8 E“ . “ 48 — 5 8 ö1 . 1 8 *8 . 8 2 — x
ſes uͤber den Mißbrauch der Publicität und Unterhandlun⸗ gen mit fremden Maͤchten, ward, nach dem Antrage des
kleinen Raths, bis zur naͤchſten ordentlichen Wiederver⸗
ſammlung verſchoben.
—
1
g 8
11““ Spanien. Madrid, 15. Jan. Der Hof befindet ſich noch im Koͤniglichen Luſtſchloß Pardo. .
Die oͤffentlichen Pruͤfungen des Koͤnigl. Seminariums fuͤr junge Edelleute haben jetzt, gleichzeitig mit denen der andern Seminarien begonnen, und die Preis⸗Vertheilungen heute ſtattgefunden; 25 junge Adelige, die ſich in den ver⸗ ſchiedenen, an jener Anſtalt vorgetragenen Wiſſenſchaften und ſchoͤnen Kuͤnſten ausgezeichnet haben, erhielten außer den ge⸗ woͤhnlichen Praͤmien auch noch jeder das von dem Hof⸗ Maler Joſef Madrazo gezeichnete und in Kupfer geſtochene Bildniß Sr. Majeſtaät des Koͤnigs, als einen Beweis Aller⸗ hoͤchſter Zufriedenheit mit dem Eifer der jungen Leute.
Tuͤrkei und Griechenland.
Der Courrier de Smyrne vom 28. Dec. meldet: „Die drei Geſandten ſind am 18ten nach Poros abgereiſet, und wie man verſichert, iſt Nachſtehendes das Reſultat ihrer Arbeiten in Hinſicht auf die Graͤnzen Griechenlands. Die⸗ ſelben werden Attica, Livadien, Euboͤa in ſich ſchließen, und ſich bis zu der Linie zwiſchen dem Meerbuſen von Arta bis zum Meerbuſen von Volo erſtrecken, wo auf der Land⸗Karte gerade der 39ſte Breiten⸗Grad anfaͤngt. Die nachbenannten 27 Inſeln, deren Einwohner⸗Zahl wir zugleich nach den neueſten Berichten angeben, werden einen Lheit der Griechi⸗ ſchen Beſitzungen ausmachen: Syra, 60,000 Seelen; Myconi, 8000; Naxos, 30,000; Tino, 30,000; Andros, 30,000; Serifo, 4000; Sifno, 2000; Sikino, 1000; Nio, 2000; Santorin, 18,000; Anafa, 2000; Stampalia, 2000; Hydra, 40,000; Spezzia, 15,000; Aegina, 15,000; Poros, 12,000; Salamis, 5000; Milo, 10,000; Skiro, 5000; Thermia, 4000; Zea, 8000; Amorgo, 4000; Calemnos, 5000; Leros, 3000; Nyſiros, 2000; Pathmos 18,000; Nicaria, 5000. Außerdem bleibt auch noch die Inſel Delos uͤbrig, die un⸗ bewohnt iſt, in der man aber in Folge zahlreicher und unausgeſetzter Nachgrabungen koſtbare Kunſtgegenſtände des alten Griechen⸗ lands aufzufinden hofft. Hinſichtlich der Continental⸗Grän⸗ zen koͤnnen wir nicht beſtimmt ſagen, ob ſie wirklich ſo ſeyn werden, als die Geſandten ſie angedeutet haben.“
— Daſſelbe Blatt enthaͤlt unter „Smyrna, 27. auch folgende Nachrichten:
Zwei von den drei Fahrzeugen der Franzöͤſiſchen Expe⸗ dition, welche die letzten Felſchen Familien aus Morea uͤberfuͤhren, ſind ſo ehen (in Smyrna) angekommen. Das eine hat ſeine Paſſagiere auf der Inſel Metelin und das andere auf Chio ausgeſetzt. Da das dritte durch einen Wind⸗ ſtoß von dem Convoy getrennt worden war, iſt die Corvette „La Diligence,“ welche die Schiffe begleitet hatte, wieder in See gegangen, um es T’eae.
Dec.“
er Vice⸗Admiral Heyden befand ſich am 16ten mit mehreren Schiffen Fan⸗ eſchwaders in Poros.
Der Befehlshaber der erſten Brigade der Armee von Morea, General Sebaſtiani, iſt am 16ten Dec. in Milo ans Land geſtiegen; es ſcheint, daß dieſer General die Abſicht habe, die Inſeln des Archipels zu beſuchen. —
Vor einigen Tagen ward der Engliſche Commodore Staines auf einem Spaziergange von einem Tuͤrken, deſſen
„Sprache er nicht verſtand, beleidigt; letzterer eriech ſo ſehr in Wuth, daß er zum Saͤbel griff. Der Commodore ſah kein anderes Mittel uͤbrig, als die Flucht; er fiel aber hin und erhielt von dem Tuͤrken einen Saͤbelhieb auf ſeinen Hut, wodurch letzterer geſpalten ward; jedoch ohne Ver⸗ wundung des Commodore. Turkiſche Frauen, die dazu ka⸗ men, verjagten den Tuͤrken mit Steinwuͤrfen. Nachdem er am folgenden Morgen verhaftet, und von Herrn Staines erkannt worden war, ward er zu einer gewiſſen Anzahl Schlage verurtheilt, und aus der Stadt verwieſen. See Strafe waͤre ſchaͤrfer geweſen, wenn der Schuldige ſich nicht mit Trunkenheit ntſchuldine haͤtte, was auch durch Herrn Staines beſtaͤtigt wurde. Die Wachſamkeit der Polizei 2
die prompte Juſtiz des Gouverneurs laſſen hoffen, daß
aͤhnliche Angriffe nichten 2
wieder ſtattſinden werden. 8 283
Inland.
Köln, 28. Jan. Die Rheinhoͤhe war heute Morgens 8 Uhr 3 Fuß 4 Zoll. Am Unkelſtein hat das Eis ſich am 23ſten d. M. Morgens um 11 Uhr geſtellt. Am 27ſten er⸗ reichte dieſe Eisdecke Breiſig.
Aachen, 28. Jan. Die zu Mozart’s Geburtsfeier an⸗ gekuͤndigte Vorſtellung ſeines unuͤbertroffenen Don Juan, war geſtern von unſerm kunſtſinnigen Publikum recht zahl⸗ reich beſucht und gewaͤhrte durch den glaͤnzenden Vortrag, der ſich bei den Haupt⸗ wie bei den Nebenperſonen, auf der Buͤhne wie im Orcheſter, durch eine gewiſſe begeiſterte Ver⸗ vollkommnung auszeichnete, einen ſeltenen und hoͤchſt an⸗ regenden Genuß, der uns lange im freundlichen Andenken bleiben wird. Schon das einleitende Vorſpiel, eine gluͤcklich gewaͤhlte Scene aus Mozart's Kuͤnſtler, und Familienleben, hatte auf das Publikum einen ſehr guͤnſtigen Eindruck her⸗ vorgebracht, der dem beſcheidenden Verfaſſer, Hrn. Louis Lax, zu erfreuender Belohnung gereichen muß.
— Die ſtrenge Kaͤlte, der ſeit zwei Tagen eine ſehr milde Temperatur folgte, hat in unſerer Umgegend mehreren Perſonen das Leben gekoſtet; man berichtet daruͤber Folgen⸗ des: „Nahe bei Eſchweiler fand man am 23ſten d. M. einen wohlgekleideten Mann im Walde erfroren, und in Kinzwei⸗ ler ſchickten Eltern 2 ihrer Kinder in den Wald, um Holz zu ſammeln, welche ebenfalls durch die ſtrenge Kaͤlte ums Leben kamen; mehreren Anderen erfroren die Fingerſpitzen.“
In Aldenhoven war am Freitag, den 23ſten dieſes, die Kälte um halb 9 Uhr Vormittags bis auf 14 ½0 Reaumur geſtiegen; in Linnich Feiagee das Thermometer an dem ge⸗ nannten Tage 14° (das Thermometer in freier Luft aufge⸗
hangen).
—
8
Vermiſchte Nachrichten.
b IJFer ſegung.
Das heutige Paſchalik Achalzich bildete bei den Alten den nordweſtlichſten Theil von Armenien, den der Fluß Tſcho⸗ rocha von Colchis und Cappadocien trennte; ſpäter gehoͤrte es zu Gruſien; dann war es eine Zeitlang unabhäͤngig, bis es endlich von den Tuͤrken unterjocht ward.
Ueber die phyſiſche Beſchaffenheit dieſes Landes haben wir folgende allgemeine Kenntniß: — ₰
Gebirge. Die Provinz Achalzich iſt durchaus gebirgig; im Rord, erheben ſich die Suͤdhoͤhen des Kankaſus, ſo wie im Suͤd⸗Weſt die Rordhoͤhen des Ararat, die mit dem Namen der Armeniſchen Berge belegt werden. Die Haupt⸗ gebirge des Landes ſind: 1) der Bergkamm der ſich vom Schwarzen Meere bis zum Vordſhom erſtreckt, welcher lettz⸗ tere zur Gruppe der Vorgebirge des Kaukaſus gehoͤrt. Die⸗ ſer Kamm beſteht aus hohen, ſteilen Bergen ₰☛ r. Di fen Felſenkluͤften und Abgruͤnden; fruͤh im Jal it j ben tie⸗ Schnee die Gipfel. Der alte Name der Ae der iſt jetzt ganz unbekannt; den Theil doschiſchen Berg⸗ liegt, nennen die Einwohner di 2 der in Imereti
die Loſſijatſchewſchen und
Pertatſchen Berge. 2) Eine Ke 3
e 8 2 e Kette der 2 8 Fataſg die ſich von Oſten nach ——— bze⸗ zahlreichen Arme laufen nach verſchiedenen R 1
und durchſchneiden die Sandil 8 Matſchi . haks Adſhara, M ſchel (Matſchichel), Poſcho, Imerkew, Liwan, Prbanaeſe. Tawisker (Tawänsker), Schauſchet; ſie fuͤhren die Namen Arßijan, Tilil⸗Dagh, Ulghir, und andere. An die fuͤdlichen und oͤſtlichen Ausläufer dieſer Arme ſtoßen: 3) Die Vo berge des Ararat, die unter den Namen Karatſchli ₰ üͤdweſtlichen Theil des Paſchalik's nas — tnngen Von ihnen ch verſchiedenen Rich⸗ Tſchi dir oder a aus, das ebenfalls des Ararat gehoͤrt, und das den S 2. e hneen eanaader zendendchſtracht die Sandſchak's een⸗
— e dieſes Gebir 1b Zichedſhwari, die den nordlichen Theil der Armeniſchen Beige dilden und die Sandſhat's Chertyß (Ghertwiß), Aspins (Aspindſha) und Abchwar (Abchur) durchſchneiden,
Ale dieſe Gebiege, die zwar nͤcht ſo koloſſal ſind, wie ihre Hauptſtäͤmme, der Kaukaſus und Ararat, ſind, fuͤr ſich
— * 2
betrachtet, immer ſehr hoch und anſehnlich. Der gröͤßt
2
E
85
98 I1“ ö1I11““
11u.“
3 Statiſtiſche Bemerkungen uͤber das Paſchalik —
ee Theil