Weerke ſich beſchaͤftigt,
reaux mitgetheilt worden, zur Berathung kommen werde; ſchon heute werde Hr. Royer⸗Collard dieſe Mittheilung ver⸗ anlaſſen, und es ſey daher wahrſcheinlich, daß ſich die Kam⸗ mer bereits am näͤchſten Montag oder Dienſtag mit dieſem Gegenſtande beſchaͤftigen werde.
Der Courrier frangais iſt ſehr — damit, daß das Miniſterium die Fortſetzung des Tabacks⸗Monopols verlange. „Iſt es nicht traurig,“ aͤußert derſelbe, „daß die Miniſter nicht endlich einmal aus dem alten Geleiſe heraus⸗ treten! Sind die Handels⸗Unterſuchungs⸗Commiſſionen viel⸗ leicht deshalb mit ſo vielem Aufſehen eingeſetzt worden, um die Monopole zu verlaͤngern? Das in der letzten Sitzung vorgelegte Geſetz iſt nicht nur darum beklagenswerth, weil es das Emporkommen eines wichtigen Zweiges des Handels und Ackerbaues hindert, ſondern, weil es uͤberhaupt von dem Geiſte zeugt, welcher das Miniſterium in commercieller und oͤkonomiſcher Hinſicht beſeelt. Nicht auf ſolche Weiſe wird dieſes Miniſterium mit dem Jahrhunderte vorſchreiten, wie
r. v. Martignac ſolches unlaͤngſt verſprach.“ — Auch das du Commerce giebt ſeinen Unwillen uͤber die in Antrag gebrachte Verlaͤngerung des gedachten Monopols zu erkennen; das Verdrießlichſte bei der Sache ſey, daß ſich gar kein Ende dieſes gehaͤſſigen Syſtems abſehen laſſe, da, was heute zu deſſen Gunſten angefuͤhrt werde, ſich auch noch am 1. Januar 1837 werde anfuͤhren laſſen; es ſey daher wuͤnſchenswerth, daß wenn die Kammer das Privilegium wirklich noch einmal verlaͤngere, ſolches nur unter der Be⸗ dingung geſchehe, daß das Miniſterium, noch vor Ablauf der neuen Friſt, den Entwurf zu einer Tabacks⸗Verbrauchsſteuer vorlege, deren Betrag den gegenwaͤrtigen Ertrag des Mo⸗ nopols erſetze.
In dem Departement der oberen Garonne ſind nun⸗ mehr, nachdem der Erzbiſchof von Toulouſe ſich in die Ver⸗ ordnungen vom 16. Juni v. J. gefüͤgt hat, die beiden da⸗ ſelbſt beſtehenden Secundair⸗Schulen am 5ten d. M. eroͤff⸗ net worden. Die Geſammt⸗Zahl der ihnen bewilligten Zoͤg⸗ linge belaͤuft ſich auf 550, wovon 400 auf die Schule zu Toulouſe und 150 auf die zu Polignan kommen.
Der Kanonicus an der Kirche zu St. Denis, Herr de la Chaͤtre, Biſchof von Imeria in partibus, iſt am 5. d. M. hieſelbſt mit Tode abgegangen.
Waͤhrend des letzten Froſtes haben ſich, dem Conſtitu⸗ tionnel zufolge, in der Gegend von Haͤvre zwei Schwaͤne niedergelaſſen, wovon der eine ein kleines goldenes Halsband mit einem Wappen, der andere eine Metallplatte mit der Inſchrift: „Ich gehoͤre dem Koͤnige von Daͤnemark“, um 8 den Hals trug.
“ Großbritanien und Irland.
Parlaments⸗Verhandlungen. Mit der (geſtern eerwaͤhnten) im Oberhauſe vom Grafen von Aberdeen ertheilten Auskunft uͤber die Verhältniſſe mit Portugal, er⸗ klaͤrte ſich Lord Holland keinesweges zufrieden geſtellt. „Als ich“, ſagte der Letztere, „beim Schluſſe der vorigen Seeſſion eine ähnliche Auskunft von den Miniſtern verlangte, wurde ich dahin beſchieden, daß es unmoͤglich ſey, die einzel⸗ nen daruͤber ſprechenden Papiere herauszuſuchen, und daß ſich das Haus daher gedulden muͤſſe, bis ihm ein vollſtändi⸗ ger Bericht vorgelegt werden koͤnne. Weil ich nun weiß, daß ein ſolches Verfahren ſelten zu einem Reſultate fuͤhrt,
ſo werde ich naͤchſtens einen Tag beſtimmen, an welchem ich auf eine naͤhere Unterſuchung des Gegenſtandes, die das Parlament auch wohl fuͤr gut finden duͤrfte, antragen werde. Diaß ich dieſen Tag nicht ſchon jetzt beſtimme, dazu habe ich
einen zwiefachen Grund; erſtens glaube ich, daß einer meiner edlen der mehr Beruf dazu hat als ich, bis dahin mir zuvorkommen und auf die Unterſuchung antragen werde; zweitens aber iſt wohl die jetzige Zeit nicht ſehr geeignet dazu; denn die Gemuͤther ſind gegenwaͤrtig alle mit der großen und wichtigen Maaßregel beſchaͤftigt, die dem Parlamente, zum Beſten unſerer katholiſchen Mitbuͤrger, vorgelegt werden ſoll. Ich geſtehe daher auch, daß ich jetzt, da das Haus mit einem das fuͤr das Gluͤck und den Wohlſtand des Landes von unendlichen Folgen ſeyn kann, nur mit dem gsroͤßten Widerſtreben eine ſcheinbar feindliche Stellung gegen ddie Miniſter annehmen kann. Mein Gefuͤhl als Englaͤnder
läͤßt es jedoch nicht zu, daß ich auf unſere Verhaͤltniſſe zum Auslande, und auf das Bild mit Gleichguͤltigkeit hinſehe, weelches man ſich dort, nach den ſchrecklichen und herzzerrei⸗ genden Vorgaͤngen auf der Inſel Terceira, von uns eutwer⸗ ffenn wird, und daß ich nicht fruͤher oder ſpaͤter die Aufmerkſamkeit des Parlaments auf dieſen Gegenſtand mit aller Macht hinlenke. Lord Farnham kuͤndigte darauf an, daß er naͤchſtens eine
Bittſchrift wider den Parlaments⸗Eintritt des Lord Du⸗
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nally, als repraͤſentirenden Pair von Irland, einbringen
werde. In derſelben Sitzung machte auch noch der Lord⸗ Kanzler die Anzeige, daß er eheſtens eine Bill, die auf den Geſchaͤftsgang des Kanzlei⸗Gerichtshofes Bezug habe, dem Hauſe vorlegen werde.
Im Laufe der (im geſtrigen Stuͤcke dieſer Zeitung bereits uͤberſichtlich gegebenen) Verhandlungen des Unter⸗ hauſes vom ö6ten ließ ſich Herr Dawſon in nachſtehender Art vernehmen: Er betrachte die Entſcheiduug, zu welcher das Haus am verfloſſenen Abend gekommen, als das gluͤck⸗ lichſte Ereigniß im Buche der Geſchichte Irlands (Beifall). Sie ſey in der Wohlfahrt dieſes Landes die Morgendaͤmme⸗ rung, nach einer langen Nacht des Elends und der Truͤbſale. Mit Freuden ſaͤhe er, daß man endlich zur heilſamen Maaß⸗
regel der Nachgiebigkeit geſchritten, die Gluͤck und Einigkeit
in ſeinem Vaterlande wiederherſtellen, ſeine Huͤlfsquellen wie⸗ der eroͤffnen und es in den Stand ſetzen wuͤrde, die ihm gebuͤh⸗ rende Stellung unter den Voͤlkern einzunehmen. Dieſe Ge⸗ fuͤhle waͤren ihm nicht neu. Wenn im verfloſſenen Jahre die katholiſche Frage zur Unterſuchung gekommen, ſo hätte er ſich aus den Debatten entfernt. Seine Anſicht uͤber den Ge⸗ genſtand habe ſchon damals geſchwankt; er habe ſchon da⸗ mals zu zweifeln angefangen, ob es recht und billig waͤre, ſich den Anſpruͤchen der Katholiken zu widerſetzen; in dieſem Augenblick aber ſey er zu der vollkommenen Ue⸗ berzeugung ſeines Irrthums gelangt. Doch er habe einen harten Kampf gegen große und mannigfache Schwierigkeiten zu beſtehen (lauter Beifall). Er waͤre der Repraͤſentant einer der, am meiſten dem proteſtantiſchen Glauben zugethanen Grafſchaften Irlands, ein Glied einer derjenigen Familie, welche grauſam und ungerecht von den Katholiken in Irland verfolgt wor⸗ den waͤre. Bei ſeiner letzten Anweſenheit in dieſem Lande habe er Alles in einem Stande des Aufruhrs und der Auf⸗ loͤſung gefunden; alle Klaſſen hatten ſich zu feindlichen Clubs oder Aſſociationen geſtaltet. Er ſah wie der Factions⸗Geiſt Alles durchdrungen hatte, wie ſogar die Juri und jede an⸗ dere Behoͤrde im Lande von ihm beherrſcht wurde. Damals fand die große Jahres⸗Verſammlung der Proteſtanten zu Londonderry ſtatt, zu welcher er eingeladen worden. Als er den Ausdruck der Gefuͤhle einiger der Mitglieder derſelben
vernahm, die auf nicht geringeres als auf die voͤllige Vertil⸗
gung der Katholiken jenes Landes hinaus gingen, glauübte er, als Mann von Ehre, die furchtbaren Abſichten jener Perſo⸗ nen nicht unterſtuͤtzen zu koͤnnen. Als Irlaͤnder und als
Chriſt konnte er, wie man es Willens war, nicht zugeben,
daß die Fackel des Buͤrgerkrieges angezuͤndet werde. Nicht, wie man gemeint, durch die katholiſche Aſſociation ge⸗ ſchreckt, deren Macht ſich nicht bis Verry erſtreckte, waͤre er von einer Furcht ergriſſen, der ſich kein loyaler und
guter Unterthan zu ſchaͤmen habe, einer Furcht vor den
Schrecken des Buͤrgerkrieges, die er als Menſch und Chriſt tief empfaͤnde (Lauter Beifall). Erffuͤhlte ſich unbeſchreiblich gluͤck⸗ lich, zu ſehen, daß die Miniſter Sr. Maj. ſeine Gefuͤhle theilten, und lebte der feſten Ueberzeugung, daß die Gewaͤhrung der An⸗ ſpruͤche der Katholiken das beſte Bollwerk fuͤr die proteſtan⸗ tiſchen Inſtitutionen und fuͤr die Kirche in Irland wuͤrde. — Hierauf erhob ſich Hr. Fümmme und ſagte: Bevor er das Haus mit einigen Vemerkungen uͤber die wichtige rage beſchwere, koͤnne er nicht umhin, die Gefuͤhle von reude und Genugthuung an den Tag zu legen, welche ſich ſeiner bei der treffibchen und mannhaften Rede des ehren⸗ werthen Herrn, der eben geſprochen, bemaͤchtigt haͤtten. Die Mittheilungen, die dem Parlamente eſtern von den Mini⸗ ſtern Sr. Maj. gemacht worden waͤren, gehoͤrten, ſeiner Meinung nach, zu den gluͤcklichſten und wichtigſten Ereigniſ⸗ ſen, die, ſeitdem das Haus Braunſchweig den Thron beſtie⸗ gen, in dieſem Lande ſtatt gefunden haͤtten (Beifall). Seit dem erſten Aufdaͤmmern der katholiſchen Frage habe er in dieſem Hauſe Sitz und Stimme gehabt, mit aͤngſtlicher Er⸗ wartung habe er ihrer Entſcheidung entgegen geſehen und
mit unausſprechlicher Freude faͤnde er nun, daß jene En Frage von den Miniſtern ſelbſt dem Hauſe zur
erathung vorgelegt worden, daß ſie ſolche als eine von der Regierung ausgehende Frage behandeln und ihr zur Beſeitigung all den gerechten Einfluß verleihen wollten, welcher der ansuͤbenden Bewalt dieſes Lan⸗
des angehoͤrte (lauter Beifall). Es haͤtte ihn, wie manchen ſeiner Freunde, in Erſtaunen geſetzt, daß der Mann, der jetzt dem Hauſe die fuͤr das Land ſo ſegensreiche Maaßregel vor⸗ ſchluͤge, ſich es ſeit ſeinem erſten Eintritt ins oͤffentliche Le⸗ ben zur Pflicht gemacht haͤtte, derſelben auf die entſchiedenſte Weiſe entgegen zu arbeiten (hoͤrt! hoͤrt!). Sein ſehr ehren⸗ werther Freund (Hr. Peel) haͤtte ſich in ſeiner geſtrigen Rede,
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