obbelſchroy, uͤber das Unterrichtsweſen an den Köͤnig er⸗ 2 wird von den oͤffentlichen Blattern verſchieden beurtheilt und ausgelegt. Der Catholique aͤnßert in die⸗ ſer Hinſicht Folgendes: „Durch mancherlei redneriſche Wen⸗ dungen leuchtet in dem ganzen Aktenſtuͤcke dieſer eine Ge⸗ danke hindurch: Wir wollen das Monopol behalten.“ Der Politique ſagt: „Man bemerkt, daß das Herrn van Gobbelſchroy uͤber die anderen Gegenſtaͤnde der Bittſchriften Fastiche⸗ Stillſchweigen beobachtet, denn nicht bloß auf die Freiheit des Unterrichts beziehen ſich die Be⸗ ſchwerden der Buͤrger. Iſt das Miniſterium fuͤr die Ein⸗ fuͤhrung der Jury bei den Prozeſſen der Preſſe und fuͤr die Umwerfung des uͤber dieſen Gegenſtand bereits vorgelegten Geſetz⸗Entwurfes guͤnſtiger geſtimmt, als fuͤr die Freiheit des Unterrichts? Glaubt es ſich in Bezug auf die erſteren Punkte ſtaͤrker als hinſichtlich der letzteren? Oder hat der Miniſter des Innern ſeinem Collegen, dem Juſtiz⸗Miniſter, die Sorge uͤberlaſſen, ſein Manifeſt ein anderes 2 dal zu vervollſtaͤndi⸗ gen?“ Der Courrier de la Meuſe legt dem Berichte den Zweck unter, die Bittſchriften zu entkraͤften und den Deputirten den Mund zu ſchließen. „Der Koͤnig“, ſagt dieſes Blatt, „iſt aufmerkſam auf unſere Beduͤfniſſe, das wußten wir und Herr van Gobbelſchroy beſtätigt es. Kaum hatte Se. Maj. die von den achtungswertheſten Buͤrgern unterzeichneten Bittſchriften geſehen, als Sie die Miniſter fragte, ob nicht einige Maaßregeln zu treffen ſeyen? Dieſe antworten aber: „„Nein, Sire, noch nicht.“⁷ Gegen das ſetztere Blatt tritt die Gazette des Pays⸗Bas mit einem etwas ſcharfen Artikel auf: „Wir wollen nus“, ſagt ſie un⸗ ter anderm, „heute darauf beſchränken, die Abſichten und den Zweck der Redacteure des Courrier de la Meuſe kurz zu pruͤ⸗ fen. Sie verlangten laut die Beſetzung der erledigten Bi⸗ ſchofs⸗Sitze, beſchwerten ſich gegen die Crrichtung des philo⸗ ſophiſchen Collegiums, ſte verſtcherten, jede Unterhandlung mit dem Roͤmiſchen Hofe ſey abgebrochen. Und dennoch ſind ſie nicht zufrieden geſtellt, wenn man ihnen anzeigt, daß man die Bisthuͤmer ungeſaͤumt wird, daß nach dem Eingange der Berichte, welche der Koͤnig vom Staats⸗Rathe und von der Commiſſion fuͤr die höheren Studien erwartet, das Unterrichts⸗Weſen auf ausgedehnte und liberale Grund⸗ lagen vervollſtaͤndigt werden wird, daß man die wegen des philoſophiſchen Collegiums bisher beſtandenen Schwierigkei⸗ ten, in Uebereinſtimmung mit der kirchlichen Behoͤrde, beſei⸗ tigen wird; ſie ſind nicht zufrieden geſtellt, wenn man ihnen ſagt, daß alsdann die im Jahre 1825 bei herannahender Gefahr getroffenenen proviſoriſchen Maaßregeln zuruͤckgenom⸗ men werden ſollen. Was wollen denn eigentlich dieſe Jour⸗ naliſten? Ohne Zweifel etwas anders, als das Concordat, mehr als das Concordat; ſie wollen, daß die buͤrgerliche Au⸗ torität, die conſtitutionnelle Macht des Koͤnigs ſich vor ih⸗ ren anſpruchsvollen Forderungen beuge. Das wird aber, wir geben ihnen die Verſicherung, niemals in den Nieder⸗ landen geſchehen; in dieſem Punkte ſcheitern ihre Declama⸗ tionen und ihre Angriffe.“ In Gent findet gegenwaͤrtig auf dem Stadthauſe eine Blumen⸗Ausſtellung ſtatt, die ſich durch die Menge und Pracht der in voller Bluͤthe ſtehenden Blumen und Straͤu⸗

cher beſanders auszeichnet. Amſterdam, 7. Febr. Die Preiſe von Staatspapie⸗ en haben ſich ſeit einigen Tagen guͤt erhalten und die Hol⸗ ndiſchen wirklichen Schuld⸗Obligationen den vori len Stand wieder eingenommen. Geſtern zu Anfang der Börſe waren alle Fonds ſehr angenehm, außer Spaniſche, welche vernach⸗ 8 läſſigt blieben; zu Ende des Marktes zeigte ſich weniger FSegehr und die Preiſe wichen wieder etwas zuruͤck. Die neuen Einſchreibungen zur Verwechſelung von Holländiſchen Looſen und ausgeſtellter Schuld gegen Obligationen der Ge⸗ eellſchaft zur Befoͤrderung der National⸗Induſtrie zu Bruͤſ⸗ kfel ſind bereits zu 284 à 285 Fl. pr. Obligation von 250 Fl. uumgeſetzt worden. Der Handel in Getreide war geſtern ſehr ſtille, doch E8 Stand des Marktes demungeachtet guͤnſtig; es wurde bloß eine Parthie 123pfündiger Preußiſcher Roggen unter Schloß zu 203 Fl. vergeben. Ruͤd⸗Oel blieb flau; pr. ord. beei offenem Waſſer zu empfangen galt 59 Fl., pr. Mai 57 ¾ Fl.,, pr. September 56 ½⅞ Fl. ben Bet pr. ord. 47 Fl. Die Preiſe von Taback und rohem Zucker ziehen etwas gan, dagegen iſt Kaffee noch immer wenig begehrt. Am verwichenen Mittwoch Abend iſt hier eine der an⸗ ſehnlichſten Zucker⸗Siedereien in Flammen aufgegangen; die⸗ febe war voll Zucker, wovon beinahe nichts hat gerettet 8 verden koͤnnen. Ungeachtet der beinahe beiſpielloſen Wuth der Flammen iſt es den angeſtrengteſten Bemuühungen der hieſigen Loͤſch Anſtalten gelungen, die nebengelegenen

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Manifeſt des

zu beſchüͤtzen. Der Verluſt iſt bedeutend, wird aber du die ſämmtlichen Zucker⸗Sieder hieſelbſt getragen, welche ſich fuͤr dergleichen Ungluͤcksfaͤlle gegenſeitig aſſecurirt haben.

Deutſchland.

Muͤnchen, 6. Febr. Se. Majeſtaͤt der Koͤnig ſind von Ihrer Unpaßlichkeit dergeſtalt wieder hergeſtellt, daß Aller⸗ hoͤchſtdieſelben bereits vorigen Donnerſtag der maskirten Aka⸗ demie beiwohnen konnten.

Frankfurt, 8. Febr. Da an allen quswärtigen Pläz⸗ zen die Staatspapiere bedeutend in die Hoͤhe gegangen, und beſonders die Franzoͤſiſche Rente einen ſtarken Aufſchwung gewonnen, ward es im Laufe der eben verſloſſenen Woche bei uns ungemein lebhaft im Effecten⸗Handel. Metailiq. erho⸗ ben ſich von 96 ¼ auf 97½ (und ſind zu dieſem Courſe begehrt). Bank⸗Actien ohne Dividende von 1318 auf 1330. Partial⸗ Obligationen von 124 ½ auf 125 ⅛, und Looſe zu 100 Fl. von 162 auf. 162 ½. Zu jeder Boöͤrſeſtunde fanden alle dieſe

es, daß unſere

Papiere willige und reelle Kaͤufer. So kam Boͤrſe die Wiener (hinter welcher ſie ſeit einem Monat merk⸗ lich zuruͤckgeblieben war) nicht nur eine, ſondern bei einigen

Effecten⸗Sorten ſogar uͤbetholte. Bank⸗Aerien ſtehen ganz gleich hier wie in Wien. Als Urſache dieſes auhaltenden

Steigens iſt man zwar gewohnt, die günſtige poliriſche Con⸗

ſtellation anzuſehen und meiſt auch anzugeben, allein das

naͤchſte Motiv iſt wohl in der Doppel Er cheinung zu ſuchen,

daß eines Theils bei den anhaltenden Verſendungen der Mangel an effectiven Stuͤcken ſich fuͤhlen läͤßt, anderer Seits der Platz mit Baarſchaften uͤberhaͤuft iſt, welche noch durch die, vor Kurzem fuͤr verlooſte hieſige Preußiſche Obli⸗ gationen im Umlauf gekommene, halbe Million Gulden ver⸗ mehrt worden ſind, und keine vortheilhaftere Anlage als in Staats⸗Effecten finden koͤnnen, da der Disconto 3 pEt. ſteht

und ſelbſt zu dieſem Preiſe nicht ſo viele Wechſel vorhan⸗ den ſind, als die Nachfrage erforderte. Daraus erklaͤrt ſich, daß Metallig. pr. comptant um 2 pCt. höher und Bank⸗ Actien wie Part. Obligat. beinahe gleich im Courſe ſtehen, wie pr. ultimo. Für 4 à 41 pEt. Bethmannſche Obligat⸗ zeigen ſich anſehnliche Kaͤufer, und ſind dieſe Papiere ſelten offerirt. Die Preußiſchen Staatsſchuld⸗Scheine, ſo wie die

4 pCt. Naſſauſchen, Baierſchen und Darmſtaͤdtſchen Obliga⸗ tionen ſind fortwährend in lebhafter Frage, und werden vor⸗ nehmlich von Capitaliſten zu feſten Anlagen geſucht. In Baierſchen 4 p Ct. E— i Looſen williges Be f dieſem Eſſect mehrere Auftraͤge von auswaäͤrts a8 5 pCt. Parmaſchen Oblig., deren Zinſen hier bezahlt werden, wurden einige Geſchäfte gemacht. Auch war einiges Begehr nach den Iſenburgſchen Obligat., von dem neuen Anlehn von 220,000 Fl. zu 4 Ct. negoclirt durch das hieſige Banquier⸗ haus Ph. Rieolaus Schmidt (unter Garantie der Großher⸗ zogl. Heſſiſchen Schulden Tilgungs⸗Commiſſon). Dieſe F. ——— ſtehen im Cours zu 98, die werden hier bezahlt. Die Ruͤckzahlung geſchieht ſucceſſive durch Verloo⸗ ſung, deren erſte in 4 Jahren ſtatt findet.

Zu Praͤmien⸗

Geſchaͤften war ziemliche Neigung bemerklich. Auf 5 pCt. Metalliq. zum Cours von 100 pCt., um ſolche Ende Decht. haben zu köͤnnen, wurde 3 bis ³ „Ct. bezahlt. Im Wech⸗

ſelhandel waren Hamburg, Berlin und ich⸗ ten geſucht, die üͤ rigen Deviſen eher 858—2 84 Hamburg, 9. Febr. Der nächſten Poſt von London wird hier mit Neugierde entgegengeſehen, obgleich die er⸗ neuerte Steigerung von Conſols am 3. Febr. bis 88. 872 nur Friedliches vermuthen läͤßt. Hier blieben die Fonds ſeht feſt; geſucht waren Conſols, Daͤniſche Anleihe zu 60 und Oeſterr. Metalliq. zu 97 ¼, andere Effecten Preis ddalteid ben wenig Umſatz. Bei dem niedrigen Disconto von 2 wozu jetzt Geld zu haben iſt, geben die Fonds⸗Inhaber nichts weg; uͤberdem iſt unſer. Markt nicht damit uͤberfuͤllt. In der Polniſchen neuen Anleihe iſt viel mit Praͤmie gemacht; auf 3 Monate nach Erſcheinen bezahlte man 97 Oeſterr. Netalng. 973- 1. Partial⸗Oblig. 125 (haben vial⸗ Frage). Bank⸗Aerien 1114. Ruſſ. Engl. Anl. 92 Metalliq. Cert. 86 ½. Preuß. Engl. Anl. von 1818 99 ¾, von 1802 99. Daͤniſche 3 pCt. Anl. 60 ¾; 4 pCt. 84 ½. Hansoͤverſche Looſe 132 ¾. London beſſert ſich in der Notirung und hatte viel Geld. Amſterdam war oſſerirt. Paris zu laſſen wie Vordeaux. Petersburg nominell Spanien hatte Geld und Portugal Briefe. Frankfurt a. M⸗ zu haben. Wien und Augsburg hatten Briefe und Geld. Breslau Geld. Paris 2 Mon. 187 ⅛. Petersburg 9z5. London 13 Mark 7 Schill.; kurz 13 Mark 8 ¾ ill. Amſterdam 2 Mon. 35. 373 kurz 45. 22. Augsburg 6 Wochen 146 ¼ Frankfurt

a. M. 147. Breslau bcb1.“

. I 8 S 8 2 82 u“

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