digten befriedigenden Mittheilungen uͤber die Lage der Fi⸗ nanzen bereitwillig entgegen, und wir genehmigen ſorgfaͤl⸗ Aig Ihre Koͤnigliche Zuſicherung, daß jene guͤnſtige Lage dem Erſparniß⸗Syſteme, von welchem Ihre Regierung ſich taͤg⸗ lich mehr zu durchdringen ſucht, und worin derſelben zu fol⸗ gen und ſie zu bekraͤftigen unſre Pflicht uns gebeut, keinen Abbruch thun werde. — Die zahlreichen Geſchaͤf⸗ te, welche Ew. Majeſtaäͤt uns fuͤr dieſe Sitzung an⸗ kxöuͤndigen, uͤberſteigen keinesweges unſern Eifer und unſere Beharrlichkeit. Wir werden die uns vorzulegenden Entwuͤrfe FI jener ernſten Aufmerkſamkeit und reiflichen Ueberlegung Ppruͤfen, welche das oͤffentliche Vertrauen und die Wichtigkeit der Geſetze, die wir im Namen Ew. Maj. erwarten, uns auflegen. Eines, Sire, befindet ſich vorzuͤglich darunter, welches das Land ſchon lange verlangte, und abermals wird Ihnen der Ruhm gebuͤhren, Frankreich mit jener Municipal⸗ Verfaſſung ausgeſtattet zu haben, die, indem ſie daſſelbe an eſeine alten Freiheiten erinnert, ihm zugleich die Wohlthaten Ihrer Vorfahren ins Gedaͤchtniß zuruͤckruft, — einer Ver⸗ faſſung, die, wie ehemals, beſtimmt iſt, das Koͤnigthum durch die Mitwirkung aller Intereſſen und die Bewahrung aaller Rechte zu befeſtigen. Dies war der erſte Wunſch, den weir an den Fuͤßen des Thrones niederlegten, und es iſt fuͤr unſere Herzen ein gebieteriſches Beduͤrfniß, Ihnen im Namen Frrankreichs dafuͤr zu danken, daß Sie demſelben Gehoͤr ge⸗ 8 geben haben. — Sire, jeder Tag uͤberzeugt uns mehr von Ihrer Liehe zu Ihren Vöͤlkern; wie ſollte er Ew. Maj. nicht hinwiederum von deren aufrichtigen und tiefgefuͤhlten Zunei⸗ uͤberzeugen? Der Freudenruf der Provinzen, die Sie unnlaͤngſt durchreiſitt haben, hat in dem ganzen uͤbrigen Frank⸗ Feeich wiederhallt. — Ja, Sire, dieſes Frankreich weiß, auf * eh Grundlagen ſein Gluͤck beruht; es iſt die dauernde Einnigkeit der Koͤniglichen Autoritaͤt mit den von der Charte 8* E Das Land verlaͤugnet Jeden, der jenes Bluͤck ſonſt wo ſuchen moͤchte. Vertrauen Sie, Sire, einem
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899. und hochherzigen Volke, wie dieſes Ihnen vertraut; Ihre einzigen Feinde, wie auch die ſeinigen, ſind diejenigen, welche die Ihnen von der Nation gelobte Treue in Zweifel zu ziehen und jenes gluͤckliche Einverſtaäͤndniß zu ſtoͤren wagen möchten, das Ihrem Throne die Ergebenheit eines ganzen Volkes zum Bollwerke, und unſeren Freiheiten die Liebe eines Vaters und das Wort eines guten Koͤnigs zum Schirme giebt.“ 8125 Koͤnig erwiederte: „Die Geſinnnngen, die Sie 2 im Namen der Abgeordneten der Departements aus⸗ 8 veel vernehme Ich um ſo lieber, als ſie Mir das feſte Vertrauen geben, daß dieſe wichtige Sitzung fuͤr Frankreich einen Zuwachs von Glͤck zur Folge haben wird. Ja, M H., Ich habe die innige Ueberzeugung, daß Ich die e. Meiner Unterthanen verdiene, und aus dieſem Grund iebe dcß die Beweiſe, die Ich davon in allen von Mir dere‚ted hepartements erhalten habe, Mir gerade zum F 8——1 en gangen, und haben Mir eine lebhafte Zufriedenheir zen ge⸗ Ich erkläre, daß Mir jene Beweiſe von Liebe weni haben wuͤrden, wenn Ich nicht gefuͤhlt haͤtte, daß Ich ſ g zugeſagt Sie haben Recht, M. H.;z wenn jemals, was Got hoffen esehe. zugeben wird, kritiſche Umſtaͤnde eintreten ſollten it 228 die Stimme Ihres Koͤnigs von ganz Frankrei⸗ ſo wuͤrde men werden, and ſtets deſſen Fuͤhrerin auf r 1 Ehre ſeyn. Dieſe Sitzung wird, wie Ich nicht befriedigendſten Folgen fuͤr Mein Volk, und hais 88 fuͤr Mich haben; denn, M. H., wer das Ein folglich auch auch das Andere. Ich genehmige die Verſichernne, ſagt, meint den Sie hinſchtlcch der Prüͤfung auer Hcherng Eifers, nen vorzuſchlagen befohlen habe, verſprechen, ie Ich Ih⸗ Ihnen „ und danke Morgen Miniſter des 1 — etz Entwuͤrfe wegen der Lemmana dnnern . — Organtſation der Deputirten⸗Kammer vorlegen r8 eichyetti⸗ wird, heißt es, der Entwurf zu dem MiiſtalrC — 52 9 ee * . Loder in Der Fuͤrſt von Polignac hat die Ret, . 4 d. M. im Laufe der Berathungen 8e 1.een 8 Hafrs⸗Kammer gehalren hat, in die bieſigen ſfentlichen Plätte⸗ einruͤcken laſſen. (Wir werden morgen einen re daraus liefern.) . zug Bekanntlich ſtimmten in der geheimen Sitzung, wo die Adreſſe discutirt wurde, viele Deputirten von der rechten Seite nicht mit. Die Gazerte behauptet nun, daß in der airs⸗Kammer ſich die Cardinaͤle, Erzoiſchofe und Biſchoͤfe im Augenblicke des Abſtimmens gleichfalls entfernt haͤtten. Dieſe ſtummen Proteſtationen erſchrecken die Gazette. „Sie laſſen vorausſehen,“ meint dieſelbe, „was man von ei⸗ ner Sitzung erwarten darf, die unter ſolchen Auſpicien
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2.
Das Journal der Heiden meldet jetzt, daß der Ba⸗ ron von Cauna, Deputirter dieſes Departements, am 27ſten v. M. zu Sanct⸗Sever mit Tode abgegangen iſt.
Der Koͤnig hat an die Stelle des Barons von Surgy, den Vicomte Harmand⸗ d'Abancourt, ehemaligen Deputir⸗ ten des Departements der Ardennen, zum Praſidenten des Rechnungs⸗Hofes ernannt.
Der Markgraf Wilhelm von Baden hat am Aten die Porzellan⸗Manufactur zu Sevres in Augenſchein genommen.
Geſtern ſind neuere Nachrichten von den Franzoͤſiſchen Gelehrten und Kuͤnſtlern eingegangen, welche Aegypten durch⸗ forſchen. Die Briefe des juͤngern Champollion ſind aus Theben vom 24. Nov. vor. J. datirt, und enthalten hoͤchſt intereſſante Details uͤber die Alterthuͤmer von Beni⸗Haſſan, Antinos, Lykopolis, Antaepolis, Sanopolis, Ptolomais Dendera, Coptos und Theben. Alle Mitglieder dieſer wiß⸗ ſenſchaftlichen Expedition waren beim Abgange der Briefe
vollkommen geſund, und wendeten ſich nach Syene und
Nubien.
Die Wiſſenſchaften haben neuerdings einen Verluſt durch den Tod des Herrn J. B. Gail, Mitgliedes der Akademie der Inſchriften, Profeſſors und Conſervators der Griechi⸗ ſchen Manuſcripte bei der Koͤnigl. Bibliothek, erlitten. Die⸗ ſer bekannte Helleniſt iſt am 5ten d. M., in ſeinem 73ſten Lebensjahre, hieſelbſt mit Tode abgegangen.
Der Meſſager des Chambres vom 6ten enthäalt einen ausfuͤhrlichen Artikel als Antwort auf das (im vor⸗ geſtrigen Blatte der Staats⸗Zeitung erwaͤhnte) Schreiben des Herrn B. Conſtant im Courrier francçais. Der Gegenſtand, um den es ſich handelt, iſt Folgender: Eine hieſige Zeitung hatte unlaͤngſt die beiden Centra der Kammer als Theile der⸗ ſelben dargeſtellt, denen es an Grundſaͤtzen fehle, und deren Meinungen mit dem Geiſte der Verfaſſung nicht harmonir⸗ ten. Dieſe Anſicht glaubte der Meſſager widerlegen zu muͤſſen, um dagegen zu beweiſen, daß das rechte und linke Centrum, ihrer Denkungsart nach, der Ausdruck jener gemaͤßigten Mei⸗ nung waͤren, die Frankreich zu der ſeinigen gemacht haͤrte. Herr Benjamin Conſtant aber zog hieraus den Schluß, daß das Miniſterium ſich ausſchließlich auf jene beiden Abthei⸗ lungen der Kammer ſtuͤtzen wolle, fuͤgte aͤber zugleich hinzu, wie ihm dies unmoͤglich ſchiene, da dieſe beiden Theile ſich zu Grundſaͤtzen bekennten, die miteinander durchaus unver⸗ traͤglich waͤren. Der Meſſager meint nun, der Sinn ſeiner Worte ſey von Hrn. B. Conſtant falſch verſtanden worden;
die Miniſter haͤtten nie die Abſicht gehabt, ſich an gewiſſe Partheien, ſondern immer nur an alle Ehrenmänner, ohne Un-⸗⸗.
terſchied, zu welcher ſie gehoͤrten, zu wendenz es ſey endlich Zeit, daß man die Fragen des Repraͤſentativ⸗Syſtems aus dem engen Kreiſe, worin gewiſſe Geiſter ſie verbannen wollten, heraus hebe; was die Meinungs⸗Verſchiedenheit der beiden Centra anbetreffe, ſo habe er (der Meſſager) niemals behaup⸗ tet, daß beide in allen ihren Anſichten zuſammen träfen; wohl aber habe er geglaubt und glaube auch noch, daß beide zu einem und dem⸗ ſelben Reſultate, wenn gleich vielleicht auf verſchiedenen Wegen, gelangen wollten; hiernach haͤtten im vorigen Jahre in einzelnen Fällen die gedachten beiden Abtheilungen wohl zuweilen ge⸗ gen einander ſtimmen koͤnnen; wo es ſich aber um die Aufrechthaltung eines weſentlichen Rechtes der Krone oder der Volks⸗Freiheiten handeln ſollte, duͤrfe man uͤberzeugt ſeyn, daß die groͤßte Einmuͤthigkeit unter ihnen herrſchen wuͤrde; nur aus dieſem Geſichtspunkte betrachtet, habe er (der Meſſa⸗ ger) die Unmoͤglichkeit einer Annaͤherung zwiſchen dem rech⸗ ten und linken Centrum in Abrede geſtellt, und dagegen be⸗ hauptet, daß beide die oͤffentliche Meinung am beſten reprä⸗ ſentirten. „Herr B. TConſtant“, ſo ſchließt das gedachte Blatt, „geht aber noch weiter; er behauptet, die Miniſter haͤtten die Abſicht, von jeder aͤußerſten Seite der Kammer eine gewiſſe Anzahl von Deputirten loszureißen, und, nachdem ſie den Reſt ihrem Schickſale uͤberlaſſen, ſich auf die beiden Cen⸗ tra zu ſtuͤtzen. Wir glaubten nicht, daß aus unſerm kleinen Artikel ſich ſo große Schlußfolgerungen ziehen ließen. Aber Herr B. Conſtant urtheilt ganz falſch von dem Miniſterium, wenn er ihm eine ſo veraltete Taktik zumuthet; heutiges Ta⸗ ges iſt von etwas Beſſerem die Rede. Die Zuſtimmung der Kammern und des Landes wird freimuͤthig verlangt und red⸗ lich bewilligt werden. Das Miniſterium will nirgends Zwie⸗ tracht ſtiften; eben ſo wenig will es ſich den Beifall eckau⸗ fen; es uͤberlaͤßt Jeden ſeinem Gewiſſen, uͤberzeugt, daß es mit allen Wohlgeſinnten zuſammen treffen werde, wenn es ſich um die Rechte des Koͤnigs und das Wohl des Landes Mehrere hieſige Zeitungen enthalten die am 30. Der. 5. 8 Mabrib. 5 Convention, wodurch die
Schuldforderung Frankreichs an Spauien auf 80 Millienen
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