vpernement Cherſon,

auch fuͤr ſolche, in geſetzlicher Ehe erzeugte, 18jäͤhrige und als Cantoniſten eingeſchriebene Soldatenkinder, Rekruten⸗

DQuittungen ausgeliefert werden, fuͤr deren Erziehung bis zu ddieſem Alter, ſie den Familien derſelben, waͤhrend der Dienſt⸗

3) Was die ihre Bataillone und Halb⸗Bataillone, und die Verantwortlichkeit betrifft, welche ihre Verheimlichung nach ſich zieht, beſonders wenn ſie uͤber das zur Stellung beſtimmte Alter hinaus ſind, ſo ſoll man ſich durchaus an die Verordnungen des am 9ten Juni 1827 Allerhoͤchſt beſtaͤtigten Cantoniſten⸗Reglements halten. 9) Hinſichtlich der verabſchiedeten Soldaten, die ſich naach ihren fruͤheren Niederlaſſungen haͤuslich zuruͤckbegeben, oder neue Plaͤtze auf Kronguͤtern bekommen, dbleiben alle Verordnungen, kraft welcher deren auf dieſen Niederlaſſun⸗ gen erzeugten Soͤhne eee die Kopfſteuer zu rechnen ſind, in voller Geſetzes⸗Kraft.“ 3

jie Sta Feliſawetgrad und Olwiopol, im Gou⸗ S. reer den Militair⸗Colonieen 8 Majeſtaͤt der Kaiſer zu Fe

8 dieſe S ft, unter gewiſſen (naͤh

.d.s,52 Ivee. 8 Zatnſrgmentlich mit Beibehal⸗ angegebenen) Modificationen un —— tung aller ihrer ſtaͤdtiſchen Rechte und Prehs 8 der Jurisdiction der Militair⸗Colonieen ſtehen ſolle gat fer⸗

In Folge dieſer Verordnung haben Se. Maje aeg er, ner zu befehlen geruhet: daß das im Gouvernement 82. ſon gelegene Dorf Bobrynetz zur Kreisſtadt erhoben ee ſoll. Das zu dieſem neuen Kreiſe zu ſchlagende Ge 5 wird aus ſolchen Theilen der Kreiſe Jeliſawetgrad un Olwiopol zuſammengeſetzt werden, die nicht den Militair⸗Col 8. nieen einverleibt werden. Die Beſtimmung dieſer Theile ſoll dem Generalgouverneur von Neureußen uͤbertragen werden.

Der Geheime Rath und Senateur Arßenjew hat, zum Zeichen der Allerhoͤchſten Zufriedenheit mit ſeinen vieljaͤhri⸗ gen Dienſten, den St. Annen⸗Orden erſter Klaſſe erhalten. Durch einen Tages⸗Befehl vom 27ſten v. M. iſt der General⸗Lieutenant Sheltuchin I., bisher Chef der zuſam⸗ mengezogenen Diviſion des 4ten Infanterie⸗Corps, zum Chef der 12ten Infanterie⸗Diviſion ernannt worden.

Die Wirklichen Staatsraͤthe Luminarsky, Direktor im Departement des Juſtiz⸗Miniſteriums, und Kartaſchewsky, Direktor im Departement der geiſtlichen Angelegenheiten der fremden Culten, ſind durch Kaiſerliche Reſcripte vom 18 Dec. zu Rittern des St. Annen⸗Ordens erſter Klaſſe, er⸗ nannt worden. 8

Nachdem (wie letzthin gemeldet) die hieſige Kaufmann⸗ ſchaft am 30. v. M. die Unterofficiere und Gemeinen des aus dem Perſiſchen Feldzuge ſiegreich zuruͤckgekehrten Garde⸗ Regiments mit einem feſtlichen Mittagsmahle in dem Exer⸗ cierhauſe neben dem Winter⸗Pallaſte bewirthet hatte, gab ſie am folgenden Tage auf dem Stadthauſe dem Officier⸗Corps deſſelben Regiments gleichfalls ein großes Baukett, zu wel⸗ chem auch alle hier anweſende Generale der Garde, und eine große Anzahl hoher Civil⸗Beamten geladen waren. Seine Kaiſerl. Hoheit der Großfuͤrſt Michael, welcher das Garde⸗ Corps befehligt, beehrte beide Feſte mit ſeiner Gegenwart. Der Saal war mit den Bildniſſen der Fuͤrſten und Fuͤr⸗ ſtinnen aus dem erlauchten Hauſe Romanoff, und mit den Buͤſten der großen Feldherren geſchmuͤckt, welche unter den Regierungen Katharina's und Alerander's den Ruhm der Ruſſiſchen Waffen erhoͤhten. b

zeit ihrer Vaͤter, einen feſten Wohnſitz geben. Ablieferung dieſer Cantoniſten in

liegen, ſo haben Se.

Die in Europa verbreiteten falſchen Geruͤchte uͤber die Begebenheiten in der Tuͤrkei haben einen Officier vom Ruſ⸗ ſiſchen Generalſtabe zur Herausgabe einer intereſſanter Bro⸗ ſchuͤre veranlaßt, welche das heutige Journal de St. Pe⸗ tersbourgin einer außerordentlichen Beilage mittheilt Nach⸗ ſtehendes iſt der vollſtändige Inhalt derſelben:

„Betrachtungen eines Ruſſiſchen Officiers uͤber

den letzten Tuͤrkiſchen Feldzug.“

„Da der eben beendigte Feldzug eine Menge von Be⸗ merkungen veranlaßt hat, wovon die eine immer rnrichtiger und uͤbertriebener als die andere war, ſo hat es uns wichtig

eſchienen, den Zweck, den Gang und die Reſultare deſſelben hier im Allgemeinen anzudeuten, um diejenigen zu emttaͤuſchen, die durch Schriftſteller, welche die Ereigniſſe auf zine ſo auf⸗ fallende Art entſtellt haben, zu irrigen Anſichten verleitet worden ſind. Es iſt keinesweges unſer Zweck, uns mit jenen Schriftſtellern in eine Polemik einzulaſſen, wohl aber ihre Declamationen durch einfache Hinſtellung der Thatſachen zu ſchlagen. Nach ihren Angaben waͤre Rußlands Groͤße er⸗ ſchuͤttert worden, die alte Tapferkeit ſeiner Armeen waͤre ent⸗ artet, und die Tuͤrken hätten in der Vertheidigung die Ober⸗

8E1.“

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b

hand davon getragen. Nicht genug kann man es dieſen Schriftſtellern veruͤbeln, daß ſie uͤber Ereigniſſe, die ſie nicht

kennen, ſolche falſche Urtheile faͤllen: gewohnt an Napoleon's 8 und fruchtbaren Gefilden Italiens und Deutſchlands, fuͤhren ſie den Invaſions⸗Krieg mit dem Zirkel in der Hand, und ent⸗

raſche und ungeſtuͤme Fortſchritte in den reichen

ſcheiden uͤber die Vernichtung eines großen Reiches, beſtim⸗

men ſogar die Anzahl der Maͤrſche, die hinreichend ſeyn muͤß⸗ ten, um es zu uͤberziehen, ohne weder auf die Natur des

Landes, noch auf die oͤrtlichen Schwierigkeiten, noch auf die eigentlichen Plane der kriegfuͤhrenden Maͤchte Ruͤckſicht zu nehmen. Ihre Berichte, die fuͤr Leute lich ſind, finden dennoch Leichtglaͤubige, tionen verleiten zu laſſen, nimmt ihre truͤ

als Orakelſpruͤche entgegen. Es wird nicht ſchwer ſeyn, das

ganze Gebaͤude ihrer falſchen Darſtellungen umzuſtuͤrzen.

Einige Zeitungs⸗Redactoren bilden ſich beim Anblick des klei⸗ nen Zwiſchenraums, der die untere Donau vom Bosphorus trennt, ein, daß das St. Petersburger Cabinet nichts Ge⸗ ringeres beabſichrige, als Byzanz zu erobern und das Reich der Ottomanen zu zerſtuͤckeln. Die im Angeſicht von Europa gegebenen feierlichen Erklaͤrungen Sr. Kaiſerl. Majeſtaͤt waren nicht hinreichend, um ſie zu enttaͤuſchen; ſie fahren noch immer fort, jene falſche Anſicht als Baſis ihrer Berechnungen bei⸗ zubehalten. weil der Kaiſer Nicolaus, ihnen zu Gefallen, nach Kon⸗ ſtantinopel haͤtte gehen muͤſſen, der beendigte Feldzug ein fehlgeſchlagener, ein ſchlechter, kurz ein, ſeinem Ruhme und dem Ruhm ſeiner Armee nachtheiliger Feldzug geweſen ſey!!

Die Ruſſiſche Regierung, welche die Viſionen dieſer Ver⸗

läumder nicht theilen kann, hat, ehe ſie den Krieg begann die Anſichten, von denen ſie geleitet wird, bekannt gemacht⸗ und ihre Bewegungsgruͤnde ſowohl, als ihren Zweck zur oͤffentlichen Kenntniß gebracht. Um zu ganz einfachen und natuͤrlichen Reſultaten zu gelangen, die dem Gleichgewicht Europa's keinen Eintrag thun, und ſogar vortheilhaft fuͤr ſein Handels⸗Intereſſe werden muͤſſen; um verletzte Tractate zu raͤchen und um ſich Genugthuung fuͤr offenbare Beleidi⸗ gungen zu verſchaffen, hat Rußland die Waffen ergriffen.

Es hat ſich hieruͤber freimuͤthig erklaͤrt, um naheliegende In⸗ 4

es, nach dem Alleu, ſich auf hinſtuͤrzen? Konnte es,

tereſſen zu beruhigen. Durfte gut Gluͤck geradezu auf Byzanz ſeit einem Jahrhundert mit der Tuͤrkiſchen Kriegführungs

weiſe bekannt, ſich verhehlen, daß der gegenwärtige Krieg

ein ſolcher iſt, in welchem die Bevoͤlkerung bei Annaͤhe rung des Feindes entflieht und ſich bewaffnet in großen Feſtungen verſammelt, wo ſie ſich mit Energie vertheidigt? Liegt das Beiſpiel Spaniens nicht noch nahe genug vor Au⸗ gen, um Rußland zu zeigen, daß ein Land, wo jeder Soldat iſt, nicht mit einem Zuge uͤberwaͤltigt werden koͤnne. 250,000 Franzoͤſiſche Veterane durchzogen die Iberiſche Halbinſel, ohne ſich dort behaupten zu koͤnnen, und doch bot Spanien mehr Huͤlfsmittel zum. Unterhalt, und eine weniger kriege⸗ riſche Bevoͤlkerung dar. Zu einſichtsvoll, um nicht die Erfahrungen der vergangenen Zeit zu benutzen, wuͤrde Ruß⸗ land in ſo unwirthbaren Gegenden keinen Invaſions⸗Krieg gewagt haben, wenn ſelbſt der offen dargelegte Zweck des Krieges ihm nicht zur Pflicht gemacht haͤtte, die moͤglichen Nachtheile gegen die Vortheile, welche dieſer Kampf gewaͤh⸗ ren konnte, gehoͤrig abzuwaͤgen. Es war Rußland darum zu thun: 1) die Fuͤrſtenthuͤmer zu beſetzen, und in ſelbigen hurch die Einnahme zweier, der Winterquartiere wegen un⸗ entbehrlichen Feſtungen, die Stellung ſeiner Armee zu ſichern;

offenſiven Operationen ſo weit als möͤglich zu treiben, um die Pforte deſto ſchneller zu vermoͤgen, ſich in Unterhandlungen einzulaſſen, auf Grundſaͤtzen, die der Diplomatie kein Geheimniß mehr ſeyn koͤnnen, wei ſie in feierlichen Proclamationen hinlaͤnglich auseinanderge⸗ ſetzt worden ſind. Eine effective Armee von 115,000 Mann, die, nach Abzug des Troſſes, eine Maſſe von 85,000 Strei⸗ tern darbot, ging gegen Ende des Monats Mai uͤber die Donau und den Pruth. Wenn man die in Bewegung ge⸗ ſetzten Kraͤfte mit der Localitaͤt des Kriegs⸗Schauplatzes, die zu zwei, von einander abweichenden Operations⸗Linien noͤ⸗

und dann 2) die

thigt, vergleicht; die große zu beſetzende Strecke Landes, und die Zahl der zu nehmenden oder zu maskirenden Feſtungen in Betrachtung zieht, ſo wird es einleuchtend, daß die Ruſ⸗ ſen nur mit hoͤchſtens 45,000 Mann am Fuß des Balkans ankommen konnten. Dieſe kleine Armee mußte noch Varna nehmen und ein in Schumla verſchanztes Lager von 40,000 Tuͤrken beobachten; wie haͤtte es ihr mithin moͤglich werden

koͤnnen, ihre Adler bis zu den Mauern von Bpzanz zu tra⸗ gen, ohne ſich den groͤßten Gefahren auszuſetzen? Und

vom Fach nur laͤcher⸗ die ſich tͤuſchen laſ⸗ ſen, und die Menge, die immer bereit iſt, ſich durch Declama⸗ 1 ben Prophezeiungen

Auf dieſe geſtuͤtzt, zichen ſie den Schluß, daß,

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