiges weißes — an, und war mit den Portugleſiſchen und raſtlianiſchen Orden geſchmuͤckt: an cinem diamantenen Halsbande hing das gleichfalls reich mit Diamanten deſetzte WBildniß des Kaiſers von Braſilien. Begleiter Ihrer Majeſtuͤt der Mar⸗ nis von Barbacena, die Graſin von Napagipe und der Rirter von Saldanha. Vor ihr fuhr in einem bejondern en der Ritter D Almereca. Dem Waaen der Koͤntgin ber ein anderer mit dem Vicomte Rrabavana und dem arquis von Rezende; im Iten ſaßen der und die Marquiſe von Palmella. Der erſte und vierte gen zeich⸗ neten ſich durch Koͤnigl. Portugieſiſche Livrey aus, und aife übrigen waren ganz dem wichtigen Anlaß angemeſſen. Sir W. Freemantle empfing auf dem Wege von Windſor den Zug, der, vom Park von Windſot an, von einer Abtheilung der Lerbgarde bis zum Schloſſe escorrirt ward. J Schloßhofe ſtand eine Ehrenwache. Ihre Majſeſtät ward vom Könige als Königin von Portugal empfangen. „Wie konnte ſie auch anders empfangen werden?“ fragt hierbei der Courier. „Mit Koͤniglichen Ehren bei ihrer Landung bewillkommnet; als Königin in Truro, Bath und andern Plätzen von den Corporationen begrützt; wie konnte man glauben, daß der König bei ſeinen großartigen Geſinnungen, dei ſeiner bekann⸗ ten Guͤte und ſeinem 3sfegeſale; jemals darin eingewelltgt haben würde, ihr den Titel wieder zu verſagen, unter wel⸗ chem Se. Maj. und Seine Regierung Hochſtdieſelben zu be⸗ willkommnen befohlen hatten. Sie ward als Königin von Portugal empfangen. Und wir ſind überzeugt, daß keine ſpäteren Ereigniſſe, ſie mögen noch ſo wichtig ſeyn, kein noch ſo langes Leden aus ihrem dankbaren Ger. däͤchtniſſe die Art und Weiſe ihrer Auſnahme und dee Um⸗ aͤnde verwiſchen werden, welche ſie begleiteten.“ usſteigen aus dem agen ward die Köntigin vom Herzog von Montroſe, Ihcem Lord⸗Kammerherrn cmpfangen, der Sie zur Treppe geleitete, die zu den Staarsgema⸗ chern fuͤhrt. Mazeſtaͤt, die oben an der — 8 begruͤßten die Koͤnigin auf die allerverbindlichſte T ſe, und verſicherten Ihr in Franzöſtſcher Sprache, daß Sie ſich ſehr efreuet haben wuͤrden, ie ſobald als möglich nach üeunfr in Ihrem Pallaſte zu ſehen, aber“ (Außerten Mazj.) „es wird Ihnen nicht entgangen ſcyn, daß ich zu Ihrem Empfange geeigneten Ort batte.“ Der führte ſodann Ihre Maj. in die — begleitet von den Herzogen von Clarence und deren Ge⸗ mahlinnen. Die Köͤnigin ſetzte Sich neben Se. Mazeſtaͤt auf einem Sopha; alle üͤdrigen blieben ſtehen. Der Köͤnig bat eſtt um die Erlaubniß, daß ſich die übrt⸗ gen anweſenden Damen ſetzen dürften, welche von der Kë⸗ nigin auch ſogleich bewilligt wurde; Tie benahm ſich überhaupt auf eine Weiſe, die Alles weit uͤbertraf, was man von eincn erſten
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Kinde in ſo zartem Alter erwarten konnte. Bei J. Eintritt in die Zimmer ſchien Sie einen Augenblt
n das 8 änzende Sie umgebende Schauſpiel in Verlegen rathen, doch bald faßte Sie Sich wieder, und nneeeh Kekzch. — nahe eine halbe Stunde mit Sr. Maj. und mehreren aKst⸗ — gezeichneten Perſonen. Ihre Königl. Hoheiten, die 22*
nen von Clarence und von Glouceſter, war 422 merkſam gegen die Koͤnigin, und ee“ ganz vorzuͤglich Ihren praͤchtigen Anzug. Ihre Mazeſtät ſe
Sich ſehr uͤber die ſchnellen und eden ſo treffenden al — Antworten der Köͤnigin zu freuen. Doch cin⸗ — es, der ſowohl dem Könige als allen h⸗ ☚ —2₰ „ welche unſere Prinzeſſin Charlotre A *
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ſonders ; nämlich die große A wel — Leees 35— hat. 8 ana9- Feraen dieſe, ſo nüͤthige Erinnerungen aufregende aüs
zuerſt, und Jedermann mußte ſie zugehen. Dieſer lichkeit,
verbreitete üͤder das Ganze ein Intereſſe, das keine Staate Ceremonie, wenn ſie auch mit den allerwichtigſten „. eigniſſen in Verbindung ſtände, jemals einfloͤßen kann.
man ſich ungefäͤhr eine halbe Stunde unterhalten hatte, . ten Se. Maj. die junge Koͤnigin durch die Gallerie und meh⸗ rere Gemäͤcher des Pallaſtes in den Speiſeſaal, wo Hoͤchſtdieſelben mit ungefähr 20 Perſonen, die beim Empfange der Köuizt zugegen geweſen waren, ein Dezeuner einnahmen. Die nigin, Könige zur Rechten „ ward von Sr. Maſ.
dem mit der gröͤßten Au⸗ inkeit it; Se. Maj. rede⸗