2

und Auslandes in aller Kuͤrze darzuſtellen.

I“ 5 1

den ſaͤmmtliche Verordnungen der hieſigen K. Bank, ſo wie die woͤchentlichen Wechſel⸗Courſe der Boͤrſe, dieſem Blatte beigefuͤgt werden.

Im verfloſſenen Jahre ſind hier 1768 Kinder geimpft worden. An den natuͤrlichen Pocken waren 189 Kinder er⸗ krankt, wovon 7 geſtorben ſind. In demſelben Jahre haben hier 137 Perſonen gewaltſam ihr Leben verloren. Die haͤu⸗ figſten Krankheiten ereigneten ſich in den Monaten Juni, Juli und Auguſt; die wenigſten in den Monaten November und December. Von tollen Hunden ſind 14 Perſonen ge⸗ biſſen worden.

Frankreich. 1

Paris, 9. Jan. Vorgeſtern gegen 10 Uhr verfuͤgte der Koͤnig Sich, in Begleitung des Dauphins, der Dau⸗ phine und der Herzogin von Berry, nach der St. Geno⸗ veva⸗Kirche, an deren Eingange Se. Maj. von dem Erz⸗ biſchofe von Paris an der Spitze der Geiſtlichkeit empfangen und in Proceſſion unter einem Baldachin nach dem Chpre gefuͤhrt wurden. Der Abbé von Rauzan, Sesgens narien, hielt eine ſtille Meſſe, und der Erzbiſchof 85 Kirche heilige Abendmahl aus. Nach der Ruͤckkehr von F en hielt der Koͤnig einen Miniſter⸗Rath, bei welchem de von la Ferronnays, ſeiner ſchwaͤchlichen Geſundheit wegen, ehlte.

8 Nicht der Graf von Rayneval, am ö“ Graf Reinhard, eine Audienz beim Koͤnige.

Der Churrier frangais will wiſſen, daß ſich, außer den Herren von Chäͤteaubriand und Pasquier, noch ein dritter Candidat zu der Stelle des Grafen von la Ferron⸗ nays gemeldet habe, naͤmlich der Herzog von Mortemart; Herr von la Ferronnays werde dagegen den, durch den Tod des Marſchalls Lauriſton erledigten, Poſten eines Ober⸗Ja⸗ germeiſters erhalten. (2) Die Auotidienne iſt der Mei⸗ nung, daß, wenn man bloß der geſunden Vernunft Gehoͤr geben wollte, man Herrn von la Ferronnays durch ein Mit⸗ glied der rechten Seite erſetzen muͤßte. „Wir werden bin⸗ nen Kurzem erfahren,“ fuͤgt dieſes Blatt hinzu, „welchen Entſchluß das Miniſterium gefaßt hat. So wie daſſelbe jetzt zuſammengeſtellt iſt, kann es die Sitzung nicht begin⸗ nen; wenn daher die geſetzliche Oreeesss ce einer regel⸗ maͤßigeren und weiſeren Ordnung der Dinge Platz macht,

ſondern der diesſeitige hatte am 6ten

ſo muͤſſen wir uns auf neue blutige Kaͤmpfe gefaßt machen,“

f en es ſich bloß um den ſchließlichen Triumph der i.e E Monarchie handeln wird.“ g. Mittelſt zweier Verordnungen vom 7ten d. M. haben Se. Majeſtaͤt der Dioͤceſe Digne eine geiſtliche Schule be⸗ willigt und die Gemeine beſtimmt, worin ſie beſtehen ſoll, auch die von de B9,⸗. 528:1: getroffene Wahl des Suveriors jener ule beſtaͤtigt. 8 Sup⸗eae bene, ges enthaͤlt nachtraͤglich noch eine Verord⸗ nung vom 16ten November v. J., wodurch das Gehalt der Gouverneurs der Militair⸗Diviſionen auf den fruͤheren Be⸗ trag von 10,000 Fr. herabgeſetzt nnd zugleich beſtimmt wird, daß wer daſſelbe genießt, nicht gleichzeitig irgend einen Acti⸗ vitaͤts⸗/ Disponibilitaͤts⸗Sold oder eine Penſion beziehen eh. Moniteur theilt folgende (in der Nachſchrift zum geſtrigen Blatte der Staats⸗Zeitung im Weſentlichen bereits enthaltene) Nachrichten aus Morea mit: „Ein Schiff, wel⸗ ches am 19ten v. M. von Navarin abgeſegelt iſt, uͤberbringt Briefe, woraus hervorgeht, daß der Adjutant des Kriegs⸗ Miniſters, Herr von Ligniville, wohlbehalten im Hauptquar⸗ tiere des Expeditions⸗Heeres eingetroffen iſt. Dieſer Officier hatte den Auftrag, dem Marquis Maiſon die Liſte der Mi⸗ litairs zu uͤberreichen, denen Se. Maj. auf den Vorſchlag des Ober⸗Befehlshabers, als Belohnung fuͤr ihre in Morea geleiſteten Dienſte, den St. Ludwigs⸗Orden oder den Orden der Ehren⸗Legion zu ertheilen geruht haben; zugleich ſollte er hinzufuͤgen, daß der Koͤnig Sich die Befoͤrderungen in der Diviſion, ſo wie die etwanigen Verleihungen von Groß⸗ Kreuzen noch beſonders vorbehalte; denn bis jetzt ſind nur St. Ludwigs⸗Kreuze und Ritter⸗ oder Officier⸗Kreuze der Ehren⸗Legion bewilligt worden. In Folge der von Herrn

von Ligniville uͤberbrachten Befehle des Kriegs⸗Miniſters hat man Vorkehrungen getroffen, um die Kranken und diejenigen Militairs, die ihre reich uͤberzuſchiffen. ment werden bei

Zeit abgedient haben, ſofort nach Frank⸗ Auch das 35ſte und 46ſte Linien⸗Regi⸗ dieſer Gelegenheit nach ihrem Vaterlande Es ſcheint, daß das Commando dieſes Deta⸗ das etwa den dritten Theil der ganzen Diviſion wird, dem General Higonet werde uͤbergeben 8 * T1.““ 884

ſchements,

Hvuch wer⸗

E— werden. m 17. December hat ſich in Koron ein

trauriges Ereigniß zugetragen. Der Oberſt Vicomte von Lahitte hatte ſich dorthin begeben, um die Feſtungs⸗Ar⸗ beiten des Platzes zu inſpiciren; ihn begleitete der Artillerie⸗ Hauptmann Rouſſeau, den er ſehr hoch hielt. Der Grie⸗ chiſche General Niketas hatte Beide in ſeinem Hauſe aufge⸗ nommen. In dem Augenblicke, wo ſie ſich Abends zur Ruhe verfuͤgen wollten, brach in dem Kamine des von Niketas bewohnten Zimmers, dem einzigen, den es vielleicht in Koron gab, Feuer aus. Sogleich verfuͤgten der Oberſt Lahitte, der Hauptmann Rouſſeau und der Lieutenant von Salle ſich dorthin; waͤhrend ſie ſich aber im Zimmer des Niketas be⸗ fanden, ſtuͤrzten der Kamin und ein Theil der Decke ein, und riſſen die Herren Rouſſeau und Salle bis zum Erdge⸗ ſchoſſe mit ſich fort. Der Oberſt Lahitte und Niketas ent⸗ kamen nur durch ein Wunder; Herr Rouſſeau aber wurde unter dem Schutte beſinnungslos hervorgezogen, und gab bald darauf ſeinen Geiſt auf. Herr Salle iſt mit einigen Quetſchungen davon gekommen. Der den Herren Saint⸗ Leger und Gros zu Theil gewordene ehrenvolle Auftrag hat den ſchoͤnſten Erfolg gehabt; 500 bis 600 Griechen⸗Sklaven ſind von ihnen theils in Alerandrien, theils in Kairo josgekauft worden. Schon in Folge der Convention vom 10. Auguſt waren 180 Griechen der Freiheit zuruͤckgegeben und unter Bedeckung der Brigg „Alacrity“ nach Morea gefuͤhrt worden. Den zweiten Convoi hatte die Fregatte Niſus begleitet. Bis daß wir uͤber das menſchenfreundliche Geſchaͤft der Herren Saint⸗Leger und Gros umſtaͤndlichere Details geben koͤnnen, beeilen wir uns, eine neue Wohlthat des Allerchriſtlichſten Koͤnigs zur Kenntniß des Publikums zu bringen. Einer der Commiſſarien hatte naͤmlich unter andern hieher geſchrieben: „„Ich muß geſtehen, daß ich nicht ohne Schmerz an das traurige Loos von etwa 50 kleinen Waiſen von 4, 5 und 6 Jahren denken kann, die wir mit uns fuͤh⸗ ren und deren geſammte Familien umgekommen ſind Dieſe Kleinen wuͤrden vielleicht in einem Lande, wo es noch an Allem fehlt, aus Elend umkommen, wenn der Koͤnig ſei⸗ ner Barmherzigkeit nicht dadurch die Krone aufſetzte, daß er ſie in Frankreich erziehen ließ.“ Kaum hatte der Koͤni dieſen Brief geleſen, als er auch ſchon Befehl gab, jene Kans der nach Frankreich zu fuͤhren, um ihr zartes Alter zu ſchuͤtz und fuͤr ihre Ausbildung Sorge zu tragen.“ eee Das Journal du Commerce enthaͤlt unter der Ru⸗ brik: „Statiſtik der Omnibus“ die nachſtehenden nicht un⸗ intereſſanten Notizen uͤber den Fortgang dieſes gemeinnuüͤtzi⸗ gen Unternehmens. Aus der Rechnung, welche die Geſchaͤfts⸗ Füͤhrer unlaͤngſt der Geſellſchaft abgelegt haben, erhellt un⸗ ter andern, daß in dem Zeitraume vom 11. April bis zum 15. October, alſo in einem halben Jahre, 2,330,624 Perſo⸗ nen von jenem Fuhrwerke Gebrauch gemacht haben; da in dieſer Zeit durchſchnittlich etwa 40 Wagen im Gange waren ſo kommen auf jeden derſelben taͤglich 310 Perſonen. Man hat die Bemerkung gemacht, daß der Donnerſtag und der Sonntag die eintraͤglichſten Tage geweſen ſind. Am 15. Dec. als dem Tage der Rechnungs⸗Ablegung, waren 89 Omnibus im Gan e; die 88 der dazu gehoͤrigen Pferde betrug 821. In f üt ah ſechs Monaten waren nur 28 Pferde gefallen 898 g girt worden. Zu dem Ankaufe jener 852 Pferde ſind 466,009 Fr. verwendet worden; das Sruͤck hat ſonach nicht volle/330 Fr. gekoſtet. Die Dividende des erſten Semeſters beträgt faſt 9 pCt. Dieſes guͤnſtige Reſultat wird die Geſellſch 8 veranlaſſen, eine Sparkaſſe zu errichten, woraus kranke * verungluͤckte Angehoͤrige der Anſtalt eine Unterſtuͤtzun halten und langjaͤhrige Dienſte durch eine Penſton Seee⸗ werden ſollen. Seit dem 15. Dec. iſt die ZJahl der Omni⸗ bus noch vermehrt worden, ſo daß jetzt deren 100 im Gange— ſind. Rechnet man auch ferner, was gar nicht zu viel iſt, auf jeden Wagen taͤglich 310 Perſonen, ſo macht dies auf den Tag 31,000, und auf das Jahr 11,315,000 Perſonen; giebt man den uͤbrigen Entrepriſen derſelben Art, als den Favorites, den Tricyeles, den Ecoſſaiſes, den Dames⸗blan⸗ ches, den Citadines und den Batignoliennes zuſammen nur eine gleiche Zahl von Paſſagieren, ſo kommen 22 ½ Millio⸗ nen Perſonen, oder, zu 5 Sous die Perſon, uͤber 5 ½ Mill. Franken heraus. 2 2 5 8 4 Großbritanien und Irland. London, 6. Jan. Am Sonnabend begaben ſich der Marquis Palmella nebſt ſeiner Gemahlin, der Marquis von Rezende und der Viscount Itabayana von hier nach Stoi⸗ nes, woſelbſt bald darauf auch die junge Koͤnigin von Por⸗ tugal anlangte, und dann, nebſt Erſteren, die Fahrt nach dem Schloſſe des Herzogs von Gloceſter in Bagſhot⸗Park fort⸗

ſetzte, um Ihren Koͤnigl. Hoheiten, dem Herzog und der Her⸗