in irgend einem fruͤheren Jahre geweſen. In den letzten 2 Monaten hat ſie jedoch merklich nachgelaſſen, und die Fabri⸗ kanten von Leeds und anderen Orten beklagen ſich uͤber den Stillſtand der Geſchaͤfte.
In Liverpool iſt ſeit einigen Tagen ſehr viel Getreide ſowohl vom Auslande als von Irland eingetroffen; die Nachfrage iſt jedoch ſehr beſchraͤnkt. Wegen des anhaltenden Froſtes wird von den Muͤhlen⸗Beſitzern weniger Getreide ge⸗ kauft; Weizen ſowohl als Hafer und Gerſte ſind daher zu Liverpool etwas im Preiſe gewichen.
Die Zufuhr war in dieſer Woche nicht ſtark, jedoch, der ziemlich lebhaften Frage nach ſchoͤnem Weizen ohngeachtet, hinlaͤnglich; fuͤr ſchoͤnen Weizen zahlte man die Preiſe von vorigem Montag. Mit Malzgerſte war es ſtille, und fuüͤr beſte Gattung bezahlte man nur 38 Shill. fuͤr den Quarter. In Hafer ward wieder nur ſehr wenig umgeſetzt, indeſſen fuͤr beſte Sorte der Montags⸗Preis bedungen. An Markt gebracht wurden, aus England: 1015 Q. Weizen, Gerſte 1345 Q., Malz 1239 Q., Hafer 2650; vom Auslande: 10,421 Q. Weizen, 2263 Q. Gerſte, 340 Q. Hafer; aus Irland: 9640 Q. Hafer; Mehl: aus England: 5856 Fäcke; aus Amerika: 3760 Fäſſer. 2
Der gute Fortgang in den Geſchaͤften unſeres Geldmark⸗ tes uͤberſteigt gegenwaͤrtig ſelbſt die Erwartung derjenigen, die am Meiſten darauf ſpeculirt haben. Seit letztem Poſt⸗ tage ſind Conſols mehr als 1 pCt. geſtiegen und ſcheinen auch noch immer mehr ſteigen zu wollen. Man mißt dieſe üͤnſtige Stimmung dem Geruͤchte bei, daß die katholiſche — von unſerm Cabinet erwogen, und auf eine befriedigende Weiſe erledigt werden wird. Nach dem Globe wollte man an der heutigen Boͤrſe wiſſen, daß die katholiſche Angelegen⸗ heit in der Thron⸗Rede nicht beruͤhrt werden wird; Andere dagegen behaupten, man werde den Katholiken zwar mehr buͤrgerliche Rechte, jedoch keine Sitze im Parlamente einraͤu⸗ men. In jedem Falle aber iſt es dieſer Gegenſtand, der un⸗ ſere Boͤrſenmaͤnner jetzt mehr intereſſirt, als alle vom Aus⸗ lande kommende politiſche Neuigkeiten. . 8
Riebderloahee,
Bruͤſſel, 6. Febr. Se. Maj. der Koͤnig hat den bei der Niederlaͤndiſchen Geſandtſchaft in London angeſtellten uͤrſten, Joſeph von Chimay, ſo wie den bei der dieſſeitigen eſſandtſchaft in Rom beſchaͤftigten Marquis, Alexander v. Trazegnies, und Herrn Alphons O'’'Sullivan, Niederlaͤndi⸗ ſchen Legations⸗Secretair in Petersburg, zu Ehren⸗Capitains der Bruͤſſeler Communal⸗Garde ernannt. H Ein unterm 30ſten vorigen Monats von dem Miniſter des Innern in Betreff des öffentlichen Unterrichts⸗Weſens an Seine Majeſtaͤt den Koͤnig erſtatteter Bericht beſchaͤftigt jetzt hauptſaͤchlich das Publikum. Die Gazette des Pays⸗ Beas ſagt mit Bezug darauf: „Unter den Bemerkungen, wozu der Bericht des Miniſters des Innern Anlaß gegeben, iſt eine, welche uns beſonders uüͤberraſcht hat. Man will naͤmlich in der Vertheidigung des alten Syſtems des Unter⸗ richts, und in dem Verſprechen eines neuen, einen Wider⸗ ſpruch finden. Wir entgegnen hierauf, daß der Miniſter je⸗ nes Spyſtem nicht in allen ſeinen Theilen vertheidigt; er be ſchraͤnkt ſich darauf, die Beweggruͤnde zur Annahme einiger Theile deſſelben auseinander zu ſetzen; er giebt von den Um⸗ ſtaͤnden Rechenſchaft, welche im Jahre 1825 die damals er⸗ griffenen Maaßregeln nothwendig machten, kurz er kecheſen 8 8 tigt die 42 gegen die ihr unterlegten Abſichten. Es e 8
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8 ſtimmungen anzukuͤndigen, die als aus den damaligen augen⸗ blicklichen Verhaͤltniſſen hervorgegangen, und alſo als we⸗
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81 liegt keine Inconſequenz darin, die Zuruͤcknahme ſolcher Be⸗
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ſentlich temporair dargeſtellt worden waren. Der erwaͤhnte Bericht wird ohne Zweifel der Gegenſtand einer aufmerkſa⸗ mmen und gruͤndlichen Pruͤfung werden. Wir wollen unſerer⸗ 8. 2 ſeits die Angriffe, zu denen er Anlaß geben wird, unter⸗ ſuchen, und dieſer Unterſuchung dadurch eine röͤßere Deutlich⸗ keit geben, daß wir alle Angaben, die wir uͤber dieſe Angele⸗ genheit ſammeln koͤnnen, bekannt machen. Man hat bereits dKFehauptet: die wohltoͤnenden Worte des Miniſters eanthielten nichts als Verſprechungen. Wir beſchrän⸗ een uns darauf, drei hoͤchſt poſttive Dinge, welche der Mi⸗ niſtter darin angedeutet hat, hervorzuheben: . 8 8 Die nahe bevorſtehende Beſetzung der erledigten Bis⸗ thuͤmer; 5 die Gewißheit, daß die im Jahre 1825 aufgehobenen Schulen wieder eroͤffnet und daß deren neue errichtet wer⸗ den koͤnnen, und endlich: e , die Verſicherung, daß die Schwierigkeiten, welche hin⸗ ſichtlich des philoſophiſchen Collegiums beſtanden haben, in
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kanntmachung eines Actenſtuͤckes,
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Uebereinſtimmung mit der kirchlichen Autoritaͤt werden be⸗ ſeitigt und geordnet werden. 8
Dieſe freiwillig gegebene und durch nichts in dieſem Augen⸗ blicke hervorgerufene Verſicherung liegt offenbar in den Ab⸗ ſichten des Koͤnigs, weil Se. Majeſtät geruht hat, die Be⸗
n worin dieſelbe ſo deutlich ausgeſprochen iſt, zu genehmigen. Dieſe Abſichten werden offen und redlich erfuͤllt werden.“
Aus dem Berichte des Miniſters des Innern geben wir nachtraͤglich folgende Stellen, auf welche ſich obiger Artikel der Gazette des Pays⸗Bas naͤher bezieht:
„Ich erlaube mir“, ſagt der Miniſter des Inner darin, „zunaͤchſt das Beſtehende Eurer Majeſtaͤt kurz in Gedaͤchtniß zuruͤckzurufen, damit Hoͤchſtdieſelben deſto beſſe dasjenige wuüͤrdigen koͤnnen, was gewuͤnſcht wird. Ueber den Elementar⸗Unterricht haben ſich gar keine Klagen erho⸗ ben, und ich habe mich alſo damit hier nicht zu beſchaäfrigen der Gang und die Reſultate deſſelben ſind anerkannt; er i üͤbrigens auf eine ſo wenig beſchraͤnkende Grundlage gebaut, daß er jeden Wunſch einer vernuͤnftigen Freiheit befriedige muß. Was den mittleren Unterricht betrifft, ſo konnte Fir her der Unterricht in den alten Sprachen nur eine Rebe ſache in den Privatſchulen ſeyn. Heute kann man denſelben als einen Hauptgegenſtand betrachten und ihn ſoweit, als man es fuͤr wuͤnſchenswerth haͤlt, betreiben. Die Bedin⸗ gungen, unter denen mich Eure Majeſtaͤt zur Bewilligung dieſes Unterrichts ermaͤchtigt haben (durch eine ausgedehntere Auslegung der Verordnung vom 14. Juni 1825), laſſen in dieſer Beziehung weiten Spielraum, und ſind im Grunde nur Gewaͤhrleiſtungen fuͤr die wiſſenſchaftliche und morall⸗ ſche Befaͤhigung, indem ſie in dem Beſitze eines akademi⸗ ſchen Grades und in der Beſtaͤtigung des Miniſteriums des enn, auf das Gutachten der Provinzial, und Communal⸗
ehoͤrden, beſtehen. Es wird nicht uͤberfluͤſſig ſeyn, Eure Majeſtaͤt ☛ aufmerkſam zu machen, daß jenen Bedin⸗ gungen zufolge ſowohl diejenigen, deren Anſtalten im Jahre 1825 eingegangen ſind, als die, welche etwa deren neule er⸗ richten wollen, ſie gegen Erfuͤllung der obigen Bedingungen oͤffnen koͤnnen.“ — Der Theil des Berichts, welcher ſich auf die Beſetzung der Bisthuͤmer und des philoſophiſchen Colle⸗ giums bezieht, lautet folgendermaßen: „Eure Majeſtaͤt wuͤnſcht *† das Gedeihen der Roͤmiſch katholiſchen Kirche, zu welcher vier Millionen Ihrer Unterthanen ſich bekennen; Sie wollen das Beſte der Diener dieſes Cultus, und wünſchen, daß man dieſelben achte und ehre. Zahlreiche Acte Ihrer Regierung beweiſen dies. Das philoſophiſche Collegium, eine in ihren Zwecken von allen aufgeklaͤrten Katholiken gut geheißene An⸗ ſtalt, iſt keiner der .wee Beweiſe Ihrer Fuͤrſorge fuͤr Al- les, was die wahren Intereſſen der katholiſchen Religion betrifft. Dennoch iſt dieſes Inſtitut gerade von denen zu⸗
ruͤckgewieſen worden, welche deſſen Wichtigkeit häͤtten erken:.
nen ſollen, und gehoͤrt jetzt unter die Beſchwerden derer, 2 1, vorwerfen, ſie ſtifte ein Unterrichts⸗ Monopol. Von einem verſoͤhnenden Geiſte beſeelt haben Eure Majeſtat einzuwilligen geruhet, daß das Princip des 1: philoſophiſchen Collegiums, in Uebereinkunft mit der geiſtiie chen Behoͤrde, eine Abaͤnderung erleide. Daher iſt auch 2 dieſer Sache fuͤr dieſen Augenblick keine Maaßregel zu treſfen. Jedoch iſt die Zeit, wo dieſer Punkt wird in Ordnung ge⸗ bracht werden koͤnnen, nahe, da, wie ich Eurer Majeſtät b berichten die Ehre hatte, die Conferenzen uͤber denjenigen heil der Ausfuͤhrung des Concordats, welcher die Ernen⸗; nung der Biſchoͤfe zu den erledigten Stuͤhlen betrifft, jetzt ſo weit vorgeſchritten ſind, daß Eure Majeſtät mit Sicher⸗, heit einer Ungeſaͤumten und zur allgemeinen Befriedigung ausfallenden Beendigung derſelben entgegen ſehen duͤrfen.“
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 30. Januar. Vorgeſtern fand, auf die angekuͤndigte Weiſe, die Taufe des Herzogs von Oſt⸗Goth⸗ land ſtatt, und zwar der kalten Jahrszeit wegen im aͤußern
roßen Saale Sr. Maj. des Koͤnigs. Die Reichsſtaͤnde ols Pec, wurden durch 15 Abgeordnete aus jedem Stande, zie precher mit eingerechnet, vertreten. Sr. K. H. wurden die Namen Oscar Friedrich, nicht, wie vorher beſtimmt wer, bloß Oscar beigelegt. “
Deutſchland. 8
Muͤnchen, 6. Febr. Der Koͤnigl. Sarbiniſche Gee ſchäftstraͤger am hieſigen Hofe⸗ Herr Ritter von Simo iſt zum Geſandten ſeines Hofes in St. Petersburg befördert, und im Begriff, dahin abzureiſen. — Unſer zweiter Masken⸗
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