von ſo manchen Perſonen zu beruͤckſichtigen, und auf ſie ein⸗ zuwirken gehabt habe, ſich im Stande zu ſehen, die große
Frage auf den gegenwaͤrtigen Punkt zu bringen, auf einen
Punkt, den alle redlichen Vertheidiger der Angelegenheit ſo
lange ſehnlichſt herbeigewuͤnſcht haben. Mit Freuden begruͤße
ich die Maaßregel als den Friedensbringer fuͤr die beiden
Koͤnigreiche, ich begrüͤße ſie, als das Mittel, das Land im
Inneren und nach Außen zu bekraͤftigen.
London, 6. Februar. „Die Thron⸗Rede“ (heißt es im Globe) „iſt ohne Zweifel das wichtigſte Aectenſtuͤck der Art, das dem Parlamente ſeit dem Anfang dieſes Jahrhunderts uͤbergeben worden iſt. Sie kuͤndigt die Abſicht der Regie⸗ rung an, eine Frage zu erledigen, mit welcher verglichen alle andere Gegenſtaͤnde unſerer Politik in die hoͤchſte Unbedeu⸗ tendheit zuruͤcktreten. — Die Erklaͤrungen, welche die Mi⸗ niſter gegeben haben, ſtellen das, was die Rede empfiehlt, in ein noch guͤnſtigeres Licht. Die Bill der Befreiung, welche abgefaßt, dem Koͤnige vorgelegt und von ihm gebilligt worden, iſt nicht etwa kleinlich und zuruͤckhaltend; ſie erſtreckt ſich vielmehr auf die „„allgemeine Abſchaffung aller buͤrgerli⸗ chen Beſchraͤnkungen, denen die Katholiken unterworfen ſind, mit einigen Ausnahmen allein, die auf ſpeciellen Grundlagen beruhen““ — hiezu rechnen wir z. B. das Amt eines Lord⸗ Kanzlers, zu deſſen wichtigſten Attributen die Vertheilung der peiſtlichen Pfraͤnden gehoͤrt. — Die Erklaͤrung, die Herr Peel gegeben hat, iſt ſchlagend; ſie zeigt uns die unwiderſtehliche Gewalt, durch welche die Maͤnner alle, denen die verantwortliche Verwaltung des Koͤnigreichs uͤbertragen iſt, zu dem Reſul⸗ tate gebracht worden ſind, daß die Emancipation bewilligt werden müſſe. Schon im letzten Monat Auguſt gab Herr Peel dem Herzog von Wellington zu erkennen, daß es un⸗ erlaͤßlich ſey, die Frage in Erwaͤgung zu ziehen; da dies aber einmal zugegeben war, ſo konnte er ſich auch nicht verheh⸗ len, daß es nur Einen Weg zu deren Erledigung gebe. Mit einer Majoritaͤt des Unterhauſes zu Gunſten der Emancipa⸗ tion, mit dem Bewußtſeyn, daß es unmoöͤglich ſey, eine Ver⸗ waltung zu bilden, die ihnen durchweg entgegen waͤre, wie haͤtte man da noch erwarten ſollen, daß die Anhaͤnger der katholiſchen Sache nichts von ihrem Kraftgefuͤhl, das aus ihrer Zahl und Stellung hervorging, nichts von der ſich be⸗ wußten Gerechtigkeit ihrer Anſpruͤche erwaͤhnen duͤrften? Wie war da noch zu glauben, daß die Katholiken fuͤr im⸗ mer unter den beſtehenden Beſchraͤnkungen leben koönnen? Herr Peel konnte zwar wuͤnſchen, daß das Unterhaus, daß die Gemuͤther aller Gebildeten, was dieſen Punkt be⸗ trifft, nicht mit einander uͤbereinſtimmten; er konnte ferner die Zuſammenſetzung eines Cabinets wuͤnſchen, das eutſchie⸗ den feindlich geſinnt gegen die Emancipation ſey; aber da er eben nichts weiter als ſeine Wuͤnſche der Macht der Umſtaͤnde entgegen zu ſtellen hatte, ſo war er vollkommen eerechtfer⸗ tigt, keinen Verzug fuͤr die Erledigung der Frage herbenfa⸗ ren zu wollen, denn ein bloßer Verzug haͤtte, nach der Mei⸗ nung der Gegner ſowohl, als der Freunde der Emancipation, nichts Gutes bewirkt. — In keinem der beiden Parlaments⸗ Haͤuſer haben uͤbrigens die Gegner der Emancipation es ge⸗ wagt, ein Amendement zu der Adreſſe in Vorſchlag zu brin⸗ gen; wiewohl ihnen doch, vermoͤge der deutlichen Erklärun⸗ gen der Miniſter, uͤber die Politik, die man zu befolgen beabſichtigt, kein Zweifel mehr bleiben konnte. B
Da Herr Peel ſeinen Parlaments⸗Sitz fuͤr Orford nur unter der Bedingung 1 hat, daß er gegen die katholi⸗ ſche Frage ſtimme, ſo ſoll er ſeinen Committenten die Re⸗ ſignation deſſelben angeboten haben; doch glaubt man, daß dieſes Anerbieten nicht angenommen werden wird.
Das Parlamentsglied, Herr J. Hume, hat aus der Stadt Callan eine, von dem dortigen Kirchſpiels⸗Pre⸗ diger und den Einwohnern unterzeichnete Bittſchrift, in welcher um Aufhebung aller politiſchen Beſchraͤnkungen der Juden gebeten wird, zur Ueberreichung im Unterhauſe erhal⸗ tans im Oberhauſe wird eine gleiche Bittſchrift von Lord Clifden uͤbergeben werden. Wie man ſagt, beſchaͤftigen ſich viele große Städte Irlands mit aͤhnlichen Petitionen.
u der Nachricht, daß General Saldanha mit den fluͤchtigen Portugieſen in Breſt gelandet ſey, macht ein Mor⸗ — die Bemerkung: „Wir freuen uns aufrichtig, daß
ahrzeuge und Mannſchaft wohlbehalten ſind, unſeren Fran⸗ zoͤſiſchen Nachbaren wird die entſchiedenere Politik ihrer Re⸗ gierung hoffentlich geſtatten, die Transport⸗Schiffe jetzt ſicher nach ihrem fruͤheren Beſtimmungs⸗Orte zu geleiten.“
In Spanien iſt der Weizen, in Folge bebeutender An⸗ kaͤufe fuͤr Engliſche Rechnung, ſehr geſtiegen; Nachrichten aus Bilbao zufolge iſt dort der Quarter mit 50 bis 51 Shilling bezahlt worden. Große Quantitaͤten ſind daſelbſt
811“
. EI1“ 3 2 ₰* * 8 — 2 ““ “ —
. 8 England abzugehen. 2 . In Zeitungen aus Halifax vom 15. Sept. wird gemeld
men ſind. 1
London, 7. Febr. (Ueber Bruͤſſel.) Im Unterhauſe wurde geſtern eine Bittſchrift gegen die Zulaſſung Herrn O’Connell's als Parlamentsglied eingereicht; auch gingen mehrere Bittſchriften fuͤr und gegen die katholiſche Emanci⸗ pation ein. Darauf wurde der Bericht uͤber die Adreſſe an den Koͤnig vorgeleſen, und beſchloſſen, ſelbige am naͤchſten Montage Sr. Majeſtaͤt zu uͤberreichen. — Hr. Peel kuͤndigte an, daß er am naͤchſten Dienſtage eine Motion zur Unter⸗
iſt es, daß man von der Unterdruͤckung der katholiſchen Aſſo⸗ ciation ſpricht, und dabei nicht auch der maͤchtigen Maſſen erwaͤhnt, welche dieſer ungeſetzlichen Verbindung ſo große Dienſte leiſteten, naͤmlich der 40 Ehillings⸗Freiſaſſen. In dem Sinne, den wir dieſer Bezeichnung beilegen, duüͤrfen dieſe nicht als Freiſaſſen angeſehen und zum Abſtimmen zu⸗ gelaſſen werden. Wir vermuthen, daß man kuͤnftig 20 Pfd. — zahlen muͤſſen, um das Stimmrecht zu den Wahlen zu haben.“
Die junge Koͤnigin von Portugal iſt von ihrer Unpäͤß⸗ lichkeit wieder hergeſtellt, und hat bereits eine Spazierfahrt gemacht.
Terceira ſtatt gehabte Correſpondenz, welche in einigen Punk⸗ ten mit dem, was daruͤber in Franzoͤſiſchen Blättern erſchie⸗ nen iſt, nicht uͤbereinſtimmt. Die Times macht bei dieſer Gelegenheit bemerklich, daß Lord Aberdeen in ſeiner Antwort an Lord Lansdowne wäahrend der Discuſſionen uͤber die Thron⸗Rede erklaͤrt habe, daß er bereit ſey, uͤber dieſe Angele⸗ genheit ſowohl, als uͤber den Gang der Engliſchen Politik gegen die Auslaͤnder, die vollſtaͤndigſte Auftlaͤrung zu geben.
Die Bevoͤlkerung der Inſel Terceira belaͤuft ſich auf ungefähr 50,000 Seelen, und ihr feſteſter Platz, der auf 2 Jahre mit allen Beduͤrfniſſen verſehen iſt, wird fuͤr unnehm⸗ dar gehalten. Die Inſel hat 22 Meilen im Umkreiſe und iſt mit ſteilen Felſen umringt; ihre vorzuͤglichſten Staͤdte ſind Angra und Fraya. 9 2 .
Es ſind Depeſchen an unſeren Geſandten nach Paris abgefertigt worden. Sen
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Bruͤſſel, 11. Februar. In der vorgeſtrigen Sitzun der zweiten Kammer der Generalſtaaten wurde die Discufe ſion uͤber die 22 Geſetzentwuͤrfe fortgeſetzt, und Nummer 10 und 11 derſelben mit großer Stimmenmehrheit angenom⸗ men, Nummer Zwoͤlf aber verworfen. In der geſtrigen Sitzung gingen die noch uͤbrigen zehn Geſetzentwuͤrfe ſaͤmmt⸗ lich mit großer Maoritaät duͤrch. Darauf wurden Petitio⸗ nen mehrerer Staͤdte vorgelegt. Herr Barthelemy theilte ſodann der Kammer einen Vorſchlag zu einer Abaͤnderune des Geſetzes uͤber die Gerichts⸗Organiſation vom 18. Apri 1827 mit, wodurch man ungefähr 600,000 Fl. jährlich erſpa⸗ ren wuͤrde. Um zwei Uhr bildete ſich die Kammer zu einem General⸗Comité, um von einem ihrer Mitglieder eine Eroͤff⸗ nung anzuhoͤren.
Der unter dem Schutze Ihrer Maſeſtaͤt der Koͤnigin ſtehende Verein fuͤr ſtaͤdtiſche ohlthaͤtigkeit hielt in dieſen Tagen ſeine allgemeine Sitzung; der Stifter derſelben, Hr. b erſtattete uͤber die Erfolge und das Wirken einen
ericht, woraus hervorging, daß 844 Arme Unterſtuͤtzungen dein Vereim, erhalten, welche in der taͤglichen Austhei⸗ von Supptz, Brott, Heizungs⸗Materialten, Kleidungen, ſ wv. beſtehen, und daß 115 Arme in den Werkſtätten arbeiten.
Deutſchland. 95
Muͤnchen, 5. Febr. Die Zahl der Studirenden an
der Univerſitaͤt Muͤnchen ſteigt dieſes Jahr uͤber 1700, und ihr Betragen iſt eben ſo durch Fleiß wie durch Ordnung ausgezeichnet. Von dem im vergangenen Jahre eingetreteneir Aergerniß der Zweikaͤmpfe wird in dieſem Jahre nichts ge⸗ 2 und die Behöͤrde wacht mit loͤblichem Ernſte uͤber die eobachtung der dagegen ergangenen ſtrengen Verordnungen Sr. Majeſtaͤt des Koͤnigs. Auch dem Verrufs⸗Unweſen iſt kraͤftig geſteuert worden, und eine Anzahl junger Maͤnner, welche ſich hatten verleiten laſſen, an dem Verrufe von Hei⸗ delberg Theil zu nehmen, wurden, obwohl ſich viele Gruͤnde fuͤr Rachſicht zu ihrem Beſten erhoben, ohne Ausnahme zu⸗
von lung Strohſäcken u.
dazu beſtimmten
* 2
EEEE1535323 8 Ze — 8 2 . eingekauft, und warten auf Schiffs⸗Gelegenheit, um 2*
daß daſelbſt 15,000 Mann Engliſche Truppen angekom 8
druͤckung aller gefuͤhrlichen Geſellſchaften machen wuͤrde. — Mit Bezug darauf bemerkt der Courier: „Sehr auffallend
Unſere heutigen Blatter enthalten die ganze, zwiſchen dem Commodore Walpole und dem Grafen Saldanha bei
3
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