1 „Syra, 6. Jan. Dis nach Kandia beſtimmte Grie⸗ iſa
he Expedition iſt auf Befehl des Praͤſidenten Capodiſtrias eingeſtellt worden. Es heißt, die Conſuln von England und Frankreich haͤtten ſich dagegen erklaͤrt. Aus Aegina vernimmt man, daß die Franzoſen, mit Zuruͤcklaſſung einiger tauſend Mann zur Beſatzung der Feſtungen, naͤchſtens Morea ganz verlaſſen werden. Dieſe Umſtaͤnde, verbunden mit der Ab⸗ eeiſe der drei Miniſter von England, Frankreich und Ruß⸗ land nach Neapel, machen einen tiefen Eindruck in Grie⸗ ceenland, und man fuͤrchtet, daß das Schickſal dieſes neuen
Staats noch nicht ſobald deſinitiv geregelt ſeyn moͤchte.“ 88 2 „A aeee Jan. — Borſchafter der drei Maͤchte ſind nun in Neavel angekommen. Sie 28 . libhres dortigen Aufenthalts dazu benutzen, ihren § fen die in 8 3 *— al⸗Notizen vorzulegen, und ſowohl
Griechenland geſammelten Lokal⸗Notiz hen, - hiyre perſönlichen Anſichten über Griechenland ſelbſt, als uͤber deſſen Verhaͤltniſſe gegen die Pforte, auseinander zu ſetzen. 8 Nach den Mittheilungen einiger Perſonen, welche in ver⸗ trautem Verkehr mit den Botſchaftern zu Poros ſtanden, und Gelegenheit hatten, ihre politiſche Denkungsart kennen zu lernen, ſollen ſie uͤber die Unmoͤglichkeit, Griechen und Luͤrken auf Einem Gebiete neben einander wohnen zu laſſen, völlig einſtimmig, uͤber die engere oder weitere Begräͤnzung des neuen Staates aber ſehr verſchiedener Meinung ſeyn, und Jeder dabei ein anderes Princip angewendet wiſſen wol⸗ ien. Hr. Stratford Canning ſoll den Beſitz von Morea und einiger Inſeln für mehr als genuͤgend achten, um ſeiner Regierung den Ruhm zu verſchaffen, das Griechiſche Volk der Civiliſation entgegen gefuͤhrt ſn haben. Er ſoll in die⸗ ſer engern Begraäͤnzung mehr Vortheile fuͤr die Entwickelung der moraliſchen und phyſiſchen Kraͤfte des neuen Staates erblicken, als in einer groͤßern Ausdehnung der Graͤnzen auf dem feſten Lande, welche hingegen Graf Guilleminot fuͤr den Fortbeſtand und die Befeſtigung des neuen Grie⸗ chenlands verlangt. Hr. Canning kommt dadurch in noch groͤ⸗ ßern Widerſpruch mit Hrn. v. Ribeaupierre, der nicht allein — die Anſicht des Franzöſiſchen Botſchafters theilt, ſondern⸗auch te Einverleibung mehrerer großen Inſeln des Archipels als nothwendig fuͤr Griechenland betrachtet. Nur dann (erklaͤrte Hr. v. Ribeaupierre) waͤre Griechenland in die Lage geſetzt, ſeine Exiſtenz geſichert zu wiſſen, und zu der Ordnung zuruͤck⸗ gefuͤhrt zu werden, die Europa verlange; nur dann koͤnne man die Griechiſche Regierung füͤr Erhaltung der öffentlichen Ruhe verantwortlich machen, wenn ſie ihre Graͤnzen nach Außen be⸗ derig. ſehe, und in ihrem innern Verkehre die noͤthigen Mit⸗ 2* ude, der Nation ſelbſtſtaͤndigen Unterhalt zu verſchaffen. hune den Beſitz der anſehnlichſten Inſeln (worunter haupt⸗ ſaͤchlich Kandia zu v ſt · haup 8 a zu verſtehen iſt), wuͤrden die Graͤuelſcenen welche die civiliſtete Welt mit Abſcheu vernahm, zuruͤckkehren; nur auf dieſe Weiſe wuͤrde den Raͤuberhandwerke in eineem Lande Einhalt gethan werden können, deſſen Einw brhtehn geiſtvollſten aber beweglichſten des Erdkreiſes vie zu den dei gehoͤriger Arrondirung auf den hoͤchſten Gipfei 859 882 es des bringen wuͤrden. Von den Huͤlfsquellen Griechen zoh ſtan⸗ mit Erfolg in dem Europaͤiſchen Staatenbunde 8 . 2 22 ranee ehgd ſe dete zum gegenwaͤrtigen Augenblicke keine
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keit, auf Mittel zu ſinnen 5 dee. 7 r5 chlſchen — als ſolcher nur Uinigermanßen Zerdzclich ia machen. daß die bei der Griechlſchen Re . Lierazgcen, mi 82 er Kommiſarien der Maͤchte den Auf⸗ tvagnarbeiten, und ihn q deeehene⸗ einen Finanz⸗Plan FSene de e hen per dewo, dag Ghneeagand im Aicht einig uͤber deſſen Graͤnzen . daß man aber noch goe die drei Maͤchte von ihren Borſchaf⸗ die Aufſchluͤſſe, wel⸗ Griechenlands zu erwarten baben ſchaftern üͤber den Zuſtand die Einrichtung des neuen Staats ö Muaſſe daß in dieſer Hinſicht Neapel fuͤr die kuͤnftige Geſtaltung des Orients gegenwaͤrtig faſt eben ſo wichti 27 Konſtanti⸗ nopel werden wird. — Lord Cochrane iſt gleichfalls aus Morea
zu Neapel angekommen. d
3 nland.
8 Magdeburg, 9. Febr. Nach einer aſa
eberſicht ſind in der Stadt Magdedurg an wrechſeg e Millitair⸗Gemeinde im Jahre 1828 überhaupt getrauet 409
—
Paar, geboren 729 Knaben und 643 Maͤdchen, uͤberhaupt
1572 Kinder, worunter ſich 57 uneheliche Knaben und 68 uncheliche Maͤdchen, zuſammen 125 uneheliche Geburten 88 finden, welche ſich daher zu den ehelichen, wie 1 zu 11 ver⸗ Geſtorben ſind 646 Perſonen maͤnnlichen und 564
8 lten. . 5 Eenn Ge ſchlechte, überhanpt 1210 Perſonen,
8 1
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Orts genehmigten Nachtraͤge zu den Statuten und den Be⸗ 8
von welchen 2 ein Alter von 90 Jahren und daruͤber erreicht haben. Mehr geboren als geſtorben ſind daher 162. Kleve, 4. Febr. Am 3lſten v. M. Morgens ſetzte ſich an vielen Orten des Rheins in hieſiger Umgegend die Eis⸗ decke in Bewegung, ſo daß auf vielen Punkten das Eis ſich auf das linke Ufer ſchob, und zwar an manchen Orten zu einer betraͤchtlichen Hoͤhe. Hierdurch wurde bei Emmerich und ziemlich hoch hinauf der Rhein auf der rechten Seite zur Haͤlfte von allem Eiſe befreit. Dieſe Bewegung hatte uͤberall, jedoch nur auf kurze Dauer, ſtatt; die Eisdecke ſetzte ſich ſogleich wieder und blieb, mit wenigen Ausnahmen auf einigen Punkten, auch bis jetzt feſtſtehen. Bei Vinne und Grieth hat ſich die Eismaſſe mit allem von oben herab ge⸗ kommenen Eiſe ganz feſtgeſetzt, ſo, daß oberhalb blankes 2— Waſſer iſt, und dort das Waſſer an Nr. 19 bis 20 des P⸗ gels ſteht und fortwaͤhrend waͤchſt. Unterhalb bis an die Hollaͤndiſche Graͤnze iſt der Waſſerſtand von etwa Nr. 11 bis 13. Von Nymwegen herunter iſt auf eine ziemliche Strecke blankes Waſſer, oberhalb aber ſteht die Eisdecke zur Zeit nach unbeweglich. Man iſt hier allgemein in großen Sorgen wegen Waſſer⸗. noth, obſchon uͤberhaupt die Deiche in gutem Zuſtande, uͤberall die erforderlichen Materialien in hinlanglicher Menge in Be⸗ reitſchaft, und die Deich⸗Beamten mit den noͤthigen Wachen Tag und Nacht auf ihren Poſten ſind und ſich unaufhörlich die Nachrichten mittheilen.
Gartenbau⸗Verein. In der 73ſten Verſammlung des Vereins zur Vefoöͤrde⸗ rung des Gartenbaues am 8ten d. M. wurden unter andern folgende Gegenſtaͤnde zum Vortrage gebracht: 1) die, höͤheren
triebs⸗Plaͤnen der Gaͤrtner⸗Lehr⸗Anſtalt, mit Bezug auf die’, durch die Gnade Sr. Majeſtät des Koͤnigs erhöhte Dota-g— tion dieſer Anſtalt; 2) die Reſultate angeſtellter Kultur-,— Verſuche mit verſchiedenen, aus Italien bezogenen Waizen⸗ Arten, insbeſondere in Bezug auf Strohflechterei, woraus ſich vermuthen laͤßt, daß nicht ſowohl die Waizen⸗Art, als vielmehr Kultur und Behandlungs⸗Weiſe hierbei weſentlich iſt; 3) ingleichen mit einer, aus Liverpool erhaltenen, hier bereits anſehnlich vermehrten Spaͤt⸗Kartoffel, die ſich beſon⸗ ders ertragreich und als eine der beſſeren Arten der Speiſe⸗ Kartoffeln bewaͤhrt hat; 4) Aufklaͤrung uͤber die Namens⸗ Verwirrung in Bezug auf Lizania aqualica und Zizania balustris; 5) Eroöͤrterungen uͤber die vom Wirthſchaftsrath Petri als perennirende Futter⸗Pflanze geruͤhmte, bisher aber S8— nirgend mit Beſtimmtheit angegebene Aſter⸗Art; 6) Betrach, tungen uͤber die Kultur der Orchis-Arten zur Gewinnung von Salep; 7) Abhandlungen uͤber die Kultur der Ca- mellien, Hyacinthen und Amaryllis; 8) Erfahrungen uͤber die Dauer der Keimfaͤhigkeit verſchiedener Gemllſe, und Handels⸗Gewaͤchs⸗Saͤmereien, unter Anwendung kuͤnſtlicher Mittel. Berlin, im Februar 1829.
Ueber die Rheiniſche Dampfſchifffahrt. Bei der großen Theilnahme, welche die Rheiniſche Dampfſchifffahrt ſchon von ihrem erſten Entſtehen ab gefun- den hat, werden den Leſern der Staats⸗Zeitung folgende Be⸗ merkungen uͤber deren gluͤckliche Erfolge waͤhrend des abge⸗ laufenen Jahres nicht unwillkommen ſeyn. Wir koͤnnen 8 I. hinſichtlich der durch die Preußiſch⸗Rheiniſche Dampfſchifffahrt auf dem Mittel⸗Rhein im Laufe des Jahres 1828 ſtattgeſundenen Transporte an Reiſenden und Waaren, der Einnahme an Schiffsfracht, der entrichteten Rhein⸗Octroi und der durch die Unterhaltung der Schiffe und deren Mannſchaft verurſachten Koſten zunäͤchſt die nach⸗ ſtehenden genauen Ergebniſſe darlegen, und ſolche, der Ueber⸗ ſicht wegen, mit denen des Jahres 1827 vergleichen. Die Dampfſchiffe Friedrich Wilhelm und Concordia
machten im Jahre 1828. 1827. alſo mehr 1) Reiſen von Koͤln nach Mainz und zuruͤck. 129 Fahrten. 97 F. 32 F.
Es betrug 2) die Zahl der Reiſenden
2) zu Verg . 14,108 Perſ. 7393 Perſ. 6715 P.
b) zu Thal 19,244 „ 11,331⸗ 7913 1
3) der Betrag der Waa⸗ “ ren⸗Transporte
“) zu Verg 53,424 Ctr. 39,007 Ctr. 14,417 C.
b) zu Thal 29,868 „ 18,128 „ 11,740 )„
4) der Ertrag des Perſo⸗ 2—2e . 996,800 Rtl. 8 5) der Ertrag der Fracht 37,0956 „ 23,388 *