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Die grauſamen Geſetze blieben nie

bräͤuche ſchreien laut nach ſchreitet man vorwaͤrts, um aber Nie⸗ mand wenigſtens wirft ſich jetzt noch zum Vertheidiger jener Geſetze auf.

wuͤrden.“ 8

b nicht nur ungemildert, ſon⸗ dern fanden ſogar noch vor wenigen Jahren ihre Fuͤrſprecher.

Als damals Lord Holland die Vorſchlaͤge des Sir Samuel Romilly im Oberhauſe vortrug, hatte er nur die geringe Stimmenzahl von 11 fuͤr ſich, und nicht nur Lord Eldon, dieſer ſtete Vertheidiger der veralteten Mißbraͤuche, und

I11] 8 8 3 Lord Ellenborough, ſondern ſogar Lord Liverpool, verwarfen g pool,

den. Gedanken an irgend eine Verbeſſerung in den Criminal⸗ Geſetzen. Fuͤr jedes Vergehen der Galgen, das war der ſchoͤnſte Theil der Weisheit, die wir unſern Vorfahren ver⸗ danken. Zu denjenigen aber, die an dem guten Erfolg einer jetzt zu veranlaſſenden Discuſſion uͤber eine Reform noch zu zweifeln geneigt ſeyn ſollten, wuͤrden wir ſagen: Vergleicht die Gegenwart mit der Zeit, wo die angeſehenſten Perſonen

oohne Erroͤthen unſern Criminal⸗Coder mit ſeinen ſo aͤußerſt

empoͤrenden Grundzuͤgen vertheidigen konnten. Viele Miß⸗ Abſchaffung, und nur langſam dem Uebel abzuhelfen; aber Nie⸗

Das iſt unbeſtreitbar ſchon viel gewonnen. Was jetzt vonnoͤthen waͤre, iſt nicht ſo ſehr, Möchren⸗ digkeit einer Reform zu beweiſen, als vielmehr die Begriſſe des Publikums uͤber die Natur der vorzunehmenden Refor⸗ men zu laͤutern. Hier, glauben wir, bleibt noch viel zu thun uͤbrig, da ſich die Wahrheit der Behauptung nicht widerle⸗ gen laͤßt, daß die Nation nur eine ſehr unvollkommene Kennt⸗ niß von der Theorie der Geſetzgebung hat, und ſehr leicht durch vorgebliche Verbeſſerungen getaͤuſcht werden koͤnnte, welche den meiſten Uebelſtaͤnden nur ſehr wenig abhelfen

Herr Chantrey iſt, dem Vernehmen nach, im Begriff⸗ eine Statue Sr. Majeſtaͤt zu Pferde in Bronze zu verferti⸗ gen, welche in London aufgeſtellt werden ſoll. Das Beiſpiel

von Brighton ſcheint ſomit viele Nachahmer zu erwecken.

In Folge der (letzthin erwaͤhnten) Unterſuchung gegen mehrere Individuen, welche angeklagt waren, Perſonen er⸗ mordet zu haben, um ihre Leichname den Anatomen zu ver⸗ kaufen, iſt einer der Implicirten, Namens Burke, fuͤr ſchul⸗ dig befunden, und das Urtheil dahin ergangen, daß er hinge⸗ richtet und demnaͤchſt ſein Leichnam der Anatomie zum Se⸗ ciren uͤberwieſen werden ſoll.

Die Times giebt Nachricht von einer Erfindung, welche dazu dienen ſoll, die Schiffe vor dem Sinken zu bewahren. „Der Erfinder“, ſagt ſie, „gedenkt dieſen wichtigen⸗ Zweck dadurch zu erreichen, daß er zwiſchen den Balken des Ver⸗ decks, den Rippen des Schiffes und an andern geeigneten Stellen, ſogenannte „Sicherheits⸗Tonnen“ anbringt, welche von Kupfer oder einer andern eben ſo dauerhaften Subſtanz

ſiinhd, und die nach der gegebenen Beſchreibung die Form ei⸗ nes Cylinders haben, und an jedem Ende convex oder halb⸗

kugelfoͤrmig zulaufen ſollen. Das Ganze wird hermetiſch ver⸗ ſchloſſen, und enthaͤlt eine Quantitaͤt atmosphaͤriſcher Luft, welche genuͤgend iſt, einem außerordentlichen Zuwachs der Schwere des Schiffes das Gegengewicht zu halten, indem ohne ſolche Vorrichtung das Schiff bei einem Leck und wenn es Waſſer zieht, ſinken wuͤrde.“

Der Britiſh Traveller meldet: „Mit Bedauern vernehmen wir, daß die letzten Nachrichten aus Bombay unguͤnſtige Berichte uͤber die Geſundheit des Statthalters Sir J. Malcolm gebracht haben. Sir -John iſt, damit be⸗ ſchaͤftigt, eine Geſchichte uͤber das Leben und die Zeit des großen Lord Clive zu ſchreiben, welche, wie wir hoͤren, ſchon theilweiſe im Druck iſt.“

Aus Tanger ſind Depeſchen vom 5ten eingelaufen; es war dort Alles beim Alten. Der Conſul hatte noch keine Erlaubniß bekommen, die Stadt zu verlaſſen.

Capitain Worth, der kuͤrzlich aus dem Suͤdmeer in Nan⸗ tucket angekommen war, berichtet, daß Kavekigoule, Koͤnig der Sandwich⸗Inſeln, die ſchoͤne Brigg Tamaahmah gekauft habe. Dieſes Schiff war im Jahre 1824 von Hrn. H. Eck⸗ ford ausdruͤcklich fuͤr den Koͤnig dieſer Inſeln gebaut wor⸗ den; es ſoll an Schoͤnheit der Form, Eleganz und Bequem⸗ lichkeit der innern Einrichtungen alle Nord⸗Amerikaniſchen Schiffe uͤbertreffen. Die Miſſionaire, die im November 1827 von Boſton nach den Sandwich⸗Inſeln ſegelten, waren im

86 April des vorigen Jahres in Hahn angekommen. 5

e Niederlande. Bruͤſſel, 4. Jan. Dem Journal de la Belgique zufolge haben die Beamten des Kriegs⸗Miniſteriums am 31. Dec. einen Eid der Verſchwiegenheit in die Haͤnde Sr. K. Hoheit des Prinzen Friedrich geſchworen.

Aus Amſterdam vom 1ſten d. M. ſchreibt man, daß der

neue Buͤrgermeiſter, van de Poll, am 31. Dec. ſeinen Amts⸗

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Eid vor dem Gouverneur der Pro ſolgenden Tage in die Verſammlung der Schoͤppen eingefuͤhrt werden ſollte. Im verfloſſenen Jahre ſind in Amſterdam 2132 und in Antwerpen 955 Schiffe angekommen. 4 . Von den Inſeln Java und Madura ſind im Jahre 1825 an Waaren und baarem Gelde fuͤr 17,888,361 Fl., im Jahre 1826 aber nur fuͤr 15,273,502 Fl. ausgefuͤhrt worden. Davon gingen 1825 fuͤr 12,213 Fl., 1826 dagegen’ fuͤr 252,586 Fl. Waaren nach dem Perſiſchen Meerbuſen. Die vFüenedes Ausfuhr iſt eine Folge der niedrigen Kaffee⸗ Preiſe.

eElan

Gotha, 1. Jan. Faſt zwei Jahre ſind mit vorberei⸗ tenden Arbeiten hingegangen, bevor die durch Vereinigung von mehr als Eintauſend Perſonen und einer Verſicherungs⸗ Summe von 1,821,000 Thlr. Preuß. Cour. hier begruͤndete Lebens⸗Verſicherungs⸗Bank eroͤffnet werden konnte. Dies iſt in Folge des Beſchluſſes des proviſoriſchen Bank⸗Ausſchuſſes vom 18. October v. J. am heutigen Tage durch Ausferti⸗ gung aller Verſicherungs⸗Vertraͤge geſchehen, die auf den Grund der Geſundheitszeugniſſe abgeſchloſſen werden konn⸗ ten. Dieſe neue Anſtalt, welche Bank genannt iſt weil ſie fuͤr Alle verwaltet, was Allen gehoͤrt, die ſich auf Lebens küt bei ihr verſichern und dadurch ein Mit⸗Eigenthumsrecht vir der Anſtalt erwerben, ſteht den dazu geeigneten Perſon aller Deutſchen Laͤnder und Staaten jetzt zur Hemeeen offen. Die Unverbruͤchlichkeit des Bankgeſetzes, der Gru 88 ſatz der Gegenſeitigkeit und Oeffentlichkeit, die Entfernun 4 aller Gewinnſucht und Willkuͤhr, machen die Lebens⸗Verſtans rung nun auch fuͤr diejenigen anwendbar, denen die Eüche⸗ ſchen Einrichtungen nicht genuͤgen konnten, und ſelbſt bemittelte Perſonen koͤnnen durch ihre Theilnahme 815 Deutſchen rein gemeinnuͤtzigen Anſtalt ſich ſelbſt eine Veru⸗

higung, den Ihrigen aber eine Sicherſtellung erwerben, wie 1

es auf andere Art entweder gar nicht ode vF groͤßern Aufwande moͤglich 1ſ0 Shir der Zaht d Wahll⸗ berechtigten in Thuͤringen es erlaubt, wird der praiſ. e Ausſchuß verfaſſungsmaͤßig die Wahl der wirklichen 3 Na⸗ ſchuͤſſe veranſtalten, und, nachdem die neuen Behoͤrden ſich gebildet haben, ſein Amt niederlegen. IIb Heidelberg, 3. Jan. Am 2ten d. M. ſtarb hier der Kaiſerl. Ruſſiſche Hofrath und Ritter Eheiſtlan . von Arndt, 85 Jahre alt, einſt bei dem Cabinette der Kai⸗

inz abgelegt habe und m

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ſerin Katharine angeſtellt, der er bei ihren literariſchen Ar⸗

beiten behuͤlflich war, beruͤhmt durch Schriften, die von ho⸗

her Geiſtesbildung, Scharfſinn und weit umfaſſenden Kennt⸗ niſſen zeugen, durch Edelſinn, durch Anmuth des Geiſtes des Herzens und der Sitten, lieb Allen, die ihn kannten,

betrauert von einer kleinen ihm noch uͤbrig gebliebenen Schaar

treuer Freunde. Sein vorletztes Werk: „Ueber d —. ² und 8 verſchiedenartige Verwandtſchaft der de eſhenne⸗ Sprachen“ (Frankf. 1818) hat ſelbſt in Fmenila 2 en merkſamkeit der Kenner erregt. Seine Aufſaͤtze in Rusf Auf⸗ Sprache gelten in Rußland auch, in Hinſtcht a Ruſſiſcher als claſſiſch. ht auf Diction

Frankfurt, am 5. Jan. Die letz 8 mals geinſtis fuͤr die Oeſterreichiſchen Seargeeen aber⸗ behaupteten ſich in ihrem Cours, und gingen flbcren. Sie hoͤher, obſchon im Allgemeinen ſeit geraumer it merklich Steigen ſo gradatim geht, daß die Reſultate oder Verluſt nie unbedeutend genaunnt werden koͤ di Bemſen im Laufe des Decembers noch einige Tendenz zeteng Wer Fallen zu ſpeculiren, und pr. Ultimo verkauft Se aufs⸗ ſich in den letzten Tagen des Monats zu decken, äeaeze

ſchon an ſich einiges Geſuch hervorbringen mußte. Es kam hinzu, daß von Wien und Amſterdam ſteigende Notirungen

einliefen, und ſo war nichts anders zu erwartern 5 d

(wie auch eintrat) alle Beſtrebungen der Fentrea e aah0⸗ blieben. Es war bis zum letzten Tage des Monats und Jahres ſtets Ueberfluß an Geld fuͤr Metallianes Ban

Jah 1 C fuͤr Metalliques und Bank⸗ Actien zu den laufenden Courſen, und merklicher Mangel an effectiven Stuͤcken. Es bleibt zu erwaͤhnen, daß das Ge⸗ auch nach Oeſterr. Effecten in der letzten Woche in etwas ver⸗ mehrt wurde, durch namhafte aus Hamburg gekommene Auftraͤge zum Einkauf derartiger Papiere. Unter dieſen Umſtaͤnden ergab ſich, daß in Bank⸗Actien, beſonders aber

in Metalliques beim Monats Schluß viele Verſprechen zu rea⸗ *