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Pizgemeine
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No. 23.
Berlin, Freitag den 23ſten Januar
1329.
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Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Seine Majeſtaͤt der Koͤnig haben dem bei Allerhoͤ Ihrer Geſandtſchaft zu Petersburg ſtehenden Hercbe en
und Rittmeiſter v. Kuͤſter den Militair⸗Verdienſt⸗Orden zu verleihen geruhet.
Der Juſtiz⸗Commiſſarius Robe iſt zum Juſtiz⸗ jr 82 8 4G Juſtiz⸗Commiſ⸗ deea. 2 4 Gerichten des Hirſchberger ESee Kreiſes, mit Anweiſung ſeines Wohnorts in Hirſchbe , ſtellt worden. Hirſchberg, be⸗
Morgen, am äſten, Nachmittags um 4 Uhr, n W1 Koͤnigliche Akademie der Wiſſenſchaften, zer Feler 1n n restages Friedrich des Zweiten, eine oͤffentliche Sitzung halten.
Zeitungs⸗Nachrichten Anutiand. ernS Rußland,. be“
St. Petersburg, 13. Jan. Das heutige Journal enthaͤlt folgendes Manifeſt Sr. Maj. 88 Kaſſers. „Von Gottes Gnaden Wir Nikolaus IJ. Kaiſer und Selbſtherrſcher aller Reußen ꝛc. ꝛc. ꝛc. In Unſerer Fuͤrſorge fuͤr das Wohl des von Gott Uns anvertrauten Reiches gefäͤllt es Uns, alle Arten des Verdienſtes und Talents, welche zum Ruhm und Vortheile deſſelben beitragen koͤnnen, durch Beweiſe Unſerer Zufriedenheit auszuzeichnen. Auch die beſcheidenen Beſtre⸗ bungen der chriſtlichen Liebe zu Gunſten der Leidenden und Armen betrachten Wir als wichtig fuͤr die Geſellſchaft und haben ihnen Unſere ſtete Aufmerkſamkeit gewidmet. Unter denen, welche von dieſer warmen Liebe beſeelt, all' ihre koͤrperlichen und geiſtigen Kräͤfte, ja ihr ganzes Le⸗ ben dem Troſte der Ungluͤcklichen, oder der ſtittlichen 55,— 2* — widmen, wurden bisher die Perſonen hingeben, dls rs⸗ welche ſich dieſer muͤhevollen Laufbahn 2r Shthemdert. ſeierliches Zeichen der oͤffentlichen Ach⸗ dem Segen des Hi Mit der ſicherſten aller Belohnungen, Bewußtſeyns Fe zund dem Zeugniſſe ihres eigenen aber Wir wuͤnſcher 8 begehren ſie gewiß auch keine andere; Namen des Nanünſelben, ſowohl in Unſerem, als im Hafe, Mes ehes Ffüͤr ihr nützliches üesehes Eee bſelgeheaſeen nrichtung an das geheiligte Andenken a — deren Handlungen und Stif⸗ jgkeit ſe derdevollendetſte Muſter einer weiſen Wohltha⸗ czens für den tadeleſen Deent dasc ains gecſentenn awene⸗ ten, ſtiften Wir fuͤr die Perſonen weiblichen Geſchlechts eine neue Decoration, welche Marien⸗Chrenzeich 1 tadelloſe Dienſtleiſtung heißen ſoll, und fůr welche Wir Füfs 8. 89 geordnet haben: ien⸗Eh he Wir Folgendes an⸗ * 1) Das Marien⸗Ehrenzeichen fuͤ W—8 ir den Damen zur Belohnung fuͤr — u genaue Erfuͤllung Pflichten, in den durch den weiter — folgenden ſechf en Artikel beſtimmten Verrichtungen, ertheilt.
92):Das Datum der Stiftung dieſes Ehrenzeichens iſt
auf den 11. Oct. d. J., zur Erinnerung an den Geburts⸗ Tag J. M. der hochſeligen Kaiſerin, Ünſerer vielgeliebten Mutter,
e
Kaiſerlichen Familie allen ſeinen Beſtimmungen
3) Derſelbe Tag iſt fuͤr die jaͤhrliche Vertheilun Marien⸗Ehrenzeichens beſtiinmt. 81
4) Das Ehrenzeichen hat zwei Klaſſen. Die Damen, denen die erſte Klaſſe zuerkannt iſt, werden ein goldenes blau emaillirtes Kreuz von der vorgeſchriebenen Form tragen; in den vier Enden des Kreuzes ſteht der goldene Namens⸗ Zug der hochſeligen Kaiſerin Maria Feodorowna; in der Mitte deſſelben befindet ſich ein Kranz von Eichen⸗ und Weinblaͤttern mit der Anzahl der Dienſtjahre in golde⸗ nen Ziffern. Das Ehrenzeichen zweiter Klaſſe wird in ei⸗ nem goldenen blau⸗emaillirten Medaillon beſtehen, auf wel⸗ chem gleichfalls der Namenszug Ihrer Maj. der verewigten Kaiſerin Mutter angebracht iſt, worunter in einem Kranze von Eichen⸗ und Weinlaub die Anzahl der Dienſtjahre ange⸗ geben iſt.
5) Das Marien⸗Ehrenzeichen wird an dem Bande des St. Vladimir⸗Ordens, und zwar die erſte Klaſſe an der lin⸗ 3 ken Schulter, die zweite Klaſſe auf der Bruſt getragen.
6) Das Marien⸗Ehrenzeichen fuͤr tadelloſe Dienſtleiſtun 1 ſoll den Damen ertheilt werden, welche als Lehrerinnen, Aus ſeherinnen und Directricen ihre Pflichten mit unveraͤnder⸗ licher Puͤnktlichkeit in den Anſtalten erfuͤllt haben, die unter dem unmittelbaren Schutze Unſerer vielgeliebten Mutter ſtan⸗ den. Das Ehrenzeichen zweiter Klaſſe wird fuͤr einen funf⸗ zehn bis zwanzig jaͤhrigen Dienſt, die erſte Klaſſe fuͤr einen Dienſt von 25 Jahren und daruͤber, ertheilt.
7) Das Marien⸗Ehrenzeichen iſt zwar beſonders geſtif⸗ tet, um vorzugsweiſe die ausgezeichneten Dienſte in den An⸗ ſtalten zu belohnen, welche unter der oberen Leitung der hoch⸗ ſeligen Kaiſerin ſtanden; dennoch wird dieſes Zeichen auch den Damen ertheilt werden, welche denſelben oder doch aͤhn⸗ lichen Functionen in anderen Wohlthaͤtigkeits⸗ und Erzie⸗ hungs⸗Anſtalten vorgeſtanden haben, die unter Unſerer oder unter der unmittelbaren Leitung eines Mitgliedes Unſeres Hauſes ſtehen.
8) Die Damen, welche das G ten, haben Anwartſchaft auf ein zweites, Dienſt tadellos und mit Cifer fortſetzen.
9) Die Aufſichts⸗Behoͤrden der Erziehungs⸗ und Wohl⸗ thaͤtigkeits⸗Anſtalten ſind beauftragt, die Dienſtleiſtungen der Damen zu pruͤfen, und ſie fuͤr das Marien⸗Ehrenzeichen vorzuſchlagen.
10) Dieſe Vorſchlaͤge werden von Uns beſtaͤtigt, und
Marien⸗Ehrenzeichen erhal⸗ wenn ſie ihren
die des Ehrenzeichens wuüͤrdig befundenen Damen erhalten ſodann vom Ordens⸗Capitel die Inſignien und Patente deſ⸗
ſerben., Da das Marien⸗Ehrenzeichen die Belohnung langer und anhaltender Muͤhen und einer muſterhaften Sittlichkeit iſt, ſo duͤrfen die Damen, welchen es verliehen worden, die Inſignien deſſelben niemals ablegen; nach dem Tode der In⸗ haberinnen ſind dieſelben dem Ordens⸗Capitel zuruͤckzuſtellen. 12) Die 11 ½ Ehrenzeichen zugleich in Exemplar gegenwaͤrtiger Statuten. — 2* Serehen 8n Et. Petersburg, am 26. December, im 1828ſten Jahre des Heils und im vierten Unſerer Regierung. (gez.) Nicolaus. Das Reglement der am 24. Hctober fuͤr J. Maj. die hochſelige Kaiſerin Maria Feodorowna glorreichen Anden⸗ kens angelegten Trauer wird nur bei den enen 5 1 Kraft bleiben. Dagegen iſt, den teſtamentlichen Verfuͤgun⸗ gen der hochſeligen Kaiſerin zufolge, die Trauer 28 8 zum Hofe gehoͤrigen und andern Standes⸗Perſonen g.. Geſchlechts auf ſechs Monate beſchraͤnkt und endigt 2 8 24. April d. J. Demgemaͤß werden mit dem Begenu de .-Se⸗ 5,8 beiderlei Geſchlechts neuen Jahres alle Perſonen von Range beide 1 die kleide Trauer anlegen und ſie bis zum En Viertels, d. h. bis zum 10. Maͤrz⸗ tragen.
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