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* Die Auotidien
bewegen.“ —
Religion uͤbergehen wollen. Man laͤugne nun noch die Exi⸗ ſtenz des Plans, Belgien zum proteſtantiſchen Glauben zu Die Gazette des Pays⸗Bas erwiedert darauf: „Auf dieſe Weiſe verfolgt der Catholique ſelbſt den ſchimpflichen Plan der Taͤuſchungen und Verlaͤumdungen, den er ſich vorgezeichnet hat. „„Wenn wir luͤgen, ſo wider⸗ legt uns““, ſagt uns der Catholique in ſeiner Nummer vom 9. Januar. Iſt es aber nicht euere eigene Sache, zuerſt die Waͤhrheit deſſen, was ihr ſagt, zu beweiſen. Bis dahin koͤnnen wir voͤllig unerwieſenen Behauptungen nur durch eine wiederholte und foͤrmliche Verneinung antworten. Eine an⸗ dere Art der Eroͤrterung iſt mit Leuten nicht moͤglich, welche wiſſentlich verlaͤumden, und den geſunden Menſchen⸗Verſtand in gleichem Maaße wie die Wahrheit verletzen. Der Plan, Belgien der katholiſchen Religion abtruͤnnig zu machen, waͤre ſo ungereimt, unſeren Sitten und dem Zeitgeiſte ſo wider⸗ ſprechend, daß man, um ihn fuͤr moͤglich zu halten, auf Vernunft und eben ſo ſehr auf Redlichkeit verzichtet ha⸗ ben muß. Der 96ſte und 9iſte Artikel des Grund⸗Geſetzes ſind zu allen Zeiten die unveraͤnderliche Richtſchnur der Re⸗ gierung in allen Angelegenheiten des Cultus geweſen. Das Geſetz ſagt: „„die Freiheit der Religions⸗Meinungen wird Allen zugeſichert,“ und ferner: „„UAllen in dem Koͤnigreiche beſtehenden religioͤſen Gemeinſchaften wird gleicher Schutz zugeſagt.““ Behaupten, daß man mit dem Gelde in der Hand, Belgien dem katholiſchen Glauben abwendig machen, und dieſem ſchoͤnen Plane vier Flor. woͤchentlich widmen wolle, das heißt behaupten, man wolle mit Vorſatz das Ge⸗ 7 rloeh Loi S 8 2 ſetz verletzen, und ſeinem Schwur untreu werden, das heißt eine eben ſo verlaͤumderiſche als laͤcherliche Behauptung auf⸗ ſtellen. Uebrigens wiederholen wir es, der geſunde Sinn des Publikums wuͤrdigt die Erdichtung des Catholique, und wir begnuͤgen uns, die Worte des ehrenwerthen Deputirten es Fabri⸗Longrée in der Sitzung vom 1. Dec. zu wie⸗ erbole 8 8 C 8 621 2 1. 4 4 erholen, der durch ſein Talent und ſeine Anhaͤnglichkeit an die katholiſche Religion bekannt iſt: „„Ich habe nicht ge⸗ ſagt, daß man Belgien zur Annahm der pr. 9 agt, d en z unahme der proteſtantiſchen Confeſſion veranlaſſen wolle, meine Abſicht war vielmehr die Ungereimtheit dieſes Vorwurfs darzuthun. Ich werde nie an ein ſo abgeſchmacktes Unternehmen glauben.““ 9 2 Spanien * dienne meldet aus Madrid, vom 1. Jan.: „Der ſo eben erſchienene Koͤnigliche Almanach vom Jahre 4829 enthaͤlt unter dem Artikel: „„„Koͤnigreich Portugal,““ S aeir em ikel: „„Koͤnigreich Portugal, Throne eretes da, Dom Pedro, Koͤnig von Portugal, dem Nachfolaer agt hat, ſo iſt Dom Miguel I., ſein legitimer achfolger, als Koͤnig von Portugal und den E erkannt worden u. f. w." — , Nachricheen den lgarven an⸗ der Provinz Murcia zufolge, iſt ein klein eerthagena 1. Geſchwader, aus dem Adriatiſchen Meere kon eſterreichiſches gelaufen, welches den Auftrag habe, von dem ed⸗ dort ein⸗ gier wegen der, einigen Oeſterreichiſchen uU fuͤgten Beleidigungen, Genugthuung zu verl uterthanen zuge⸗ brach in einem Gaſthofe in der Köͤniglich verlangen. — Geſtern Feuer aus, und theilte ſich dem anſtoßend Reſidenz des Pardo beide Häaufer wurden in Aſche 818 Lenden Poſtgebaͤude mit; gin von San⸗Lorenzo erlaubt, in Madre Koͤnig hat der Herzo⸗ mahl iſt auf ſeinem Landhauſe bei Lorid zu bleiben; ihr Ge⸗ Koͤnig ſoll auch den Biſchoͤfen von v. in Andaluſten. Der die ſich der politiſchen Ereigniſſe wegen urcia und Majorca, der zweite nach Montpellier, rschen⸗ der Erſtere nach Aix, haben, nach Spanien zuruͤckzukehrer ⸗z gen hatten, geſtattet Das Journal des De Sr vom 25. Dec.: „Jetzt, wo bas ſchreitt aus Gibraltar beſchaͤftigt man ſich mit den emie ihrem Ende naht,
ſie angerichtet hat. Die Zahl de s der Verwuͤſtungen, die Geißef⸗ ſchaͤtzt man auf 2000, verunenf gboieſehcürchebagen
und Officiere, und haͤtte der G Einwohner aus der Stadt Gonverneur nicht die armen
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keit noch viel bedeutender geweſ 1 8G Spaniſchen Aerzte ertheilen bhrenſe g0eDie “ und ſeau und Louis das groͤßte Lob; dieſeng. Aerzte beſchaͤftige. ſich eifrig mit Forſchun 8 Fan ſiſchen ſenſchaftlichen Freven, welche dieſe Cpidengte zu ibſeit auf Tuͤrkei und Briechentanvre . Ein Schreiben von der Serviſch e 28. Dec. (in der Allgemeinen 8s 42 8 Eistrieb iſt ſehr ſtark auf der Donau, und die Schifffahrt dadurch völlig unterbrochen. Die Zufuhr der Lebensmittel in die Türkiſ en Feſtungen wird dadurch unmoͤglich, denn
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der tiefe Schnee verbietet den Transport zu Lande. In Belgrad iſt man in Verlegenheit, wie man den aus Kon⸗ ſtantinopel erhaltenen Befehlen wegen Truppen⸗Verpflegung und Errichtung von Magazinen in den Feſtungen ſogleich Genüͤge leiſten ſoll, beſonders aber ſcheinen die Lieferanten in ihren Kontrakten eine Stipulation vergeſſen zu haben die ſie beim Eintritte der ſchlechten Jahreszeit wegen nicht eingehaltener Lieferung vor. Verantwortung ſicherte Seit der letzten Poſt, und einem in der 2 kommenen Couriere hat man hier keine Nachrichten aus Kon⸗ ſtantinopel. Auch von andern Punkten iſt nichts eingegan⸗ gen, das Erwähnung verdiente. Das Geruͤücht von einem Angriffe der Tuͤrken, auf Bazardſchik, deſſen ich in einem fruͤhern Schreiben als der Beſtaͤtigung beduͤrfend erwaͤhnte, ſcheint voͤllig grundlos. Die Seuche in der Wallachei ſoll is Folhe der eingetretenen ſtrengen Kaͤlte ſehr nachgelaſſen haben.
— Die genannte Zeitung enthaͤlt ferner in ihren beiden neueſten Blaͤttern folgende Correſpondenz⸗Nachrichten aus Ancona:
„Ancona, 26. Dec. Wir erhalten taͤglich mehr die Ueberzeugung, daß eine Ausgleichung der Cabinette von Lon⸗ don und Paris mit der Pforte eingeleitet iſt, und vielleicht in kurzer Zeit die Angelegenheiten Griechenlands geordnet ſeyn werden. Man verſichert, daß der Pforte alle Erleichte⸗ rungen angeboten wurden, um ſich verſtaͤndigen zu koͤnnen, und daß den HH. Stratford⸗Canning und Guilleminot den Weg zu Unterhandlungen, und zur Ruͤckkehr nach Konſtan⸗ tinopel geoͤffnet werden ſoll. Couriere, welche von London und Paris nach Poros eilten, ſollen den Botſchaftern die wichtigſten Inſtructionen uͤberbracht haben; auch ſollen den Admiralen, ſo wie dem Lord Ober⸗Commiſſair zu Korfu, neue Verhaltungs⸗Befehle zugekommen, und ihnen dringend empfohlen worden ſeyn, Alles zu vermeiden, was der Pforte Grund zur Klage geben koͤnnte. Es wird ſogar in Briefen aus Korfu behauptet, daß Sir Pulteney Malcolm von der Engliſchen Regierung wegen der Lanigkeit, womit er die neuen Kapereien der Griechen dulde, ſo wie wegen ſeines Betragens bei andern Gelegenheiten, getadelt worden ſey. General Maiſon hat die fruͤher zur Vertheidigung der Halb⸗ inſel unternommenen Arbeiten eingeſtellt, und ihre Vollen⸗ dung, wie es ſcheint, der Griechiſchen Regierung allein uͤber⸗ laſſen. Die Franzoͤſiſchen Soldaten, welche bei ihrer Ankunft in Morea fuͤr die Griechiſche Sache ſehr exaltirt waren, ſollen es jetzt weniger ſeyn, und mit Sehnſucht den Befehl zur Ruͤckkehr ins Vaterland erwarten. Man ſagt ſogar, Ge⸗ neral Maiſon habe in einem, ſeiner Regierung erſtatteten Berichte, den Wunſch nach Ertheilung eines ſolchen Befehls ausgedruͤckt, was jedoch mit den bekannten Geſinnungen des Generals nicht wohl vereinbar ſcheint. Fuͤr die Ruſſiſche Florte im Mittellaͤndiſchen Meere laufen haͤufig Nimeſſen ein, und die Groͤße der angewieſenen Summen zeigt die Be⸗ deutſamkeit der Koſten, welche der Krieg mit der Pforte Rußland verurſacht.“ 18 r.
„Ancona, 30. Dec. Ein Ruſſiſcher Courier iſt von der Flotte im Mittellaͤndiſchen Meere hier angekommen, und hat ſeinen Weg nach Petersburg fortgeſetzt; hingegen eilte ein Engliſcher Courier von London hier durch nach Korfu. Die drei Botſchafter ſind dem Vernehmen nach von Poros nach Neapel abgeſegelt, wo ſie einige Monate verweilen, und alsdann nach Griechenland zuruͤckkehren werden. Man haͤlt es inzwiſchen fuͤr moͤglich, daß Hr. Stratford⸗Canning nur⸗ einige Wochen in Neapel verweilt und dann wieder nach Korfu geht. Bei der Engliſchen Seemacht im Mittellaͤndi⸗ ſchen Meere bemerkt man, der ſchlechten Jahreszeit ungeach⸗ tet, große Bewegungen, und Alles deutet auf wichtige Er⸗ eigniſſe. Man ſpricht von einer Nord⸗Amerikaniſchen Es⸗ cadre, die im Fruͤhjahre im Archipel erſcheinen ſolle, und verbindet damit allerlei politiſche Combinationen. Die Eng⸗ laͤnder, die nach der Levante handeln, und vorzuͤglich jene, die ſich mit Frachtfahrten dahin beſchaͤftigen, ſind uͤber dieſe Geruͤchte beunruhigt; ſie halten es fuͤr nicht unwahrſcheinlich, daß die Pforte den Nord⸗Amerikaniſchen Freiſtaaten bedeu⸗ tende Handels⸗Vortheile einraͤumen moͤchte, um von ihnen Unterſtuͤtzung gegen die Griechen zu erlangen; ſie wuͤnſchen daher ſehnlich die Ruͤckkehr des Engliſchen Botſchafters nach Konſtantinopel. Die Franzoſen haben mehr philantropiſche Anſichten, und koͤnnen ſich nicht uͤberreden, daß der maͤch⸗ tigſte Freiſtaat der neuen Welt die Hand zur Unterjochung des aͤlteſten chriſtlichen Volkes bieten werde, ſelbſt wenn er die groͤßten Vortheile dadurch erreichen koͤnnte. Daß die Nord⸗Amerikaner ihren Handel im Archipel zu verbreiten und zu befeſtigen wuͤnſchen, ſcheint gem und daß ſie mit der Pforte daruͤber Unterhandlungen geknuͤrfe haben, n9ae von
Quarantaine ange⸗