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taats⸗Zeitung.

No. 338.

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Dem Schiefer⸗Haͤndler zu Leipzig und Buͤrger zu De⸗ lütſch (Regierungs⸗Bezirk Merſeburg), Franz Anton Bernhardt iſt ein, vom 6. Januar c. an Sechs nach⸗ einanderfolgende Jahre und fuͤr den ganzen Umfang der Monarchie guͤltiges, Patent: „auf die alleinige Anfertigung und Benutzung eines durch Zeichnung und Beſchreibung naͤ⸗ her angegebenen Eſſenkopfs in ſeiner ganzen Zuſammenſez⸗ zung“ ertheilt worden. 1—

Fen 2 . B— bemshn; eitungs⸗Nachrichten.

Ans haond.

Paris, 31. Jan. Die Deputixrten⸗Kammer hat (wie vereits in der Nachſchrift zum vorgeſtrigen Vlatte der Staats⸗ Zeitung erwöhnt worden iſt) in ihrer Sitzung vom Loſten d. M. die fuͤnf Candidaten zur Praͤſidentur gewaͤhlt. Die meiſten Stimmen erhielten die Herren Royer⸗Collard (175), Delalot (165), Caſimir Pöérier (154), von Verbis (146), und Sebaſtiani (145); dieſe wurden ſonach zu Candidaten proclamirt. Näͤchſt ihnen hatten die Herren von la Bour⸗ donnaye und Ravez die meiſten Stimgien, nämlich jeder 90. In der geſtrigen Sitzung ſind die vier Vice⸗Praͤſtdenten und die vier Secretaire gewaͤhlt worden. Man glaubt, daß die Kammer ſich ſchon uͤbermorgen mit der Abfaſſung der Adreſſe werde beſchäftigen koͤnnen. *)

Großbritanien und Irlanb. ez 27. See Globe), hat eine Erlauchte Perſon von dem vord⸗ Rientenant von Irland das Verſprechen gefordert zune 88 ten, weder direkt noch indirekt ſeine Zuſtimmung zu Maaß⸗ regeln irgend einer Art zu geben, welche dazu beitragen koͤnn⸗ ten, die katholiſche Angelegenheit in Irland zu beguͤnſtigen. Der Courier theilt die Anſichten der Times in Bezug auf die in der Rotunda zu Dublin ſtatt ehabte Verſamm⸗ lung (ſ. das geſtrige Blatt der Staats; leitung) in keiner Weiſe; er aͤußert ſich vielmehr uͤber dieſen Gegenſtand fol⸗ ndermaaßen: „Man giebt ſich alle moͤgliche Muͤhe, die lehzte erſammlung in der Rotunda zu Dublin, als den Ausdruͤck der Geſinnungen der Mlandiſchen Proteſtanten zu Gunſten der katholiſchen Anſpruͤche, und als eine Einverleibung der rlaͤndiſchen Proteſtanten mit den Katholiken darzuſtellen. ügegen waren 7 oder 8 Edelleute und einige Perſonen von ermoͤgen und Einfluß; doch dieſe bildeten nur einen gerin⸗ n, einen ſehr geringen Theil der Irlaͤndiſchen Ariſtokratie, oder der beſitzlichen und commerziellen proteſtantiſchen Inter⸗ eſſen Irlands. Die anweſenden Leiter der Proteſtanten atten ſich ſchon fruͤher uͤber ihre Anſichten verſtändigt, und der war darauf vorbereitet, einen beſtimmten Vorſchlag zu Die Haupt⸗Perſonen hatten vor ihrem Anftreten

machen. Die lten, und di acer der Scehe gehalten, e öͤffentliche Vor⸗ and auf dem Theater der Rotunda ſtatt. Es war 8 22 edacht, daß man den proteſtantiſchen Unterſtuͤtzern der Lgans en die .he uͤbertragen, waͤhrend man Letzteren die Rollen der Seufſlenre und Vertrauten zugetheilt

*) Da di iſer Zeitnugen beute (üten) erſt nach 12 Uhr “] find, ſo muſfen wir uns eine umftäͤnd⸗ Mittheilung auf morgen vordehalten.

Berlin, Sonnabend den 7teu F

D Dem Verlauten nach (ſagt der

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hatte. Indeſſen iſt es haͤufig der Fall, daß ein unerwarteter been den beſten Plan vereitelt. Haͤtte ſich nicht ein Individuum ineingemiſcht, das nicht zu den Dramatis Personae gehöͤrte, ſo wuͤrde man die Verſammlung in der Rotunda fuͤr eine ſolche ange⸗ ſehen haben koͤnnen, wo frei uͤber die gemachten Vorſchläge discu⸗ tirt worden. Herr M Crea vän ſchre eine Abaͤnderung vor⸗ zuſchlagen, wurde indeſſen belehrt, daß die Verſammlung nicht zum Discutiren, ſondern zum Einwilligen ohne Dis⸗ cuſſion berufen worden ſey. Seine Abſicht war, die Ver⸗ ſammlung zu theilen, um die gegenwaͤrtigen Perſonen zu claſſiſiciren, und dadurch zu zeigen, daß die ſogenannten pro⸗ teſtantiſchen Vorſchlaͤge in einer Verſammlung durchgegangen waren, deren Majoritaͤt aus Katholiken beſtanden hatte. Nach einigen Irländiſchen Blaͤttern ſollen nur 200 Prote⸗ ſtanten gegenwaͤrtig geweſen ſeyn. Daher durfen wir ſagen daß dieſe Verſammlung, obgleich öͤffentlich gehalten, do keine oͤffentliche in dem Sinne einer Zuſammenkunft war, wo alle Partheien ihre Meinungen frei ausſprechen konnten. Die durchgegangenen Vorſchläge koͤnnen nur gis der Aus⸗ druck der Geſinnungen derer angeſehen werden, die ſie mach⸗ ten, und nicht als die Meinung der Irlaͤndiſchen Proteſtan⸗ ten, die nichts weniger als geneigt ſind, ihre Ssesae mit denen der katholiſchen Aſſociation und der katholiſchen Auf⸗ wiegler zu verſchmelzen, und die davor Lööge. ge⸗ meinſchaftliche Sache mit den Herren HO' Connell, Lawleß, Shiel und ihrem neuen Verbuͤndeten Herrn Hamilton Ro⸗ wan zu machen.“ b

2 In der tetzten, am 22ͤſten d. M. in Dublin ſtattgefun⸗ denen Verſammlung der katholiſchen Aſſociation ließ ſich Herr O' Connell uͤber den neuernannten Vice⸗König folgen⸗ dermaaßen vernehmnen: „Die niederſchlagende Nachricht von der Ernennung des Herzogs von Norrhungherſannd iſt hier angekommen. Der Herzog ſchien zu einer Zeit ein Whig u ſeyn; indeſſen war er in den letzten Jahren nur in den Rterben unſerer Gegner zu finden. Ich halte es fuͤr meine Pflicht, hier zu erkloͤren, daß der Herzog von Wellington eine betruͤbende Wahl getroffen hat; er konnte unter dem ganzen Engliſchen Adel keinen weniger zum Vice⸗Koͤnig geeigneten Mann ausfinden, als den Herzog von Northumberland.“ In dieſem Tone faͤhrt Hr. O Connell fort, ſich in den heftig⸗ ſten Ausdruͤcken gegen den neuen Lord⸗Lieutenant auszulaſſen. Der Courier nennt ihn deshalb den Anacharſis Cloots der Aſſociation. „Ganz Großbritanten,“ ſagt er, „billigt die Wahl eines Mannes, der ſich eben ſo ſehr durch ho Geburt und Reichthum, als durch milde Sitten und vor⸗ trefflichen Charakter auszeichnet. Ob Herr O Tonnell jemals den Herzog ſah, wiſſen wir nicht; doch davon ſind wir uüͤber⸗ keugt, daß er nicht die mindeſte Kenntniß von ſeinen Eigen⸗ ehten hat. Was bekuüͤmmert er ſich aber um Thatſachen, Beweiſe und Gruͤnde? Sein Zweck iſt nicht, zu verſoͤhnen, ſondern aufzureizen. Alle ſeine Ausfaͤlle indeſſen auf den Herzog ſind eben ſo viele Lobeserhebungen fuͤr Letzteren, weil ſie beweiſen, daß die Aſſociation erwartet, der Herzog werde unabhaͤngig und unpartheiiſch ſein Amt verwalten, was na⸗ ruͤrlich ganz ihren Wuͤnſchen zuwider iſt.“

Ein Graf von Northumberland war im Anfange der vorigen Regierung Viee⸗Koͤnig von Irland. Seine Ver⸗ veen⸗ dauerte vom April 1763 bis Mai 1764. Den Ge⸗ ſchichtsbuͤchern zufolge war er ein populairer Vice⸗Koͤnig.

Lord Dalhouſie, der geweſene Gouverneur von Canada, bereitet ſich zu ſeiner Abreiſe nach Indien vor, wo er, als Stellvertreter des Lords Combermere, zum Befehlshaber der dottigen Truppen ernannt worden iſt. 22

Die Morning⸗Chronicle giebt heute 888 in einem ſehr ſpoͤttiſchen und beißenden Tone abgefaßte Schildetung der 70ſten Geburts⸗Feier eines Engliſchen Edelmannes und küͤndigt zugleich eine Reihe von Ahnlichen, kuͤnfrig zu liefern⸗ den Aritela an. Der Eourter erhebt ſich gegen eine ſolche

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