rungs⸗Syſtems,
* 8 8 8 2. Da Herr Bourdeau zum Unter⸗Staats⸗Secretair im — ernannt worden iſt, ſo hat an ſeiner telle Herr Calmont proviſoriſch die General⸗Direktion der Domainen und des Einregiſtrirungs⸗Weſens erhalten.
Die Fuͤrſtin von Caſtelfranco, geb. Fuͤrſtin Caroline Au⸗ guſte von Stolberg⸗Gedern, iſt am 21ſten d. M. in ihrem 73ſten Lebensjahre auf ihrem Landſitze mit Tode abgegangen.
Der bekannte Reiſende, Geograph und Schriftſteller Hr. Pachsô, welcher fuͤr ſeine Reiſen in Afrika unlaͤngſt den gro⸗ ßen Preis der geographiſchen Geſellſchaft davon getragen hatte, und mit der Herausgabe eines Werkes uͤber die Sit⸗ ten der dortigen Nomaden⸗Voͤlker beſchaͤftigt war, hat ſich in der Nacht vom 24ſten auf den 25ſten d. M. in einer An⸗ wandlung von Schwermuth entleibt; er war nur 34 Jahr alt.
Die drei Bruͤder des juͤngſt verſtorbenen Herrn Chappe berichtigen die Anzeige von dem Tode deſſelben dahin, daß der Verſtorbene ſich die Erfindung der Telegraphen niemals ugeſchrieben, ſondern nur zur Vervollkommnung derſel⸗ en gemeinſchaftlich mit ſeinen Bruͤdern beizutragen geſucht habe.
Großbritanien und Irland.
ö London, 27. Jan. Einem Morgenblatte zufolge ver⸗
ſichert man, daß Se. Majeſtaͤt die bevorſtehende Parlaments⸗ Sitzung in Hoͤchſteigener Perſon zu eröͤffnen beabſichtigen,
wenn es Ihnen Ihre Geſundheit nur irgend erlaubt. Waͤhrend man (aͤußerte vor einigen Tagen die Times) die Abrufung des Lord Angleſea allgemein be⸗ dauert, iſt es troͤſtend zu wiſſen, daß ſein Nachfolger in ſeine Fußtapfen treten wird. Die Anſichten Seiner Gnaden, uͤber jenen alles umfaſſenden Gegenſtand, die katholiſche Frage, haben bereits eine weſentliche Aenderung erlitten, und Vieles iſt noch vom Einfluß der Umſtaͤnde zu er warten, die ſchon ſo manchen ſeiner Vorganger bekehrt haben. Ohne daß man ihn bis jetzt, im ganzen Sinne des Worts, als einen Vertheidiger der katholiſchen Emancipation betrachten koͤnnte, hat doch der neue Vice⸗Koͤnig alle Anſpruͤche an den Titel eines Gegners derſelben aufgegeben, und ſelbſt den Wunſch einer baldigen, vernuͤnftigen und verſoͤhnenden
Feſtſtellung dieſer großen Frage ausgedruͤckt. 8 Im neueſten Blatte derſelben Zeitung heißt es: „Die thoͤrigten Lärmmacher von Irland halten ſich bereits uͤber den — von Northumberland auf, weil ſie es a priori fuͤr ausgemacht annehmen, daß Seine Gnaden auf das, was dem Lande Noth thut, keine Ruͤckſicht nehmen werde. Man kann aber ſolchen vorgefaßten Meinungen und Urtheilen nicht genug widerſprechen. Niemand hatte wohl eine groͤßere Achtung vor dem letzten Vice⸗Koͤnig, als wir ſelbſt, niemand konnte auch mehr, als wir, ſeine Zuruͤckberu⸗ fung, oder ſeine Abreiſe aus Irland, bedauern. Wir glau⸗ ben inzwiſchen, daß der Herzog von — — ſelbſt, wenn er jetzt ſeine Meinung frei bekennen ſollte, den Wunſch mit uns theilen wuͤrde, daß der Marquis von Angleſea nie⸗ mals zuruückberufen, oder durch einen Andern erſetzt worden waäre. Da nun aber die Stelle eines Lord⸗Lieutenants ein⸗ mal erledigt iſt, ſo braucht in der That kein Edelmann von hohem Rang und Charakter Anſtand zu nehmen, ſie auszu⸗ fuͤllen; denn es geſchieht hiedurch Niemandem Unrecht. Eben ſo unweiſe als ungerecht iſt es daher, eine heuchleriſche Po⸗ litik bei dem Pair vorauszuſetzen, der die erledigte Stelle annimmt, und ihn deshalb gleich im Verdachte von Meinun⸗ denen er ſich nicht bekennt, oder eines Regie⸗
gen zu halten, zu denen er ſich e B
dem er vielleicht ganz fremd iſt. Was uns
betrifft, ſo glauben wir nicht, daß der Herzog von Welling⸗
ton einen exaltirten Orangiſten als Lord⸗Lieutenant von Ir⸗
8 land zu haben wuͤnſcht; auch iſt
glleauben wäͤre, daß er wider alle,
der Herzog von Northumberland
1 in ſolch artheimann. Ja, wenn ſelbſt zu üüE den Katholiken zu machende
Zugeſtaͤndniſſe ſey, ſo muͤßten wir erwaͤgen, daß auch ſein
edler Vorgaͤnger im Amte erſt dadurch, daß er unter dem
braven und ungluͤcklichen Volke lebte, welches zu regieren er ausgeſandt war, hellere Einſichten und eine andere Kenntniß
Bearon Percy ein. . wouͤrde im Jahre 1817 und verheirathete ſich am 29. April 1817 mit der Tochter des Grafen von Pewis, von der er ]]—“];
deſſelben erlangt hat. Wir wiederholen daher, und zwar in den beſtimmteſten Ausdruͤcken, daß der Herzog von Northum⸗ berland jetzt ſchon von dem Wunſche beſeelt iſt, die katholi⸗
ſche Frage recht bald auf eine ſo verſtaͤndige, als verſoͤhnende Weiſe erledigt zu ſehen.“
Der Herzog von Northumberland ward am 20. April
12785 geboren, und befindet ſich mithin gegenwärtig in ſei⸗
nem 44. Jahre. Im Oberhauſe nahm er im Jahre 1812 noch zu Lebzeiten des verſtorbenen Herzogs ſeinen Sitz als Er folgte ſeinem Vater in der Herzogs⸗
1 — II1
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thum keinen Einfluß,
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keine Erben ſeines Titels hat; ſein einziger Bruder Lord
Prudhoe wird wahrſcheinlich einſt Herzog von Northumber⸗ land. Unter des verſtorbenen Koͤnigs Regierung wurden nur zwei neue Herzoge ernannt, naͤmlich der Vorfahr des Her⸗ zogs von Northumberland im Jahr 1766 und der Herzog von Wellington im Jahr 1814. Wie man ſagt, beabſichtigen die Lords der Schatzkam⸗ mer, einen Befehl an den General⸗Poſtmeiſter zu erlaſſen, daß Verfaſſer von Werken die Erlaubniß haben ſollen, die Probe⸗Blatter derſelben portofrei durch die Poſt verſenden zu duͤrfen. Fi. Die Times aͤußert ſich uͤber die mehrerwahnte Ver.— ſammlung, die am 20. d. in der Rotunda zu Dublin gehalx ten worden iſt, in folgender Weiſe: „Es hat vielleicht ſeit hundert Jahren keine Verſammlung im Koͤnigreiche mehr einem National⸗Convente aͤhnlich geſehen als dieſe. Sie iſt
ein neuer Schritt zu der Kriſe in den Irlaͤndiſchen Angele⸗
genheiten, welche durch die letzten Begebenheiten zu beiden Seiten des Kanals herbeigefuͤhrt worden iſt. Durch ſie muͤſſen die Partheien einander gegenuͤber zu ſtehen kommen und die Frage muß auf eine oder die andere Weiſe entſchie⸗ den werden. Das Außerordentliche und fuͤr uns Ermuthi⸗ gende in der Art dieſer Verſammlung beſtand darin, daß ſich
ſo gewichtvolle Proteſtanten Irlands an die Katholiken an⸗ ſchloſſen. Man darf nur das Verzeichniß der Edelleute und Vornehmen betrachten, welche den erſten Rang bei den Verhand⸗ lungen bildeten, ſo findet man die Namen der in ihrem Lande bekannteſten und geachtetſten Proteſtanten. Vierzehn unter ihnen traten auf, um feierlich vor der Welt gegen die Unterdruͤckung ihrer katholiſchen Mitbruͤder, als gegen eine Schmach fuͤr die Proteſtanten zu eifern. Nur drei Katholi⸗ ken machten ſich bei den Verhandlungen bemerkbar: Lord Killeen durch einen Beſchluß, den er zur Sprache brachte Herr O'Connell durch eine Dankadreſſe an den Herzog dvon Leinſter, und Herr Shiel, indem er dieſe letzte ünterſtuͤtzte
Es iſt dies nicht eine bloße Delikateſſe von Seiten der Ka⸗ tholiken — es iſt geſunde und reife Politik. Sie haben dem Publikum genugſam vor Augen geſtanden, und es kann ver⸗ nuͤnftigerweiſe kein Zweifel gehegt werden, daß ſie von dem Zuſtand ihrer Beſchraͤnkung die lebhafteſte Empfindun ha⸗ ben. Um ſo weiſer aber war es, daß ſie es den Iriſchen Proteſtanten uͤberließen, ihre Gefuͤhle, welche ſo oft miß⸗ deutet worden ſind, an den Tag zu legen, und dadurch die Verlaumdung zu Schanden zu machen, die den Gegnern der Emancipation, in England, einzig und allein ſcheinbare Ar,. ——
gumente zu Gunſten des „Proteſtantiſchen Uebergewichts’"⸗
7 geliefert hat. — Unkundige Englaͤnder haben oͤfter geſagt „Dies iſt ein Streit zwiſchen den Katholiken in Irland und den Irländiſchen Proteſtanten,“ und dann wurde ge⸗ fragt: „ſollen wir unſere eigenen Bruͤder verlaſſen, und ſi 8 der Gnade derjenigen, welche ſie als ihre Feinde betrachten, anheim geben?“ Die Proteſtanten ſelbſt haben nun- mehr dieſe Frage beantwortet. „Das Leiden der Katholi⸗ ken,“ ſo ſagen ſie den Engliſchen Braunſchweigern, gkann weder unſer noch euer Triumph, ſondern nur un,; ſer gemeinſamer Kummer ſeyn.“ Die Beſchraͤnkung der Katholiken iſt fuͤr uns kein Vortheil, ſondern eine Erniedrix gung. So lange ſie beſteht, hat das Leben keine Sicherheit, Unternehmungen keinen Reiz, Thaͤtigkeit kein Feld, Eigen:⸗ 1 die natuͤrlichen Bande der Geſellſchaft keinen Zuſammenhang und das Land keinen Frieden!“ Es ſind deshalb nicht allein die Katholiken, welche ſich bekla⸗ gen, es ſind die Irländiſchen Proteſtanten, welche den Verfech, tern des Proteſtantismus in England vorwerf⸗ daß f 9 7 7 Praͤrogative nur ſelbſtverwundende Schwerdien ſ⸗ 899 229* Streit, der vorgeblich unter Irländiſ⸗ — teſtanten herrſcht, in der That nur Volk und einem kleinen Haufen in England und ſtatt findet, welcher hier aus Wucherern, dort aus ern beſteht. Wir fragen nun, werden die
Froͤmm.⸗
&a * ½ 1 b Feinde der 8 cipation es noch fernerhin wagen, die Proteſtanten —
einigu 62”29 — —2 Feſſaferdan, Irlaͤndiſchen Proteſtanten einen ſo ſprechen b
der Uebereinſtimmung ihrer Gefuͤhle 8 — — 8* tholiken gegeben haben? Sollte ein ſolcher Betrug noch mal verſucht werden, ſo antworten wir — er wird das Un⸗ gluͤck der ganzen Nation, nicht einzelner Seeten zur Folge haben. Fuͤr die Irlaͤndiſch⸗proteſtantiſchen Einrichtungen nm Kirche und Staat, fuͤr den Frieden der Geſellſchaft und äͤrxr die Erhaltung der Monarchie verlangt das proteſtantiſche Irland die Freiheit aller Irlaͤndiſchen Unterthaneng und wenn wit bisher niemals ſo viele Hoffnungen fuͤr einen gluͤck⸗
Bellage
nachdem die