Kronik des Tages. Des Koͤnigs Majeſtaͤt haben die Regierungs⸗Raͤthe Manteuffel zu Oppeln und von Terpitz zu Breslau zu Geheimen Regierungs⸗Raͤthen zu ernennen, und die desfall⸗ gen Patente Allerhoͤchſt Selbſt zu vollziehen geruhet.
eitungs⸗Nachrichten. gF1ugaabe— Set. Petersburg, 27. Dec. Se. Maj. der Kaiſe haben dem General⸗Adjutanten Baſchutzki, zum Zeichen Ihrer
Allerhoͤchſten Zufriedenheit mit deſſen, waͤhrend 25 Jahren, is Commandant von St. Petersburg, geleiſteten ausgezeich⸗ eten und treuen Dienſte, eine mit Diamanten gezierte Doſe mit Hoͤchſt Ihrem Bildniſſe zu verleihen geruhet...
Se. Kaiſerl. Maj. haben geruhet, die Flotten⸗Capitaine erſten Ranges Kumany, Stojeffsky und Balſam zu Contre⸗ dmiralen zu ernennen.
Das Journal de St. Petersbourg enthaͤlt folgen⸗ den Auszug aus einem Briefe aus Buchara, deſſen Datum s nur als ziemlich neu bezeichnet: „Nach den letzten Nach⸗ ichten uͤber die Ereigniſſe im Innern Aſiens ſcheint die den sbeken angeborene Neigung zum Pluͤndern und Verwuͤſten, eindſchaft zwiſchen der Bucharei und China veranlaßt zu aben. Die Beherrſcher von Maweralnahar, Kokant ꝛc. ſcheinen keinen dauernden Frieden unter einander halten zu eceoͤnnen. Die auf kurze Zeit eintretende Ruhe iſt nur eine 3 eene Erſchoͤpfung, welche die Raubzuͤge der Usbeken herbeifuͤhrten; dieſes Volk iſt nur durch fremde Macht, z. B. urch die Perſiſchen Schah's Abbas und Nadir gebaͤndigt worden. Durch ihre kriegeriſche Macht und den Zuſtand ih⸗ bebe iviliſation haben die Usbeken der Bucharei ſtets ein 2 en. Uebergewicht uͤber die ihnen ſtammverwandten ſtets ein gkͤbt; die Bucharei iſt fuͤr die Letzteren daher ſchon oöͤfter egenſtand einer Furcht, obgleich ſie ihnen auch Emir Handaumn Zufluchtsorte gedient hat. Der letzte Chan, die äuber r, ein guter und friedlicher Fuͤrſt, begnuͤgte ſich, zu beſtrafen. welche dann und wann in ſein Gebiet einfielen, feiner Söhne, imen jetige Chan der Bucharei, Batyr, einer den; ſein unternehnen dem Vater an Charakter ganz verſchie⸗
Usbeken dadurch zmender kriegeriſcher Sinn entflammt ſeine der Eroberung zei
aßs er ihnen 8 Ziel vbiwanen den nt. Im Laufe dieſes Herbſtes hat er den Sehen⸗ Der deess erklaͤrt, welche bisher die Stadt Merwa der gegenwaͤrtige c8 ſeiner Waffen iſt nicht zweifelhaft, da muthlos iſt, und aͤbe an, von Chiwa, Allakul, ſchwach und ſeinem Bruder geſetdem deſſen Macht durch Zwietracht mit ſchon mehrere Doͤrfen 88 iſt. Das Buchariſche Heer hat af die Gerechtigkeit ſeion Chiwa verwuͤſtet. Allakul hat, ſich ache ſtuͤtzend, einen Geſandten
1 Batyr⸗Chan geſchi ieſ .ale in fem⸗ ihn um die Gruͤnde zu dieſem
ſandten feſt und di ragen laſſen; Batyr haͤlt den Ge⸗ Chiwa 2 e Bücharen lgn. bre Raubzuͤge nach aus Rußland kommen nchariſchen Karawanen, welche
gegen
woaner zu ſchuͤtzen, hat Bat etwanige Angriffe der Chi⸗
Heeres nach den Steppen yr⸗Chan einen Theil ſeines Seite hin beneiden die Uobceeſchickt. Nach einer anderen
sbeken von
dieſer Chiwa ihre. Stamm⸗
Verwandten von Kokant;
ras) und Taſchkent ſehr erweitert. EE
Zuwachs der reichen Handels⸗Etatetaat hat ſich durch den
Die dem Chan von
*
Chiwa untergebenen Kirgiſen, welche laͤngs dem Fluſſe Syrr⸗ Daria wohnen, haben ſich in großer Anzahl 8* ſind in Kokant eingedrungen, wo ſie eine Menge von Ein⸗ wohnern niedergemetzelt haben und dann mit großer Beute in ihre Wohnorte zuruͤckgekehrt ſind. 3 Der Hafen von Reval ward in der Nacht vom 7. zum 8., und der von Pernau am 8. Dec. mit Eis belegt. 8 Zur Charakteriſtik der Ruſſiſchen Krieger dienen fole8— gende (in der St. Petersburgiſchen Zeitung enthaltene) Kriegsaneckdoten. An dem denkwuͤrdigen Tage des 23ſten Juni (5. Juli) bekam, waͤhrend des Sturms von Kars, das Erivanſche Karabinier⸗Regiment den Befehl, die befe⸗: ſtigte Vorſtadt Jurta⸗Kapi zu beſetzen. Ein Gemeiner von den Scharfſchuͤtzen ließ ſeine Gefaͤhrten hinter ſich, naäͤherte ſich einer feindlichen Baſtion und war der Erſte, der de Wall erſtieg. Schon griff er nach der feindlichen Fahne, als eine Kugel ſeine Bruſt traf. Er ſank. Seine an iim voruͤbereilenden Waffenbruͤder ſahen ihn ſterben und 8
men ſeine letzten Worte, die er mit brechender Stimme rief: „Lebt wohl, Kameraden, und nehmt die Stadt.“ — In der Nacht vom 23. auf den 24. Juli d. J. ward der Fe⸗ ſtung Achalkalack gegenuͤber, deren Garniſon ſich hartnaͤcki vertheidigte, eine Batterie aufgefuͤhrt; dieſe wirkte ſo kraͤf⸗ tig, daß bei Tages⸗Anbruch das Feſtuͤngs⸗Geſchuͤtz zum Schwei⸗ gen gebracht worden war, und die Tuͤrkiſche Mannſchaft ſich in die Keller verborgen hatte. Waͤhrend aber die Citadelle beſchoſſen wurde, flogen bisweilen Stuͤcke unſerer in derſell ben zerplatzenden Bomben, wegen der geringen Entfernung, in unſere Batterie zuruͤck. Ein ſolches Bombenſtuͤck fiel nch rauchend und glimmend in einen unſerer Pulverkaſten un ſchlug den Deckel entzwei. Die Gefahr war augenſcheinlich. Doch ſtatt ſich durch die Flucht zu retten, ſprangen ſogleich zwei Feuerwerker von der 2ten Batterie⸗Compagnie der 20ſten Artillerie⸗Brigade heran, und zogen das Bombenſtuͤck heraus. Odeſſa, 20. Dec. Nach einigen Tagen ziemlich hefti⸗ ger Kaͤlte, aͤnderte ſich vorgeſtern Nacht der Wind und wir haben wieder mildes Wetter. Die Abſendungen von Lebens.. mitteln zu Waſſer fuͤr die Armee ſind nicht einen Augenblick unterbrochen worden, und vorgeſtern gingen 15 beladene Schiffe nach Varna unter Segel. “ Aus Jaſſy ſchreibt man: „Seitdem ſich das ge Hauptquartier hier befindet, bemerkt man uͤberall die groͤßte Thaͤtigkeit. Im Handel iſt es wieder lebhaft geworden, und taͤglich kommen viele Waaren an, die ſchnellen und vor⸗ theilhaften Abſatz ſfinden. Der empfindlichen Kaͤlte, die wir im vorigen Monate hatten, iſt eine Veraͤnderung des Wet⸗: ters gefolgt, welche die Verbindungen erleichtert. Die fuͤrö die S beſtimmten Transporte von Lebensmitteln kommen taͤglich in Varna an.“ — In einem Berichte aus Kertſch vom 23. Nov. heißt es: „In unſern mittaͤglichen Gegenden pflegt der Herbſt die . genehmſte Jahreszeit zu ſeyn, und gewoͤhnlich bis gegen Ende Novembers zu dauern. Dieſesmal aber macht er eine Ausnahme, denn ſeit langer Zeit iſt es nicht ſo unange⸗ nehmes Wetter geweſen, als in dieſem Jahre. Die Aequi-⸗— noetial⸗Stuͤrme und Regenguͤſſe fingen am 26. Auguſt an, und ſeitdem haben wir nicht drei Tage nacheinander ſchoͤnes Wetter gehabt. Obgleich dadurch ein ſchoͤnes Gruͤn uͤber alle Wieſen verbreitet worden war, ſo benahmen ihm doch Ne⸗-⸗ 8
bel und Feuchtigkeiten allen Reiz. In dieſem Augenbli Alles mit Schnee bedeckt.“ ” Frankreich.
Paris, 29. Dec. Am 26ſten Abends arbeitete der Koͤnig hinter einander mit den Miniſtern der Marine, des 8 Innern und der Juſtiz. Vorgeſtern Vormittag beſuchten Se. Majeſtaͤt in Begleitung des Dauphins das — der St. Peters⸗Kirche in Rom und demnaͤchſt die Taubſtum- men⸗Anſtalt. Hier wurden Hoͤchſtdieſelben von dem Miniſter