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1 daß an einem endlichen Re⸗ ſultat, wie man es wuͤnſcht, faſt nicht zu zweifeln iſt. In einer zahlreichen, vor einigen Tagen in Liverpool ſtatt gefundenen Verſammlung der dortigen Katholiken ward unter anderen die Erklaͤrung erlaſſen, daß die Katholiken von Liverpool mit Bedauern und Unwillen das letzte Ver⸗ fahren der Britiſch⸗katholiſchen Aſſociation erfahren haͤtten, und dieſe Gelegenheit benutzten, um den Lobrednern der zu bewilligenden Sicherheiten ihre voͤllige Mißbilligung ſolcher Zugeſtaͤndniſſe an den Tag zu legen.

Geſtern ward der Koͤnigliche Bote, Herr Crotch, mit Depeſchen an Herrn Stratford⸗Canning nach Neapel und an Sir Adams nach Korfu abgefertigt.

Vor einigen Tagen verſammelte ſich in Guildhall die Behoͤrde, welche unter anderen Angelegenheiten auch die der Stadt⸗Miliz zu beſorgen hat. Sie hatte vom Herzoge von Wellington ein Schreiben erhalten, in welchem geaͤußert wird, daß es ſchiene, als ob die Unterhaltung des Stabes der Stadt⸗Miliz mit einigen Unbequemlichkeiten fuͤr die Buͤrger

von London verknuͤpft, und es mithin vielleicht zweckmaͤßig

waͤre, ihn zu vermindern, beſonders da keine Wahrſcheinlich⸗ keit vorhanden ſey, daß durch ſein ferneres Beibehalten in dem Stande, wie er ſich gegenwaͤrtig befindet, fuͤr den Mi⸗ litairdienſt Nutzen zu erwarten ſtehe. Nach diesfaͤlliger Verhandlung beſchloß die Behoͤrde, den Wunſch des Herzogs zu erfuͤllen, und unverzuͤglich zur Verminderung des Stabes zu ſchreiten.

Vor einigen Tagen war das Waſſer in der Themſe ſo niedrig, als man es ſich ſeit Menſchengedenken nicht erin⸗ nern kann. Fuͤnf Bogen der Waterloo⸗ Bruͤcke ſtanden im Trockenen, und man konnte bis zur Mitte des Fluſſes ge⸗ hen, ohne ſich die Fuͤße naß zu machen.

Man hat die Berechnung gemacht, daß 15 Millionen Einwohner von England faſt eben ſo viel an Baumwollen⸗ Waaren verbrauchen, als 32 Millionen Bewohner Frank⸗ reichs.

Die Auſtraliſche Ackerbau⸗Geſellſchaft hielt dieſer Tage ihre Jahres⸗Verſammlung. Nach Inhalt des darin verle⸗ ſenen Berichts hat ihre Colonie in Auſtralien gegenwaͤrtig 9660 Zuchtſchaafe, 2530 Lämmer, Widder u. ſ. w., 195 Pferde und 2000 Stuͤck Rindvieh; auch waren abermals 3 Schiffe mit Merino⸗Schaafen, Pferden u. ſ. w. angekom⸗ men. Von der Regierung waren der Geſellſchaft in der letz⸗ ten Zeit 1,048,960 Morgen Landes bewilligt worden, wor⸗ unter 35,840 unfruchtbares Seekuͤſtenland, das aber zur Be⸗ zeichnung der Graͤnzen der Anſiedelung nothwendig iſt; 320 Morgen Landes an der Nordſpitze des der Colonie gehoͤrigen 1 Stephens hat die Regierung zu Errichtung eines Militair⸗Poſtens fuͤr ſich vorbehalten. Eine bewerkſtelligte Verſchiffung von Wolle war gut ausgefallen. Das Betra⸗ gen der Coloniſten ſowohl als der Verbrecher war untadel⸗ haft, die bicherigen Auslagen der Geſellſchaft beliefen ſich bisher im Ganzen auf beinahe 180,000 Pfd. Sterk.

Aus dem Bengal⸗Chronicie entlehnen unſere Blaͤt⸗ ter folgende Bemerkungen: „Es wird oft als ein Ariom angefuͤhrt, daß weil die Oſtindiſche Compagnie das Recht hat, Englaͤndern den Aufenthalt in Oſtindien zu verweigern, oder ſie, wenn ſie bereits im Lande ſind, wieder fortzuweiſen, ees deshalb auch Unſinn ſey, wenn die Einwohner von Cal⸗ cutta ſich an die Legislatur wenden, und von ihren Rechten oder Grundgeſetzen ſprechen. Die Widerlegung einer ſo un⸗

ereimten Behauptung iſt allein ſchon das Beſtehen eines höchſten Gerichtshofes hier im Lande. Wenn es der Com⸗ pagnie zuſtände, das Land, als unumſchraͤnkter Scuverain, ganz nach Willkuͤhr zu regieren, einen Gerichts⸗Coder, nach ihrem Gutduͤnken, fuͤr unſere Praͤſidentſchaften eben ſo zu entwerfen, als ſie es fuͤr die Bewohner der noͤrdlichen Pro⸗ vinzen thut, die keine Engländer ſind; wenn es ferner eine ſich von ſelbſt verſtehende Bedingung waͤre, daß derjenige, der von der Compagnie die Erlaubniß erhäͤlt, nach Indien u kommen, dadurch zugleich jedes Vorrecht der Britiſchen

erfaſſung verloͤre, und jeden Schutz aufgaͤbe, den ihm das

Britiſche Geſetz gewährt; dann wäre es freilich verlorene

Muͤhe, von irgend einem Rechte zu ſprechen; wir muͤßten dann auf jedes Recht verzichten. Doch wenn dies der Fall wäre, dann koͤnnten wir auch keinen Koͤniglichen Gerichtshof, keine Richter, keine Geſchworne und kein Recht haben, uns uͤber die Stempel⸗Taxe oder uͤber eine andere Auflage zu beklagen. Es wird daher klar, daß nur die Krone mit der Souverainitaͤt von Indien geſetzlich bekleidet iſt, daß des Koͤnigs Gerichtshoͤfe beſtellt worden ſind, um ſeine Unter⸗ thanen gegen die Unterdruͤckungen der Compagnie⸗Regierung zu ſchuͤtzen, und daß dieſe endlich uns nur beſteuern kann, wenn ſie von der Legislatur dazu ermaͤchtigt iſt, ſo wie ſie

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uns auch unſere Freiheit und unſer Eigenthum nicht nehmen

kann, ohne dazu durch die Statuten des Koͤnigreichs geſetz⸗ lich befugt zu ſeyn. Es wird daher ſo viel auch immer manche uͤberkluge Leute von Unſinn reden moͤgen, wenn wir auf unſere Rechte und Fundamental⸗Geſetze beſtehen das Parlament, das uns einmal die Mittel dazu, wiewohl un⸗ vollſtändig, in Haͤnden gegeben hat, auch die Erwaͤhnung 8 Rechte keinesweges fuͤr thoͤrigt oder unangemeſſen alten.“

8 Die Indigo⸗Erndte iſt nicht ſo allgemein mißrathen, als man fruͤher wollte glauben machen. Ein Brief aus Dooab vom 15. Aug. berichtet, daß es waͤhrend der letzten 30 Tage ununterbrochen geregnet hat, und daß dies der Pflanze in dieſer Factorei von großem Nutzen geweſen iſt.

(Auszug aus einem Handels⸗Schreiben.) Die Zufuh⸗ ren von Zucker, welche im vorigen Jahre nach Europa ge⸗ kommen, ſind um 2,000,000 Centner größer geweſen, als in jedem der zwei vorhergehenden Jahre; allein zugleich zeigt ſich eine ſehr bedeutend vermehrte Conſumtion. Die ganze große Maſſe Zucker, die im vorigen Jahre eingefuͤhrt wurde ee Centner), darf jedoch nicht als am I1. Dec. 1828 chon ganz verbraucht angeſehen werden. Bekannt iſt es, daß durch geſunkene Preiſe, und durch einige Spekulations⸗ Neigung gegen Ende des vorigen Jahres, die Lager der De⸗ tailliſten faſt in ganz Europa mehr als gewoͤhnlich ſtark ver⸗ ſehen wurden, waͤhrend beim Schluß des Jahres 1827 gerade der entgegengeſetzte Fall ſtatt fand, indem damals durch hohe Be die Lager im Innern der verſchiedenen ſtarken Con⸗ umtions⸗Länder ſehr reducirt waren. Hier im Lande iſt die effective Conſumtion anſehnlich groͤßer geweſen; ſie betrug 1828 3,872,000 Centner, 1827 dagegen 3,473,000 Cent⸗ ner von allen Sorten. Hierin iſt das Quantum, welches hier raffinirt und in's Ausland geſandt worden, nicht begrif⸗ fen. Immer aber iſt es außer Zwetfel, daß die Conſumtion in Europa im Jahre 1828 viel groͤßer geweſen iſt, als in irgend einem der fruͤheren Jahre, und wenn wir auch keine fernere Vermehrung des Verbrauchs in demſelben Maaßſtabe, wie ſie ſich im letzten Jahre zeigt, in den naͤchſt bevorſtehenden Jahren erwarten koͤnnen, ſo iſt eine mäaͤßige ſucceſſtve Zunahme wohl nicht zu bezweifeln. Die Durchſchnitts Verkaͤufe in unſerm Korn⸗Markt von Weizen fuͤr die effective Conſumtion (Mehl nehmen wir in dieſer Berechnung nicht an, eben ſo wenig Spekulations⸗ Ankäufe) betragen in gewoͤhnlichen Zeiten zwiſchen 8000 und 9000 Auarter per Woche. Unſere Preiſe ſind durch plötz⸗ liche Zufuhren gedruͤckt, jetzt aber ſo niedrig, als vor der Steigerung im Oectober und December. Eine maͤßige Stei⸗ gerung, beſonders wenn der Winter lange anhaͤlt, iſt in den naͤchſten zwei Monaten nicht unwahrſcheinlich⸗ ſollte aber zu irgend einer Zeit die Steigerung anſehnlich und dauernd werden, ſo iſt eine ſtarke Verminderung des Verbrauchs gan unvermeidbar, beſonders je mehr wir uns dem Fruͤhling un Sommer naͤhern, und der Ruͤckgang in den Preiſen koͤnnte in ſolchem Falle ſpaͤter im Fruͤhling, wenn erſt die Zufuhren aus der Oſtſee eintreffen, groß werden. Der jetzige Zoll von 1 Shill. pro Quarter wird, ſo lange die Preiſe ſo wie jetzt bleiben, nicht ſteigen. Von Gerſte ſind ſeit vorigem Sommer 75,000 Quarter, von Hafer 140,000 Quarter ein⸗ zefuͤhrt Von beiden Artikeln ſind die Erndten in dieſem

ande in Quantitaͤt nicht ſo klein ausgefallen, als Anfangs vermuthet wurde, in Qualitaͤt aber ſchiecht. ee.2sech

Deutſchl gg Muͤnchen, 1. Febr. Der Carneval iſt auch dieſes Jahr durch Baͤlle und maskirte Taͤnze im Odeon, im Hof⸗ theater, ſo wie durch Feſte bei Hof, bei der Frau Kurfuͤrſtin und in andern Geſellſchaften ſehr belebt. Auch wird ſein Intereſſe dadurch erhöht, daß faſt alle Glieder des Koͤnigli⸗ hen Hauſes ſich jetzt hier verſammelt finden. Außer der

xrau Herzogin von Leuchtenberg mit ihrer Familie, dem

rinzen Max von Birkenfeld mit ſeiner jungen Gemahlin und der Frau Herzogin von Neuburg, ſind auch J. M. die Lön C. 88 22 1 Marie von Tegernſee zuruͤckgekehrt, und nen das fuͤr Sie waͤhrend der l.

1 chmach ekorirte Caſino bei Bitterſtein. Ihre Maj. waren ſchon fruͤher auf den Kammerbaͤllen und auf der erſten maskirten Akademie erſchienen. Am 30. Jan. beehrten Sie zum erſtenmal wieder das Hoftheater mit Ihrer Gegenwart, wo 5 . Hauſe die Auführung der Iphigenie in Tauris von Gluck eben begonnen hatte. ſchon che Ihre Majeſtät ankamen, gerieth einmal das Publikum, in der Meinung, Sie