in di afteſte Bewegung, ſo daß das Spiel un⸗

er. e kurz darauf wirklich ge der

Königlichen Mittel⸗Loge erſchienen, erhob ſich das ganze ver⸗

ſammelte Publikum im Parterre und Logen, und brach in

einen ſchwer zu beſchreibenden und lange anhaltenden Jubel

aus. Ihre Majeſtaͤt, uͤber dieſen herzlichen und enthuſtaſti⸗

ſchen Empfang ſichtbar geruͤhrt, konnten Sich uͤberzeugen, daß

die Liebe und 252 welche Ihre hohen Tugenden eingefloͤßt

aben, uͤber den Wechſel der Zeiten hinaus in unſerm Pu⸗

blikum ungeſchwaͤcht beſtehen. Auch Se. Majeſtaͤt der Koͤ⸗

nig mit Ihrer Majeſtaͤt der Koͤnigin Thereſe hatten Sich zur

ZBegruͤßung Ihrer Majeſtaͤt erhoben, und erſchienen im Zwi⸗

ſcchen⸗Aecte in v— 8** um Ihnen Ihre Theilnahme nunnd Freude muͤndli ezeugen.

2 e. 5. hebr. Die Abreiſe Sr. Maj. des Koͤ⸗

nijgs nach Italien, welche auf naͤchſten Sonnabend feſtgeſetzt

mwmar, iſt nun auf Montag, 9ten d. M. verſchoben worden,

22 da ſich Allerhöͤchſtdieſelben, in Folge zugezogener Erkaͤltung,

eetrwas unpäͤßlich befinden. - 4 Die allerhöchſten Befehl im Dec. v. J. zuſammen⸗

z8. . getretene Militair⸗Berathungs⸗Commiſſion hat des

ſeſtgeſetzten Termins bis zum 31. Jan. ihre Arbeiten eendigt.

Durch allerhöchſte Verfuͤgung vom letztern Tage haben Se.

Königl. Maj.: „um die Waffenfaͤhigkeit des Heeres auf den geögtmzglichſten Grad der Vollkommenheit zu bringen, und die dafüͤr im Ganzen beſtimmten Mittel durch eine zweck⸗ mäßige Verwaltung und durch Erſparniſſe an den minder⸗ 2₰ wichtigen Gegenſtaͤnden im Militair⸗Haushalte fuͤr den Zweck dſderr erſtern zu erhoͤhen,“ eine neue Organiſation des Kriegs⸗ Miniſteriums und der aͤußeren Commando⸗Stellen in Bezug auf deren Wirkungskreis und Geſchaͤftsgang beſchloſſen. Bie⸗ ſer umfaſſenden allerhoͤchſten Verfuͤgung iſt die Perſonal Er⸗ nennung und Sbeserie far das Adminiſtrativ⸗Per⸗ ſoonal bei dem Kriegs⸗Miniſterium, den Diviſions⸗Commando's und dem Arillerie⸗Corps⸗Commando angehaͤngt. Derſelbe be⸗ läuft ſich im Ganzen auf 108,650 Fl. Das Armee⸗Commando iſt vom 1. Febr, an aufgehoben; jedoch bleibt die General⸗In⸗ ſpektion der Armee wie bisher dem Feldmarſchall Fuͤrſten *¼½ Wrede uͤbertragen. Auch die Militair⸗Haupt⸗Buchhaltung iſt vom 1. Februar an aufgeloͤſt; die Diviſions⸗Commando's 2₰ erhalten einen erweiterten Wirkungskreis und ihre ſelbſtſtaͤn⸗ dige Rechnungs⸗ und Geſchäftsfuͤhrung; die Militair⸗Haupt⸗ faſſe nimmt die Benennung: „Haupt⸗Kriegskaſſe an: bc⸗ den Regimentern, Bataillons u. a. fallen die u. ſ. w. Die bei dem Kriegs⸗Miniſterium verwendete 8 nerale und Stabs⸗Officiere ſind: Se. Exc der G a der Infanterie und General⸗Quartiermeiſter v Ra lopich, 4 H H. General⸗Lieutenants Frhr. v. Hallber v d Frhr. v. Verger, Frhr. v. Ströhl; die 9 ½ 222, jors v. Hertling, Graf Seyſſel d-Aix, v. Eifenber 8 Tauſch; Staatsrath Graf v. Leyden (als General⸗Maſor F. dac: wehr); die HH. Oberſten v. Reichlin, Frhr. v. Fick v. Bauer Beſsi Hesen dat Steetes Obefſ Vante ite v. Gott⸗ ardt, Re Irhr. v. Vöͤlderndorf; b Schi ling und Frhr. v. Neubeck. Ein gkeicerſe 18 nes allerhoͤchſtes Reſcript iſt folgenden Inhalte⸗ Lud 5 Wi⸗ haben beſchloſſen, Unſrem Kriegs⸗Miniſterium, den Molſions⸗ und Corps⸗Commando's und dem Militairverwaltungsweſen Geſchaͤft vereinfachende und Koſten mindernde Einrich⸗ tung zu goben. Indem Wir Unſerm Feldmarſchall und Ge⸗ neral⸗Inſpekteur Fuͤrſten v. Wrede in den Anlagen davon Kenntniß, und in dem von Uns allerhöͤchſt beſchloſſenen Fort⸗ ceſtehen der General⸗Armee⸗Inſpektion Gelegenheit geben, ſeine vielſeitigen großen Verdienſte i

8 8 Seir et noch fernerhin zu bethaͤ⸗ 2 eeeeee Erreichang uorrſche auf ſeine kraͤf⸗ Mi 2 4 r

8 ft er es noͤthig erach⸗ ecet, wenigſtens aber des Jahres einmal, in ſaͤmmtlichen Gar⸗

2 laätzen eine Ge . 1 niſonen und feſten P Beneral⸗ Inſpektion der * Feſtungen und Fohlenhoͤfe vorzunchmen und die 2 5 Reſultate unmittelbar an Uns zu berichten. Bei dieſen In⸗ ſfeektionsreiſen hat denſelben jedesmal der Divi ionair im

e

do's zu begleiten Berei ſeines Comman as allen⸗ falls Le eſbarlich Perſonal wird 8 auf Verlangen vpon dem Kriegsminiſterium jedesmal zugewieſen werden.

* 3 übrigens alle Veranlaſſung, Unſerm Feldmar. Sen faben hregal. Inſpektat Fürſten von Wrede uͤber ie bisherige Führung des nunmehr aufgeloͤſten Armee⸗Com⸗

mando's Unſre vollſte Zufriedenheit unbedingt auszudruͤcken,

und befehlen zugleich, die bei dieſer Commando⸗Stelle bisher 1

ich ergebenen Acten, in ſo weit ſelbe

nicht bei der General:.

rmee⸗Inſpection erforderlich ſind, an Unſer Kriegs⸗Mini-.

ſterium einzuliefern. Muͤnchen,

31. Jan. 1829. An den Feld⸗Marſchall Fürſten v. Wrede

alſo ergangen.“ Dur

fernere Allerhoͤchſte Entſchließung iſt der Kriegs⸗Miniſter 9e 8 8

neral⸗Lieutenant von Maillot de la Treille Exc. temporair in Ruheſtand verſetzt und das Portefeuille des Friegsihefens dem Hrn. General⸗Major von Weinrich, bisherigen Briga⸗

dier der vierten Armee⸗Diviſion (Wuͤrzburg) proviſoriſch 8*

uͤbertragen worden.

Gera, 31. Jan. Heute fruͤh gegen drei Uhr verſchied 883 hier ſanft im 81ſten Lebensjahre, nach einem kurzen Krank,

lager an einem Bruſtfieber, Ihre Hoheit die Fuͤrſtin Louiſe

Chriſtiane Reuß, geborne Herzogin in Baiern, Wittwe des

am 26. April 1802 verſtorbenen letzten Regenten des Gerai⸗ ſchen Hauſes, Herrn Heinrichs XXX.

Die Verewigte war geboren am 17. Auguſt 1748, ver.,.

mahlt am 18. Oct. 1773. Die erhabenen Eigenſchaften Ih-

res Geiſtes und isers ſchern Ihr ein bleibendes Andenken.

ves Kapital⸗Vermoͤgen, auf deſſen Zinſen

36 betraͤchtlie * jetzt re Dienerſchaft mit lebenslaͤnglichen Penſionen ange⸗ wieſen iſt, faͤllt kuͤnftig milden Stiftungen anheim, um da-⸗

von an mehreren Orten die Armen⸗Fonds zu erhoͤhen, Wittt wen⸗Kaſſen zu gruͤnden, eine Armen⸗Krankenanſtalt zu errichha.

ten, die hieſige Maͤdchen⸗Schule und mehrere gering beſoldete

Geiſtliche zu unterſtützen, auch treues Dienſt⸗Geſinde weibli⸗

chen Geſchlechts zu belohnen. Ettenheim (Baden), 28. Januar.

Ungluͤck traf vor einigen Tagen den hieſigen Buͤrger Herbſt⸗

Ein ſchreckliches 56

reith. Am 23ſten d. M. Abends 4 Uhr wollte er ſich, mit 4 ſeiner Frau vom Markte in Schletſtadt zuruͤckkehrend, durch —2 Schiffleute von Oberhauſen uͤber den Rhein fuͤhren

aſſen. Der Strom war mit Treib⸗Eis bedeckt, und ehe eine Viertelſtunde verfloß, wurde ihr Nachen von ſich uͤber einander ſchiebenden Eisbloͤcken erreicht, und feſt einge⸗ zwaͤngt. Vergeblich blieben die angeſtrengteſten Verſuche, das gebrechliche Fahrzeug aus dem Eiſe zu befreien. dem ſie drei Viertelſtunden in Todesnoth darin zugebracht, Eis

chanze los, auf der ihr Nachen feſt ſaß. Unter entſetz⸗

lichem Krachen ſtuͤrzte dieſe ſelbſt ein, und machte das Schiff⸗

Nach⸗ 8 vncſen ſich große Eisbloͤcke ohne Zahl uͤbereinander auf die

chen wieder flott, das aber bald von den ſchwimmenden Eis⸗

maſſen uͤbereilt und wie zuvor eingekeilt wurde. Die Un⸗ gluͤcklichen hofften, daß das Eis ſich ganz feſtſtellen, und ih⸗ nen in dieſer Lage bis zur Wiederkehr des Tages zu verblei⸗ ben geſtattet werde, wohl wiſſend, daß waͤhrend der Nacht ihnen von den nahen Ufer⸗Gemeinden keine Huͤlfe geleiſtet werden koͤnne. Aber nach Verlauf einer Stunde erſcholl das Brauſen der losgebrochenen Eisbloͤcke neuerlich an ihr Ohr; es bewegte ſich abermals unter ihnen die Maſſe, und

der Nachen ward an eine faſt mannshohe Eismauer mit ſol,

cher Gewalt geſchleudert, daß er umſtuͤrzte. Ueber die auf⸗

waͤrts gekehrte Seitenwand retteten ſich die beiden Schiff.. leute auf die ſteile Eismaſſe; ſie zogen die von Kaͤlte, Näaͤſſe 8 und Schrecken erſtarrte Frau an ihren Kleidern ebenfalls

herauf, allein unter Herbſtreith, als er ſchon uͤber den Vor⸗

dertheil des Nachens hinaus und nur noch wenige Schuhe von ſeiner Frau entfernt war, brach das Eisſtuͤck, worauf

er ſtand, und ſein Koͤrper ſank, von den andraͤngenden Eis⸗

ſchollen rings nmfaßt, bis an den Kopf in das Waſſer, und verblieb ſo in dieſer aufrechten Stellung gleichſam eingemauert. Umſonſt das Angſtgeſchrei, der Nothruf und das Flehen des armen Mannes; ſeine Ungluͤcks⸗Gefaͤhrten konnten ihm keine Rettung

bringen. Er ſelbſt erkannte die Unmoͤglichkeit; den Tod als unvermeidlich betrachtend, troͤſtete er ſelbſt noch ſein mit der ““ Verzweiflung ringendes Weib, freute ſich ihrer Fsh.,

pries Gott laut dafuͤr, emyfahl ſeine verlaſſenen und huͤlflo⸗ 2 8

ſen Kinder der Barmherzigkeit Gottes und guter Menſchen,

und verſtummte endlich nach ¾ Stunden, als ein dichter Ne⸗ 82

bel uͤber den Rhein herzog, und den drei geretteten Men⸗ ſchen den Anblick dieſer Schreckensſcene verbarg. Uebexzeugtt von dem Tode des Ungluͤcklichen zogen nun die beiden

Schiffleute die troſtloſe Frau mit ſich fort, ſuchten ſie beie⸗ in anhaltender Bewegung zu

nahe eine ganze Stunde lan erhalten, entdeckten eine Eisbruͤcke zu einem ſogenannten Grund, den ſie gluͤcklich erreichten, und jetzt, aller Huͤlfe be⸗

8 1.“